_ 199 У. Зе: Deut}ehe und [аойе ЗНамзетадеи. Aud) jdpottifde Sagen vithmen fetne Heilfraft. Ws ein Madden in Galloway beinahe der Sehwindfucht evlag, fang eine Wteerfrau, weleje dem Bolte oft quien Math evtheilte, daf der Mranfen mit dicjem Mrante zu Helfen fei. Wtan pfllicte 508 Rraut, gab der Sungfrau den Gaft, und fie wurde hergeftellt. (Bei den Grieden wie im Mittelalter glaubte man, dak Beifuk treijenden Frauen groge Erleidjterung verfdjatfe. Ex орех: jagt alle Geifter, шее Eheleuten einen Fort anthun wollen. Wer ihn an dic Fife bindet, wird nicht ermitden, und wenn ex im Zetdhen der Jungfrau gegraben worden ift, jehityt er gegen die Biffe von Hunden und Sdlangen. Cr vertreibt alle Kafer und anderes Ungesiefer aus den Sheicern und fidert Kinder vor Beherxung. Berfdhrieene Cier und beherte Mild) werden urd einen Salag mit einem Beifufftengel entzaubert. Der Teufel fiirdtet den Beifug, und e8 finnen, wo Wurgeln dev Pflange an das Haus genagelt find, feine bdfen Geifter herein und dad Ge- baubde ift vor FeuerSgefahr gefdiiyt. Wer fid) am Bohannistage mit Beifuk umgiirtet und dann die Krange in das Yohannis- fever wirft, wird aller Uebel und PBlagen fedig. Unter den Wurzeln findet man fogenannte Jtarrenfohlen oder Toret- tenfteine; wer dieje um den Hals hangt, wird vom Feber und der fallenden CGucht qebheilt.) Der Flags. (Slavifde Legende.) 318, ме Ош её 2Aegypter, Hat oie wobhlthitige Be- nugung des Flachfes den Menfdjen guerft gelehrt, und ein: gedent diefer Wobhlthat waren aud ihre Priefer in Linnen gefleidet. Cine chriftlide Gage jehreibt den Uriprung dev Sladjspflanze und den Gebraudy derfelben einer weit fpdtern Beit, ber Sungfrau Maria, gu. Martha, die eingige Tochter frommer Eltern , blictte mit Bangigfcit und Veforguif in die Bufunft, denn die Abnahme der erat und das Sdwinden der Gefundheit ifverv geliebten Eltern war thy nit entgangen, und fie fah mit Betvitbnif den Beitpuntt Herannahen, wo die Hodjbetagten den Garten und den Ader, von deren Ertrag die fleine arbeitfame Fa- milie [ebte, gu bearbeiten nicht mehr im Siande fein witr- den. Die Krifte dev zarten Martha waren bei allen Fleige fein genligender Grjag fiir die fdjwindenden Rrifte, denn auper den Obliegenheiten der Hauswirth{djaft und der Be- forgung der Ride nahin jest die Bflege орех Бан бен Eltern thre Beit vorgugsweife in Wnfprud. 908 Пе пип ешй м fpdter Stunde einer frmimervollen Nacht ihre miiden Augen: Liber gefefloffen hatte, erfdjien iy die Hehre Himmel sfinigin Maria tr ftrahlender Glovie. Sun der Linfen die ilie hale tend, trug Maria in dev Mechten ein Bit{ehlein zartftengeliger Pflanzen mit blauen Blinndjen und zum Theil mit goldenen vunder Gamenfapfel verfehen. Maria triftete die um dtc Pflege ihrer Cltern beforgte Todhter umd {ад die Worte: » Martha, verzage nidjt! Diefe Pflangze, weldye du morgen im Garten finden wirft, wird dir fohnenden Gewinn brin- gen, und durch fie wirft du eine Wobhlthiterin der Menfdj- heit werden.” Die himmlifeche Erfchetnung verfdywand, und Martha erwadjte bald ans dem Sdjlafe und gedadhte des wunbderbaren Sranmes. WS aber Martha beim Anbrrdh des Cages in den Gar- ten eilte, fand fie dort — 0 Wunder! — dad Pflangehen der Himmelsisnigin mit feinen {dlanfen Stengeldhen tm frijdjen wadhfenden Zuftonde himmeliwirts bltend. Gleic blauen Schmetterlingen wiegten fic) die VBlitmejen an den Wipfeln der geftrectten Glieder und daneben prangten in ber aufgehenden Morgenfonne die goldenen Gamenfapfeln. Gie nahm leg- tere ab und ftvente ben gewonnenen und fort und fort fic permehrenden Gamen auf da8 Feld ihrer Eltern. G8 wiihrte nu wertige Wodhen, da war cin guofes {chines Leinfeld ficht- bar, defjen reife braune Gamentapfeln fid) aur буде neigten. Unf rweldje Weije aber die Pflangen oe8 Wurtderfeldes der armen Familie zur Aushitlfe und zum SGegen geveidyen migen und wie Martha durch diefe Himmelsgabe cine Wohl thiterin der Menfdhheit werden folle, dies war iy nod) ime mer verborgen, und all ihr Machfinnen itber die Verwendung und Verwerthung der Pflange war eine vergeblide. Vor gahlrethen Engelu beglettet, erjdjien der noch tnumer beflimmerten Martha wieberum die vom Heiligenfdjeine um- floffene Sungfran Maria und offenbarte ihr das Gebhetmnif der Fladjsgewinnung , fowie bas Spinnen de8 Garnes und bas Weben und die Bubereitung der Leinwand. Die Engel ndimlich, weldje mit den verfdjiedenften Gerdthen und Werk: geugen verfehen waren, verridjteten dice Gefdhifte vor den geiftigen Wugen der armen Wartha. Der Flachs auf dem Felbe wurde von vielen Engelu ge- vauft und an der Gonne getrocnet, der reife Gamen ans- gedrofdjen, die Stengel wurden im Wafer geriftet, im Feuer geddrrt und gwifdjen gwet Hilzern gebrodjen. Der infoweit zubereitete Flachs wurde dann vow anderen Engeln auf Hecjelu, die mit fdarfen eijernen Stiften ver- feben waren, gefedjelt, und damit ev nod) gefchmeidiger werde, geflopft, gemangelt, gefdabt und gebitrftet, jo dak die Itith- rigfeit der Engel in einer neuen, fel vielfiltigen Uvbeit, der fich уши Theil auch fdjwadhliche Perfonen untergiehen fFunen und die in, Bufunft Nilfionen Neenfdhen befchiftiqen follte, eine aufevorbdentlid) groge war. Заре in diefer Weife bie Bubereitung des Hlachfes vollenbdet tar, wurde devfelbe gleichfalls von Engeln mit dev Spindel gefponnen, das gewounene Garn gehajpelt und end- lid) auf dem Webefinuhle yu Leimmand gewebt. Diefer nitg- fiche Befleidungsftoff wurde nun auf dent mit Ginfeblitm- chen gefdynitdten Majen gebleicht und — das Linnen war erfunden. Martha ahmte die Arbeit nach, wobet ihr die Engel in unfichtbarer Weife behitlflic) waren. Go war das fromme Madchen int Stande, fiir ihre Eltern yu forgen, und wurde aud) durd) den veidhlicjen Grwerb, dem ed gefehaffen, zur Wobhlthiitertr der Menfehpeit. (Der Flachs oder Lein war der Freya geheiligt; ify Kagen- gelpann war mit Straingen vom blithenden Flackhs angefdirrt, und fein Sden, Roften, Hecheln und Spinnen wurde ihrem Shug anheimgeftellt. Freya (Frau Holle) wird a8 jpinnende Frau dargeftellt; fie fhenft den fleihigen Madden eilende Spindeln und jpinnt ifnen Nadts die Spulen voll; den Faulen aber he- fajmugt fie Den Rocker oder giindet ihn an. Wenn Frau Golle su Weihnadten cingieht, werden alle Spinnroden reichlid) mit lacs helegt, und man lat diefelhen fiir fie ftehen; gu Faltnadt aber, wenn fie von ifrer Wanderung Бейл, пен alle Nocken vor ihr verftet werden, jonft ftraft fie bie Spinnerin- nen; denn bas Felt ihrer Heimfehr ift jo heilig, dah nicht ge- axrbeitet werden darf. Der Flahs war wegen der blauen Blithe auch dem Donar gebeiligt, und am Wodan8tage (bem Mittwoc)) faete man teinen Rein, damit da8 Pferd de Gottes, welder an diefem Lage fei nen Umgug Hielt, die Saat nidt gertrete. Wud der Flacsbliithe entftehen aud) die Feen, und je dunfler die Farbe der Blume ift, um fo frudtbarer wird ba8 Sahr. Wer Vein faet, fol умей den Gad nit bem Gamen auf den Weer legen und fid, mit bem Angefidte gegen Often gewendet, dreimal darauf feken. Ge- ftohlener Reinfamen, unter die Wusfaat gemijdt, bringt bejon- beres Gedcihen. Flachs, dev ant Gritndonnerftage geftet wird, friert nicht ab. Die Rimer ftedien nach der Ausfaat Palmaweige auf die Fladsfelder; vadurd) wird Migwadhs verhittet. Der Gact, in weldem der Samen auf den Ader gebradht wird, darf nicht zugebunden fein, jonft bleibt der Flags fturz; wenn aber beim Gamentragen die Bauerin weite Schritte madt, wird er lang. Nad) dem Siien fteigt die Hausfrau oder die Mtagd auf den Lifeh und fpringt riidlings herab; fo hoch fie herabjpringt, fo lang wird der Fladhs. Die Weiber follen am Victmebtage