Werke sind imposant. Van Dongen ist von der Plakatmalerei abgekommen und gegen 1914 in seinem Können gewachsen. Juan Gries und Gleizes malen heute noch kubistisch wie 1913.
Derain und Viamink haben ihr Arbeitstempo amerikanisiert: eine Gefahr für ihre Kunst. Friesz ist Kubist geworden.
Der Pariser Herbstsafon Das nächste Heft wird Eingehenderes über diese Ausstellung mitteilen. Es ist nötig, den Werturteilen, die O. Grautoff <„Kunstchronik / Heft 10) aus der Pariser Tagespresse geschöpft hat, entgegenzuhalten, was ein Kritiker von der Bedeutung Andre Salmons über diese Aus- Stellung zu sagen hat.
Unbekannte Werke von Gauguin. Bei Barbarzanges in Paris waren im Oktober dieses Jahres 30 der Öffentlich
keit bisher unbekannte Werke Gauguins (Gemälde und Plastiken) aus
gestellt. Der größte Teil von ihnen stammt aus den Jahren 1898 und 1890, also aus dem Ende der Pont-Aven-Periode.
Einzelne Bilder zeigen einen fast schüchternen Impressionismus, der den Einfluß Pissaros noch nicht überwunden hat.
Spätere Werke dieser Ausstellung verraten bereits den Synthetiker. Andre Salmon hat an
läßlich einer Besprechung dieser Ausstellung Gauguin verächtlich einen nicht sehr geschickten Dekorateur nach dem Geschmack des Bourgeois genannt und dabei ausdrücklich betont, in dieser Geringschätzung mit dem Urteil der besten französischen Künstler undKunstfreunde der Gegenwart übereinzustimmen.
Courbets großes Bild „L Atelier , das vom Künstler im Jahre 1855 für die Weltausstellung bestimmt, von der Jury aber nicht an
genommen worden war, wird heute im Pariser Kunsthandel um die ungeheure Summe von 900000 Fr. angeboten. von den Erben des Millionärs Viktor Desfossèes für 66000 Fr. zurückgekauft worden.) In Paris fürchtet man den Kunsthunger Amerikas. Des
halb schlägt die „Illustration vor, daß sich der Staat als erster mit einer Summe von 250 000 Fr. auf eine Liste eintrage, kunstbegeisterte Patrioten würden den Rest zeichnen.
AlfredRoll, seit 1905 Präsident der Société Nationale des beaux arts, ist am 27. Oktober 1919 im Alter von 73 Jahren gestorben. Seine Prole
tarierbilder erschreckten eine Generation, die im Naturalismus noch revolutionäre Gesinnung entdeckte. Seine lang
weiligen Aufsätze über „Das Moralische in der Kunst zeigen ihn als durchaus zahmen Enkel der französischen Ästhe
tiker des 18. Jahrhunderts.
Sein Bestes gab er in seinen Porträts. Folgende Bilder gelten als seine Hauptwerke: „DieÜber
schwemmung <1877), „Der Streik der Berg
arbeiter <1880), „Der 14. Juli <188?), „Der Bau
platz von Surés-nes <1884), „Vorwärts <1887, im Musée Luxembourg) und die Porträts: „Manda
J. Eberz / Stilleben