untereinander zu erkennen ist, die Gestaltung der Treppen, Türen und Fenster, die harmonische Einordnung des Mobiliars, die Einzelmöbel selbst und Neuheiten kunstgewerblicher Innen-Ausstattung. Dazwischen sollen wie bisher geschlossene Veröffentlichungen einiger besonders markanter Meisterschöpfungen von den Höhepunkten des Innenausbaues berichten. — Nur eine möglichst strenge, aber nicht pedantische Sichtung aus der gewaltigen Materialfülle ermöglicht es, in gedrängter Fülle,Gutes und Bestes zu bieten. Daß gerade diese Auswahl als besonderer Vorzug unserer Zeitschrift anerkannt wird, beweisen die
stetig wachsenden Sympathien, die der »lnnen-Dekoration« fortgesetzt im lnund Auslande entgegengebracht werden.
Die »lnnen-Dekoration« will sich auch fernerhin an Alle wenden: an die kunstsinnige Familie, an Künstler, Architekten und Fachleute, an Erzeuger wie Abnehmer: sie will in erster Lipie anregen, sowie eine Übersicht über alles Interessante geben und dadurch künstlerisch-erzieherisch wirken. Ihr ist es darum fremd, sich um Sonderinteressen zu bekümmern. Die Lebensformen und Bedürfnisse in der Wohnungskunst sind heute zu vielseitig, um diesen unzähligen Mög
lichkeiten bestimmte Formen vorschreiben zu können. Nur um die eine große Richtungslinie, um das gemeinsame Ziel handelt es sich: um die enge Ver
schmelzung des künstlerischen mit dem kaufmännischen Elemente, um die Verquickung des Geschmackes und der Schönheit mit der Produktion des Handwerks und der Industrie, und die Verbreitung der daraus sich ergebenden Qualitätsware unter die Konsumenten.
Noch immer hat in Deutschland jede aufstrebende Kraft anfänglich zwei Systemen gehuldigt, die in Wettstreit und gegenseitiger Kritik einander anspornten, das Äußerste zu leisten, bis endlich das gemeinsame Gute sich herausschälte und aus vielen Sonder-lnteressen eine starke Gemeinsam
keit wurde. Unsere frohe Zukunftshoffnung ist die, daß auch Deutschlands Kunsthandwerk, Künstlerschaft und Industrie dieser Einigung und Zusammen
fassung entgegengeht, — und wenn dann einmal anerkannt werden sollte, daß auch die »lnnen-Dekoration« einen Teil dazu beigetragen hat, um die Erreichung des gemeinsamen Zieles zu fördern, so soll das ihr stolzester Ruhm sein! Darum frisch auf zu weiterer Arbeit!
DARMSTADT, Januar 1910. Die Schriftleitung.
HEINRICH VOGELER.