38 Hedwig Henrid: Wetthellungen iver Spanten. Феи Berg und Chal Wes veretnigt, was Mord und Silo an edelften Friichten hervorbringt, ein Stitd ivdijden Bara: diefes. Paraiso“ (Paradies) nenuen die Bewohner bon Vanjaron felbit ernen ihrer reendjten @Фрамехгайиае, ром wo aug man bet Heller UAtmofphare dte wegen Gegel auf oem flinf Mteiler entfernten blauen Wittelmeere unterfdjetden fant. Wen trogdbent Lanjaron im Sahve fan einige Hun- dert Gafte ans dev nichfterr Umgebung an feinen Quellen vereinigt, waihrend Vichy deve nach Laufenden aus allen Lanbdern guhlt, fo Педё dies eben in dem ungeleuer Unter {diede induftriellen Betviehs wid der damit verbundenen Le- bensfreuden und Bequenlidjteiten, die hier und dort geboten werdet, Su Lanjaron, wie in Undalufien iiberhaupt, horen diefe ba anf, wo die Natur die Fortfegung ifves Werkes Menjhenhdnden itberliigt. Bwar find fett 1853 fogenannte ,fondas* (Gafthiufer) erdffuet; allein um die Wrt bes Wohle {ebens in diefen Gafthofen gu feungetdnen, bedarf e8 beijpiels- weije woht mtr deé einen Umftandes: da8 in dent Gafthofe, den id) vom ziweien al8 den neneften und von angen еше ichften mix zum Wufenthalte erwihlte, ein gewiffes Local, gewbhnlid) mit einer O begetduet, als itberflitfjig weggelaffen war, und auf etwaige Nadfragen die Herven in einen fleinen offeten ,coval“ (Dinterhof), die Damen auf ihre Madht- фор veriviefen wirbex. Diejer Meangel eines twas, das bet und in jeden. Banernhanfe als unerlaplich angefehen wird, atte mid) bier mer iibervafdjt, wenn ich nicht frliher fou in dem Bade vow Grosua an daffeloe und Sejlimme- res gewbhnt worden wire. — In Grasna quartieren die Badegifte fic in etliden dreigiq in die Berge gehanenen und innen mit Ralf ausgetiindten Hihlen ein, die sumeift thu {parliches Lteht пих dure) die ftetS offene Cingangsthitr empfangen, und twobin der Badegaft auger der ihm ndthigen Bediemmg ach alles an Better, Haus und Miichengerithe, wag ex fiber bie Beit feines Wufenthaltes bedarf, mit fich fehleppen muf. Dak bet fold) primitiven Wohnungsverhilt- и ет ан die fonftige Lebensweife an Naturwiidfigteit und paradiefifdjer Cinfalt nichts gu мен Иса (АВЕ, паб fich jeder leicht vovftellen, auch wenn er felbft die себе genen Wege nicht gewandelt ift, weldye alle die Spuren da- von mit erfdjredender Deutlichfeit am fich tragen. Gewohnbheit aber ift eine gut umfaffende Gewalt, als ав c8 ung Wunder nehmen ditrfte, wenn die grope Ptehrheit unferer modernen Gefellfhaft Sinn und Gefdymac a fol- chen Urguftinbden verforen hat. Die Bahl dever, welche fpa- nifdje Bader befuchen, befdrintt fic) darumt bis jest Lediglid) auf Sultinder, und gar nur foldhe, die fiir wirilide, nidt, wie dies anbdertviirts fo Hdufig gefchieht, etugebildete Leiden Heilung fuchen; wer gar int Bade auf Berguiigen ober Bere ftrenung ein paar Gommermonate angenehir und forglos 3u verbringen hofft, ша hiergu feinen fpanifchen Badeort. Sa, dex Spanier felbft, welder die ndthigen Geldinittel dafiiv hat, fluchtet womibglidh an auslindifehe OQueller, aud) wenn diefe ihm mindern Erfolg fitr feine Leiden verfpricjen. Cin fdjlagendes Geifpiel hierfiir find dte beiten Pyreniienbader: Banticofa auf jpantider, Wigues-Bonned auf frangififder Seite, beide gegen Uffectionen dev Lunge, Sdhrwindfudht гс. entpfohfen. Wigues-Bonnes fteht anerfannterweife in dev Wirkfambeit fener Waffer tief unter Panticofa; allein die freundlide Aufrahme und forgfiltige Behandlung bei allen uy evdenflicher Bequeinlichfeiten, weldye wan dort erfihrt, und was Wiles dem Kvanfen Hier mangelt, madjen, daB wer nicht bereits in dem Legten Stadium der Sehwindfucht den Halsbrecjenden Weg nad) Panticoja gewiffermagen noc) als legten Gerfuc) wagt, ¢8 vorgieht, erft an den fchwitcheren OQuellen von Uigues-Bonnes Cinderung gu fudjen. Зи Фуа» пей felbft ift 8 fpvitchwirtlich: er geht nach Panticofa“, цш etnen ganz vergwerflungsvollen Ruftand зи безеиеи, und wenn man Gelegenheit gehabt, beibe Orie gu vergleichen, bequeift man jehv wohl, wag einft ein Rranfer, aus Panti- cola nach Wigued-Bounes fliichtend, geqen mich ciuperte: , id) ziehe vor, in Wigued-Bonnes zu fterben, als linger in Ване ticofa gu Leben.“ Wenn aber dies bet dent Spanier felbft, vertvaut mit den Gitten und Unfitten feines Landes, der Hall ift, wie viel mehe mug e8 bet bem Frembden fic) geltend machen! Bei ifm wird da8 Verhiltuif gwifeher den Gerwohnheiten feines Vebens und den Ruftinden diejes Landes oft gerabdegu uner- 225000. tit Recht ift darum bis heute im Wuslande fourm daran gedadht worden, Heilfriften nadgufpitren, deren Gee branch noc) mit jo viel Befdpwerden und Crtbehrungen ver- Enitpft ift. Whut man dod) in Spanien felbft faum den ине бен Reidhthum an Gefundheit, der hier der Erde entquillt, und die goldenen Brocente, die bei nur eintger- imager niiglider Bewinthfdaftung aus diefent Capitale gu {&lagen wiiven. Goldje Sudoleng ift unt fo beflagenswerther, je veidjhaltiger die Quuellen find, die dadurd) eben fo dem Wofle bes Cingelnen, wie dent Sefammewohlftande bes Staa- te8 entzogen werden. — Wie ganz anders wuften die Wra- ber, die mit wahver Letdenfdhaft namentlich die warmen und heifer Bader frequentivten, diefe Fundgrube Gpaniens aus- aubeutert! Yack ftatiftifher Ueberlicfernng trug bas Bad UWihama, Proving Granada, allein den Mauren 186501 500,000 Ducaten ei, wihrend dajfelbe Bad heute faum бет 80,000 Reales (10,000 F18.) abwirft. Freilich giebt auch das, was ficlh bid heute aus der Beit der Wraber dort erhalten hat, eine umfaffende Sdee von der Bedeutung, welche damals diefen Heilquellen beigelegt, und dev luyuvidjenr Gorgfalt, die auf deren Wusftattung vervendet wurde. Das fogenannte ,bafio fuerte“ (ftavée oder Heife Bad) vithri noch ganz aus jener Beit her und ift ein Baffin von ctvea 80 Quadvatmeter Oberfliiche und 1 Meter Liefe. Die hochgewilbte Deck, drei grofe, unter fid) verbundene Rundbogen bildend, ruht auf fedj8 Situfen, Whes fo vollfommen jin und dabei foltd gcavbeitet, dah eS nidjt nur dent Langfam zerftirenden Cin- fluffe von acht Sahrounderten, fondern auch den vielen und heftigen Erdbeben jenes vulcanifejen Bodens fieqreich wider- ftanden hat. Gin gumiichft an diefes ,bafio fuerte ftofen- de8 fleineres Baffin wird bag Bad dev щит genanut, auf Grund einer Ueberlieferung, wonad) Sfabel 1, die Ka- iholifdje, einft Heiling Hrer gefunden haben foll. Die meiften der fpanijdjen Bader jedoch find nicht evft avabifdjen, fondern jdjon rimifcjen Urfprumgs, und die Ueber- refte beider Balter, die 10 gemifdjt Hier finden, zeugen von der Bedeutung, welche auch die Romer, deren Kaifer und Con- ful: befanntlich die Bader nicht nur ale Gefunddeitsmittel, fondern gugleid) auch al8 Gig wolltiftigfter Freuden pflegten, diefen Heilquellen betmagen. Зи den Manujeripten des be- viihmten avabifehen Wrytes Uginer ber abd Wah (1054) fin- deit fid) hichft intereffante Notizen itber Bedeutung und Werth ber fpanifchen Bilder fchow gu den fritheften Momergeiter. Go fagt eine von ihm in Gacedbon, Proving Guadalajara, aufgefundene Sufehrift Folgendes: Tullius Gracdus, edler Rimer, litt fimf Fahve an befttindigen Gichtfdmergen, vow denteit ev int Sahre 522 der Griindung Moms (182 v. Chr.) in diejen Waffern geheilt wurde. — Diefes Hohe Wlterthune madjt die metften dex fpanifdjen Bader auch in archiologi- fer Bezichung Hodhft intereffant, und der Wlterthumsforfdjer hat hier volfauf Gelegenheit, die feltenften Sehiige zu heben. Was anderwdris, weil {don von emfigen Forfdern ausge- bentet, nuv mithfelig noc) aus dem Schooge der Erde aufge- wiif{t wird, liegt hier an dex Oberfliche zerftreut, oder ragt als cuofartige Ruine gwifchen Cactus. und Wloeftander, une