für einen Aufstellungsort im Freien erdacht
sind. Nun hat Architekt Robert Oerley dem einen Uebelstand dadurch abzuhelfen ge
sucht, daß er den ganzen verfügbaren Raum nur durch drei Pfeilerwände aufteilte und diese in ein objektives Mattgold und Weiß kleidete; alles, was selbst im kleinen Rahmen auf dekorative Farbenwirkung angelegt ist, paßt sich vortrefflich ein, aber selbst die in
timen Bilder behaupten sich, sobald man jedes in der notwendigen Isolierung betrachtet. Bei der Plastik war auf das Schwächliche von Gips
modellen keineswegs Rücksicht zu nehmen, da sie von vornherein nicht zur Ausstellung zu
gelassen wurden ; Materialechtheit war ein Programmpunkt, auf dem einige der Künstler umsomehr beharren durften, als sie selbst die Ausführung ihrer Entwürfe besorgten. So
hat Ferdinand Andri mit einer wahren
Mönchsgeduld aus drei Baumstämmen den ungeheuerlich großen „Sankt Michael“ geschnitzt, der später, aus Kupfer getrieben, an einem
dunkelgrauen Granitbau, dem sogenannten Zacherlhaus am Bauernmarkt, von der Höhe des zweiten Stockwerkes auf das Treiben in
der „innern Stadt“ hinabsehen wird. Wie er da mit erhobenem Schwerte über dem Drachen, der als Sockel dient, triumphiert, in gold
glänzender Rüstung, mit den gleich einer Flamme wehenden Haaren, erinnert er archai
sierend an die mittelalterlichen Kirchenpatrone; und doch hat Andri, der als Bauernmaler derb auftrat, hier die Wucht durch liebenswürdige Züge zu mildern, in einem Brunnen aus grün
glasiertem Ton Humor in das Wasserspiel des „Froschkönigs“ zu bringen gewußt. Noch
weiter zurück weist Anton Hanak in seinen stilistischen Beziehungen, zu den herben Pla
Frühjahrsausstellung der Wiener Secession
BILDNIS
LUDWIG WIEDEN