уе 1014. 50. Запиах 1864.]
	Die {Ajleswig-holfeinifhe Ann gelegenheit.
	— в. Dte gute Sade der Herzogthiimer iheint eo ii
Wendung gu nebmen, und man fann ie , ten sie Dainen vias
feft bleiben bei ihrer Weigerung, die durch die Novemberverfaffun.
erfolgte Incorporation Sdleswigd tildgdngig su machen, pataut
gefabt madjen, dab entweder eine Theilung der Sersogthiimer
Уши welche Holitein an Herzog Sriedrigh, Schleswig an Dine:
mart fiele, oder die Perfonalunion und die verfaffungsmabige
Trennung Sadleswig - Holfteing bon Danemarf bon den top:
mahten als bas etngig Crreihbare verjucht werden wird Die
Defterreider find im Marfa nach Holftetn. Sn Preufen vat bie
Зах] фе Politi€ tiber die perfinlichen Unfichten bes 61188

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dent Sieg davon getragen, auch der Kronpring hat Tis gu
indern vermodyt.
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redjten Fliigel der Occupationsarmee bilden, wabrend die Defter:

reidher ftch tm Weften aufftellen werden, Sm ganzen wird da3
Heer der Grofmidhte 50 bis 55,000 Mann ftart fein. Die Sach:
fen haben Riel verlaffen, wo 4000 Defterreidher angejagt find,
und fic) bei Norterf und Hobenweftedt conceniriven. Die Mit:
telfianten werden fic) mit einem Proteft begniigen. Cine Be:
fanntmadjung der Bundescommiffare bom 21, oan. fagt: die un:
ter bem Befehl des Generals v. Wrangel fehenden Cruppen ha:
ben die Grengen der Hergogthiimer iiberfepritten. Mit Riickficht
auf den Broteft verfchiedener Regierungen am Bunde baben wir
den General v. Hate beauftragt, bem General v. Wrangel gu er:
Haren, dah wir eine orbnungsgemafe Notification bes Ginmar:
{dyed ertwartet hatten, die etnmarfchirenden Злифрей aud п
als Bundesreferve anerfennen fonnen, uns aberin dte un:
abinbderlide Thatface fiigen. Bom Bundesprafidium
haben tvir Ungeige erhalten, dab das Ginriicéen der dfterretdi-
Ihen und preupifden Teuppen nicht die ferneren Unordnungen
in Betreff dev erecutionSmapigen Befegung Holfteins und auen:
burg3 gu beeintridtigen hatte, da die Sruppen nur durdymar:
fchiren wiirden. So fordern wir die Behirden und Veiwohner
ber Herjogthiimer auf, die verlangten Letitungen den sfterveidhi-
{den und preubifden Truppen gu gewahren und folche freund:
lich aufgunebmen. — 3n Wandsbed proteftirten bie Gemeinde:
voriteber gegen die preubifde Cinquartierung, ber Commandeut
	berjelben verfprad), ben Proteft dent Pringen Friedrich Rarl gu
tibergeben umd 300 weiter.
	Xe verjdtedenen RKamimern der Mittelftaaten fabren fort,
fich mit groper Majovitat fiir Schleswig: Holftein зи aufern. Die
oldenburgifden Stinde nahmen mit 45 gegen 4 Stinrmen einen
Untrag an, in tvelchem die Regierung aufgefordert wird: ПЛ аш
Herbeifiibrung unbverztiglider Entideibung iiber die Succeffion
in Schlesmig-Holjtein unter Unerfernung bes Herzogs Fried:
vic) VIII. von Schlesivig- Holjtein feitens der Staatsregierung
hinguipirten ; 2) fic) bet der von Herzog Friedrich ausgefchriebenen
Anleihe 3u betheiligen. — In Sfuttgart befdilof die Wbgeord-
netenfammer einftimmig, die Regierung gu bitten, dem Bunde
que Cidjerftellung dev Hergogthiimer jofort Truppen зи augen:
biidlicher Verfiigung zu ftellen, fiir die Mobtlmachung des ganzen
Gontingents alles Crforderliche vorgutehren und abhrlidhe Mage:
nabmen aller bundestreuen Staaten durch Wntrag am Bunvde
Herbetsufiibren. — Jn Dresden brachte die Commiffion der Wb-
geordnetenfammer fiir Sdjleswig-Holftein neue Wntraige ein, daz
bin gehend, die Hegierung au erfudjen, da3 Anfehen und die
Uutoritét des Bundes energifd) 3u vertheidigen gegen bundes-
widrige Unternebmungen, fitr foforige Unerfennung be Herz0g8
Sriedricy beim Bundestage eingutreten, fallS eine fofortige Bunz
deSabftimmung in der Erbfolgefrage nicht 3u erlangen fei, auf
Hulaffung des Vevollmaddtigten bes Gerzogs Friedrich angutra-
gen und mit ben bundeStreuen Regierungen auf fofortige Ber-
ftdrfungen ber Bundestruppen in Holftein wie auf Befegung
Salesivigs durd Truppen bundestreuer Staaten hinguivicfen.
Diefe Antrage wurden einjtimmig angenommen. Hr. v. Beuft
{pracy in verfdbulichem Sinne, betonte jedod) dad ent{chiedene
Sefthalten des von der fachfifdjen Regierung eingenommenen recht:
iden Standpunttes und hoffte, dap derfelbe fejlteblich zur Gel:
tung fommen twerbde.

Bon Holjtein ift indeh die grohe Deputation, 180 Mitglieder
fart, weldje betm Bundestag auf Anerfennung de8 963008
dringen und Hiilfe fiir Schleswig verlangen follte, abgegangen
und, itberall auf ihrem BWege von der Bevilferung feterlich em:
pfangen, am 24, in Frankfurt eingetroffen. Das Bol€ bereitete
iby bier den groRartigjten Empfang. Der Prifidialgefandte
9. Ritbed dagegen lente eS ab, die Deputation al8 folde gu
empfangen. Doc nabm ev den Befuch eingelner Mitglieder dev:
felben an. Die Deputation ift darauf nad Miindjen abgevetft
und bom Stinig it bejonderer Wudieng empfangen worden. Die
Ubgeordneten haben fic iiber die ibnen vom RKinig ertheilten
Berfiderungen febr befriedigt ausgelproden,

Berner wird aus Schleswig-Holftein berichtet, dak der altefte
Bruder Kinig Chriftian’s IX., Herzog Karl von Giiidsburg, jeine
Refiden; in Luijenlund an der Sdlet verlaffen und fids) nad
Hamburg begeben hat. Er verlaft das Land, nadjdemt er feinem
Bruder den Cid verweigert hat. — Ueber die Lage der Holftei:
ner im danijden Heere erfihtt man, dak die holjteinifdjen Ba:
taillone, urlpriinglich auf bem Griedendfup 250 Mann ftark, da
die neuberufenen Referviften fich natiirlic) nicht ftellten, mit da-
nifden Referbiften bis gu einer Starke bon 1600 Mann com:
ylettict worden find, fodaf jest in jeder Compagnie unter 200

dnen etiva 30 Holftemer vertheilt find. Da fie ihre deutidje
Gefinnung nicht verheblen, fo it ihre Lage traurig, Tiglid ve:
fertiven daher aud) einige und gelangen meift glitdlic) iiber die

enge.
Se о Beridhien aus Hujum hat der dortige Amtimann 30:
hannfen den ihm angetragenen Poften eines Minifters flix
SHhleswig nad) flanger Weigerung angenommen und ift nad
RKopenhagen abgereift. ne me cs И

Зи Deutfdlands Ynnern erhalt fid) die Bewegung in ihrer
Starke, doch greift im Stillen, obwol von verfdjiedenen Bolts:
perfammlungen in der Sade und traftigen Worefjen an bie Re-
gtecungen fiir fofortige Unerfennung des Erbfolgeredts Herzogs
Friedrich) gu beridjten ift, immer mehr die Ueberzeugung um fich,
dah die Mittelftaaten den Sehritten Preupens und Dejter-
reidjS entgegengutreten nidjt geivillt find. Die Gammlungen
gehen ingwifdjen fort, und ergeben diefelben jet immer nod ev:
freulide Refultate. Der Ausfdus de8 Wbgeordnetentags in
Frankfurt hatte am 10. San. 118,193 Fl. eingenommen; er hat
auch eine neue Anfprade an die Nation erlajfen. Rod) einmal
fo piel bdiirften bie directen Sendungen nad Gotha betragen,
und aud auf die Unleihe find betrachtlide Summen gezetdynet
worden. у
	 

Austrirte Zeitung,
	Зе ОеЛетей ци Этенвен fid) tm alter
SAdleswig- Holfkein verhielfen.
	— oh. Sap е8 nicht das erfte mal ift, wenn die {chleswig-hol:
lteintiche Srage jegt das deutfche Vole aufregt, ift befannt. G8 ift
aber aud) nicht blo8 das sweite mal. Shon da8 Bahr 1684
fannte eine foloje Frage, nur handelten Preuben und Oefterreich
bamals fiir, nicht gegen das deutfche Sntereffe. Schon das altefte
Muftveten des habsburger Haujes in Sahen Shleswigs ent:
Halt eine gute Borbedeutung. Sn der Utfunde vom 15. Mugaft
1439 erneuerte unbd beftetigte Raifer Ulbredht von Oefterreich
dem Grajen Adolf VILL. von Holftein, Herzog von Schleswig,
alle und jede Privilegien, Ehren und Sreiheiten, die feine Vor:
fabren vom Stamme der Shauenburger in Betveif bes Herzog:
thums Sdleswig bejeffen batten. Gr glaubte aljo da8 Recht
gu Haber, fich in die Ungelegenheiten diefes Theiles von Schleds:
wig-Holftein zu ли еп und wie werden wir 8 deShalb nennen,
wenn Oefterreicdh jegt cin fer altes Recht iiber ein dinifderfeits
dure) unwabhre Verficherungen erfdplidhenes, fehr neues Prototoll
vergeffen gu wollen fcheint?

Und noch wichtiger ift Oefterreth3 Berhalten im Jahre 1684.
Durd) ein Patent verdringte bamals Kinig Chriftian V. feine
Mitregenten in Sdjleswig- Holftein von der Gottorfifdjen Linie,
indem er erflarte: ,,fo haben wir un3 gendthigt befunden, yu Un:
jerer und Unfered Stats Siderbeit den Wntheil, jo She Liebden
bishero befeffen, eingugiehen und mit dem Unferigen wiederum
ju vereinigen.”” Dinemart war damals weit machtiger als jegt.
G3 hatte um diefelbe Beit dem Liheder Domfapitel bet jeiner
Verufung auf etn faiferlidhes Mandat geantwortet: ,Der KInig
vot Danemark hat Coldaten genug, um feine Forderungen wie
dev dergleidjen nidjtS bedeutende twienerifdye Papiere gu behaup-
ten.’ Dennod) wurde 3 in diefer fchlesiwig - holtteinifdsen Gade
gedemiithigt. Ratjer Leopold fewte, hier wohluntercidtet und
energifd, der Politif Danemarks einen Damm entgegen. Ws
diejes geltend machte, dab die Herzogthiimer Sajleswig-Golftein
aufs eng te verbunbden feien, und andeutete, Oolftein fnne tegen
	diejer engen Berbindung nidjt unter dem deut}den Heide blei-
ben, Eebrte der Kaifer den Spies um und ertiderte, gerade we:
gen der Verbindung Holfteins mit Sdleswig habe fis dad deut:
jhe Reid) auch mit Sejleswmig gu befajfen. ,,Danemart verrathe
burd) feine Forderung, dab, wenn ihm erft bas Herzogthum
Sehlesivig 3u verfdlucen gegeben werde, e3 auch unter dem Bor:
geben der engen Union Holftein an fich siehen und der idhften
HeihBgewalt entfremden twerde.”

on gang Deutfdland (vgl. W. v. Warnftedt ,,Sehleswigs
Recht, Deutfdhlands PAlicht und der Londoner Tractat’, Han:
over, 1863) rief damals das Berfahren Dinemarls gegen ein
deutfdes Land und einen deutfden Fiirften Entriftung hervor.
Фет дтове Kurfiirft macdhte am Retchstage zu Regensburg
die Sache gu der fetnigen. WIS die Danen fogar gu einer Vela:
gerung Hamburgs fdjritten, tele damals als eine holfteinifde
Yanbdftadt angejeben tourde, erflarte Griedrid) Wilhelm, ,,er
шие die Belagerung diejer Stadt mit eben den Augen anjehen,
alS wenn bev Rinig (von Danemart) Berlin erobern wollte.”
Ци in dem an den Ieicdh stag geridjteten taiferliden Commiffions-
decrete heift eS mit Ridfidht barauy, ,,bab der Gere Gerzog von
der Krone Danemarl, dem Weftfdlifdhen und Nimwegfen, auch
anderen Friedend[dhlijfen guwider, feiner Lande und Leute entjest
und aus einem vornehinen Rethsfiiriten gleichfam gu einem Чл:
vat-Land-Stand gemacht werden folle: Wis haben feine faiferlige
Majeftat allergnadigft anbefohlen, folde Wngelegenheit dev all:
hiefigen hochlobliden ReidSverfammlung dergeftalt vorgutra-
gen, dak an dero Whhelfung der Ruhe des niederfachfifdjen Krei-
jes und folglich de8 gejammten rimifcen Reiches hidhft gele:

ent fei.’

5 Oefterreich und Rurbrandenburg gelang e3 dbamals obne
Mithe, in Verbindung mit Wilhelm TIT. von England, den ge:
одет RechtBzuftand in Scbleswig- Holftein wiederherguftellen.
Deut[dyes Recht und deutide Chre wabrend, drohien fie, den
Dinenkinig ,,als Storer der sffentliden Rube mit einem Reims:
friege gu iiberziehen’, geftiigt auf den Weftfalifden Frieden, in
bem auc) Sdhleswig mit etngefHlofjen fet, auf das
Berhaltnip Sdhleswigs zu Holjtein und darauf, dab eine Veein:
tradtigung de8 Hergog3 in Vezug auf feine Regierungsredte in
Schleswig ebenfo auch Holftetn berithre. Durdy den altonaer
Vertrag vom 30. Sunt 1689 wurde die Totalreftitution bes Her-
3098 auch in fetnem fdleswigiden Lande bewirtt,

MS dann 1713 Friedrich IV. von Danemark wieder feine
Mitregenten, bie Hergoge зи Holftein- Gottorf, ihrer Lande be:
raubt hatte, war eS wiederum der Kaifer, der durd) das Refti-
tutionsedict vont 9. Wg. 1720 dte vollfommene Wiedereinjegung
der Serzoge in iby ReidhSfiieftenthum bewirkte. ,,3ur widrigen”,
heift e8 in bem Cdicte, ,,.werden Wir in Kraft Unferes aller:
hid ften Eatferlicen Unrhts, welches Uns die unterdviidten
Sténde des Reiches gu befchiiken nachovitdlich verbindet, nicht
evrmangeln” u.  . №.

Die Nuganwendung diefer biftorifden Thatfadhen liegt auf
der Hard. Mibgen die deutichen Gropmadhte fich in thnen ре:
деи.
	Shafgudt und Wollproouctton fur oeullde Redmaung
m Wruquay.
	5. Serr J. 5. Sturz, Generaleonjul der fidamerifanijden
Republif Uruguay in Berlin, hat unter dem obigen Titel und
dent Datum vom 27. Mov. 1863 einige Mittheilungen vervyfent:
lit, die gewif fiir mandjen unjerer Lefer oon Jntereffe
fein werden. Gr fagt: ,,Dte deutfde Wollproduction ift nicht
mehr im Stande, demt Bediirfniffe der deutfden Fabrifen an
Wolle zu geniigen. Sdon tm Jahre 1861 hat der Jmport frem-
der Wolle in den deutfden Bollvereinsftaaten, ber 15 Sabre
frither nur 152,000 Gtr. betrug, den Ceport um 368,000 Ctr.
itherftiegen, welche Bab! im legten Sabre (1862) um nahe an
100,000 Gtr. vergrdpert worden tft. Bon dtefem Smport fommt
die Halfte tiber England aus Auftralien, die andeve aus Defter-
reich und Rubland, mit Cinfdlug von Polen. Da nun in diefen
lesten Vandern die Tuchfabrifen ebenfalls tn rafdem Aujfjdhwunge
begriffen find, fo ift e8 fiir die Bollvereindftanten unausbleiblicdy,
рав jte fchlieplich fiir ihren Wollbedarf den englifdjen Weide:
colonien vollfommien tributpflichtig werden mtiffen. Deutfdland
nimlich vermag die Babl femner Schafe innerhalb feiner Grengen
nicht mehr betrachilich gu erhdhen, wabrend fic) die enaglijde
Оби in Uuftralten und auf dem Cap, troy zetttveiliger Nick:
ftdpe, unablaffig ber neue Weideldnder ausdelnt, fodafs die Wol-
production dafelbft in gehn Qahren fic) verdoppelt haben fann.
Dies mufs aber gefdjehen, wenn die Cinwanderung nad Wuftra-
lien diefelbe Starke behalt, wie in den lebien beiden Sabren, und
	men oie Ergiebtafert der Golbminen nacdlatfen folfte. Ge Lieqt
	il
	Bett 31
	auy der Hand, dak nit diejer wadfenden Production der Ber:
brauch der beutfdjen Fabriten gleidjen Sdjritt alten wird, denn
die Qunrabme des Wollimports der legten Jech3 Jahre als Mab:
ftab angenommen, fo toiirde fic) bid gum Sabre 1875 ein Mehr:
import an Wolle von eta 1 Mill. Cir, ergeben. Da nun der Ere
port der deutfdhen Zollvereinditaaten nad dem La Plata fehon
	)   jet ben unbedeutenden nach Wujtvalien vielfach itbertrifft, fo wiele
	aud) dtejer Umjtand nad) Uruguab, Dort ift dte MiglichFeit ge:
geben, nicht nur der Lributpflichtigteit Englands fitr Wolle fie
au entgiehen, fondern aud) in Begug auf diefelbe mit demfelben
concurriren gu fdnnen.... Bidjebt ift ме @фавиш и Или:
quay und am 8a Plata tiberhaupt, wie fie von den Gingeborenen
betrieben wird, jo gut wie fic) felb{t itberlaffen. Deutfdland,
welded in Betveff der Schafgucht fo bebeutende Kenntnifje und
Srfahrungen beftgt, wird demnach m Uruguay zur Verwerthung
berfelben in grofartigem Mabjtabe den geeigneten Spielraum
finden. G3 befinden fic) bereits viele Deuifdye deitben, weldje
jth diefem Gejdhaftsgweige widen. Sie befigen dort nabe an
100 Gebiertmetlen Landes und mehre hundertiaufend Sdjafe.
Diefe Herren, welche als Kaufleute in den La Plata: Staaten
etablirt find, haben e8 bidjegt wahrlich nicht zu bereuen gehabt,
dap fie einen Theil ihrer Kavitalien auf die Schafgucht verwendet
haben. G8 ift unter den Grembden, die diefes in Uruguay gethan
haben — und darunter betinbden fic} fehr viele Gngliinder, die gu:
jammen an 500 Leguas Land befigen — nicht einer, der auf diefe
Weife nicht gu einem bedeutenden Vermigen gelangt wire. Nod)
aber barren unabjehbare Weideftreden der Bevdlferung durdy
Sdafe und verheiben dem erfahrenen umftdtigen Bichter, zumal
bet ber Billigkeit des Landes, reicjen Gewinn.”

G8 werden auch einige fpecielle febr giinftige Grgebniffe an:
geflibrt, fo 3. B, die Refultate der Beredinungen de3 Orn. H. 9%.
Grieben. Bet der Unlage mit 6 Boden fir 1800 foan. Thle.
(214, Thle. Preug.) und 300 Mutterfhafen зи 2950 fpan. The.
evgibt fic) im fiinften Jahre eine Stammbeerde von 1608 Stir,
nadbem davon bereits im dritten, vierten und fitnften Sabre
410 Bore fiir 41,000 foan. hiv. verfauft worden find. Dabei
blieben noch 400 Bodldmmer, ein und get Jahre alt, beim
Heerdebeftand, der mit diejen Biden einen Werth von 91,600
ipan. Thien, darftellt. — Die North Britijh Agricultural Revue
bon diefem Jahre berichtet, dab 78,000 fpan. Lhlr., welche ein
Cnglinder fiir die Schafyucht in Uruguay verwendete, in vier
Sabren einen Retngewinn von 143,000 fpan. Chien. ergaben,

Hr. Sturg glaubt dager, dag eine UActienunternehmung mi
etiva 1 Mill. Lhle. Kapital fehe gute Gejdifte in Uruguay macden
iiirde, und fordert alle diejenigen Herren, welche fiir die gemah-
ten Borfeplage und WAnfichten ettr thatiges Intereffe fiihlen, auf,
fich mit ihm fobriftlich in Verbindung gu fever.

Bum Sdluffe feien nod) einige Notizen ber die geographt-
ihen und politijhen Verhialiniffe Uruguays angefiihrt: , Uruguay,
In 13 Departement3 getheilt, umfabt 538U0 deutjdhe Quadratmet-
fen, Seine Grengen twerben von den michtigen Gewilfern des
Uruguay, des La Plata, dem Meere und gegen, Norden von der
brafiliantfdjen Proving Iiv Grande do Sul gebildet. Die Best:
ferung betrdgt 300,000 Seelen. Mit Ausnahme der drei ndrd-
lichjten Departements ift das Land eine twellenfirmige, mit yor-
siglicden Grajern bewachjene grofe Weide auf bejtem Lehm=: und
	Niarjchboden und unvergletchlics bewapert. Wlehrve grove ше, .
	welche таз Land durchgteben, jind jdiffbar, und ме дтовей
Sirdme, welche dem La Plata guflteben, geftatten tiefgebenden
Schiffen mehre taufend Stunden weit in das weite Snnere freien
Bugang. Dieje Sirdme werden bereits von 30 Dampfern befab-
cen. UAuperdem gibt e8 vortrefflide Poften, welche durch alle Bin-
nenftadte gehen, fodah nur wenige Niederlaffungen mehr als acht
oder zehn Stunden von der Poftitrabe abliegen. Der Haupt:
hafen de3 Landes ift Montevideo, in weldem jahrlich 36 grope
Poftdampfer von Curopa anlangen, die gu threr Ueberfabrt
durchjdntitlich 30 Tage bedtirfen.“

Der gegenwirtige Prafident ber Republit, Sennor Bernardo
Prudencto Bervo, wird als ein Shrenmann gefdildert, der von
den beften Whfidhten fiir fein GeburtBland befeelt fet, durcaus
liberal und fiveng fejthaltend an dev Gleichheit ber Rechte der
Uuslander mit den Cingeborenen. Weiter wird dte Ueberzeugung
ausgefproden, dah vom Prdfiventen Mapregein gr Gunjten der
Ginwanderung ergriffen werden wiirden ,,bet der erften Wieder:
vereinigung der Gefeggebenden Berjammlung nach der un:
aiweifelbaft in Bilbe befeitigten wabrhaft vanbdalijdhen und gue
gleich feigen Snvafion be3 Gaucho-Caudillos Flores. Diefer tit
nimlich von einer die Rube und den Gortfdritt Uruguays mit
neidifdhen Wugen anfehenden Partet von buenos: ayres’jcher
Seite зи ет Ginfalle ausgertiftet und jeit vollen fed)3 Neo-
naten unterftiigt worden, hat aber bidjest noch nicht Rutvitt in
раз tleinfte der Stadtden Uruguays erlangt, jondern fich mit
einigen hunbert Gejellen des fohltmmiten Geltchters ftetd swifden
den Oeerden herumgetrieben, in der ettlen Hoffnung, dap er alB
Retter nach der Hauptitadt gerufen wiirde. Da aber dort, wie
int ganjen Rande, volle Sufriedenbett herrfdjte mit der jeit acht
Sabhren beftehenden Ordnung der DOinge und bejonders mit dem
gegentwdrtigen Prafidenten, jo twartete er vergebenS. Lewlid) ift
er jedod) mehrmals ecingebolt und gefcjlagen worden und yur
Stunde wabhri[dheinlid) berettS wieder iiber die Landesgrenze
nach Brafilien getrieben. Da fitch das gange Land gegen diefen
Ubenteurer verfdjlop, und dabet alle Auslander und alle befigen:
den Cingeborenen in den Stadten und auf dem Lande, jelbft dte
noch iibrigen WUnhanger ber fehr gemipigt und tlein geworbenen
Coloradoparte: — zu deren Chefs jener Flores vor zehn Jahren
gehirte — von ibm nichts wiffen wollen, fo. wird вес еще
Stirenfried bald fiir inumer befeitigt fen und mit ihm der faft
{chon erlofdene Parteigei{t von Colorados und Blancos, den
Slores, allen feit zehn Babren gewonnenen befferen Weber:
Zeugungen gum Lroge, in der wingigen und tweit gerftreuten Be-
vilferung de platten Landes wieder auflodern machen yu fin:
nen gebofft hatte.’’

Bejonders anlocend flix Frembe tft es aber gerade nicht, 08»
bem dab der Wder Land in Uruguah nur den dritten Theil von
bem in Wuftralten foftet, wenn man iveiter iiber Flores lieft:
poener Wilbeheerzug de3 Flores, welcher in fech3 Ponaten mit
jeiner Bagabundenjdar (freilic) auf Pferden, die nicht ihm ges
hixten) eine Stree von 1600 deutfdjen Meilen durdritt, wirh
jogar gur beffern Confolidirung der innern Zuftinde van Uru-
guay vteles beitragen. Diefer anmapende Whenteurer wollte ft,
nachdent ev felbft feds Jahre lang im Golde de3 unfreundliden
Wuslandes geftanden, durd) einen einfachen comanchenartigen
Ueberfall an der Spige einiger Hundert auf Beute verwiefencer,
in Buenvs-Ahres und Braftlien gemietheter Taugenidjife, dex
Prifident{dhaft in einem zufricdenen, mufterhaft conftituttonell
und vecdifich vertvalteten Lande bemédtigen, aus oer er vor
faum act Sabren infolge feiner unglaubliden Misberwaltung
und Dieberet — nach flinfmonatticher Cinnabme derfelben entflo-