Band XVL-
	OO tet la alt, i fn la И eal th
	ЗИ befonderer Феи цу der aruthropgologic und Gthnologie.
on
Verbindung mit Fadmannern und Riinftlern herausqeqeben von
		Movember wWawentlig 2 Bogen. Halbjahrli) 3 Tle. Gingelne Nummern, joweit der Borrath чеки, a4 Sqr. 1869.
	bei Madt. Cr findet dergleidhen auf freien Pligen, in und
neberr der Tempeln, in Buden, im Circus und im Cheater,
und fie foften nicht viel, was eine Hauptfache fiir die grofe
Menge ift. Selbft ое Фата, ее Ноа unferen qrofen
Opernhiufern entipridjt, nimmt nur fehv.mifige Cintritts-
pretfe.

Die eingelnen Stadtiheile tragen auch in Betveff dev
Polfsbeluftiqungen einen verjdjiedenen Chavatier. In der
Vorftadt Fufagawa fieht man mw Hiftrionen dev ив
drigften Claffe; im Hondfdo werden gweimal im Sabre
groke Ringkampfe aufgefithrt; Yamafta hat einen Marit,
weldjer bas ganze Saher hindurd) feine Unterbredjung evfiifet
und auf welcjem tagtiglid) ,, @inftler® auftreten; in Wfatfa
Кибер forwohl dex fetneve wie der derbere Gefdymad feine Bee
{riedigung.

Der Stadttheil Fukagawa liegt am Stranbde und hat
отно ое eine Bevilferung, die aus Matrofen, Fifdjern
und Ddergleidjen Leuten бе. Bd) pflegte, fo fagt dev
Schweizer Humbert, mandmal am Morgen mit fleigender
Зи in nsrdlicher Midhtung auf die Rhede hinanggufahren,
gewihnlid) bis zur Snfel Ssfawa, welche vor der Mtiin-
dung bes grofen Fiuffes liegt, und von dort weiter bis hinter
die grofen Regierungswerften, weldje den filbveftlichen Cheil
von Hondfdjo begrengen. Die Straen an der Ithede find
ftets jer belebt. ier trodnet man Fifde, Molusfen und
Seetang; dort find Geile ausgefpaunt, auf weldjen Whura-
Kami hangt, diefer Gtoff, der aus ftark geiltem Papiere бе
fieht und welder den Sapanern Erfag fiir unfere wafferdidy-
tet Beuge bietet. Dort verfertigt man aud) ganz vortreff-
		8 unterltegt fetrrem SHwerfel, dag, Yedoo™, 0. b.
da grofe Yebdo, meit iber eine Million Einwohner зао
und einen viel gréfern Flichenvaum einnimmt, als jelbft
London. €8 wird in der Ridhtung von Nordwoeften пай)
Gildoften von dem ,, qrofen Flulfe* (© Gawa) durdftrimt,
weldjer die Stadt im zwet ungleidje Halften theilt. Der
novbddfilidhe Theil, bas Stadtviertel Hondfdjo, wird von zahl-
reidjen Candlen durdhgogen, und auch andere Stadtviertel find
reid) an natitrlicjen und finfiliden Wafferliufen.

Der Europier, welcher gunt erften Weale Yedbdo betritt,
erftaunt itber bas ungemein bunte und lebendtige Xreiben auf
dent Gandlen und tn dent Strafen diefer merfwiirdigen Stadt,
in weldjer ihm ЭСЦев im hidften Grade frembartig evfdjeint.
Gx fieht, daB ex fic) immitten einer hohen, durdjaué eigen-
artigen Civilifation befindet, unter einem fvaftigen, beqabten
Bolte, weldjes eine grofe Intelligens und Lebhaften Geift
befist und fic ные Urbeitfamfett und Kunftfertigheit vor
allen itbvigen MUfiaten audszeidjnet. Dte Sapaner find ein
Culturvolf. Bhr Leber ift bewegt und riihrig; ihm haftet
nicht jene dbe Ginfirmigteit am, welaje fiir die meiften Bilfer
des Oftens fenngetdynend ift, und fie haben eine fehr ftitrmi-
14е Gefchichte, die in unferen agen in etne ganz mene
Phafe getreten ift.

Daritber reden wir ein anderes Mal; heute wollen wir
burd) die Strafen DYeddos wandern und uns dag Leber und
Treiben auf denfelber beteachten. Der Sapaner, fo fleibig
ex fonft ift, liebt Qeitvertreib und Rurgweil; er hat viele
Heltlichfeiten, weldje gum Theil religiife Beyiehungen haben,
und an Erqbslicfeiten mangelt e8 ihm webder bet Tage wie
	Globus XVI. Mtr, 12. (Xtovemmber 1869.)
	Spaziergdnge in der japanijden Hauptftadt Yedodo.