gebung mit jenem künstlerischen Takt aus der heraldischen Natur abzuleiten, wie die Maler. Die Malerei selbst ist schon in einigen tastenden Ver
suchen auf dem Wege aus dem Impressionismus wieder jene höhere Ordnung des Stils, den die Natur auch in der Farbe lehrt, zu entwickeln. Schon an der Schwelle stehen Künstler, wie Segantini, Van Gogh, Hodler, Klimt und einige andere, die ihre Farben nicht mehr durch Mischungen,
Brechen und Tönen, sondern in ursprünglicher Frische auf die Leinwand setzen und das Ineinanderfließen der Lokaltöne ruhig der Optik des mensch
lichen Auges überlassen. Ihre Farbe hat wieder den Materialausdruck. So gleichen einzelne dieser Werke mit den vielen farbigen Strähnen und Mosaiken alten Bildwebereien, Teppichen mit weichem seidigem Glanz. Sie erschließen eine Perspektive von Bildwerken, die anstatt in Ölfarben die Schönheit anderer Materialien vorzutäuschen,
gleich in echtem Material ausgeführt sind, wo die Farben auch aus echtem Material, aus Gold und Silber, Halbedelsteinen, etc. etc. gewonnen sind. Immer deutlicher ist die Rückkehr des Malerischen zur Architektur und den ihr unterstehenden tech
nischen Künsten wahrzunehmen. Immer stärker wird gerade aus dem Impressionismus der Ent
wicklungsdrang werden, der in der Farbe das Gesetz der Heraldik erneuert. Es ist die Entwick
lung der Farbenanschauung in der Richtung zum Monumentalen.
Nach dem Intimen und Häuslichen hin hat sich längst die Graphik als selbständiges Glied von dem Malerischen abgesondert und nach seinem eigenen Materialgesetz entwickelt. In farbigen Blättern aller Art Holzschnitten, Lithographien, Tunkblättern, Radierungen und ähnlichen Original
werten, denen obendrein der Vorzug der Billigkeit zukommt, nimmt die Farbe als Fläche immer mehr
CARL WITZMANN — WIEN.
Wohnraum Ing. H. — Budapest. Ausführung: J. Soulek — Wien.