lerbertihmtheiten citirt, Apelles, Polygnot, Eupomp, Apollidor, Noch sprechender ist, dass namentlich auch Staatsmanner mit der Kunst in Verbindung gebracht werden: , Die Fabier waren Maler und Diktatoren“; selbst , Aristides malte*. „Уолл“, schliesst Brant, ,glaubst du, Leser, dass ich das alles in Er- innerung bringe, das Lob, das ich der Malerkunst ertheile? Als damit auch du diese unsere Bilder, welche wir, wie du sie vor dir siehst, zum Virgil gemalt haben, dir lieb und werth sein lassen mégest!“ — Damit hat doch wohl Brant sich selbst als Maler oder Zeichner der angepriesenen Ilustrationen ganz unzweifelhaft bezeichnet, und cr durfte als blosser Besteller oder Anordner so nicht sprechen: ,, unsere Bilder, die wir, wie du sie vor dir siehst, gemalt haben. Wenn indess noch ein Zweifel an der kinstlerischen Be- theiligung Braal’s bei diesem Holzsehnittwerke tibrig sein sollte, so muss derselbe bei der Ansicht der Bilder vollends schwin- den. Sie sind, wenn auch nicht ohne eigenthiimlichen Ausdruck und alterthiimlichen naiven Reiz, doch ebenso schlecht gezeich- net als geschnitten und machen offenbar weniger Anspruch auf kiinstlerischen Werth, als auf anschauliche Verdeutlichung des Gegenstandes, der freilich auf die naivste Weise in die Tracht und Sitte des Jahres 1500 tibersetzt ist. Schon dieser rein lite- rarische Zweck der Bilder, insbesondere aber die Masse von Kenntniss und Gelehrsamkeit, welche schlecht und recht sich darin kund giebt, lasst es den Bildern ansehen, dass die Zeich- nungen von der Hand eines Gelehrten, nicht eines gewéhnlichen Kiinstlers sind. Wie hatte ein solcher den lateinischen Virgil zum Behuf der hundert und aber hundert Scenen studiren oder die darzustellenden Scenen sich schildern lassen sollen; wie hatte er die hunderterlei Personen und Akte aus blosser Be~ schreibung treffen, wie auch nur die vielen lateinischen Ueber- schriften richtig anbringen kénnen? Diese gelehrten Ilustra- tionen kénnen nur von der Hand eines Gelehrten sein! Ich begniige mich fir den Strassburger Aufenthalt Brant’s mit dem genannten Holzschniltwerke, wiewohl zu vermuthen ist, dass die thaitigen Verleger Strassburgs seinem ktnstleri- schen Talente nicht von 1502 an Ruhe gelassen haben werden. Es liesse sich vielleicht eine Theilnahme Brant’s an den Holz- schnitt ~Illustrationen der von ihm 1508 bei Griininger erschie- nenen und nachher 1538 in den Verlag Seb. Wagners in Worms tbergegangenen Gedichte Freidank’s nachweisen und ebenso mag er Antheil gehabt haben an den Holzschnitten der 1507 bei Griininger erschienenen Uebersetzungen von Caesar und Livius, und zwar nicht blos mittelbar dadurch, dass altere Holz- schnitte von ihm heriibergenommen, namentlich fast alle Virgil- schen Bilder in den Livius hineingespielt wurden, sondern auch unmittelbar an den nenhinzugekommenen Holzschnittbildern; ja er scheint durch Griininger mit der Schdéffer’schen Officin in Mainz in Verbindung gekommen zu sein, wo jene Uebersetzungen von Caesar und Livius zuerst 1505 erschienen waren und зрмег 1530 und 33 mit moderneren Bildern (von H. Brosamer) ver- mehrt wieder herauskamen. Indessen ist mir nicht gelungen, eine weitere Erwahnung seiner ktinstlerischen Theilnahme in einem Strassburger Druckwerke aufzutreiben; wohl aber ist die fleissige, steife Hand seines beim Virgil beniitzten Zeich- ners fast in allen Griininger’schen Holzschnittwerken wieder zu erkennen. (Schluss folgt.) Baunsthteratur. Foethe - Stiftung. De la Fondation-roethe « Weimar par Frans Liszt. Leipzig, 1851. (162 8. in 8.) Ein von Berlin im Jahre 1649, bei der hundertjahrigen Ju- belfeier von Goethe’s Geburtstag, ausgegangener Aufruf hat die Griindung ciner Goethe - Stiftung in Anregung gebracht, »die in seinem Geiste deutsches Kunstleben und den Einfluss desselben auf die Versittlichung des Volkes stirke und mehre*. Es sind verschiedene Vorschlage gemacht worden, worin eine solche Stiftung bestehen kénne und wie dieselbe auszufiihren sei. Der beriihmte Klavier~Virtuose, von dem die oben ge- nannte Schrift herriihrt und der gegenwartig in Weimar ansds- sig ist, hat den Gedanken mit Begeisterung fiir die Manen Goethe’s aufgenommen und die Vorsehlage zu einer scharf be- stimmten Form auszupragen versucht. Bei der nadheren Auf- merksamkeit, welche seine Schrift bereits gefunden zu haben scheint, wird es nicht tiberfliissig sein, das Resultat derselben in seinen wesentlichen Punkten und in tibersichilicher Ordnung darzulegen und einiger Priifang zu unterziehen. Die Goethe-Stiftung soll hienach ihren Sitz zu Wei- mar haben und in jahrlichem Wechsel, am Geburtage Goethe s, dem 28. August, dffentliche Concurrenzen veranlassen und einrichten: in der Literatur, dey Malerei, der Sculptar, der Musik. Jedesmal soll Ein Werk den Preis erhalten, der, je nach der Beschaffenheit des Werkes, aus 500, 1000, 2000 oder 3000 Thaiern bestehen sol}. Es ist in Aussicht genommen, dass jedes Preis- Werk Eigenthum der Goethe~Stiftung werde und bleibe, auch jedes derartige literarische und musikalische Manuseript, fiir dessen Herausgabe zu ihrem Vortheil die Stif- tung zu sorgen hat. Bei Seulpturarbeiten wird nur die Еш- sendung von Gypsmodellen oder Zeichnungen vorausgesetzt, und soll dem Autor einer pramiirlen Arbeit der Art freigestellt bleiben, dieselbe spater ftir seine Zwecke auszufiihren. Fir den Fall, dass diejenige der genannten Preis-Summen, welche dem zu praimiirenden Werke zuerkannt worden, dem Autor nicht geniigt, sind besondre Bestimmungen vorgeschlagen. Es wird die Hoffnung ausgesprochen, dass im Laufe der Zeit besondre Stiftungen zur Ertheilung von Nebenpreisen fiir sogenannt untergeordnete Facher, — z. B. in der Archi- tektur, — ins Leben treten werden. Ebenso, dass es méglich zu machen sein werde, Medaillen, sowohl an die Haupt- Pra- miaten, als zum Zweeke der Accessilts, zu vertheilen. Die Angelegenheiten der Goethe - Stiftung sollen durch ein Directions-Comité, unter dem Vorsitz des Erbgrossherzogs von Sachsen - Weimar, verireten werden. Dasselbe soll aus 25 Mit- gliedern, von denen fiinf in Weimar ansissig sind, bestehen. Es versammelt sich jahrlich zur Zeit von Goethe s Geburtstag. Fiinf Auswartige werden hiezu jedesmal ausdricklich, gegen eine Reise-Entschadigung von 100 Thirn. und die Gewahrung kostenfreien Aufenthalts in Weimar, cingcladen. Das Comité hat jedesmal den Preis in der ausgeschriebe- nen Concurrenz zuzuerkennen. Zu diesem Behufe gesellt das- selbe sich eine Jury von drei Technikern des betreffenden Fa- ches zu, welche unter denselben Bedingungen, wie jene finf Mitglieder, nach Weimar eingeladen werden, Diese drei Tech- _тикег егбаНеп dem Comite vor der Enlscheidung ihr Gutachten. Literarische und musikalische Concurrenz —Arbeiten sind zu die-