ARCH. F. HABICH. ARCH. M. FELLER.
TREPPEN-WEISER MESSING OXY
DIERT. AUSFÜH­ RUNG: STEINICKEN & LOHR-MÜNCHEN.
fehlerlos geschnitten, und die großen Wölbungen sind technische Leistungen erster Klasse.
Um die einzelnen Abteilungen in sich zusammenzufassen und gegen andere abzugrenzen, gab man ihnen eine einheitliche Ausstattung, gleiches Holz von gleicher Tönung. In der Abteilung Konfektion zieht ein riesiger Teppich durch das ganze Geschoß, der nur zum Stil der Einrichtung nicht vollständig paßt. Trotz der Vielheit und Ver
schiedenheit der Regale, Schränke und der Waren gelang es fast immer, auch langgestreckte Wände künstlerisch zu gliedern und einheitlich durchzubilden. Dabei wurde in Zweckmäßigkeit der Aufteilung und Ausnützung des Raumes das Menschenmögliche geleistet. So sind, infolge der Mannig
faltigkeit der Ansprüche, denen der Architekt sich gewissenhaft und geschickt anpaßte, oft höchst eigentümliche und interessante Raumgebilde entstanden.
Für die Leitung und Verteilung des Menschenstroms haben sich die pneumatischen Kassen als recht vorteilhaft erwiesen. Die chronischen Stauungen an den Abfertigungsstellen sind vermieden. Diese Kassen selbst fallen mit ihren phantastischen Hörnern doch aus der Ruhe des Ensembles nicht heraus vermöge der vornehmen Wärme ihres Metalls, des mattgrau-oxydierten polierten Messings.
Hier und dort fällt, namentlich in den Schreinerarbeiten, ein herber, fast harter Zug auf — die Handschrift des jungen, tüchtigen Architekten Feiler. Architekt Habich, der leitende Architekt für die Innen-Einrichtung, der schon im Münchner Kaufhaus »Oberpollinger« eine ähnliche mächtige
Aufgabe zu bewältigen hatte, gibt sich etwas freier, er verschmäht, wo es Ort und Zweck gestatten, nicht eine kleine Zugabe an Dekoration. Einen Zug ins Große zeigt auch in seiner Raumkunst Architekt Schaudt, der Mitschöpfer des Hamburger Bismarckdenkmals. Die Eingangshalle stammt von ihm, imposant in ihren Maßen und einladend in ihrer vornehmen, freundlichen Heiterkeit. Sie ist ganz mit dem leuchtenden Gelb der australischen Eiche ausgekleidet. Vermöge dieser hellen, be
stimmten Farbe wirkt sie groß und weit wie ein Lichthof, dessen Stelle sie vertritt. Ein Gegen
gewicht, ein notwendiges Gegengewicht zu dem intensiven Gelb bildet das tiefe feierliche Schwarz in der oxydierten Bronze des Kronleuchters, an den Brüstungsgittern, an den wenigen Tischen und Schränken, die hier stehen. Und zu diesem Schwarz tritt wieder in Gegensatz das schneeige Weiß der Krystalle, mit denen der Kronleuchter übersät ist.
Wie starke Wirkungen mit einem einzigen Material erzielt werden können, zeigt Schaudt an
den Liftumbauten. Das Auge, das sich an der Buntheit der Waren und den warmen Tönen des Holzes ergötzt hat, ist ganz betroffen von der starren Wucht ihres eisernen Panzers, hinter dem der in feinstem Mahagoni rotstrahlende Fahrkasten lautlos auf- und niedergleitet. Die zierliche Schmiede
arbeit, die die Türen schmückt, ist auch dem Geiste nach ganz Münchner Erzeugnis.
Schaudt zieht gerne die Plastik zur Mitarbeit heran. An der Außenseite des Hauses konnte Professor Wrba an verschiedenen Stellen seine