№ 1508. 25, ии 1812. Silustrivte seitung, Dringender Seyret hallt ourd) die Luft. Das darauffolgenoe Stitl[hweigen erhsht den unangenehmen Cindrud, den folde eingelne, nidjt wiederolte Tone auf das Gemitth machen. Bet den Cingeborenen ift e3 immer der Curupira, der wilde Mann, ,,der Waldgeijt”, der diefe unevtlirlichen Tone her: vorbringt.” , ты Das Sdhweigen der Wilder fommt aud daber, dab die Fauna itherhaupt wenig zu Tage tritt, die Khiere fehr ver- einze(t und alle auperorbdentlid) menfdenideu find. Sn groferer WMryahl beifammen findet felbjt der geviiutdy: und [autlos beran- Tebleichende farbige Jager felten fein Wild; legteres Eommet nidt heerdenweije vor wie die Biiffel, die der Nordamerifaner jagt, oder die WAntifopen und Padydermen, auf welde dek Kaffern Piridgang absielt. _ pGin Hauptidmud unferer Walder“, bemertt Bates, die Blumen und Bliiten, fehlen dem Urwald, Ordideen fommen Bier te eine ее Mebrgadl ber Waldbbiume hat Heine wo unfdeinbare Bliiten. aber find auch die au itte lebenden Ynfeften im Wald овен Gh dic auf Bliten / Dev Cindrud des Urwalda ijt ein diifterer, ba e8 an Lidt und an Luft fehlt und der nad) oben fdjweifende Blid, wel: der den blauen Himmel fudt, immer nur didthelaubte hohe Baumtronen findet’, wie Tdudi flagt, Die Luft ift driictend heifs, mit Mobdergeruch von den verfaulenden umgeltitrgten Badumen und Pflangenvejten erfiillt, Ste erfreut und erleidtert nicht dad Herz, fie beengt 3. ,,3ch ztehe den deutfdjen Ciden- und Lannenwald dem_tropifden Urwald vor“, jdliept der {dweizerifdhe Naturforfder feine Sdhilderung. Unfer Watdbild ехали haulicht diefed tropifche Vegetation: Leben. Wir fehen die feltjamen Formen der Pflangentvelt jener Bone, hier eine riefenhaft und ftol; aufftrebende Gapocata, deren Gdaft bis 80 Fup tiber dem Grdboden obne Ait ijt, dort eine madtige Barrigada (wirtlidy ,, Baudbaum“) mit baudig anfdwellendem Stamm, welder bei eingelnen Gremplaren bis 170 Fup Hohe erreid)t. Gebdedt von die- fem Baumriejen, Iauern hier im Hinterhalt Yndtaner vom Botofudenftamm auf den die Waldltrabe einherfommenden nichts abnenden Weipen, den auf einer Dienftreife begriffenen Qngenieur, unfern Gewahrsmann fitr die folgenden Mit: theihingen, und fdieben ihn durd) zwei Pfeilfhitfje an, die ihn in der Geite fajt tddtlid verlegten. G8 gefchah died, wie aud bei Tidubdi erwahnt ift, thatjadlid) in Canna brava im Sabr 1868. Die Wunden wurden durd die Widerhaten der WPfeile gefihrlid, die im Rirper ftecien blieben, naddem der Sdhaft ohne Mihe entfernt worden. _ Фе ibrigen Bilder fahren uns BVototudentdpfe und Ge- ftalten, Waffen und Gerdthe, cineh Flupiibergang diefer Wile der vor. Gine Anzahl Frauen mit ibren Rindern und Ptin- nern jet iiber einen moraftigen Strom mit Hilfe eine3 Ctpo, eines dariiber gejpannten Getl3 aus Lianen. Unfer Gewahrsmann hat aus vieljahrigem Berkeher mit den Botofuden eine Menge Nadricten iiber thr eben und Treiben, ihre Gitten und Gebraude gefammelt, Dtaterial, welded wefentlidy pu Grgdngung des von dem Pringen Wied- MNeuried mitgetheilten ethnographifden Pildes dient. v. Tfehudi hat diefes Material yum Tei verdffentlicggt, indem er aus deS Brajilianers Theophilo Benedicto Ottoni bhandlung betreff3 der Gndianer bes Stromgebiets ded Mucury No- tizen fhopfte, melde diefem zum Thetl ourd Shlobach suge- gangen waren. Der Name Botofuden rishrt von dem Lippen- und Obren- {hmud her, den die meiften Sndianer diefes Stamms tragen, einem eingeflemmien Golsftopfel, Gpund, auf portugiestfd , Botoque” genannt. Sie felber nennen {td , Hngerakmung’’. — Der Waldindianer am Mucury ahnelt fehr dem Chinefen, jowol in det Hautfarbe, alé aud) in ег Фев имо. Sdhlobach widerfpridt hier aufs entfdiedenfte T/djudi, welder lebtere bei einem nur nag Tagen zahlenden WAufenthalt in jenen Gegenden natiirlich nicht fo reiche Beobadtungen maden fonnte al8 unjer deutfdher Candsmann, Sfehudi meint, dte Hautfarbe fei durcgehends tiefbraun, die Badentnoden der Potokuden jeien nidt fo voritehend als die ber Chinefen. ©: bach hatte Gelegenheit, betde Tafjen gu vergleichen, Da er felber Chinejen bet dem Strafenbau dird den Urwald ver wendete. Gharatteriftifd fiir bie gelblidbraunen Botofuden ift der ftdrfere Brufttaften fowie ihr mangelhafter Haarwuds, qwelcher fid) unter anderm an den vtelfad) vortommenden Rabl- fopfen und an den gar ditnnen Schnurrbarten der Pinner zeigt. Schlobad lft e2 unentidicden, vb fich die Sudianer де fliffentlic) bad Haar auszupfen, oder ob fie fo fabl und glatt am ganjen Ksrper geboren werden. Ganj befonders tenn: zeicynet ben Bototuden cine anatomijde Cigenthinlidfett, das von vielem Klettern herfommende, faft recjtwintelige Mb: ftehen ber beiden groBen Behen dev о Sehlobad hebt died unz fered Wiffend zuer{t Hervor und legt groped Gewidht darauf, al3 bejeidnend fir die Stamme fudlid) des Mtucury. / Derjelbe {hildert diefe robe Bolterfdaft im genset mit nidt ungiinftigen Farben, obfdjon er sugelteht, dap fie gu- weilen, und zwar aus Hunger, Menfdhenfreffer werden. Der Pototude ijt cin auf feine Unabhangigteit ftolker, im Grunde guimitthiger und, wenn e3 feine Mtittel erlauben, gaftfreier Milder, her fein Weib als feine Sklavin anfieht, von ihm alle {hweren WArbeiten verridjten Laft, mur dem О Деб, оа8 зиа ет fein eingiger Grwerb zur Selbjterbaltung ift, nicht innerhalb der Blutsverwandtfdaft heirathet, auf ebelide Treue fieht und jede Berlegung derfelben blutig abndet. Dap diefe gelbbraunen Gone der Wildnif, gual fie fid) in reifern Kabhren gern junge Madden gu Brauen nebmen, wie ume getehrt junge Manner aus prattijden Gritnden altere, weil erfabrene Sranen hetrathen, begriinbdete Urfade gur Giferfudt haben migen, fann man an den tiefen Saunittiounden der Weiber fehen, die, wie Sdlobad verfidert, von den Pfeilhieben herrithren, mit denen fidy der verlebte Ehemann an jeiner un- getreuen Halfte ridht. Е , Die Bototuden find alB Jager wie als Krieger gleid tiidtig und gang vortrefflide Bogenfdiigen. Mit wurnbder: barer Sicherheit dhiefen jte fchetnbar in die Luft hinauf, und pennod trifft der Pfeil nach den Gefegen der Ballijtit Той redtivintlig und auffallend mit Rernduf das ins Nuge gefapte Biel. Sm Krieg frmarmen fle formlid) nach den Не: дейт озер ЯшиЕ им от Urwald aus, eine unficjtbare Plantletlinie bilbend, die dod Fihlung miteinander behalt. Wo e& ndthig erjdetnt, fttirmen jie aud) zur Э(Ное де feloffen heran. в а m gangen betradhtet, ftellt {ich in den Botofuden ein gripe: rev Ynbdianerftamm Gitdameritas vor Эбидет, ber auf einer ganz anbdern Culturftufe fteht al8 die Stamme der Mefttitfte Sidameritas. Sie nehmen eine auffallend niedere Stufe ein, offenbaren fo wenig bobere Wnlagen und Culturfabigteit, dob — Blustrirte Beitung. Wodenkalender. 1872 speoteftanten Ratholifen Ве Suden Titrfen Mai Mai 5632 1289 Siac —- Mebbiect-atet 26. G. Trinit. Зе 1. п. Пино. 14. бащае — 118. Log 0-18. 27, Mt. .Florens Beda 15. Padomings 19. [merj19. 28,D. Wilhelm Germanu3 j16. Theodor ‘20. 20. 29. 9. Manillus Theodofia {17. Wnbronic. 21. A. 3. D. ;Wigand Fronl.-Feft (18. Theodorus 22, 22, [MN %. Petvonella Betronelfa 19. Botentian 23. 23. Djdjuma ‘i fothat Nifodemus Gortunatus [20. Thallaldéus 24.6. Becjuk: 24. Aficonomifder Balender. _Gterngeit Culmination beS Mondes im mittlern “ : : nad Range! Breite Anfgang Untergang Mittage mitt. Reit 1872 Rai 27 2115 1b 56 54 308 22 0 15¢ frig 28 23 12 11 57 1 323 58 0 50 29 298 1157 ^9 397 16 120 30 а 57 17 350 15 1 40 31 111157 25 4 55 1 25 22,2 50 40 58 76 АИ! 4 11 56/47 2940 — 30 294, _- am Tage 1 ee er Suni 1 il 57 34 wie Зоппепаш ана 3 ИБ: 55 Эйи. Sonnenuntergang 8 рт о Dein. Gentes Biertel den 29. Mais Uhr 0 Ube nadjmittags. Mond im equator den 1. Quni 1 Whe Frith. Sulminationgdauer ber Gonne 3/16’7,4 Sterngeit (fiir Mittwod дн). Urwaldleben am Kiucuryfluk in Srafilren. Nad pen Stiggen und Эшбефиницет се оеиНфет rgetteurs, *) С. №. Der Urwald madt in den Sdilderungen der Ret- fenden т фото? ито СйоащегИа эеп дебВЕеи битогий аще ‘Lhantajie, wie denn lange noc) in jpdtern Lebensjahren der Zauber des Naturgemildes nadwirkt, das Cooper in jeinen Sndtaner: und Trapperromanen mit fo berrlidem Colorit ausgeltattet hat. Der brafiliantide Urwald bat einen von den Sagdgriinden der nordameritaniiden Rothhaute wefentlid per}dhtedenen Chavatter. Die iippig fdaffende Kraft der Natur zeigt fich in iberwaltigender Weife hier wie dort, die Formen der _Tropentelt itbertreffen aber fchier bie der néroliden paltte de8 amerifanifden Continents, tbertreffen fie an Reidthum, an Grope, und gemabnen an die folofiaten Perhaltnifje der Urjeit. Was die brafilianifden Walder aber befonoers, und jrar nidt liebfam, charatterifict, ijt ihre Monotonie, ift ihr Scmeigen und Diijter. Yene Ponotonie ber auf riefigem Fladhenraum immer und immer fage:, woden: lang miedettehrenden Begetationsformen und -gruppen madgte ich relbit Tlaudi fiihlbar, welder doch befennt, dab der crite Gindrud der Urwaldnatur avy ihn ein madtig iberwaltigen- ber gerelen fei, dab er, hingerifjen von Staunen und Bewun- derung, tn Hodgenuf, wie inn nur die endlide Realifiruny heifen Sehnens und qlibender Sugendwiinide uns gewabre, geidwelgt habe. Tro all der wunderbaren Reize de Ural: des, welde immerdar auf den Freund der ай пи зам: berijher Wngiehungstraft wirten werden, trop aller biefer Shoinheiten im Mitrofoemos wie in den gigantif{den Formen Я der Reifende, der nicht о фе ПЕ, fdlieblid еше Зе: friedigung, ba dads YUuge teinen Rubepuntt findet, mwenn eS nidt analyfirt. Das Chaos von Crganismen, die auf jeden, aud еп Нейт Raum fics zujammendringen, ой ver- witrend und fdwadst den grofartigen Gindrud, da die Har- monie feblt. . Die braiilianifden Walder find uns aber and) namentlid) curd ihre diiftere Stille frembdartig. der Naturforfder am Amajonenftrom”, jener trepflide Beobachter des Thierlebens, Henry Walter Bates **) fchildert diefen Gindrud befonders ausfibrlih. Wol ift der Urwald von gefiederien BVewohnern belebt, aber ihre Gaute, wie der Langgedehnte Ruf des Snamb?, einer Art Rebhubn, haben etwas fo fcpwermiithiges und gebeimnifvolles , dap fie mehr das Gefithl der Фе jamteit erhoben al3 das bes Lebens und der Munterkeit er- eden. ,,Sureilen, wenn alles frill it, wird man durd) einen plopligen Screi anfgeldredt, den irgendein harmlo{e3 pilanjenfreffendes Thier ausftopt, das von einer Tigertabe pder einer fejleichenden Boa conjtrictor itberfallen wird. Sur frith und abends madt das Gebheul dev Affen einen fiirchterlidhen und betaubenden Larm, bei dem eS {dywer ijt, Гете eijtiae Spanntraft ju erhalten. Das Gefiihl der ungaftliden Cindde, weldhes der Wald hervorbringt, wird durch dtefed firrdterlide Getdfe nod erhdht. Oft, felbjt in den ftillen Stunden des Mit tagé, hart man ein ploglices Rracen, dad im Walde wider: hallt, als ob ein groper УЕ oder ein ganger Baum ju Boden jtiirge. Uuberdem aber gibt e6 nod eine Menge Tine, die man fich gar nidt ertldren fann, und die Cingeborenen waren dies, wie id) fand, oft nod) weniger tm Gtanbde al id felbft. Bu- weilen Gért man einen Ton, al8 ob mit einer eifernen Stange aneinen harten hoblen Baum gefdblagen wiirde, oder ein Durd)- *) Nad) der Beendigung des fiir das uationale Gefiiht fo tritbfelige Grinnerungen hinterlaffenden jhleswig-holfteinijdjen Mriegs von 1849—50 wat ber friifere preufifde, dann Геза боев фе Prentierlieutenant Robert Shlobad einer vow benjenigen Offigieren, weldje inre GEntlaffung nah- men und dad Baterland verliefen, wm im fernen Ausland ihe Glite in fried- licker Befdaftiguug gu perjudjen. Derfelbe begab fid nad Brafilien, wo cine Uctiengefelidjaft in Ganta Catarina fiir ifre Mfiedelungsunter- nehmuungen deutfde Fugenienve ое. Hier in Brafilien blieb ex, unb givar meift in dex Broving Mtinas Geraes, erft in ber Stellung eines Privat- ingenieurs, dann 15 Jahre lang alS faiferlider Yngenieur, ingwifden von dem Lrigl. jadh{iiden Minifteriam des Urswartigen mit bem Amt eines Bice- conjul3 gu Philadelphia, der bow ihm felbft abgeftedtten und angelegten Stapt am Todos 03 Gantos, einem Rebenfiufie des Mtucurh, bee traut (feit 1858). ar feine Verdienfte um die Proving und das gange Neich, wie ev fic) foldje namenthid) ит Wrlegung einer Fahritrae durch ven Urwalb von Ganta Clara am Mtucury nad Philadelphia und Tra- cirung einer Heerdenftrage von Philadelphia nach der Hocebene, ber Cha- pada, erwarb, evbielt ex den faiferl. brafilianijden Rofenorden. Nad fetnen Wtfzeidnungen und ned den von ihm mitgebradjten Skiagzett, Bhotographien , Raturalien, Yudianergerathen und Waffen u. j. №. tegen wir obige Dariteliung und die fie begleitenden GHultrationen, mit wiffen- {haftlider @riindlidjfeit componirt und gegeidnet von Robert Kvetfidmer, untfern Sefern bor. Sclobadh fam in nur von Wilden betohnte Gegenden bes Snnern von Brasilien, die vor ifm wol foum ein beafilianifaer Fup, g eiditveige penn ein frember ейеноее Берат. *k) Bor jes Fahren erfdjien eine Чайке deutfdje Ausgabe vor Bates’ Werfen ber Brajilien bei THt in’ Lerpgig. die bei neuern Ausgrabungen in der Proving УИназ Geraes sentaditen Sunde von finftliden Gefapen und Gerdthen un: moglic) auf deren Vorfahren suriidgefiihrt werden fonnen, jondern ein vor ihnen dieje Gegenden bewohnended anderes, und gwar hiber cultivirtes Urvolf voraudfegen Laffen. Meift von Jagd und Fifdhfang lebend, alfo auf immer unfidere r- triage angewiefen, dem Weerbau meijt entfrembdet, dur) Feb- den untercinander, durch den Bernicjtungstrieq, den dte Weifen halb aus Nothwebr, halb aus Radedurjt init Dold und Gift uncrbittlid) gegen fie fibren, von Rabr gu Jahr mehr becimirt, fic) in ungletdartigen Chen wentg vermehrend, ijt die Beit 3u berecynen, wo dieje Gingeborenen der vorbringen- ben Gultur bis auf den Lesten Mtann gum Opfer gefallen tein werden. Treffend fagte einer der Hauptlinge am Mlucury, wie Зо еб: „Зее Hand tommt зи Natenanuk und пили Nakenanut feine Erde. Was foll Natenanuk thun? Fir Nake: nanuf bleibt nur nod die Luft!”, und dabet ftredte er wie flehend die MArme gen Himmel Mafenanutt nennt fich einer per Bototudenitimme um Philadelphia am Flup Todos 08 Santo). Pielleidht findet fid) nad) dem Wusfterben der tapfern Stimme der Botokuden dann aud ein Didter, welder die Schidfale des ,,Lebten der Nakenanuki” romanhajt der Nath: welt itberliefern wird, wie e3 dem untergegangenen Stamm det Mohitaner befdieden war, durd) poetifhe Verklarung vor der Nuglsfhung in der Vslterlijte fiir immer bewabhrt zu bleiben. Wrofeffor Morfe. —d— Yin 2. Upril verfhied in Neuyort Gamuel Sinley Breefe Morfe, einer der grdpten GErfinder aller Zeiten, der fid um die Sntwidelung des internationalen Bertehr3 unfdag- bare Berdienfte ermorben, Nicht nur im weiten Umereis jetnes grofen Heimatlands, des Stantengebiets der nordamerifani: fchen Union, ift Morfe’s Name gefeiert , fondern mit der fort: fcbreitenden Anwendung de3 von iym erfundenen, prattifdy be- wahrien Telegraphenty}tems wurde er durd) die ganze ctuilt- firte Welt gettagen. Der Kebenslauf de beriihmten Mannes war reid) an Mihfal und Sdywierigteiten mander Wrt, ehe eS ihm gelang, die fonnige Hohe zu evtlimmen, auf der ibm tm Феб feines Lebens Rubm und Wnerfennung im vollften Raf yutheil geworben find. G8 erging ibm, wie vielen ver: dienten Ssorfdern, fiir deren geniale Soeen ihre Beitgenofjen anfainglid) fein Berftandnig Hatten. Вто от Mtorfe ent: jtammte etner ehrenmerthen Familie 3u Charlestown im Staat Maffachufetts, wo er am 27. Mprif 1791 als der altejte Sohn eS Gerltliden Yedediah Ptorfe geboren wurde. Сеш За: ter, als Berfatjer einer ,,Geographie von Mrnerifa “ be fannt, liek ipm eine gelehrie Grgiehung angedeihen und {chicte ibn nad Yale College gu Newhaven in Connecticut, wo er 1810 feine Studien gum Wo{dhlup brachte. Obgleich aud) fiir einige wifjenfdaftliche Fader, pornebnilic) fiiy Chemie und Phyfik, trefflid begabt, Ве der junge Wtorje fich doch vor- зцазтейе aur Munit Hingegogen und ging. nacjdem er dad Miderftreben feines Baters gegen diele Wahl iberwunden, mit feinem Landsimann Wafhington Wil{ton im Ungujt 1811 nag Gondon. Hier betvieb er eifrig und mit vielem Grfolg feine tinjtlerifden Studien unter Benjamin Weft und Copley und fdlof enge Sreundfdaft mit dem Maler C. R. Leslie. Sdon 1813 fomnte er in der fonigliden Alademie fein erjtes grobes Gemalde, den ,, fterbenden Herkules “, ausitellen, das quofe Lobfpriidje feitens der Kenner ervhielt. Das denfelben Gegenftand darjtellende Gipsmodell, welded ev fich gu Crleid- terung dex Urbeit angefertigt hatte, errang im namlicen Jahr dte goldene Mebdaille der Uoelphi-Society. Fm Sabre 1815 nad den Kereinigten Staaten zuriidgefehrt, lef fich dev junge Kinftler guer{t in Bofton, dann in New-Hampfbhire nieder und erwarb fic) feinen Unterhalt tiimmerlid) genug durd) Portratmalen. Pelfere Friidte trug ihm fetne {dine Runft ein, alB er 1822 nach einem voriibergehenden Aufenthalt gu Charlejton in Sid- farolina fich in Neugort, dex retdjen Metropole des amerita- nijchen Handel, niederlieB. Dort jtiftete Morfe einen Kiinftler- verein, dev fic) 1826 in die jegt rect blibende National Aca- demie of Design verwandelte, bei welder der Grinder lange Jahre hindurd) die Wiirde eine Prafidenten betleidete. Set: ren Ruf al begabter Portrdatmaler gewann fic) bier der Riinftler durch das 1823 vollendete leben3grofe Bilonifp des damald die Staaten der Union bereifenden Lafayette, das er im %Wuftrag des newyorter Gemeinderaths anfertigte. Sm abr 1829 trat Porfe eine sivette Reife nad) Curopa im Sntereffe jetner finfilerifdjen Studien an und lebte drei Sabre in England, Franteeic) und Stalien. Fm Herbjt 1832 tief ibn die Grnenning zum ‘Brofejfor der RKunftge dhidte an der Univerfitat ju Neuyort dahin guritd. Wuf от СШ traf Morje mit dem Brofetfor Зафон vom Harvard-College gufammen, der Ши von den eletirvomagnetifdhen Gz- perimenten unterbtelt, die pamals eben in Paris angeftellt qoorber waren. GS tant die Rede darauf, dab ад еее Fuidum zum Durdhlaufen des dabei benugten 100 Sub lan: gen Drahts eigentlich tetner dev Berecdhnung gugdngliden Beit bebdurft habe, und, wahrend Profeffor Sadjon daritber weiter berichtete, jtieg in Morte die leudtende Ybee auf, dap der elet- trijde Sunte in firgelter Frift bis in jede Entfernung fort: geleitet und yur Uebermittelung von Nachridten benugt тоста nen fonne, Bei der Weiterwerfolgung diefes Gedantens famen ihm bie mit Profeffor Dana in Neunort ftetS eifrig fort: getriebenen phyfitalijden Studien gu ftatten. Rod) ehe Mtorje den amerifanifden Boden betrat, hatte er den Blan gur Ber: wirtlichung feiner Sdee in den Hauptgiigen fertig, fodaf раз Racetfhiff Sully thatfadlid suc iege der Srfindung ward, die heute eine allumfaffende Anwendung gefunden hat. Dem GErfinder fdwebte die Herftellung einer Kerbindung vermitteld der eleftromagnetifdjen Rraft vor, welde dad Dit: getheilie burch Beiden, dte einem Alphabet entjpraden , jelbit niederfdrieb, und die, obgleidh auf die grifte Entfernung ein- gerichtet, auch ben Berfehr mit jeder Unterweg3ftation gejtat: tete. Der erjte, in diefer Ridfung unternommene Perfud) ev- wies fic alS unausfiifrbar. Morje bielt jedod an feinem Ge- panten felt. eben der Xusitbung feiner Runft arbeitete ev un- ablafjig an der Vervolltommnung feines Upparats, guerit die Wirkung der elettromagnetifdhen Kraft auf den Hebel be- nugend, um dure) diefen Sdhretbfedern in Bewegung zu feber. Much diejes Erperiment war nidt prattife nugbar gu madden, und fdlieblich verfiel Dorje auf die Anwendung der ftahlernen Spike, welche die gewiin{dten Seiden auf dem Papier eindritdt, die nod jest allgemein in Gebraudh {tehende teleqraphifce