ЛЁ 1013. 23. Зациах 1864. MMusivirte ЩИ, Wodjenhalender, 1864 Broteffanten atholiten esac м Suben Ciivten gaiuar 1364 5624 1980 Sanuar Sdhobat een 24. ©. Сершавде. бершиаве. 121.5.и, @у. 16. L. Gay 25. 3. Pauli Bek, Pauli Vek. 13. Sermylual17. it d. We. 26, D. Polytarp Polyfarp 14, Sacddus 18, ie M. 3. Kab. 27, 3. ‘00, Cheat. до. Sora 15. Заци 35.19. 17, 23. ®. avoline бути 16, Peti ®И. 20. 18. 29. $. Dheobald т. о. ба. 17, Unton — 21. 19, Dfguma 30, ©, (Mdelgunde Martina 18, Athanafial22. Jethro 20, Afteonomif der ‘fialender. 1864 Е. Е Mond im nittlern “ . january ; na Range Breite WAufgan Untergan s Mittage mittl Beit 9 feang Зап 24 leon raerolign 19 17) 130° — 4° 50¢ shdorabba, 7 30° Frit 2 [90 16 6 12 12 31 149 5 016 45 9 20 20 3 12 12 45 153 4 58 7 50 27 [20 38 59 [13 12 57 165 4 42/8 55 x 28 «190 27 56 12 13 «9 177 4 13/10 0 am xage a9 [50 31 52 12 13 21 190 зи 5 2 30 20 35 49 [12 13 31 202 48 — — Sonnenautgang 7 U. 50 M. Фопнецииегцаиа 4 Ц, 40 9%, Mond in Crdferne ben 24. San. 8 I. abetds. Mond im equator den 37. Yar. 8 UW. abends, GulminationSdauer der Gore 2° 18 Sterngeit, Witterungsbeobadtungen yu Letp;ig. Barometer in parifer ued Sien auf o” Febuce. а father ‘Зы: anuar. 12 Uhr ec ge © г ridtung s ‘abe mittag пафт, mittag nadm. оны 10 336,89 337,52 337,68 -- 91 — 176 — 74 — 81 МОМ 11 389,04 339,51 339,39 14,8 1,5 6,6 9,6 о 12 339,46 339,09 338,51 15,4 8,0 10 10,21 O80 13 337,89 348,18 337,61 13,7 6,5 67 9,0 8 14 337,23 337,41 337,31 15,3 10,3 8,2 11,3 5\ 15 338,86 339,33 339,76 12,0 52 48 7,3] O 16 341,29 341,76 341,32 — 121/- 83 3,2 —- 95 о te BPerloburg. Gemilde von Otte Eromant in Diiffeldorf. H. В. G8 ift ein eigenes Ding um die Mode, fo lange fie neu und von heute ift, findet man fie gefdymadboll, {din und felbft die Menigen, weldje anderer Meinung find, werden bald bekehrt und fliegen fic) ihr an; dod) dauert eS nidjt lange, fo {dlagt der Veifall in das Gegentheil um, eine neue Mode entfteht und die warmften Verehrer der oergangenen tonnen dann am aller: tvenigiten begreifen, wie fie ihnen je hatte gefallen finnen. Spiter aber, nad) langerer Beit, bildet fich eine freiere Beure theilung, man betrachtet fie al8 etivad Hiftorifdes, in fic) Wb: gejdloffenes und da Gubert fic tool wieder cinmal da Urtheil pom Ungiin{tigen мии Фи идеи. Die Keidertradht hangt mit der Sitte untrennbar zufaminen und dieje mit der geiftigen Ridjtung der Beit, mit den politifejen unb foctalen Suftanden einer Periode; Sdynetder und PBumacher ftejen unbewuft unter dem Ginfluffe der allgemeinen Cultur, ihver Bore und ibrer Ritfdritte. Die Bopfreit tft fiir uns eine abgethane Vergangenheit, freiz lich ift e3 nod) gar nicht fo lange her, daf fie wirklic) gang ab- gethan tft; objdjon daS 18. Jahrhundert ziemlic) weit in dads 19, feinen Schatten geworfen hat, ijt e8 doch jebt gefdhicptlich geivorben. So ift denn aud) Sitte und Coftitm, die Mode des 18. Sabre hunderts fiir uns hiftorijd geworbden und wir find endlich dabin gefommen, fie ohne Lachen betradjten gu fonnen, ja vielleicht thr eine gelvifje Beredhtigung зи geben, fie nidt mehr gang fo abjurd und gefehmadlos gu finden, twie sur Zeit alB fie nad) ungeheneren Anftrengungen endlid) ber neuen Bettridjtung gewiden war. Denn ef hat einer neuen Weltrevolution bedurft, um die in fic) gefcploffene Cultur des 18. Jahrhunderts зи bredjen und eine neve Cultur eingufiifren; man fann faft Ладен, ав e3 nithig geivefen ift, die Kipfe herunterzufdlagen, um die Perriife 108 qu. werden, und daf eine allgemeine Berarmung ndthig war, um den Lugus bes vorigen Sabrhunderts abgufejaffen, damit ein neuer entftehen fonne. Sobald die Sitte und Mode der Zopfreit hiftorifd) wurde, ift fte ein Stoff fie die darftellende Runft geworden und anfere Genremaler, Theaterdidjter und Sdhaufpieler finden fich all: мари in ihre Darftellung mit Berftandnif und Gefhiclidteit binein und behanbeln fte nicht al8 Caricatur, twie fede Gitte und Mode erfdjeint, gegen tweldhe cine veranderte Cultur und ein never Gefdmacd noch yu fiampfen haben. Dag Bild, an welded wir diefe Betrachtungen Miipfen, ift eine fehr gelungene freie Darftellung einer Scene aus dem intimen e- ben tn ber Mitte 568 vorigen Gabrhunderts. C8 verfest und in einen Kreis, twelden gevegelie fociale Berhiltniffe ftreng abge: grenjt haben, wo alle Vegtehungen geordnet find, alle Formen beftimmt, die Gitte bts gur hidhften Clegans ausgebildet und vor der Natur und ihren leidenfdjaftlidien Regungen nur bad gang Unbe;wingbare itbrig geblieben tft. Jn einem bornehmen Fami: lienfreife findet die officielle Berlobung einer Toditer ftatt; nur ber Brautigam und jein Vater, ein Ontel und etn Hausfreund find gugegen. Die etwas fohmadtige, im Sinne jener Bett nod) immer done Mutter der Braut fist in der veidjen Caufeufe, vor ihr der behaglidje Bater der Bultinftigen, die yubinftige Frau Sehwefter galant unterhaltend; iiber die Niidlehne des Mabels neigt fic) der Hausfreund, eine etwas unfchetnbave Figur, mit verbindlich fdjmungelndem Gefidhte. ; Sn der Mitte des Zimnters fteht das junge Baar, das Mad: den leicht um die Taille gefapt von dem jungen Manne, Leife, gart, nur mit ben Fingerfpiken beriihrt; vor thnen halt der Serr Ontel, jedenfall3 ein Gunggefelle, eine woblgefeste Ghidwunfdh- rede, gewiirgt mit Spabdhen, gierlich declamirend mit dem Glaje in det Redhten, weldes er auf da3 Woblergehen bes jungen Paares und der ganjen werthen Familie, ber gegentwartigen und sufiinftigen, austrintt. Denn ein Gaschen feinen Weines und eine niedlidse Colla: tion darf dabei nicht feblen; links blintt ein Tifdichen mit Lellern, Alafdjen und einem Frucjtauffak heran und hier [aft e8 fidy das junge Sinden de3 Gaufes wohl fein, unbekiimmert um den feierlichen Dtoment, das mit beiden Ganden gehaltene Glas aus: Silustrirte seitung. {epliirfend; ber eingige in ber Gruppe, tweldjer einem Naturtriebe unbefangen folgt, wenn auch mit einem Seitenblide auf den ve: rorivenden Heren Ohm. Daf alle Anwefenden aufs befte gepugt find, verfteht fid von felbft; frifict und gepudert, in Gockenperviiten und Saar: beutel. Das gepuderte Haar gibt dem Teint erjt die recjte Frifche und gelvabrt, indem 3 die Karbe bes Wlters univerfal macht, eine evige Jugend. Der Maler de3 VilbeB, Otto Erdmann in Ditffeldorf, hat 8 jer gut verftanden, bas Charatteriftifaje ber Sitte und Cradht wieder gu geben, ohne int geringften in3 Saderlicje oder in dte Cavicatur ju fallen, wenn aud) ein Leifer Unflug von Humor int Bilde waltet. Das innere Leben und die aubere Form har: moniren bollfommen und die Wahridjeinlidtett der Crfcheinung АВЕ un ihre frembartige Form weniger bemerfen; wir erfennen in diefen gegierten Perfonen dennod) die Menfdjen und bei aller Uffectation das int Grunde dod) vorhandene Gefithl. Oito Erdmann gehirt su den fingften Mitgliedern dev ditffel- dorfer Schule und zablt exft feit etnigen Jahren зи ihr. Sm Sabre 1834 in Seipsig geboren, hat er jeine erjten Studien in feiner Baterftadt gemacht, foiter die Akademie in Dresden und Miin- chen befucht und ift 1858 nach Diiffeldorf geyogen, wo ev feitbem felbjttindig {dafft. Gr hat fic) bisher faft ausfdjlteblich mit Dar: jtellungen dhnlicen Genres, wie dad Bild, deffen Nadbilbung wir bringen, befdhaftigt, wie in dem ,,Empfang de8 Brdutigam3” und in dem ,, Blindefuhfpiel”. Gesteved Bild ift als Gefchent eines leipgiger Biirgers Cigenthum des ftddtifdjen Mufeums su Seipgig geworden; das erfigenannie und ,, Die Verlobung” find nach Nordamertia getwandert, wo fic) gegenwirtig eine fer lebhafte Neigung fiir deutfdye Genremaleret fund gibt, wie dies duberft sablreidbe Unkiufe und Beftelungen in den Ateliers dev diiffel- porfer Genremaler befunbden. sin atviotifihes Бан aus Gaus amt Q eit vom р 31. sel 1813 aid 1863. ath Wer jemals gu ФИ den БезИфет Rbeinftrom hinabgefab: ven, dem bleibt die tuunderbare Bfaly, bem Stadtlein баб де: genitber, gewif in unverlifdjlider Grinnerung. Wuf einem fla: den Schieferfelfen liegt ее feltfame Burg mit dem midytigen Thurme wird den zahllojen Erfern und Erkerchen mitten orin in den raufdenden Wogen deS Rheins, fdjier wie cin Saif von Outadertteinen angufdhauen, da8 nrdidjtige Geiftechande fiir alle Swigkeit da angeteltet haben. Wogu die alte Burg vor Beiten gedient haben mag, dartiber find die WterthumBforfder und Gefhichisidretber noch immer nidt einig geworden. Wm wabe- fdeintichften ift e8, dab fich die Pfalzqrafen ded Rheins durch diefes Volliert der Bille verfidjern wollten, weldje jett den alte: ften Zeiten fajon die Floper amd Schiffer auf ihren Rheinfabrten an die lferberren gablen mufien. Wer den Bol nicht freiwillig gab, den wollte man mit Waffengetwalt an feine Pflidt gemah: net. Darauf deuten unsiveifelhaft die sahllofen Sdieffdarten hin, welche in gwei brohenden Reihen itheretnander rund um die Mauern oe8 Hheingrafenfteins herumlaufen. Nad einer Sage hatte die Pfalz aud) nod) cine andere Beftimmung. Um namics Unterfehiebungen unmiglich ум machen, jollen die Pfalygrefinnen verurifeilt getejen fein, ihe Wodjenbett in dem wunderlidjer Sehloffe abguhalten und noc) heute zeigt man ein wingiges Grier: gimmerdjen, tr tweldhemt dempufolge die Nadjtommen der Kur: fiirften von der Pals da3 Licht der Welt evblicen muften. End- lich fjeint der Thurm der wogenumraufdjten Feftung gu einem Stanisgefingni® oder dergletden gebient 3u haben, denn in einem tiefen Verliese zeigt man nod) heute die bleichenden Gerippe von weif Gott weldjen Milfethitern oder Godverrathern. Sit vorigen Sabrhundert war die Feftung nod) in friegd- fabigem Buftande und von © ее su Gefehlecht hat ficy eine Sage fortgeerbt, wonad ein alter Commandant diefer Rhein: burg in einfamen Néidjten beim ftillen Trunte die Vorahbnung gehabt und ausgefproden haben foll, dab der Rheingrafenftein nod) einmal eine twelthiftorifdje Bedeutung gewinnen terde und givar ,,abjeiten der KriegShelben deutfcjer Nation wider Frant- тер!“ Зее Vorahnung tft denn auc etn ganzyes Sabrhundert {pater eingetroffen: рис den Uebergang Bliidjer’s iiber den бет ит ber Sylvefternacht des Jahres 1813. Der Feldmarfdjall befehligte bamals die fogenannte jdjlefi: fhe Urmee. Crit nach langem Zigern und Zaudern Hatten die alfiirten RriegSherven in Frantfurt a. M. den Uebergang iiber den Rhein und die Verfolgung de3 gefdlagenen RKaifers in da3 Herg Frantreths hinein befdjloffen. Bu gletder Beit, am 1. Jan. 1814, follten die dret Wbtheilungen der [chlefifdjen Wrmee bei Meannjeim unter General v. Saden, bei Riederlahnftein unter General St. Prieft und bet Caub unter des Oberfeldherrn Feld: marfrhall Blicher’s perfintidser Leitung iiber den Rhein gehen und drefem Entidluffe verdantt Deutfdhland den Parifer Frieden und bie Buriideroberung ded linfen Kheinufers. Die Stirke der prenbifden Wothetlung der feplefifden Wemee unter General v. York betrug etna 22— 25,000 Mann, die im December 1813 am rechten Rheinufer bon Caub bis Mies: baden hinauf cinquartiert waren; immer enger wurden gegen Ende des Monats die Cantonnirungen gufammengegogen, bi8 man denn am legten Tage ded lesten Nonats 568 Jahres 1813 fich fo nabe geriidt war, dab man bie Wemee mit Roh und Waz gen in 3—4 Tagen iiber eine Bride bet Caub hiniibersufiihren mit Sicherheit auf Erfolg wagen fonnte. Siir die Unlage einer Brite iiber den Rhein bietet die cauber Pal, oder der Rheingrafenftein einen bequemen felten Anbalte- puntt und Blicer benugte diefen um fo mehr, alB die felte Bfal jelbft durd) eine militarifehe Befagung fool die gefchloffene Briide felbft, a3 den Uebergang der Truppen iiber diefelbe becen fonnte. Geine Ubfidjt aber, bet Caub tiber ben Rhein yu gehen, hielt ber Felbmarfcjall bid sum lebten Tage in ftrengftem Geheim: nif. Crit gegen Whend am 31. Dec. 1813 liek der Commandant von Gaub, Major Kids, die Schiffer und Stenerleute des Stidtdjens in der reformirten Kirche verfamme§n und fie burd ben Prediger Uhles von bem Vorhaben de3 Feldmarfdalls unter: ridjten; thnen aud) einen Cid yu unverbritdhlichem Stillfehweigen und unbedingtent Geborjam abnehmen; denn vor allem twollte 169 der Feldmarfejall ber Fahrzeuge in Caub verfichert halten, um auf ignen jeine Vorhut an dag Linke UWfer de3 Stromes ither: fegen gulaffen. Unb die Schiffer von Caub recitfertigten dad in lie gefegte Bertrauen, denn fie wirkten muthig und thattraftig mit an bem {djwierigen Briidenbau iiber den mit Treibeis ge- henden Sirom und fie waren e8, die nicjt nur in der имет und falten Neujabrsnadt von 1814 in ihren Kihnen die Vorbut iiberfegten, fondern aud den Bionieren die Brice vollenden hal: fen, auf meldjer am 2. Januar die WUrtillerie und die Reiteret liberfegen tonnte in das Land des Keinde3, da8 ehemals und Gott jei Dank! auch jest wieder mit Deut[dland verbunden ift. Gs таит иЕ итлиеми Blane liegen, den Rhetniibergang Biiidher’s bei Caub in feinen Cingelheiten naher gu befchretben, um jo mehr, al8 hieritber ein Uungenyeuge, Sdulinfpector Dr. Roeder von Hanau, eine Heine Brojehiive veriffentlidt und fich aud) Qulius v. Wielede de8 intereffanten Stoffes fiir ein Kriegsbild bemachtigt hat, bas in diejen Tagen in dem Feuille: ton der KoInijdjen Zeitung verbffentlicht wurde; unfere Wufgabe ift vielmebr, ftatt bes Bildes von der Shlvefternadt de3 Sahres 1813 eine Slige von bem Sylveftertage 1863 3u enttverfen, an weldjem das 5Ojahrige Crinnerungsfeft an Bliidher’s Heldenthat und an die Baterlandsltebe der Schiffer und Steuerleute von Caub gefeiert wurde. Caub glangte am 31. Dec. 1863 in vollem Seft: und Fahnenfdmuce. Wud) heute ift eine Briide ither den Rhein gefchlagen nach der alten Pfalz, auch heute donnern die Kanone, aber die Briide gilt einer Frtedensfeter, die Ranonen domern nur Freudenfdiiffe in das winterlidhe Rheinthal, und bas Echo pflangt fiebenfaltig den Schall fort bis hinauf nad Bacharach und hinah nach Obertvefel, wo heute vor 50 Jahren nod) frangdfifde Bollwidster lagerten, um deutfdjen Sdmugg: lern den Weg nad) Frankreich зи verfperren. Caub begeht ein Erinnerungsfeft an einen der widjtigiten Gedenktage der vater: lindifden Gefdhidte, und diefed Felt jduldet e3 nicht nur feinen wenigen greijen Mitbiirgern, die 1813 den widhtigen Tag mit erlebten und heute nod ihren Enfeln davon ersihlen fonnen, jondern auc) dem Rubme Deutfdjlands. Diefer Tag tonnte nicht till unb freudlos voritbergehen an den Mauern von боб, von denen aus Feldmarfdjall Vorivarts vor 50 Jahren 5аз Не Work sur Thatfadje made: Wo fteht der Feind? ,Der Feind забег!“ Den Finger drauf, den falagen wir!,.. $9 dente, ber Champagnerwein Mird, wo er wiidft, ant beften fein! Uste Hein eS war, da8 Felt war ein patriotifc) зе без ей! Und mit den Biirgern bon Caub beging aud) der LandeSfiirft diejes Erinnerungsfeft. Er hatte von Wiesbaden eine Vertretung fetner Perjon gefdhidt, an deren Spige ber Staatminifter Pring Witigenftein fand. Unt 1 Whr langte der Cijenbahngug mit sabl- reidhen Gajten aus Wiesbaden und dem Rheingau in Caub an. Mit Musil wurden wir von dem Feftcomité im Babhnhofe ene pfangen und in den Gafthof gum ,,Griinen Wald” gelettet, two der Fefiprafivent, Bergvertvalter Dippenfdpnidt, die Deputation bes Herzogs im Namen der Biirger von Caub und des deutfdjen Bolfes willfommen ies, ,,in deffen Geifte und Sinne heute eine patrintifdje That gefeiert werde, welche zur Unabhingigfett und Sreiheit de3 Vaterlandes fo Grokes beigetragen habe.” twa eine Stunde fpiiter feste fid) dann vom Marktplage aus der Heft: sug macy dem Mheinufer in Bewegung. Den Mittelvuntt des i) Buges bildeten vter jugendlicje Steuerleute, weldhe die eherne Lafel trugen, ое ам реш ‘бетотоенйет уши Фезафнив аи die Heldenthat Bliidher’s befeftigt werden foll. Weikgeklerdete Sungfrauen mit qriinen Gichentrdngen in den Loder umgaben bie Tafel und andere fiibrien unmittelbar vor diefer Gruppe die fiinf qvetjen Stenerleute und Sdjiffer, tweldse im Sabre 1813 mit: gewirkt batten su der Heldenthat, deren Gedidjtnif heute gefeiert wurde. Die alten Herren Liefen fich die veigenden Fiihrerinnen febr wobl gefallen und hingen mit fidstlichem Behagen in den jugendliden Urmen, Hintennad folgten dann die Regierung3: beamten und Biirger Caubs in buntem Durdeinander. Wohin der Bug fant, wurde ev mit Hellen Bivats und Hoch Deutfchland und unendlidem Yubel von allen Seiten empfangen. Wn der Bride hielt Dr. Roeder von Hanau die Feftrede, in welder ex den Crinnerungstag als ein Dank: und Weihefelt an die grofe Beit des Vefreiungsfampfes in feurigen Worten fejtlderte und namentlic) ben Sdiffern und Biirgern von Caub den Dank fiir ihre Wufopferung fix das deutfde Vaterland ausfprad. Bu die: fer Rede шах der Nedner tweil felbft ein ,,cauber Kind”, dads den 31. Dec. 1813 mit erlebt und alB junger Gymmaftalt, fo- щей e3 in jeinen Kraften ftand, Wntheil an den triegerifdjen Borgangen genommen hatte, befonders berufen. Nachdem der Redner gejdlofjen, iiberveidhte ber Minifterprafident unter dem Subel aller Wnwefenden fiinf Veteranen von Gaus im Namen deS Herzogs da8 filberne Verdienfttreus fiir ihre thatkraftige For: derung de8 Befreiungswerkes im Gahre 1813. Wn der Pfalz angefommen, wurbe die Gebenttafel iiber dem Gingange zu der Burg proviforifdy befejtigt und Pfarrer Weber fprach einige Worte der Weihe, weldhe von patriotifdem Geifte und Gefiible belebt, die Hirer gu lautem Beifalle hinriffen. Gn dem Burghofe hatten die Chrengidfte und die Chrenjungfrauen Blak gerommen und twurben von bem Feftcomité mit moujfirendem trefflidem Hodbheimer von Burgelf u. Comp. bewirthet. Злов ber fdneidenden Decemberluft herrjdte im Burghof ungeswungene Deitertett. Der Humor der Rheinlander lapt vor etnemt falten Luftzuge nidjt fo leicht die Blatter und Bliten han: gen. Der Becher fretfte in ber Runbe und die weifen Chrenjurg- frauen fpradcjen dem fiifen Nectar von Hocjheim wader gu. Gin Gleidhes thaten die Chrengiifte und General ». Breidbbach-Biires- heim leevte unter donnerndent Beifall fein Glad auf die muthigen und unerfdjrodenen Schiffer von 1818. Sur ber Rilte ift e8 gue qufdjretben, daf bie Burg fobald geraumt wurde, und der Rick: jicht auf die zarten Glieder der Sungfrauen, die im December: feoft nad und nad yu gittern und zu beben anfingen, denn nicht alle Herren waren jo galant und gut gelaunt tvie рег Теней де General Biiresheim, der einer der jiinglten und szarteften Keft- jungfrauen feinen Generalspaletot mit den Worten umbing: das Hatt’ id nie geglaubt, daf ich in meinen alten Tagen noch eine funge Dame sur Genevalin maden twitrde.” Defer liebend- twtirdige Scher; wurde von dem Feftpublifum gut cufgenommen und gab gugletd) da8 Zetdhen sum Wufbrud. Die Crinnerung3- tafel tft von dem Herzog von Naffau geftiftet und triigt nachfte- bende Qnidrift: ,, 3ur Befreiung Deutfehlands von driicender Frembbherrfdaft ging hier in der Madt am 1. Yan. 1814 Feld: marfdjall Bliicher mit dev fcjlefifejen Wemee tiber den Rhein und die Schiffer bon Caub forderten fraftig bas Werk der Befretung bet diejem Rheiniibergqang. Diefe Tafel wide geftiftet bet der Seier des HOfahrigen Gedenttags am 31. Dec. 1863. Der Bug betwegte fich itber die Bride guriicé nad) der veformirten Rirde, wo faft in dev gleiden Stunde vor 50 Yahren den Schiffern der Plan Bliicher’s betannt gemacht worden war. Hier hielten Pfarrer Lex von Caub und RKirdyenrath Dieke von Wiesbaden Weihe- und Gebdiichtnifreden, dte sugleidh den feierliden Фив ber Offentlidjen Reftlicffett bildeten. Biirgerfchaft und Gijte verfantmelten fic) hierauf in verfdjiedenen Lofalitéten der Stadt au Gefteffen. Bn dent trefflidhen ,,Griinen Wald’ prafidirte der Staatsminifter Pring von Wittgenftein der Fefttafel und bradjte ein Hoch auf Herzog Adolf von Naffau aus. Daf diefem 90% eine ganze Heike bon Trinkpriiden folgte, ijt bet cinem Volts: fefte felbfiverftinbdlic). Wenn die Reden auch nicht immer fo glatt vont, пе der trefflidje Rheinivein aunt Munde fLojjen, fo waren alle bods gut gemeint und itberall tragt ja Berftand und cechter