PANTOMIMEN UND FESTE


Ein Beitrag zur Chronik der Zeltveranstaltungen
Heuer gibt uns der Fasching keine Gelegenheit zur Betätigung. Die wirtschaftliche Not der Zeit erlaubt es nicht, über die Stränge zu schlagen, selbst nicht einmal den Studierenden, die sich eigentlich über die Ungunst der Verhältnisse hinwegsetzen könnten. Bekommen sie doch auch unter günstigeren Sternen kaum die Vorteile einer „besseren Konjunktur“ zu fühlen.
Aber man kann voraussetzen, daß selbst das best vorbereitete Fest in diesem Jahr auf leere Räume zählen dürfte. Das veranlaßt auch uns, wie so viele andere, auf ein Faschingsfest zu verzichten.
Statt dessen wollen wir auf diesen Seiten die festlichen Veranstaltungen der früheren Jahre noch einmal in die Erinnerung zurückrufen und soweit dies möglich ist, ihnen in Bild und Text Dauer verleihen.
Am 24. Februar 1924 wurde seitens der Schülerschaft der Kunstgewerbeschule dem in München tagenden Bund Deut
scher Gebrauchsgraphiker im Künstlerhaus ein Fest gegeben,
wobei eine Pantomime „Narragonien“ von Cobi Reiser in Szene ging.
Den Höhepunkt all unserer Veranstaltungen bildete das E.T. A. Hoffmannfest im alten Franziskanerkeller, das am 11. Fe
bruar 1925 gemeinsam vonderGesellschaftMünchenerBücherfreunde, dem Bund deutscher Gebrauchsgraphiker und der
Ehmckeklasse veranstaltet wurde und bei dem Hermann Virl den Hauptanteil an der künstlerischen Formgebung hatte.
Das erste eigentliche Zeltfest fand Mitte Mai 1925 in der Römerschanze in Grünwald statt. Ungefähr um die gleiche Zeit schlug auch die Geburtsstunde der Zeitschrift. Das erste Heft trägt das gleiche Datum.
Am Rosenmontag, dem 15. Februar 1926 wurde wieder in Grünwald gefeiert, bei welcher Gelegenheit man eine Menagerie mit lustigen Papptieren und ein Wachsfiguren-Kabinett darstellte.