ARCHITEKTEN RITTMEYER & FURRER-WINTERTHUR.
LANDHAUS G. REINHART-WINTERTHUR. GESAMTANSICHT.
Kräften Gelegenheit zur Entfaltung zu geben und vor allem keine derselben zu unterdrücken. »Nur nicht schaden«, lautete der Wahlspruch eines berühmten
Arztes, den sich auch j eder Erzieher zu Herzen nehmen sollte. — Aber nicht nur die müssen erzogen werden, die als Gewerbetreibende und Künstler im praktischen Leben wirken sollen, sondern auch die andern, die als Abnehmer für Kunst, Handwerk und Industrie in Betracht kommen. Wir verlangen
Qualitätsleistungen von denen, die produzieren, aber wir übersehen, daß derartige Leistungen nur von solchen gewürdigt werden können, die die richtige Erziehung zum guten Geschmack genossen haben. Daß unsere heutige Erziehung mit all ihrer vielgerühmten allgemeinen Bildung solche Menschen
nicht hervorbringt, lehrt ein Blick auf die Fülle von Geschmacklosigkeiten in der Kleidung, in der Wohnung und in allen andern Dingen, mit denen sich unsere sogenannten gebildeten Kreise heutzu
tage im täglichen Leben abfinden. Und auch hier wiederholt sich dieselbe Erscheinung, die wir auf dem Gebiete des Erziehungswesens bemerken: man sucht die einzelnen Symptome der Krankheit zu beseitigen, statt den kranken Körper von Grund aus zu heilen. Man gründet zum Beispiel Vereine zur Verbesserung der Frauenkleidung, zur Verschönerung des Straßenbildes und zu vielen anderen ähnlichen Zwecken, aber von einer lebenskräftigen und wirksamen Bewegung für Erziehungsreform, die alle Kreise des Volkes durchdringen
ARCHITEKT. RITTMEYER & FURRER-WINTERTHUR. LANDHAUS G. REINHART-WINTERTHUR. GRUNDRISS DES HAUSES MIT GARTEN.