Mitten im künstlerischen Schaffen und in der Entwicklung stehend, denkt man nicht gern zurück. Die Losung ist: Vorwärts. Ab und zu kann man jedoch durch einen Rückblick seiner Entwicklung neue Direktiven geben.


Limburg, die Stadt mit dem schönen Dom, ist der Geburtsort. <3. VI. 1880.) Vielleicht ist später mitunter etwas in einigen Bildern vom Geist der alten Bischofsstadt zu spüren. Besuch des Gymnasiums in Frankfurt a. M., das ich 1901 absolvierte. Aus dieser Zeit doch für später durch Schönheit und Rhythmik der alten Sprachen allerhand Analoges für Bild und Aufbau. Das musikalische Element. Überwinden einer rein naturalistischen Form. Wenig erfreulich die Erinnerung an die Akademiejahre. 1901 bis 1903 München, dann, äußerem Zwang folgend, Düsseidorf und Karlsruhe: Bestätigung derselben Erfahrungen, Erster großer Schritt zur Erkenntnis:
1912 in Köln die Ausstellung des Sonderbundes und im Wallraf-Richartz-Museum die alte Kölner Schule. Wertvoller Einfluß durch Professor Holzels Anregungen und Vorträge. Das schöne alte Grenzstädtchen Montjoie in der Eifel ist den Sommer über der gegebene Platz für die Arbeit. Mit der Erkenntnis wachsender Schaffensdrang. 1913 der erste Auftrag für ein großes Bild in der Konviktskirche zu Ehingen . Ein weiterer Auftrag für eine Kirche in Kaiserslautern scheitert durch allerhand äußere Umstände. Es bleibt die Freude an religiösen Themen. Auseinandersetzungen mit der reinen Farbe und Form. Hierin auch eine gewisse Gefahr, die aber schließlich zum Freimachen aus der Bindung und dem „historischen Bild führt. 1917 bringt in dem Wiesbadener Sammler H. Kirchhoff einen größeren Förderer. Sein Garten mit dem exotischen Gepräge und den phantastischen Blumen: Welt der farbigen Wunder. Der Botanische Garten in Darmstadt erhöht 1918 noch die Freude an dieser Welt. Hier monatelange Arbeit in aller Stille. Aufgehen eines erweiterten religiösen Begriffes. Seit 1918 in München. Vor allem starker Eindruck durch Grünewalds Werk.
(Anmerkung der Redaktion:) Von den Werken J. Eberz sind in öffentlichen Sammlungen vertreten:
a> Gemälde „Christi Abschied von den Frauen (1915) Kunsthalle Mannheim. — „Artisten (1918) Moderne Galerie Darmstadt. — „Exotischer Garten . (1918) Kunsthalle Hamburg.. — „Frühling <1918/19) Neues Museum Wiesbaden.
b) Aquarelle und Graphik in den Kabinetten zu Danzig, Düsseldorf, Mannheim, Stuttgart und München. c> Mappenwerke in einer Reihe von Kupferstichkabinetten.
Ein großes religiöses Gemälde „Herz-Jesu-Bitd in der Konviktskirche zu Ehingen (Donau).
Werke in größeren Privatsammlungen: v. d. Heydt, Elberfeld. H. Kirchhoff, Wiesbaden. E. Suermondt, Burg Drove, v. Garvéns, Hannover. G. Heß, Erfurt. L. Fischer, Frankfurt a. M. Literatur: Dr. Max Fischer „Josef Eberz und der neue Weg zur religiösen Malerei. Illustrierte Aufsätze im „Kunstblatt (1917V „Rheinlande (1916), „Die Kunst (1918), „Kunst und Dekoration <1918).