. 1013. 23. Santar 1864. fce auf ben DeSpotismus gelentt. ЗЗеии её ое Freiheit ift, was febli, jo letoet pie Gejellfdhaft auf andere BWeife, aber fie leibet vedhalb nicht weniger. Sie ift exbittert, fie ift gereist, und wie fie, went ihr die Drbnung feblt, wad dem Despotismus fivebt, fo firebt fie, der Freiheit heraubt, nach dev Revolution.” — Dann fube der Redner fort, nadbem er die Decrete vom November 1861 und vom Februar 1862 und die. Bejdhriintung daratterifirt, weldje burd) dicjelben bie Befugnia vex VolfSvertretung erfabren, ,,der Kaifer hat diefe Lage der Dinge geiindert, und da Feld der Politit wurde gedffnet. Gndem er Shnen bas Recht bewilligte, cine Adveffe gu berathen, hat er Sie jeiner Regierung permittelft ber Minifter ohne Portefenille gegenitbergeftellt und feloft einem Minifter mit Portefenille, dem GStaatsminijter. Er hat die Deffentlidhtett Ahrer Sigungen. wiederhergeftellt, er hat die Votirung des Budgets in Whe theilungen geftattct und die Zeit ber Berathungen liber die Vervollftdndigungs- crebite ber ihrer Graffmng in Anndherung gebradt. Dieje Decrete enthalter ohne Sweifel nit alle miinfdenSwerthen Freiheiten, aber fie find das Pfanb derer}, weldje nod gu erringen find, umd was mid) betrifft, fo bante id) dent Katjer dafilr, Bon dem Wugenblié an, wo diefe Decrete erlajjen wurden, habe iG geglaubt und gefagt, рав мам von ba ab die Ungelegenheiten des andes fret Gefpreden unb zur Wiederherftellung der Freiheit mithelfen finne, Die Enthaltung jei nicht mehr flug, wiirdig und patriotijd. Jd) habe dagu gevathen, dew Kaijer den Gid gu leifien, Лад- bem id) dies gethan, bitte ich gewitnfdht, denfelbern nicht felbft befolgen gu miiffen. Radner ic) in dev Cinfamteit ben Frieden mit den Parteien ge- funben, empfand id) einen Widerwillen, id geftebe es, benfelben аибидебен. Aber eB ift cine fclecjte Gewmohnheit, Rathfdlige yu geben, ohne fie еб зи befolgen. Cine leyte Betradtung hat mid beftinunt, ndmlid die, bap man nti night des Shrgeizges anflagen fann, wenn id) hierher gurildtfehre. Mein eingiger Ehrgcis befieht in ber That davin, diefer Verfammlung den Sribut meiner Erfahrung davjzubringen.” — Der Redner fagte hierauf, dap er fic) weber mit den Yinangen mod) mit der Gugern Lage, fondern eingig urd allein mit ben inneren Wngelegenbeiten befdiftigen wolle. Er fdlop mit der Cre fliirung, dak er dem Kaiferrcidh ohne Riidhalt jeine Unterftiigung verfprede, wenn daffelbe die Freibeit gebe, und daf das Land die Fretheit mit Ungeftiim fordern werbe, wenn man fie ihm heute nicht bewillige, wo е8 die- jelbe auf chrjurdtsvolle Weife verlange. Belgien. — Die Minifterkrifis. Ynfolge des Giegs ver Rerifalen bei mefren Wahlen ift ant 13. Jan. in Briiffel eine Mtiniftertrifis eingetreten, Фаз Cabinet hat ben EntiGlug gefabt, um feine Entlaffung eingutommen und diefen Cutjdlug bereits audgefiihrt. E83 fceint feftguftehen, dab der Konig jeinen jegigen Miniftern cine nodjmalige Rammeraufléfung gu gerdgren widt gefonnen ift, Da jedod) aud) die Klerifalen nidjt im Befiy einer regierungs- fdhigen Majovitit find, fo liegt die Biloung eines tranjttorijden Bermal- tungsminifteriums in ber Wahridheintidfeit. ebenfalls wird dte Mrifi3, in bem Rinig Leopold jeiner Gewohnheit nad die erbetene Demiffion nicht fofort gewiibren wird, nod) einige Beit danern. Stalien, — Die weitere Beibehaltung des Brigantengefeges, Die Deputirfentammer ded italienifden Parlaments hat in ibrer Sigung vom 12, San. mit jebr gvober Majoritét (150 gegen 46 Stimmen) bie Prolonga- tion beS viel angefodjtenen Brigantengefekes befdjloffen. Cine der bebeuten- heren Hebert in dent voraufgehenden jehr [ebhaften Debatten mar dicjenige des frithern Minifter Ratagzi, welder auafiihrte, dafs unter den gegebenen Um- finden eine geitweilige Aufhebung der durd) die Berfaffung gewabrieifteter Kreiheiten geredtfertigt fei. : Aluferenropatfde Lander. Nfghaniftan, — Der Biirgerfrieg im Herat, Wus RKonjftantinopel wird gemeldet, daf in Herat der Biirgertrieg von neuem begonnen hat. Die Ginwohner За haben fic) gegen Dhoft Mohammed s Sohn empirt, die Bilfer von ganz Afghaniftan find ungufrieben mit ihren jegigen Herrfder und rufen die Giilfe ber Perjer an. Der Sdhah von Perfien aber gieht eine Armee von 55,000 Matnn gujammen, weldje an die Grenge von Khoraffan тйфен fol. Genador. — Der Krieg mit Columbien. Der Krieg gwifdhen Co- umbien und Geuador bat eine entfdieden ungiinftige Bendung fie den leg- tern Staat genommen. Wm 6. Dec. fam cB nahe der Grenge bet Cuaspud gu einer blutigen Salat, welde ben ganjen Tag Hindurd) wiihrte und mit einer furdjtharen Riederlage bed Generals Flores endigte, welder fic) gum Ritdzug in ben Giant Geuador hinein gendthigt fab. Die Retteret war von beiden Seiten vow geringem вел, die ecuadovifde Urtillerie fiel mit ihren jammt- lidhen Gejditken und DtunitionSwagen den Cohumbiern in die Hande. Dos: quera’s Berluft wird auf 500 Lodte und Bermundete und 1500 Gefangene ane gegeben, bderjenige de3 Generals Flores dagegen auf 1500 Vodte und iiber 2000 Gefangene. Flores 30g fic) HIS Boarra guriid, wo ihn Garcia Vtoreno mit Berjtiivfungen ermartete, Mosquera folgte ihm und hatte nad) dei lege ten Nadvichten bereits de Flugp Chota itherfdritten. Yn Quito und Guaya- quil herrjdte grobe Beftiirgung. Jn legterer Stadt hat ber Gouverneur alte Vaffenfahigen im Wer von 14 Gis gu 60 Затем зи den Fahnen gerufer. Mm 15. Dec. wurde in Guayaquil ein UWufftand verfudt, der inde bald unter= pritdt wurde. Staititifde бое. Allustrivie setturryg. ‘ЭБофен ал. Gofnadridten. febr untergeordnetem Sntereffe ИЕ. Seine ЗТоНе ИЕ ем „Фиили im Wafferglafe’, fein Heer bei der Starke der heutigen Armeen ein Tropfen tin Meere. Ob Danemart mit den Hergogthiimern in einer Berfonal- oder Realunion fteht, ob Holftein von ihm getvennt tvird, ob e3 auc) Schleswig gang oder gur Hilfte ver: Kiert, fann nur fiir die Gitelfeit der Ropenbagener, Гис Curopa aber gar fein Sutereffe haben. Sene Gitelfeit fann Mitletd erve- ben, teil fie ficy gum Cheil auf eine grofe Vergangenheit grin: det und weil jie im Grunde nur die Ausartung eines edelen Ge: fiibles ift. Uber aus Mitletd macht man feine Politit. Auch Po- len war ein midjtiger Staat und e8 hat der Wohlfabrt Curopas feiner Beit gang andere Dienfte geleiftet als Danemart. Nan hat fic) nicht gefcjeut, der danifehen Rrone Novivegen gu nehinen, weshalb jollte man Unftand nehmen, die weit beffer beredjtigte Ubtrennung dev deutfhken Herzogthiimer gut gu heipen? — Danemart ift in den hier betrachteten Beziehungen mit Hol: Land au vergleichen, twelche3 auch in den Legten Gabrhunderten feine frithere politijche Stellung in Guropa und feine Bedeutung al8 maritime Macht eingebiift hat. Holland vermodjte nach der Lostrennung Belgiend jehr gut zu beftehen. Danemart ift nach dem Berlufte Norwegens an Leben geblieben. Mtan barf anneh: men, bap e8 auch ohne die Hergzogthiimer fortbeftehen fann. Nur mus man dann in Ropenbagen bas Soldatenfpielen und den Sein, eine Seemacht gwetten Ranges gu fein, aufgeben und die Millionen, welche jegt dort fiir eine Flotte, die im Hafen vermo- dert und fiir eine Armee, die hichftens feds Monate auf dem Kriegsfupe erhalten werden fann, jabhrlich verjdwendet werden, auf zwedmipigere Weife, 3. B. fiir Schulen, Oafen, Cijenbah- nen u. dgl. vertvenden. Die eingige fiir die Danen empfindlicje Folge einer Tren: nung der Gergogthiimer wiirde fein, dab fie die Cinnabmen der Kafjen in Kopenhagen vermindern, dap fie ber Wusbeutung der Hiilfaquellen Saplesivig - Holfteins fiir Danemark ein Biel feger wiirde. Und daf dies fiir Curopa von irgenweldem Snterefje fein follte, dap Europa dadurc) aus dem Gleichgemidt gerathen ие, ИЕ лет gu begreifen. Мио две Залей ИЯ, аи der Wbtrennung dev thm mider die Natur angefiigten beiben Glieder yu Grunde, jo fann bie Vefiirchtung davor nicht ndthigen, fie gegen das offenbare Jtedht gu hindern. Der Wnfehlub an die veriwandten Netdhe Schwe- den und Noriwegen ware dann hinveidender Erfas, ware jeden: falls dem Zufammenhange mit Deutfejland, der nie vor einem Kriege бег fein liepe, jo lange eine deutfdje Nation hinter den Herzogthiimern ftinde, bet weiten vorzugiehen. England redet bom eurvpiifdjen Gleidhgewicht, weil e3 tiberhaupt feinen Krieg twiinfeht. Oefterreidh Halt am Londoner Protofoll feft aus dem- felben Grunde. Bon der Mvihmendigheit der Crifteny Danemarks fiir Curopa ift ficherlidh fetne diefer Madjte tiberzeugt, am ег nigften Oefterreich. C3 miipte denn vergeffen haben, tas 1814 einer feiner StaatSmanner und nicht der unbedeutendjte, in die- jer Beziehung bemertte. US wihrend des Wiener Congreffes im Privatgefprach уме [hen einem dinifden Diplomaten und Metternid) die Rede auf ben Gundgoll fam und der Dane fich urd die getwaltige Reihe ber Gegengriinde gang in die Enge getrieben und faft gendthigt jah, den Boll aufgugeben, brach ev gulegt in den Samimerruf aus: ,Comment le Danemare pourra-t-il exister? Und wie lautete die Hible Untiwort 2 — ,,Pourquoi exister?’ Literatur uber Schleswig - Holfteur. — зи 51, 0, Warnftedi’s foeben erjdienener Sarift: ,,Hendsburg, bie фруеи= Hilde Politi— von 1658, 1848 und ifr Gegenjag 1863¢ (Gannover, Sdmorl und 0. Seefeld), wird aus dem brandenburger Rriegsmanifeft ,,an ен ебу Gen Deutfden” bei dem Cinguge der Reidstruppen in Golftein (1658) folgende Stelle mitgetheilt: Dein edles BVaterland war leider gar jdmmerlid) gugeridtet und an Mark und Bein bermafien ausgefogen, bab von dem einjt fo herrlichen Kirper fon nichts mebr iibrig ift als bad Stelet; mem nod dent [hes Blut im Herzen warm ift, mus bariiber weinen. Bir find mit bem legten Kriege fdier Dienfttnedte jrember Nationen geworden, Was find Rhein, We- Тех, Glbe, Oderftrom anders al8 frember Nationen Gefangene? was ift uns jece Freibeit und Religion mehr alB dak andere vamit fpicien? Gebente ein jeder, ber tein frembe3 Brot effen will, was er fiir bie Chre des deut den Namens 3u thun habe, um fis gegen fein eigenes Blut und fein einft vor allen Nationen beriifmtes Baterland uidt gu verfiimbigen, Ge- dente, bab Du cin Deutfader bi fil” Beiter fiibrt Herr v. Warnftedt die folgenden Worte StahVs aus einer per von biefem 1851 gehaltenen Reden iiber Schleswig - Holftein an. wRiht hoffe, wer bes Draden Zabne faet, Crfreulides gu ernten.” 7&3 fommt daraufan, dap alle Zujiderungen, weldhe redhtlid geforbert werben fonnen, auc) zur Wusfiihrung fommen. Davon wird es abbdngen, ob die beiden Gropmadte fic eine edte Popularitat in Deutfd@land erwerben ober nigt, Wir Royaliften ftellen an ben Kaifer von Oefterreid) und an den Konig von Preufen das BVerlangen, dah fie gered t regicren und bap fie dem deut[ den Namen Adtung verfdjaffen. Deut[Hlands Unjehen nad aufen gu wabhren, dagu hat Gott ihnen Ge- malt gegeben.” Und weiter: ,Regitime Wnfpriide, altverbriefte Redte, alt- hergebradte Geredjtjame tant man nidt niedertreten, ohne dem Sechtsgefiipl tiefe Wunden zu fclagen, weldje gur bifen Seit aufbredjen und den Leib vere berben. Die Unterdriidung der wirfliden Rechte der Herzogthitmer ое eine tiefe unb anbaltende Berbitterung anvidjten, nidt blos bei der dortigen, jonbern bet- ber gargen neutfden Bevilferung. — Giner andern in diefen Tagen erfdienenen Schrift des tinigl. fad. Staatsminifters a. D, Cv. Wietersheim: ,Die Lagesfrage, Bur gefdidjt- lidhen. unb redjtlidjen Beleuchtung der fdjledwig-holiteinifdhen Crbfolge und Berfaffung’ (Dresden, Hidner), entnehmen wir die Stelle: Wir ijmeideln un8, ohne Oaf (sine ira) gefdrieben yu haben, boffen aber deshalb um jo mehe Glauben 3u finden, wenn wir am Sdluffe nod ausfpredjen, зав uns in jechzigidbrigem eigenen Eriebnif wie in langer biftorijder Forfdung eine fo empdrende Lreulofigkeit, ein joldher Hohn, wie die danijdhe Regierung ihn jeit реш Забте 1348 gegen bie Hergogthiimer und Dentidland geiibt hat, nidt porgefommen ift.” Auswanderiigsangelegenbhetten. — Bon Bremen jind 1863 in 35 Schiffer 18,022 Uuswanderer — 3003 gegen 1862 — abgegangen, bavon in 69 Sdiffen 16,437 nad) Neuyork, eine jchlieBlic) dev 6231 Reijenden, meldje fic) gur Ueberfahrt ver Dampfer des Norddeutidhen Lloyd bedienten. . Зи der nadften Энимиег ог Збиниюи Rei Heinen folgende опен, — Plan por ь И brine аби, — Uebergang Danemert, — Bolte ovtrdt bes hannove- ommijfare in Riel, — ifanijhe Raffeeraft- ten 3u Rbln, Hilder aus Pende Die Sdhleufenbriide mit den jyadjijen und da: Rendsburg. — Nadftdem wird diejelbe Nummer gen: Beforderung Hannoverifder Dragoner auf hannovert{der Dragoner Ибег ме бе, — Par: tradten von der friefifden und dénifden Snfer vifdjen Burbescommiffars Nieper. — Ctngug der Portrat bes Afrifareifenden Gerhard Itohlfs, mafdhine, — Dex Orang-Utang im Bool — Der Ergherzog Ferdinand Max von Oefterreid tft am Wbeno be3 14, Son. mit feiner Gemablin von Miramare in Wien eingetroffen. — Pring Friedrvid von Hanan, der Sltefte Sohn deB Kurflirften von Geffen-Rafjel, ift von dem Obergeridjt gu Fulda unter Curatel geftellt und der bortige Polizeidivector Saymitt gu deffen Curator ernannt worbder.* — Der Gropfiirft Konftantin von Rufland ift am 17, Jan. im Hang зип Зи angefommen und bei fener Lante, ber Kinigin-Mutter Anna Paulowna, abgeftiegen. — Dem Vernehmen nach wird fic) der Ergherzg0g Ferdinand Maz von Defterreidh am 5, Febr. nad) Wien, von ba aber nad) Paris be- geben, um im miindliden Berkehy mit dem Ratfer der Frangofen bie nddften SHhritte in dec mexicanifden Angelegenheit definitiv feftguftetlen. Dev Cry- herz0g wiirde fobann im aufe bed Friihlings nad) jeinem neuen Heide ad- geben. — Der Herzog Karl von Glidsburg, welder ord bas Ber- fpredjen, alle weiteren Mafregeln gegen die iibvigen fdleBwigfdhen Guts- befiger, welche die Whleifiung beB Hulbigungseides verweigern, fiftiven gu wollen, berwogen worden war, feinem Bruber, Konig Chriftian IX., den Hulbdi- gungeid gu leifter, hat jest, пафъет diefe Bufage gebrodjen rude, nad) Kopenhagen die Crélérung geridtet, bah er fic) durd) den von ihm geleifteten Gid nicht weiter gebunden halte, und auf fein Berlangen ift ihm aud) der ausgeftellte Stevers guriidgegeben worden. — Sn der Familie Orléans ftehen folgende Bermahlungen in Wus- fit: ber Graf von Paris mit jeiner Coufine, der Yufantin Maria Bfabella, Lodjter 068 Hergogs von Montpenfier und Ridjte der Kdnigin von Spanien; Pring Philipp von Wiirtemberg, Soh der Pringeffin Marie von Orléans, mit der jingften Todter de3 Herzogs Mor in Baiern, einer Sdywefter der Kaiferin von Oefterveidh; endlich Pring Philipp Ferdinand von Cadfen- Koburg-Gotha, Gon der Pringeffin Clementine von Orléans, mit einer Crg- herzogim von Oefterreid. . Deuifdland. Preufer, — Die Specialdebatte und bie Uhjtimmung iiber den Militdretat. Wm 12. Yan, fandim Whgeordnetenhaufe bei der Debatte itber pen Militdiretat eine Heftige Scene swifden dem KriegSminifter v. Roon und bem Prifidenten ftatt. Der Abgeordnete Lowe wieds bei einem WUntrage wegen tiinftiger Golberfihung auf den ungureidenden Betleinuugdzuftand des Heered fiir einen Winterfelogug hin. Der Kviegsminifter antwortete in gereigtem Lone, behauptete, bie Berwaltung forge auf> befte und begeidnete Lowe s Angriff als britat, Der Prafident Grabow begeidnete viejen Wusdrud als unparlas mentarifd. v. Room beftvitt bas Redjt des Prafiventen zu diejer Vemerfung. Grabow: ,,%h wiederhole dviefelbe.’ v. Noon bleibt ebenfalls bei feiner Wn- fidit. Der Whgeordnete v. Hennig bittet den Priifiventen, die Mittel der Ge- {dftZordnung gegen jeden venitenten Wnwefenden gu ergreifen, ibvigens fei рег KriegSminifter Ubgeordueter. Grabow erfudjt den WAntragfteller, im die Enifdeibung yu iiberlaffen, er mwieberhole feine Bemerfung nodmals. 38892 renddem (еббанейе Aujrequng und Unrube, v. Ttoon fdweigt auf die legten Worte ve} Prifidenten. Virdow bemerkt, vermuthlid) werde nicht diefes Mi- nifterium ben Etat filr 1865 vorlegen. v. Soon entgegnet, man Line ben Spies aud umlehren. Sculge-Deligih conftatirt, weldje Wndentung dem Minifter entfHliipft fei und beftreitet das Recht diejes Minifteriums, nad) viel- faden Uufldjungen immer auf neue an das Boll gu appellircen. — Am 13, beantragte v. BVinde-Dibendorff bie Bewilligung der ReorganifationSsfoften im Grtranrdinarium und zugleic) die Annahme einer Mefolution, welde den Bez fdlufs dabin befdjrantt, oa damit die Bewilligung nur fir ein Gaby eintrete und dic Reorganijation nidt als endgiiltig anevtannt werde. Der Antrage fteller exliuterte died au ber gegenwiirtigen politifden Bage, ber gegeniiber e3 bod) unmiglid fei, die ploglide Uufhebung der Reorganifation zu fordern, Ge wurde von mehren Rednern widerlegt und nad Salus der Debatte fand die ALftimmaung iiber die gefammten Reorganifationsfojten von 5,625,634 Thien, fiatt und swar infolge ded Binde’ fden Antrags 10, зав die Reorganijations- foften gunidft in da3 Extraorbdinarium verfest und dann itber ihre Bewilli- gung im Ordinarium abgejtimmt wurde. Fily Bewilligung derfelben im Ex- traorbdinarium ftimmten 35, gegen diefelbe 280 Wbgeordnete. Die Reorgani- fationstoften find aljo definitiv geftriden, ily Bewilligung erfldrten fid aufer dev Mehrgahl ber Geudalen und der Wltconfervativen drei von ber Fraction bes Gentrums und die Minijter; eingelne der Feudalen, wie v. Blan- tenburg und Graf Wartensleben, ftimmten mit Nein, weil fie die Reorganija- tionStoften nur im Orbinarium bewilligen wollten, Die SHhulge’fhe Refolution, Rachsem am 16. in dem Ubgeordueten- bauje die Sclupabjtimmung iiber das Budget von 1864 fiattgefuuden, bradjten bie liberalen Fractionen folgende Rejolution des UWbgeordneten Sdhulge-Deligid ein: ,,Qn Crmagung, da Preupen gemeinjam mit DHefterreidh am Bunbde erz fldrte, e8 werbe fic) bem Bunbdesbefhluffe vom 14, d. Mt. widerfeyen, die fcleswig-Holfteinijde Gade in die cigene Hand nehmen und die Befegung SHeswigs als europdijhe Grofmadt ausfithren; in Crmagung ferner, dap Preufen damit von Deutfdland abfalit und feine Gropmadtftellung misbrande; in Crwiigung, dah diefe preupifd = dftervetdifhe Вой fein anderes Ergebnifs haben fann ald die Hergogthiimer abermals Danemart gu iberliejern; im Cr- wigung endlidg, dak die angedrohte Vergewaltigung den woblberedtigten Widerftand dev iibrigen veutfden Stanten und damit den Biirgertrieg in Deutfdland herausfordert, erfart bas Gaus der Ahgeordneten, daf es mit allen im 3u Gebote ftegenden gejeglicen Mitteln diefer Politit entgegentreten werde.” Dieje Refolution wurde der Anleihe-Commiffion gu miindlider Bee richterftattung iibersiejen. Sahjen, — Eine englifhe Note und cine dbeutfdhe Antwort, Der englifde Gefandte Murray in Dresden hatte am 5. Qan. ohne Befehl feiner Regierung eine an ihr geridjtete Note dem Herrn v. Beuft ibergeben, in welder eS bieB: Die britifde Negierung glaube, зав ernfthafte Folgen daraus entitehen wiirden, wenn deutidje Bundestruppen in Sdhlesmig ein- fielen, che bie Madte bed Londoner Tractats fid) gediufert, Das Berhalten ber Bundestruppen in Golftein fei nidjt nur den Bundeshefdliiffen, foudern aud ber Geredtigteit entgegen, und fiir die baraus entftehenden Folgen miipten Sadfen, Baiern und BWilrtemberg gemeinfdaftlid) verantwortlid) ge- madjt werden. Darauf antwortete ver fuchfifde Minifter nod) an demjelben Tage mit einer Rilge der verlegenden Sprache, ver Beleidigung oer fadjifden Fahne und ber leichtfertigen Behauptungen, fowie der Unwiffenheit in Betreff ber Thatfaden, welde fic) bie Note habe зи Sdhulben fommen laffen und fiigte die Hochft gwecmapige, in Dentidland allgemein Beifall jindenve Bez mertung bei, das Benehmen von BundeStruppen in einem Bundedlande fet ein Gegenftand, welder frembe Regierungen nidts angebe. бациет На 1, Ueber die frangdfijde Gaunerwelt iff von etnem paz vifer Poligeibeamten ein Buch unter dem Vitel ,,Le monde des coquins” ers idienen, dem wir folgende Angaben eninehmen: Sn Yrantreid) werden jahes lid) 175,600 Berbredjen gegen da3 Gigenthum umd 41,900 gegen bad Menjdens leben begangen. Ber Unterhalt ber Sdhurfen und Gauner foftet alljahrlic 70,200,000 Fr. Dazu fommt mod) eine ganze Armee, die fie bewadjt: 35,000 Felbwiidter, 30,000 Privatwidter, 30,000 Zollbeamte, 15,000 GenSdarmen, 10,000 Waldhiiter, 3000 Polizeicommiffare, 3000 Strafienauffeher und die be- treffenden Untergebenen. Ferner gibt 3 in Frankreich fiir dic Gauner 38,000 озона, 3000 maison de dépéts, 3000 Sidergeitslotale der Gensdarmerie, 362 Urrefthinfer, 86 Juftispaliifte, 27 Bwangs- und Zudthdujer, 86 Senter und Gebiiljen, 3 Bagnos, 12 Gefiingniffe in Paris, dann Zufludhtaftatten, Ufyliiufer, Colonien fiir junge verwahrlofte Menjden u. dergl., und das alfe3 filr 200,000 Gauner im Unmfreije bed RKaijerreids. Witterngsntadrtdier. — Die Temperaturverhdliniffe ber erften дапиатюофе зещен im ihrem Auftreten eine grofe Berfdiedengeit. Фо hatte man 3. 3. ат 4. Зап. зи Petersburg 1,.° R. Kilte, wahrend in Berlin 11,2,° une in Leips zig 12,,° waren. Qn London waren am 5. Jan, 2,.° in Wien 11,,% in Mine Ger 10,.°, in Madrid 7,,° Kilte, Chenfo waren am 8. Yan. gu Petersburg 20, in Strasburg aber 8,° Riilte, am 9. endlic) in Marfeille 5,,° und in Pa- ri8 nur 1,.° Rilte. — Die Ka lte ift im Riefengebirge gu Ende der erfren Januarwode bis aut 19° KR. geftiegen. Aim Chale liegt ftarfer Sdnee, mehr nod auf den hoger gelegenen Orten, wo er midjt felten iiber 4 Sup tief ift. — Yn Giebenbiirgen liegen aur Beit folde Majjen von Sduee angebhiuft, wie fic) beffen die dlteften Leute mit gu evinnern wifjen, Sn ben gebirgigen Gegenbden follen bie Pferde buchftdblidy bis gum Bauche im @фиее water unb bas GErfdeinen ftarker Rudel Welfe wird hier wie aud in Ме berungen immer baufiger, , — Зи Hyires, Cames, Nigga u. f. w. find die Fremben entfegt tiber ben biesjahtigen Winter, ba feit Neujahr Froft und Sanee ftdrter find als oft im Norden; dagegen ift in Gaint-Lrope, und Umgegend feine Sdneeflode gefallen und bie Orangenbinme haben ihre Blitten night verloren. Yn Turin ftieg die Rilte auf 13° R, unter Hull, — Bn RMeavel waren ant 2. Jan. die Strahen mit Gagel, ant 3. mit Sanee bededt. Der Kegel des Veyuy war trey verfdneit, wetwe Oaneevece fi einige Tage {pater bis gum Fue ded Bulfans ausdehnte; dabei шефа ten Gemitter , Sturm, Reger, Hagel und Sdjnee fortwahrend miteinander ab. — Yn der Walahei weht feit einiger Beit ber fogenannte „Ясон“ ein fiirdterlider Nore oftwind, aus Wfien heriiber, 1орав die Malte einen hohen Grad erreidt hat und Menfdhen wie Thiere werden erfroren. auf депитеи. — Gn Konftantinopel Hat ein Sturm mit Sdyneegeftiber drei Tage Lang angefalten und alle Gtrapen jo maffengaft mit Gdjnee bebedt, dap der Berkehr erfdwert und gefabrlid geworden ijt. England, — Das Sdeitern der би фен ЭбиГетре, 38 London wird vom 13, San. gemeldet, dab die vom dem Banfierhaufe Hambro auf- gelegte dinifae Unleihe anfangs 618 зи 1 Proc. bet Meinigheiten begahlt wurde, abenb8 aber war diefelbe unverfiuflid) und gegetdnet bei Gambro war — nits. Die Anleihe ijt fomit alB feblgefdlagen gu betvadten, Uebrigens hatte bas genannte Haus felbftverftiindlid diefelbe widht iibernommen, foudern nur in Commiffion. Norwegen. — Die Cinberufung des Storthings. Wm 12. Jan. exfolgte, wie man aud Ropenhagen fdreibt, die Cinberufung des norwegijhen Storifings gu einer auferordentliden Seffion, Grund ber Cinberufung biez fer Rirperjdaft find bie Iiiftungen fiir den Krieg. Grantreid). — Die Rede Thiers’ bei ber Abrepoebatte nes Gejekgebenben Kirpers, Am 1. Jan. fprad im Gejeggebenden 62 per Thiers in einer Weife, weldhe in Paris das hichfte Uuffehen madjte, ее gierung3canbdibaten unb Oppofitionsmitglicder Hatten ibre Banke verlajfen, um laufdend einen reid win den beriihmten Redner gu bilben und miederbolt erfdaliten anhaltende Bravos und Hindeflatfden, Thiers gab zundidft einen furgen Ueberblic iiber feine eigene politijdje Laufoahn, dann iiser die nevefte Gefchidhte Frantreihs. Hierauf nannte er al die ftete Regel jeines Wauftres tens die drei Principien der Bolksjouveriinetit, ber Ordnung und der Frei- weit. Daun fubr ex fort, auf die gegenwirtige Lage Frantretdhs anjpielend: Benn man fic) der legalen Regierung feines Landes unterworfen dat, jo gibt e8 givet Dinge, die man von iby verlangen mup: Ordnung und Freibeit. Ohne Ordnung gerath die Gefellidhaft in Angft, fie verwirrt fic) und arbeitet nidt oder wenig und wenit die Oronung und die Arbeit feblen, fo werden die Biin-