Spasiergdinge in der 1арапйфей Hauptitadt Yeddo. freten Spiclvaum gemadhren, fo gefdhieht e& durdjgtingtg in Humoriftifder Weife und nit einer Romi, weldje ihres Cin- drudeS nicht verfehlt. Bei den Elfenbcindrehern in Yeddo findet nian Heine Figuren vow bewundernswilrdiger WUrbeit, nantentlich foldje, die Thiere darftellen, 3. B. Tiger, Biiffel, Biren, WAffen und Miaufe. Derlei Kunftfadjen haben fit wné Europiier nur als Cuviofitiiten Werth, bet den Sapa- nern beiderfet Фе (ева gelten fie in prattifdjer Begiehung fity unentbehrlich. Gie tragen те TabacSpfeife und den Tabacksbheutel bet fic}; an der einen wie am anbdern find fei- dene Sdnitre befeftigt und bas cine Ende derfelben ift mit foldjen Heinen Siguren vergievt. Durd) diefe wird verhin- dert, рав Pfeife und Beutel, die aur Gitrtel hingen, nicht gur Erde fallen; fie vervidjten або einen ahulidjen Dienft, wie bie Petfdjafte an unferen Ибуен. Wu) an den Wrgnei bitehsdjen, weldje ber Sapancr bei 10 tragt, find foldje SGahnitve befeftigt. Betriidhtlich ift die Bahl der Weber, weldje widht blog Geide und Baunnwolle verarbeiten, fondern aud) Beng aus den Fafern der Reffel verfertigen; vow dem Legtern wird viel an die Maler verfauft, weldje diefen Stoff ебет andern vorziehen. Bortrefflicy ift auc) der aus Hanf verfertigte Stoff; die Pflange wird in Bapan acht bis zen Fuw Hod). Die Korb- und Mattenfledjter licfern grohe und feine Waare, und die Bittder find in ihrem Handwerfe, bet weldjent fie vorzugsiweife Bambus verarbeiten, fehr gefchidt. SGahadtelu, Biehfen und Maften fpielen in dev Snoduftrie ие пи Haushalte der Sapaner eine widjtige Wolle. Фе fudht und gefehiigt find inébefondeve jene, weldje aus Ram- pherholg von der Sufel Rinfin verfertigt werden; fie bewahren ihven Duft fiir alle Beit. Cin WUflortiment von Maften wird gewohulicy derart ,aufgemadjt* (wie unfere Rauflente fagen), dag eS ein halbes Dugend enthilt und jeder eingelne Rafter in ben andern раб Dtan verfertigt dergleidhen and) aud Papiermadjé, das dan fdjin mit Lak iberzogen wird; iiber- Haupt werden viele Gerdthe, зи weldjen wir Metall verwen- den, in Sapan aus Holz oder Pappe bereitet. Bei einer niihern Betradjtung dev japanifdjen Gandwerke erftaunt man liber die geringe Ungahl und die Cinfadhheit dex Suftrumente, mit weldjen fo vortrefflide Urbeiten her- geftellt werden. Da gee id) an einer Anzahl Buden vor- iiber, in deren jeder ein andever Handwerler thitig ift; 199 fann verfidjer, dag die Werkeuge, welcher fie id) bedienen, gufammengenommen, nad unferm Gelde geredynet, feine drei Big Thaler werth find. In der einen Bude werden Puppen aus Papiermadjé verfertigt, cin fel beliebter Wrtifel. Die Puppe befteht aus Kopf und Bruft und hat einen fcjarladh- vothen Mtantel; mam gtebt ihr diefe Fornt, weil fie das Wn- denfen an einen Hobhenpriefter Buddha s verewigen foll. Diefer fromme Mann rutfdte und tniete mit fo inbriinftiger Andacht auf feinen Beinen, daf diefe zulegt ganz verfdpwanden und daf blog Rumpf und Kopf von ihnr iibrig blieb. Diefe Puppen vidhter fic) immer von felbft wieder auf, wie unfere fleinen Figuren aus Fliedbermarl, Зи einer andern Bude cifeliven gwet Winner, die weiter nidjts als einen Hammer und einige Grabftidjel haber, Pfeijentdpfe an’ Metall, und ein dritter bofrt in einfadjfter Weife die Hilzernen Mofre dag. Cit Bogenmacher ift damit befdjiftigt, ber brennen- det Hobelfpinen ein Stit Holz in die gehiirige Form yu bringen; fein Gejell befeftigt mit eim und Bindfaden die ans Geide, Haar oder Papier beftehenden Quaften und Trod- del, weldje man an Langer Lanjen befeftig«, Wm diefen Troddeln erfernt man von Weitem den Rang oder dad Wit eines Civile oder Milittirbeamten. Sn einer Seitengaffe finde id) ein halbes Dugend Arbei- ter, weldje Gandalen und Golspantoffeln verfertigen. Bet augbeffert; den Btrnjdjlager und Meffelflider, den ЗУаии, welder gerbrodjenes Porcellan wieder gufanumentittet, und den Kleiberhindler, weldjer ein ganjes Gortiment feiner Waaren mit fich fithrt. Cine widjtige Perfo ift insbefon- dere auch der Cumpenfammler, der, ome e8 зи wiffen, felbft fiiv die Papierfabrifen Curvopas arbeitet; er ift den gangen Lag Uber in Khitigkeit und fiillt den papievenen Korb, wel: феи ev am Linferr Arme trigt, fo rafd) al8 miglich. Зи der Medjten hat ev zwei lange Stabe, vermittelft deve er feinen Gund in den Morb befirdert, ohne dak ev nithig Hiatte, fic) gu biicfen. Gleid) den iibvigen eben genannten Sudu- ftvicllen der Gaffe findet ev Hiufig Gelegenheit sur Wugen- weide und allerlet Ergiglichfeit; deswegen bleibt ex dann und wann ftehen. Cv trifft einen Befanuten, redet mit dem- felben einige Worte und raucht ein paar Biige Tobad. Ци» weit von der Ede, an welder diefer gute Freimnd feinen Buunumlerftand hat, lat cin anderer einen Hanswurft auf dem Pflafter tanger. Yliemand findet 8 anftipig, dak diefe Pigue die Tradjt der fogenannten fpringenden Priejter tragt. Sin andever zeigt das Modell eines Tempels, in weldyem cin weifes Wiuslein die Treppe hinaufgeht, vermittelft eines Gadens die Sloe Lintet und damn vor einem AWltare die AUAndadht vervidjtet. Cin dvitter zeigt Bagel, weldje ev in ver- fdjiedener Weife abgeridjtet hat; dev eine fdyieBt Pfeile vont Bogen, ein anderer gieht einen fleinen mit Baumwolle bela denen Wagen, ein dritter fddpft Waffer. Da ift ein Gants ler, ber fic) auf gwei hodjfant geftelten Brettern im Gleich- gewidht Hilt, wihvend dvet oder vier Porcellantaffen unt feinen Kopf Herum im RKveife fcwirren; dabei zerbricjt ev ein Gi, aus weldjem ev hundert Ellen Band herauszieht. Er fnetet eit Eleines Stic Bapter gwifden den GHanden und fofort flattert aus denjelben eine wahre Wolfe von Fliegen heraus. Die meifter ,, Ciinftler® betradhten bas, was fie dure) foldje Gaufeleien evwerben, mehr oder weniger als Meben- verdienft; e8 font ihnen harptfadlic) davauf an, ег fitr bie Woaren herbeiguloden, welche fie von den Kauflenten in Gommiffion erhalten. Wuf ihrem Geviifte ftellen fie Mta- tionetten und Bucerpuppen zur Sdau und vertheilen and) einige Stipigfeiten an die Rinderfdhaar, welche nlemals feblt. Ein Blid in die Laden von Fulagawa verlohnt fidj fdjon ber Wtithe. Dort liegen im febr zterlidjer Verpactung, auf weldje fid) berhaupt die Sapaner mieifterhaft verjtelen, Biindel feidener Scyuitve; dann jene Stiibdjen aué hartem Holz oder ans Bambus (Hafi), weldje die Stelle unferer Gabeln evfegen; Bahnftodjer, die aus einem weidjen, woblries dheniden Holge verfertigt werden (Viburnum kambok), Babn- bilyften aus weichem Holze, bas an beiben Enden einen feinen aus halbgefriufelten Faden beftehenden Wulft hat. Das Zahupulver der Sapaner ift vortrefflid); man fagt, dak gee pulverted Elfenbein einen Beftandtheil deffelben bilde. G8 liegt in fleinen hilzernen Biichfen, die einen Sejiebedectel haben und mit Fiquren vevgiert find; in Metallfaftdjen daz gegen wird ein Pulver andever Urt aufbewahri: dasjenige ndmlich, vermittelft deffen die verheivatheten Frauen ficy ihre Biihne [dywiirzen. Su Handwerlerarbeiten werden die Sapaner von feinem andern Volfe iibertvoffen; als Gdjreiner, Kunfttifejler und Drechsler liefern fie eine Menge vortrefflidjer Webetter, nament= lid) auch fleinere Schimudfacjen aus Ulnenholz, Saumrinde, Bambus, Knoden, Hixfdjgeweihen, Elfenbein, Bernftein, Оеепи{фет, Sdhildpat und Mofosnug. Wiihrend die Фуше: fifdjen Elfenbeinarbetter fid) in allerlei Rinfteleien gefallen, weldje zettvaubend find und viel Geduld erfordern, Laffer dic japanifdjen fid) anf dergleidjen дах пб ей. Эней liegt vor allen Dingen daran, die Natur fo getven als irgend miglich nachguahmen, und wenn fie ihrer Finbdiloungstraft