ENTW. U. AUSFÜHR.: LOUIS FUGE-HANNOVER. SPEISEZIMMER. EICHE M. SCHWARZEN EINLAGEN.


WOHNUNGSPFLEGE IN DER KLEIN-WOHNUNG. III.




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icht so ohne weiteres ist der Raumanspruch fest
zulegen. Für die von mir hier und da besichtigten Kleinwohnungen war er häufig sehr knapp. Wenn ein Wohnzimmer fehlt, sollte die Wohnküche mindestens
16—18 qm Bodenfiäche haben, daneben dann aber einen besonderen Spülraum mit abgesondertem Speisen
verwahr von zusammen nicht unter 4—5 qm. Wenn Küche und Wohnzimmer getrennt sind, dann ist für jene nicht unter 10 —12 qm, für dieses mindestens 12—14 qm, für kinderreiche Familien 14 resp. 16 — 18qm (ür jeden dieser Räume vorzusehen. Den Schlafzimmern sind die besten, größten und möglichst süd
lich oder südöstlich gelegenen Räume zuzuweisen. Das Elternschlalzimmer sollte nicht unter 15, jedes Kinder
schlafzimmer nicht unter 8 für ein Kind resp. 10 für zwei, 12 für drei und etwa 15 qm für vier Kinder messen. Mehreren kleineren Kinderschlafzimmern ist einem großen Kinderschlafzimmer gegenüber aus gesundheitlichen, so bei Krankheiten, aber auch aus sitt
lichen Erwägungen heraus der Vorzug zu geben. Für kleine Familien, mit zwei Kindern, dürften demnach Wohnungen bis zu 45 qm, für mittlere Familien, mit vier Kindern, solche bis zu 50 qm, und für größere Familien, mit sechs und mehr Kindern, Wohnungen
von 55—60 qm Bodenfläche ausreichen. Keller- und Speicherräume hierbei unberücksichtigt gelassen. Die Geschoßhöhen der einzelnen Stockwerke genügen durch
aus mit 2,60—2,80 m für die oberen und 3 —3,20 m für die unteren Geschosse. Hohe Räume sind in ihren oberen Teilen nur Sammelstellen verbrauchter Luft. Auch im kleinsten Einfamilienhause kann Waschküche
und Trockenspeicher ohne wesentliche Kostenerhöhung zur Entlastung von Küche und Wohnraum vorgesehen werden. Schon rein gesundheitlich ist das von großem Vorzug, ganz abgesehen davon, daß die Abnutzung der Räume hierdurch wesentlich verringert wird.
Der kleine Mann mit seinen bescheideneren Mitteln hat es bisher namentlich im Wohnungs-Schmuck zumeist dem besser Bemittelten gleichtun wollen. Man muß
es aber den Frauen dieser kleinen Haushaltungen der überwiegenden Zahl nach rühmend nachsagen, daß sie sich für die Instandhaltung und Aufzierung ihres Heims
abmühen und abrackern, und daß selbst noch viele Männer es sich nicht nehmen lassen, dabei hilfreiche Hand anzulegen. Dadurch wird eben die Behaglichkeit und subjektive Schönheit solcher Kleinwohnungen bis zu jener Intimität gesteigert, die selbst dem Fernstehenden Rührung abzwingt und ihm zum Bewußtsein bringt,