sich ein ,, Peintre-graveur général“ nur dereinst aus den Mo- nographigen der Werke ecinzelner Meister und Schulen bilden lassen werde und so sehr wir Dasjenige wirdigen, was in letzterer Beziehung zeither von mehreren Kunstschriftstellern geleistet worden ist, so scheint doch die Verwirklichung der Idee eines ,,Dictionaire universel de la gravure“ einer so [ег- nen Zeit aufbehalten und bei dem Umfange und Preise eines solchen Riesenwerkes so wenig fiir die in beschrankteren Krei- sen sich bewegende Kunstliebhaberei der Privat-Sammler ge- eignet zu sein, dass wir sowohl fiir unser Jahrhundert die Még~ lichkeit der Erfillung derartiger Witinsche, als die allgemeine Verbreiltung und Anschaffung eines solchen Werkes, mithin auch dessen Nutzen fiir den einzelnen Kunstfreund, bezweifeln zu dirfen glauben. Dennoch aber ist ein die ganze Kupferstichkunde umfas- sendes Universal- Werk nicht nur far 6ffentliche Sammlungen, sondern auch vorztiglich fir den Privatgebrauch der Kunst- freunde, ein so dringendes, fiir die Erweiterung und Fortbil- dung dieser Wissenschaft aber ein so wichliges Bedirfniss, dass wir uns bisher den obigen Bemerkungen nur mit Bedauern liberliessen. Um so freudiger aber begriissen wir das oben angezeigte Werk, das unter dem bescheidenen Titel eines ,,Ma- nuel“ allen Anforderungen entspricht, die wir an ein ,, Réper- toire universel de la gravure“ nur machen kémmen und in be- schrinktem Raume einen Reichthum des Wissenswiirdigen dar- bielet, der wahrhaft tiberrascht. Denn es enthalt nicht nur, in alphabetischer Ordnung, die Namen der Kistler und Kunst- liebhaber, die, seit der Erfindung der Kupferstecherkunst bis jetzt, mit dem Grabstichel, der Nadel und dem Schabeisen in Kupfer oder Stahl gearbeitet, der Holzschneider und Lithogra- phen, nebst kurzer Erwahnung ihres Vaterlandes, ihrer Lebens- und Bliithezeit, so wie eine volistandige Aufzéhlung ihrer Ar- beiten, unler denen viele zeither unbekannte, welche die Ku- pferstich-Sammlung der National-Bibliothek in Paris besitzt; sondern auch die genaue Angabe der verschiedenen Abdrucks- gattungen und der Gréssen der Blatter, so wie der Meister, nach deren Vorbildern jene gestochen sind. Ferner finden wir in dem Werke die Monogramme der Kinstler, Genealogieen bertihmter Ktinstlerfamilien, die Titel der Bicher, zu denen einzelne Blatter oder Folgen von Kupfern verwendet wurden, Angaben von nocn existirenden Platten dalterer Stiche und Ra- dirungen, Auctions- und Ladenpreise, so wie Hinweisungen auf bekannle Kunstschriften und Cataloge. Kurz, wir wissten nicht leicht eine Auskunft im Bereich der Kupferstichkunde, die man in diesem Buche vergeblich suchen wiirde. Diese Vollstandigkeit gewinnt aber noch an Werth dadurch, dass das Werk nicht auf cine zahlreiche Reihe von Banden be- rechnet ist, deren Beendigung viele Jahre und eine bedeutende Geld- Ausgabe erfordert. Durch gedrangle Kiirze (wie sie der franzésischen Sprache mehr als der unsrigen eigen ist), durch vortreffliche Einrichtung des Drucks und vollkommen verstand- liche Wortabkiirzungen, wird es dem Verf. méglich sein, sein Werk in 12 Lieferungen 4 10 Bogen, oder 4 miassigen Ban- den, zu beendigen und der Preis des Ganzen wird dasselbe allen Kunsifreunden zuganglich machen. Nach dem Erscheinen der dritten Lieferung wird jedoch der oben angezeigte Subscriptionspreis, bei den Exemplaren auf gereiflem Druckpapier um 1 Fr., bei denen auf Velinpapier un 2 Fr., fiir jede Lieferung erhoht werden. Wir schliessen dicse Anzeige mit dem Wunsche, dass dies vortreffliche und unentbehrliche Werk sich von jetzt ab in den Handen aller Kupferstich- freunde befinden mige. 3. F. Linek. Die Sache ist in solcher Art eben unausfihrbar. Ks wird tiberhaupt ins Auge zu fassen sein, dass bei den verschiedenen Kunsfiichern wesentlich verschiedene Verhaltnisse obwalten und dass hienach bei einer Aufstellung der Concurrenzen verschie- dene Bedingungen und ein verschiedener Modus der Pramiirung geboten sind. Ja, es diirfte in Frage kommen, ob die Anord~ nung von Concurrenzen fiir alle Falle den fiir die Goethe-Stif- tung angenommenen tieferen Grundsétzen entsprechend sein wtirde. Vieles geht im Bereiche des geistigen Schaffens vor sich, was durch eine derartige Concurrenz nicht zu erreichen sein méchte; vielerlei Umstinde, 4ussere und innere, kén- nen einlreten, die den Schaffenden, und oft den besten, von der Theilnahme an solcher Concurrenz abwendig machen. Es scheint unter Umstanden noch umfassender zu den in Aussicht genommenen Erfolgen zu fiihren, wenn jene héchste Anerken- nung nicht bloss dem besten der in eine Preisbewerbung ein- getretenen Werke, wenn sie tiberhaupt dem Besten, was in einem bestimmten Fache und innerhalb eines bestimmten Zeit~ raumes im Vaterlande hervorgetrelen ist, zu Theil wiirde. Dies kann einerseits fiir die monumentalen Werke der Architektur und der bildenden Kunst, andrerseits fiir die Musik und die Poesie gelten und diirfte namentlich Gelegenheit geben, ег die angeregten Schwierigkeiten bei der Pramiirung der Werke der letzteren Gattungen hinwegzukommen. Die Vorschlige des Hrn. Liszt witrden hienach, je nach dem zu ergreifenden Standpunkte, manche mehr oder weniger wesentliche Modificationen erfordern und dadurch freilich aut ein zum Theil andres Schluss-Resultat, — als auf das einer in Weimar, fiir die Zwecke der Goethe -Stiftung, zu griindenden Sammlung ktinstlerischer Erzeugnisse, — hinauskommen. Es dirften aber iiberhaupt, falls eine derartige Stiftung unter der Aegide eines Namens wie Goethe ins Leben treten soll, die lreisinnigsten Principien maassgebend sein. Е. Kugler. Manuel Че Гатафеит 4 estampes, contenant 1° Un dictionaire des graveurs de toutes les nations, dans lequel sont decrites les estampes rares, précieuses et interessantes, avec Vindication de leurs différentes états, et des prix auxquels ces estampes ont été portées dans les ventes publiques en france et & Pétranger depuis un siécle; 2 Unrépertoire des estampes dont les auteurs ne sont connus que par des marques figurées; 3° Un dictionaire des monogrammes des graveurs; 4° Une table des peintres, sculpteurs, architectes el dessinateurs, d@apres lesquelles ont été gravées les estampes mentionnées dans Pouvrage, avec renvoi aux artistes qui ont reproduits leurs oeuvres; Une table méthodique des estampes décrites dans le dictionaire des graveurs et dans le répertoire, et precede de Considérations sur [histoire de la gravure, sur ses divers procédées, le choix des estampes et la maniére de les conserver, par M. Ch Le Blanc, du département des estampes de la bibliotheque nationale. 1”° Livraison (A— Bartoli.) gr.8. Paris, chez Jannet. 1850. Prix de chaque Livraison sur papier vergé: 34 Fr. sur papier vélin: 6 Franes. 5e So vollstandig wir mit dem Hrn. Verfasser der Supplements au peintre-graveur de Ad. Bartsch einverstanden sind, dass