des Hauptrestaurants fortgefahren. — Es gehört — und das möchte ich namentlich auf das Äußere bezogen wissen — unstreitig zum Apartesten und Wertvollsten der ganzen Ausstellungs - Architektur ;
ja, der feinsinnige Kenner wird noch weiter mit mir gehen und mir auch dann beipflichten, wenn ich sage, das Hauptrestaurant ist überhaupt die harmonischste, die vornehmste Architekturtat da draußen im Bavaria


park. Was diesem Bau aber sein glanzvollstes Gepräge verleiht, ist die geniale Art und Weise, in der Professor Architekt Emanuel von Seidl bald die Natur, die Landschaft in seine Schöpfung hereinbittet, bald wieder die Architektur hinausträgt ins Gelände ... es ist der Vorgang, der unseren Augen entrollt, wie sich die luftgewiegte wilde Baumkrone nach einer höheren




Daseinsform sehnt, wie sie die in der Kugelform auf der Terrasse erreicht, wie sie nun, schon Gesetz geworden, mit den aufstrebenden Pfeilern des Mittelbaues


wieder zu einem höheren Fest wird ... es sind mit einem Worte die Fittige des Genius, die das ganze
Gelände, den Bau und selbst die Menschen, die da herum wandeln, mit ihrem Zauber umkleiden.
Wieder muß ich von dem reichen Orchester reden. Oder ist das kein Reichtum, wenn man einer Schöpfung Terrassen, frühlingsgrüne Rasenflächen, feuertragende Piedestale, Reihen schmucker Sitzgelegenheiten , Baumgruppen, offene Wandelhallen etc. etc. vorlegt? Und das geht alles ganz prächtig zusammen,
ja, so weich gleitet eins ins andere über, daß man an die Pracht alter Schlösser denken muß, wo aus den Kronen jahrhunderte alter Bäume das gelbe Laub draußen so leise herniederrieselt als drinnen, hinter seinen Mauern, langsam die Sehnsucht nach dem Leben in den Adern der Letzten des Hauses erlischt . . . Doch den Eindruck eines Barockschlößchens hat trotzdem Seidls Werk auf mich nicht gemacht — ein
PROFESSOR EMANUEL VON SEIDL — MÜNCHEN.
Hauptrestaurant auf der Ausstellung München.