YM. Зет: Deutiche und flavijee Pflangenfagen. fangen, damit gerath oer Flads gui. — jm Hiloesheinrifden gingen am Oimmelfahrt8tage bie Dorfmadden auf den Mird)- thurm und Yduteten mit den Gloden, um eine gute Fladsernte gu befommen; im Rhingebirge laufen am erften Faftenjonntage Knaben und Madchen mit brennenden Sirohwifden wie wild auf den zum Flahsbau deftimmten Feldern umber, um den ,bvifen Sdemann” 3u verjagen. Bn Oberbayern beginnt man den Harfang, d. b. das Wusgiehen des Flachfes, um 12 Uhr Mitiags, und am ndchiten Lage unt 10 Uhr Mtorgens mu, die Urbeit volfendet jein. Wuf dem Wefer lift man drei Flachs- ftengel ftehen, юе фе man mit einer Binje gujammenbindet. Jim Koburgifden flight man aus diefem Biijdjel einen Zopf, und die jungen Reute fdjreien dazu; Golgfriule, Da fledht i div a Bdpfle, So lang als wie cin Weiden, So Har al8 wie cin Seiden. Holsfraiule! Das wird wohl urjpriinglig ein Anruf an die Frau Holle, alg der Befchiigerin des FlacSbaues, gewejen fein. — Wenn beim Wafden de Garns recht viel gelogen wird, gewinnt e8 an Weife, aber am Sounabend То ат Roden fein Flags hin: gen bleiben, fonft jpinnen die Geren daran.) За8 Pfriemengras. Stipa pennata. (Ungarifdje Gage.) Watfenmdowenhaar, Wroacleanyhajy, wird von den Ungarn diefe fdjine Gragart genannt, welde mit ihren Ган» gen, weigen, federartigen Grannen eine Charatterpflange der ungarifecen Haiden — Puften — И. Wenn die weifen Fiiben diefer bis dret Fug hohen Grasart im Winde hin und her getweht werden, geriihven diefelben der ofnedies, be- fonders in der RNadt, nidt gehenern Guftagegend etwas eens und Mitirdhenhaftes; eS ift, alS fiihe man die Waifen- midchen mit weifblonbden fliegenden Haaren, als {uftige Ge- ftalten windesfdjuell iiber die Blumen der Haide dahin eifen, und dant und wann birt man traurige und fchaurige Wine destine, in die fid) mandhmal das Gefdjret der Nachteute oder dev Nadjtfcjwalbe mengt. Und fommt dev Cfifos (fprid: Tfdhitohfd), Pferdehirt, diefer wilhe Gohn der Wiilte, auf flinfem Roffe daher, dann zerftéuben die Watfenmabddyen nach allen Seiten, und bald ift feines mehr fidjtbar, denn die Ge- депо Ш vor im in Staub gehiillt, — Die Sage erzihle weiter: Cin Waifenmdddjen irvrte einft, um ihre Eltern trauernd, auf der Pugta mit aufgeliften Haaren umber, bis e8 endlid) ihrem Dergeletde evlag. Die Thrdnen find in Hatdefrant verwandelt worden, das Haar ift aber als Scud Der iden YWitfte vevblieben. Der Magyar Пе das ,, Waifenmiddenhaar~ eben fo wie die Reiherfedern auf feinen Hut und биде: „Зе Ungarfohn ein herrlich Leben fithrt, Den Hut da8 Haar ded Waifenmiaddens ziert; 8 thut ihm nichts yu Зее Sm Wald und auf der Haide.“ Oa8 Sttefmitttercden. Viola tricolor. Ore Bliumenblatter otejes Pfldngdhens find БеРани von ungleider Grige und von dreierlei Farbe, wei, blar utd gelb. Das unterfte Blatt madht fich grok und breit; e8 ift eine bife Stiefmutter, reldje lieblos mur an ihren Pug und an ihre Gequemlichfeit denkt. Die beiden Я. bidtter bilden thre gwei Stithle, auf weldjen fie ИФ ausge- breitet Hat. Un ihrer rechten und Linten Geite figen, jede auf einent befondern Stuhle, gleichfalls mit Bequemlidhteit ш Фбиет farbigen Gewande ihre beiden eigenen Tidjter. Weit entfernt von thr und eng auf einem eingigen Stuble zufamimengedringt figen, in Пет Mleide, ihre beiden Streftidhter. Wber da erbarmte fic oev ltebe Gott der bez drdugten Stieftidjter umd ftrafte die Ueblofe Stiefmutter famunt ihren eitlen, tbermilthigen Tidjtern. Er drehte dex Stiel der Blithe wm, und fo ift die Stiefmmtter, die frither obenan fag, gu unterft gefommen, und hat noc} obendrein ешен garftigen Hier erhalten. Shren beiden Tichtern aber ift ein haplidher Bart gewachfen, und fie wurden zum Spotte ber Leute, wiihrend die guritdgefegier Stieftichter exhoben worden find. (Das Stiefmiitterden galt einit al8 ein auferordentlidjes Heilfraut und dujtete viel fcjiner al8 dag Veilden. C8 wuchs bantalg im Getreide, umd weil die Geute 8 fo Haufig auffudjten und dabet jo viel Korn gertraten, that ibm das feid. 68 bat in jeiner Demuth die Heilige Dreifaltigktt, im dod) dew Tieb- lien Duft gu nehmen. Diejer Vitte wurde witlfabrt, und feit- Dem nent man die Blume Dreifaltigkettsblume.) Has PMartenblimden (Ganfeblimmden). Bellis perennis. (68 war am grogen Unferftehungsmorgen des Welterlifers. Auch dte Erde feierte ihr Auferftehungsfeft, deni der milde Hriihling hatte fich auf fie niedergefentt und die erften Frith- lingéblumen bffneten nod) furgen Tagen der Trauer wieder ihre Reldhe. Die Ounkelheit wich dem Vidjte, denn die vofige Botin der Gonne, die Morgenrdthe, war ant oftficjen Himmel zum Borfdein geformen. Da ftand Maria Magdalena fcjon gum gweiten Wale vor dem leeren Felfengrabe und weinte, denn fie glaubte, man habe ben Herrn weqgenommen, den Herrn, der mit der Palme als Held und Sieger auferftan- den war. Rwet Engel in weifen Rleidern fah fie ba, wo Пе бен Зена Sefu Hingelegt hatten, fiken, einen gut dem Haupte, ben andern gu den Fiifen. Die Engel jahen die Bitferin weinen und gewahrten, wie aug den perlenden Chrinen, fobald fie dic Erde berithr- ten, liebliche Gliimejen entftanden. Die Blumenblitter dev {elben hatter die weife Farbe de Gerwanded der Engel, deren einer das Blitncjen mit diefen Worten feqnete: ,, Stttfam und befcjetden follft du fein, ein Sinubild der Demuth die fer Heiligen, deven Thranen dir foeben das Leben gegeben. Gritnen usd blihen follft du gu jeder Gahresseit, felbft unter dem Sdnee des Winters follft du die Nnospe bergen, die bas Bliimdjen umbiillt, das fic) den erften Gonnenftrahlen ded Vorfrithlings auffdhlieBt. Und weil 5и aus den Chranen einer einft Sehuldigen entftanden bift, wirft di, obgleid) von allen guten Menjchen geliebt, insbefondere ein Liebling der unfduldigen Kleiner fei, und wie immer, fo and) alfer- wegen gebdcihen und blithen.“ Dev Cngel fpradys und verfdjwand. Maria aber fieht Sefum ftehen, de vermeiniliden Gariner, der ihr den Naz men Paria zuruft, und feit jener Stunde heipt das bee {cheidene Bliimejen Mtavienbliimdjen, und die Worte des Engels gingen an ие пе буи. Go lautet die Legende. Das Marienbliimdjen filhrt aud dem poefielofen Namen Ganfebliimden und den paffende- ret Ungerblume, weil e8 gern auf dem von Giinfen бег fuchten Winger wiichft. Weil e8 faft immer HLUiht, heift es aud) Taufendsfdin und Monatsbliimden, und auger diefen hat e8 auch die fchinen Mammen Mafliebe und Mar- garethenbliimdjen. (Bas Mafliehen war der Cftara gewidmet, denn mit die jer Blume wurde der feftliche Ofterpofal gejdmitdt. Kaifer Ludz wig dev ,Qeilige” wihlte Lilie und Mablieh gu jeinem Sinnbilde und lie} etnen Goldring anfertigen, der einen a8 diefen Blumen geflodjtenen Kranz darftellte, —- Man benugte daB Maflieb aug a4 Blumenorafel und nannte e8 Rupfblume. ,Wer