LOTTE KLOPSCH-CHARLOTTENBURG. AUSF.: W. DITTMAR. ARBEITSZIMMER DES SOHNES. KIEFERNHOLZ. TAPETE GELB


DIE MACHT DES KÄUFERS




J


eder Käufer ist ein
Wähler, der seine Stimme abgibt. Indem er in einen Laden tritt und sich für oder gegen einen Gegenstand ent
scheidet , und indem tausende am gleichen Tag und an jedem fol
genden dasselbe tun, wird darüber entschieden, ob Industrien ge
deihen oder zu Grunde gehen. — Auch die Frauen besitzen dieses Wahlrecht und sie üben es häufiger aus als die Männer. Abernur we
nige sind sich darüber klar, welche Macht damit in ihre Hände gegeben ist. Bei vielen bestimmt es der Zufall
oder die Eile oder die Bequemlichkeit, ob sie einen mehr oder we
niger gutenGegenstand
erwerben. Sie wissenLOTTE KLOPSCH. AUSF.: W. DITTMAR. FENSTERPLATZ IN OBIGEM ZIMMER
nicht, daß es von ihrer Wahl abhängt, ob die deutsche Industrie Schund und halbgute Ware produzieren wird oder gediegene und vollkommene Erzeug
nisse, die wir mit Stolz als deutsche Arbeit bezeichnen können. G.v.P.
(Aus: »Mitteilungen der Bayrischen Gewerbeschau«, Heft 5.)


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Häßlich ist in der Kunst das, was keinen Charakter hat, d. h. weder äußere noch innere Wahrheit be
sitzt, was falsch und künstlich ist, was anstatt ausdrucksvoll zu sein, »einnehmendsein möchte, was ohne Grund lächelt, ohne innere Ursache sich aufdrängt und spreizt, alles was ohne Seele und Wahrheit ist,was sich nur mit Anmut brüsten will, alles
was lügt. — rodin.