DAS HAUS HANS IBACH IN BARMEN.


VON DIR. OTTO SCHULZE—ELBERFELD.


A


uch im Wuppertal, mit seinen industriereichen . Städten und gewerbsfleißigen Ortschaften, mit seiner arbeitsfrohen, aber auch Festen und Ver
gnügungen gern zugetanen Menschen, hat die neue Zeit immer mehr Einzug gehalten. Es hat lange gedauert; obgleich gerade Barmen und Elberfeld im Welthandel eine bedeutende Rolle spielen, und die Söhne der Fabrikanten und Handelsherren sich gern in der Welt umsehen, und die heimatlichen Erzeugnisse der Zeitmode in allen Weltteilen an
zupassen sind, war man gegen den allgemeinen Fortschritt da draußen immer etwas im Hintertreffen. Gewiß, es hat hier im Tal immer kunstsinnige Menschen gegeben und opferwillige För
derer für die jungen Museen wie für die öffentliche Kunstpflege, wofür gerade die letzte Zeit geradezu glänzende Proben geliefert hat, aber, abgesehen von den rein landschaftlichen Reizen der Städtelage,


fehlte es an allen Schönheiten architektonischer Bilder und an einer an anderen Plätzen weit früher in Erscheinung getretenen Wohnungskultur. Dabei


hat an sich nicht einmal eine gewisse Bauarmut geherrscht; die Straßen und Häuser sind seit langem
aus der Talsole heraus die Höhen hinangekrochen, Villensiedelungen sind entstanden, denn die Natur
lockt hier besonders dazu. Aber es entstand viel nach der Schablone nach Maßgabe des Reichtums, nur selten blinkt etwas Eigenart heraus. Heimat
schutz, Gartenstadtbewegung und ähnliches drangen spät in unser Tal; es blieb vieles in der langsamen Selbstentwicklung, konservativ wie die mit der Erd
scholle verwachsene Bevölkerung, die nur wenig mit fremdem Blut durchsetzt wird. Es ist ein vorsichtiges Abwarten, ein langsames Reifen. Auch das hat sein gutes, die Wupperstädte blieben so von den Aus
wüchsen des Jugendstils verschont, so daß die hiesigen Bausünden als allzu schwere nicht angesehen werden können. Konservative Bauherren und Architekten zeitigen immerhin noch erfreulichere Werke als schwankende Naturen, die nur die Äußerlichkeiten der Erscheinungen als Wahrzeichen der Zeit nehmen.
So hat uns die langsame Entwicklung doch auch vorwärts gebracht, und die Werke der älteren Architekten-Generation, an denen auch süd
deutsche Kollegen beteiligt sind, weisen immerhin zum Teil auch recht achtbare Leistungen auf. Auch die kommunalen Bauten sind daran, soweit sie in
neuerer Zeit entstanden sind, mit besonders guter Note beteiligt. Neuerdings hat die öffentliche wie private Bautätigkeit der landschaftlichen Bauweise