Vorhänge der Veranda aut dem gelbbraunen Mosaikboden des Eßzimmers spielt, glitzern hunderte von Lichtspiegeln in ebensoviel Glanz- und Farbenstufen auf, wie wenn der Mond über hüpfende Wellen gleitet.
Die ornamentale Ausgestaltung dieser und der übrigen Räume geht von den geometrischen Grund
formen: Würfel oder Quadrat, Kreis und Halbkreis aus; dazwischen leichte Blumenmotive. Sie ist folgerichtig und künstlerisch durchgeführt. So hat z. B. der Wand
schrank und der Kronleuchter des Schlafzimmers oder Bettstelle und Wandfries das gleiche Ornament. Hie
durch gewann selbst die einfachste Schmuckform die Einheitlichkeit eines Stils. Recht malerische Wirkungen wurden auch in der Deckenwölbung, in granierten Wänden, in grün schillernden (gebeizten) Fußböden und in der Form der Beleuchtungskörper herausgebracht. All das sind Wirkungen, die man nicht so leicht vergißt. Das große Atelier liegt im 1. Stockwerk. Die Licht
zufuhr ist so geschickt angeordnet, daß das Atelier trotz zweier Fenster eine neutrale Belichtung erhält, ohne daß die Nordfassade durch einen großen Mauerdurchbruch architektonisch beeinflußt zu werden brauchte.
So kommt denn dieses Landhaus — eine Schöpfung der Architekten Gebr. Rank, München — der »Sehn
sucht nach der neuen Wohnlichkeit« voll und ganz entgegen und beweist, daß »aus dem vereinfachten Bedürfnis auch die einfachere Form« geboren werden kann, die den Schmuck auf das Mindestmaß verringert und
— einer Mode nicht unterworfen ist. ernst messerer.
GEBR. rank — MÜNCHEN.
Dielen-Ecke. ENTWURF: ARCHITEKTEN GEBR. RANK — MÜNCHEN.
Das nebenstehende Eß-Zimmer gegen Westen.