Band XVI. Mit befonderer Bertchkfichtigung der Anthropologie und Gihnologie. Berbindung mit Fadhmannern und Kiinitlern Herausqeqeben von September Waeentliy 2 Bogen. Halbjahrlih 3 Thlr. Gingelue Nummern, foweit der BVorrath reisht, 24 Sgr. 1869, Satariihe Sdhulen in Sdhuidha. — Unter den Sataren иг Sransfautatien. Wie vie Knaben lernen und beftraft werden. — Der Schulmeifter. — Cine tatarijdhe Prin- er Pferd. — Die ruffiiden Beamten. — Der tatarijhe Bauer.— UArmenifde Naufleute. — taviide und armentihe Hauler und Dirfer. — Die deutlhe Wniiedelung Olendorf. — Das 56 бе дев обех halten daffelbe auf ем Яитеи, wiegen fich Бит ино ber und murmeln unablajtig over jdyreten ihre Aufgabe aud) wohl gang laut Her. Deder will e8 beffer machen al die Anderen, und giebt fic) alle Miihe, die Dinge nod} beffer hergufagen, a8 heft, moc) Lauter gu jprechen. Man glaubt fic) in einen Judentempel verjest. Benn ein Sehiiler feine Wufgabe gelernt yu haben glaubt, dann geht ev gum Lehrer hin und feiert feinen Vers her; er darf aber nicht flocten, fonft befommt ev alé Denkzettel einige Ruthenfireihe, weldje ihm anbdeuten, раб ev fie) wieder an feinen Bla zx begeben und noch einmal gu fernen Бабе. Der witrdige Schulmeifter Hat vollauf зи thun mit Buredt- weifen, Schelten und Whftrafen; ihin yur Hand liegt immer ein Dugend Ruthen und Gerten, die recht jdywant find, und mit denen ev Streidhe auf Mien, Hinde und Gitfe aus- theilt; zuweilen bebdenft er auch einen anbdern Kérpertheil. Mandmal ift der Lehrer tibler Laune, und dann trifft e6 fid) wohl, dak die gute Halfte der Sehitler abgeblaut wird ; die Kinder reicher Lente, welche gelegentlid) etn Douceur mit- bringen, bletben natitrlicjerweife verfdjont; fir fie ift der Lehrer weid) wie Butter, nidjt Hart wie Stein.” Dann und warn forumt ancy die Beitfchenftvafe zuv Wnwendung oder eine Baftonnade. Bei diefer iff cin gang befonderes Werk: geug itblid). Der Lehrer Legt den Mnaben auf den Miicfen auf ein Doppelbrett, das zwei Oeffirungen hat und von awei Mitfehitlers qehalten wird; zwei andere Sdhitler halten Verbot des Doldhtragens. — Bur Geldhicte des Chanates Narabagh. Сетей: und Leppichweberet. — Catariide und armenidhe H uf etnen Europder macht ote Wrt und Weife, wie bet den Mohammedanern Schule gehalten wird, einen ganj eigenthiimliden Cindrud. Зи Sehufdha befinden fic) bet einigen Mtofcjeen aud) Hihere Untervichisanftalten, die aber ии: {ба befudjt werden, wabhrend die Elementar{dulen siemlidy gefitllt find. Зи diefen Iepteren geht e8 Laxmend genug her, und man merlt fojon von Weitem, wenn man fic) emer foldjen naht. Die Sehiiler Lefen alle Laut durd) einander und Lernen and) laut auéwendig. Der Untervidht wird in einem grogen Gaale ertheilt, vor weldyem ftd) yu ebener Srde ein grofer, auf die Strage hinausgehender Val- con befindet; bet gutem Wetter bleibt das Fenfter offen, fo dag man von der Strafe fic) die Sdulftube mit Mufe be- trachten fan. Das Gnneve ift, wie unfere Guftvation zeigt, mit allerlet Arabesfen vergiert, und aud) Verfe aus dem $02 rant, weldje fid) auf die Belehrung der Sugend begiehen, find an den Winden angebracdht. Зи den Xifdjen wd an den Mauern liegen VBitdjer und Sepreibhefte, die Sdjultornifter werden an Pfeilern aufgehingt. Der Wola, rweldjer dag SGehulmeifieramt verfieht, figt in einer Erle; thmr gegentiber fauert eine Urt von Generalftab ausgewahlter Schitler, gue meift Gihne wohlhabender Eltern; man erfennt fie fofort an ihrer guten Keidng. Die itbrigen, mandymal adjtzig und mehr an dev Bahl, figen bunt dure einander und gwar Alle fo, dag fie die Fife eingezogen haben. Gewihulid) hatter fie fid) die Ohven mit dex Handen yu, haben das Lehrbud) auf Globus XVI. 9tr. 4. (Septentber 1869.)