bilder Gustay Adolph’s und Henry’s, ausserdem das Piedestal fiir Bernadottes Denkmal und ein Relief fir das Washington- Monument. Es liegt uns eine Nummer des amerikanischen Blattes ,,F. Gleason, Pictorial Boston. 16. April“ vor, die - sowohl eine Abbildung, als ausfithrliche Beschreibung des letzt- genannten Denkmals giebt. Den Mittelpunkt des Ganzen Dil- det Washington’s Figur zu Pferde, getragen von einem hohen siulenformigen Piedestal, dessen unterer Sockel im Grundriss einen Stern mit hervorspringenden Spitzen bildet; jeder dieser Spitzen tragt abermals eine colossale eherne Figur, worunter Lee, Jefferson, Virginia und Henry sich befinden. Die Seiten lichen des marmornen Piedestals werden durch Reliefs geziert, von denen das eben gegossene eine weibliche Figur, die alle- gorische Darstellung des Staates Virginia, veranschaulicht. — Den Entwurf und die Ausfithrung der Modelle wurde dem talent- vollen Bildhauer Crawford, einem gegenwartig in Rom leben- den Amerikaner, tibertragen, und der Guss simmilicher Theile wird in der hiesigen Erzgiesserci staltfinden. Das Denkmal wird aufgestellt zu Richmond, der Hauptstadt des Staates Vir- ginien. Wie schon so oft, gab auch neulich Inspeklor v. Miller abermals einen Beweis seiner eigenen Fertigkeit, Umsicht und reichen Erfahrung; im Ofen befanden sich 225 Centr. fliissiges Erz und ein grossartiger Anblick bot sich der versammelien Menge, als gegen 7 Uhr Abends der Meister mit eigener Hand den Zapfen einstiess und sich der glihende Strom in die Form ergoss; sieben feurige Fontainen sprangen aus den Luftlochern empor und mit lautem Hurrah und Hoch wurde das Gelingen des Gusses begriisst. P. v. Cornelius, von Berlin kommend, hielt sich auf seiner Durchreise nach Rom kurze Zeit hier auf. Die Kiinstlergesell- schaft bei Schaffroth (friher Stubenvoll) veranstaltete ihm einen Festabend, an dem sich zahlreiche Verehrer des grossen Meisters versammelten. Nachdem, wie gewdhnlich, A. Teichlein eine Rede gehalten und dem Gaste ein ,Hoch* ausgebracht, erwie- derte Cornelius dieses durch einen Toast auf Kinig Ludwig, dem er die Worte beifigte: ,Jetzt noch bringe ich ein Pereat allen Schacherjuden in der Kunst;* die Auslegung dieser Worte blieb jedem Einzelnen nach Guidinken iberlassen. ) — Am Schlusse des Abends wurde der Meister unter Gesang nach seiner Wohnung begleitet und setzte folgenden Tags seine Reise fort. Ф. ух. Schorn. Der Pariser Salon von 1853. Rosa Bonheur. — F. Winterhalter. — Ludwig Knaus. — Andr. Achen- bach. — Fedor Dietz u. A. Gestern, am Pfingstsonntage, wurde die Kunslausstellung fir 1853, die sechsundsiebzigste (wie der Katalog aussagt,) seit der im Jahre 1673 von der kéniglichen Akademie der bilden- den Kiinste veranstalteten, in dem neueingerichteten Lokale ,,auz menus plaisirs“, erdffnet. , Wir haben hier keine bleibende Stale, sondern die zukiinftige suchen wir* — diese Losung ist auch die der Kunst und ihrer Erzeugnisse in einem Lande wie Frankreich, das ewigem Wechsel unterworfen, wo nichts 1) Hat man sich wohl nicht ein wenig zu viel Маве ит „Решапо“ oder ,Auslegung* dieses Pereat gegeben? — Uns dinkt doch, wenn ein- mal cin Pereat gebracht sein soll, so ist gerade dieses zu jeder Zeit von Jedem mitzusprechen, dem die Kunst am Herzen liegt. — Leider haben die Zeitungen von einem Unwohlsein des Meisters zu Florenz zu melden ge- habt. Nach den ,,B. N.“ aber ist C. jetzt so weit hergestellt, dass er mit seiner Familie die Reise nach Rom fortsetzen kann. Der Leibarzt des Gross- herzogs von Toskana, ein Deutscher, hat ihn behandelt. Wahrend seines Unwohlseins erfreute sich Cornelius in Florenz der herzlichen Theilnahme dort lebender Grossen und Kiinstler. D. Red. bote stehenden Mitteln, es nicht versaumen sollte, auch her- vorragende jiingere Talente durch Ankauf ihrer Arbeiten anzuregen. In einigen Werkstatten hatten wir Gelegenheit, theils eben vollendete, theils noch unter dem Pinsel befindliche Gemalde zu betrachten. Zunichst erwahnen wir Léffler, der in einem vorziiglichen Bilde auf grosser Leinwand einen Sandsturm in der arabischen Wiiste, vollendet hat. Machtige Sandwolken toben iiber die weite, nur durch einige Felsblécke unterbrochene Ebene, hie und da durchschimmert von der rothen Gluth der untergehenden Sonne, Der Kinsler hat einen der grossartig- sten Momente orientalischer Natur mit solchem Geprage der Wahrheit zu fesseln gewusst, dass wir unwillkirlich im An- schauen hingerissen werden, ohne dabei den Einfluss einer Uebertreibung zu empfinden, der uns vor solchen Bildern so haufig nach éfterer Betrachtung fihlbar wird. — Beinah vollendet sahen wir ausserdem die Ruinen von Balbek, im Hintergrunde die Vorberge des Libanon und noch in Arbeit ein Blick auf Ephesus. Als Gegenstiick zu dem ersten erwadhnten Bilde, das die Wiiste mit ihren Schrecken schildert, gedenkt Léffler ein Gemalde auszufiihren, in dem die reiche und wtppige Vege- tation des Orients zur Anschauung kommt und die vorlaufig als Federzeichnnng vollendete Skizze berechtigt zur Erwar- tung eines effekivollen Bildes. _ Im Atelier Ed. Schleich’s zieht uns eine grosse Land- schaft an, die als Wanddekoration einer Villa dienen soll und einen Blick auf den Hintersee mit seiner romantischen Umgebung darbietet. Theodor Horschelf, von dessen Hand ein soeben er- schienenes, englisches Werk (Chamois Hunting in the Mountains of Bavaria by Ch. Boner, with ulustrations by Lheod. Нотзспей of Munich. London, 1853.) eine Anzahl schén componirter, theils in Lithographie, theils in Holzschnitt ausgefihrter Mlustra- lionen enthalt, vollendete ein Genrebild, Araber in der Wiiste rastend, das sich durch brillanten Effekt in der Farbe und vor- ziigliche Behandlung der Pferde auszeichnet. Im Verlage von Braun und Schneider, die sich seit Grin- dung der ,Fliegenden Blatter“, ,Hauschronik* ип@ „Мансвепег Bilderbogen* um die Férderung des Holzschnitts wesentliche Verdienste erworben, erschienen im besondern Auftrag S. M. des regierenden Kénigs, ,Zwd6lf Bilder aus dem Leben Bayrischer Fiirsten* ausgefiihrt von: M. Echter, Ph. Foltz, G. Hilten- sperger, A. Miller, K. Piloty, M. v. Schwind und A. Straehuber. Die meisten dieser figurenreichen Compositionen zeugen von der Meisterschaft ihrer Urheber und in der Aus- filhrung diirfen sich vorliegende Blatter den besten Holzschnilt- werken der Gegenwart an die Seite stellen. Jedem einzelnen Bilde ist eine kurze Erkldrung beigefiigt, und da das ganze Heft im Umschlag um den unglaublich -billigen Preis von 1 Fl. ab- gegeben wird, findet es gewiss auch ausserhalb Bayern weitere Verbreitung. In der Kénigl. Glasmalerei, aus der schon so zahlreiche vortreffliche Arbeiten hervorgegangen, sind gegenwartig zwei Fenster ausgestellt, die alle Besucher mit gleicher Bewunde- rung erfillen. Sie sind bestimmt, die Universitaétskirche zu Cam- bridge zu schmticken und zeigen die Anbelung der Hirten und die Auferstehung. Die Ausfiihrung ist zum grossen Theile nach Zeichnungen Schraudolph’s yon Insp. Ainmiller’s cige~ ner Hand. In der Kénigl. Erzgiesserei ist das colossale Reulerstand- bild Bernadottes, das aus einem Stiicke gegossen wurde, in der Ciselirung. fast vollendet. Vergangene Woche wohnten wir dem interessanten Schauspiele eines grossen Gusses bei. In der Grube befanden sich die Formen fiir die colossalen Stand-