ENTWURF VON ARCHITEKT LUDW. BOPP IN CÖLN.HAUS MAX MEIROWSKY—CÖLN. STRASSENFRONT.
in Äußerlichkeiten, setzte ein Wohnhaus zusammen aus allerlei architektonischen Einzelheiten. So wurde im Innern schließlich alles verbaut, unbrauchbar und unbewohnbar, ein noch heute unleidlicher Zustand.
Erst neuerdings — es hat dreißig Jahre gedauert, besinnt man sich wieder auf die guten alten Tra
ditionen. Die großen Veränderungen auf sozialem Gebiete veranlaßten auch in Cöln eine Anzahl moderner Anlagen, die in hohem Grade der Be
achtung wert scheinen, weil sie an die alten Cölner Gartenhäuser erinnern und die alte Zeit in neuem Geiste aufleben lassen. Zu den interessantesten
gehört das neuerdings vollendete Wohnhaus Meirowsky, weil hier eine alte Kultur zu neuem
Leben erwacht und durch das Zusammenwirken verschiedener Künstler das Ganze noch besonders lebendig erscheint. Als vollendetes Beispiel, wie man heute ein modernes Wohnhaus für unsere Zeitgenossen mit heimischen Künstlern und Werkleuten, nicht mit welschen hergeliehenen Kräften,
schaffen kann, soll dieses Haus hier eingehender behandelt werden, zumal alle künstlerischen und handwerklichen Betätigungen aufs glücklichste ineinandergreifen. Der Besitzer ging von dem Ge
sichtspunkte aus, den Stil unserer Zeit in Künstlern, die ihn am meisten ansprachen, wiederzugeben. Dieses bedeutende Wollen fand entsprechenden Widerhall. Durch die Ausstellungen der letzten Jahre kam der Auftraggeber zu Peter Behrens, Fritz Schumacher, Fritz Erler und Georg Wrba. Man kann verschiedener Meinung darüber
sein, ob es richtig ist, den einheitlichen Organismus der Architektur und ihrer Ausgestaltung durch eine Kraft ausführen zu lassen oder durch viele Kräfte zu variieren. Jedenfalls ist hier durch das Zusammen
wirken ausgesuchter Kräfte ein Werk von seltener Einheit und Vielseitigkeit zugleich erreicht worden.
Architektur, Malerei und Plastik greifen ineinander und schaffen ein Gesamtwerk von großem künstlerischen Reize. —Verwunderlich freilich mag es