Mz 1074. 30. Januar 1864.) Jlustrivts Zeitnng. Wodenkalender. : ws 1864 Protefianter Satholiten [and Gergen Siuben Riieten 1864 5624 1280 Е Запцах Schobat Sdaban 31. ©. 118. Sexagef. — 19.2.5.и.@р.123. 51. Februar 1, M. Brigitta Saqnatius 20. Enthym, 24 . 22, 2D. ‘Mar. Rein. Mar. Rein. yr. risson. 25. 23. 3. MN. Blafius Blafius 22. Dimoth. 26. 24. ba D. Beronica Andreas 23, Clemen3 27. 25, aS Agathe Agathe 24, Xenia 28, 26, Diduma + [Borate Dorothea 25. Greg.,2H./29. Mifeyp. 927, Aficonomifiher Bolender. т а Culm ination Mond 6 im mittlern x : па &иве ЗуеНе маи Untergang ое пан. ден м Заи. 31 208 397454128 13* 40“ 2149 1° 43! ob 10° Frith Februar 1 {20 43 42 l12 13 49 987 0 37/4 25 2 [2041 39 [12 13 57 241 + 0 34] 2 30 3 20 51 35 12 14 4 95 1 4413 40 am Lage 4 [50.55 39 [12 14 10] 269 9 51] 4 40 5 [2059 28 12 14 16 288 3 48530 5 [51 35 12 4 91 298 [+4 31/16 18 Comnenauigang 7 UW. 40 Dt. Somenuntergang 4 UW. 50 Mt. estes Biertel ben 1. Febr. 1 Ul. 6 Dt Frith, Gropte fiinl. Abmeidung bes Mondes vom Uequator den 3, Febr. 9 UW. abends. Culminationsbauer ber Gonne 2’ 17” Sterngeit, Barometer in partjer 1864 Sinien auf 0° rebucirt. Ubermometer nad Reaumur Rind. Witterungsbeobadtungen 3u Leipzia. заицах. 8 Их 12 ИГ 4 Up ЕО завоз ИБ; tint friih mittag nadhin. frit mittag nam. miittet 9 17 340,31 339,80 339,28 11,3) 74 14 88 0 18 338,72 338,72 338,201 144 54 54 84 50 19 338, 02 338,17 338,07 31 — 4,7 — 19 51 Sw 20 338, 24 338,60 338,72 1,2 06 /+ 04 — 03) WEW 21 337, 19 336,90 336,09 — 1,6 -- 2д 1,8 = 0,8; 8W 22 334, 86 334,94 334,52 + 2,3 40 3,4 32] SWS 23 333, 41 332,99! 332,79 4- 5,71 6,7}4+ 7,014 6,5) BWS _Зиеий Kebbel, St. Um Geburtstage Gdtiler’s, am 10. Nov. des verfloffes nen Sabres, ward dem Dichter der gewaltigen Nibelungentrilogie der Ehrenpreis, welden Kinig Wilhelm von Preugen fiir das befte Drama beftimmte, yu Theil. Und nur einen Monat fpater trugen fie denfelben Dichter in der ,,RKaijerfiadt’” gur ewigen Rube; — als ihn die Kunde von feinem Triumpbhe erreidyte, war ev {chon an jene$ Lager gefeffelt, von dent er nicht wieder erftehen follte. Gine tiefe Wehmuth erfapt uns bei dem Gedanfen, dah Sriedrid) Hebbel gerade in diefem Augenblice des Siege’ ans den Reihen der Strebenden und Ringenden, deren Vorderfter er war, gerifjen ward. Wol mag man fic) der Dauer feines Naz meng, der Nachwirfung jeines Sehatfens getroiften. Wher dem Dichter, der eben auf der Hobe feiner Kraft und Kunjt ftand, hatte wol jeder den Genup de errungenen Ruhmes , Бане jeder die freubdige Buverficht geginnt, mit welder alle fcaffen, die Mugen und Herzen der Nation fic) gugewwandt wiffen. Was fiir niemand, weldjer der deutidhen Poefie naber ftand, mebr cin Biweifel jen tonnte, daf in Friedrich Hebbel dte дубе Хи: traft unjerer Tage lebe und fdaffe, bas ward in jiingfter Bett in immer tweiteren und weiteren RKreifen gur Ueberzeugung. Die Preistronung dev ,, Nibelungen”, der tiefe Cindrud, den das Berk iiberall, wo eS die Biihne befchritt, hervorrief, die wach: fende Berbreitung auch friiherer Hebbel fcjer Dichtungen, alles died waren uniriigliche Beiden, dab der Bann der Unpopularttat, welder fo lange tiber Hebbel gelajtet, gritndlid) веб warb. Und man durfte mit Recht noch eine Rethe madtiger Dichtungen erwwarten, jein Feuer erties ich) ungeminbdert, in feiner Welt- anfdauung war er zur ,, Berjdhnung”, die er im Widmungs: gedicte der ,, Maria Magdalena” faum gehofft hatte, ftegretd) purchgedrungen. Unmittelbar nad) der Bollendung her Nibelun: gentrifogie begann er an einer groper Tragidie ,, Demetrius’. Reine Fortfesung und Vollendung de3 Sdhiller’fden Lorfo, feine Ausfiihrung eines Planes, den Sehiller eben nur fiir fein Genie entivorfen und an den felbft ein Goethe nicjt Hand gu legen ge: wagt hatte, fondern eine eigene Geftaliung de8 hodjbebeutenden Stoffes. Trosbem Hebbel fett awei Jahren an dtefem Werke Тит, ое ihm deffen villiger UWbichlup nicht geginnt fein. Dret Acte lagen vollendet, den vterten und fiinften fudjte ber Dichter nod) in den lekten Monaten feines ebens aussuarbeiten, fie find, wie wir hiren, bid auf wenige Scenen abgeldloffen. Wher der Biihne wird wiederum ein ungiweifelhafter Gewinn entzogen, denn jene wenigen Scenen migen tool gu den unenthebriichiten gehiren. Go find die ,, Nibelungen ” die legte ungefdimiilerte Gabe Hebbel’s geblieben, obfchon fein literarifer Nadlag auper pen ,, Demetrius” manden Entwurf und Beginn, eine Wuto- biographie und vieled andere enthalt, was wir tr einer tiber fury oder lang erfdjeinenden Gefammtausgabe feiner Werke erwarten ditrfen. Die lekten Gedidte von thm hat Emil Kuh’s ,,Oefter: reichijches Dichterbudy” und die hamburger Monatsfeyrift potion” gebradt. . Mr feinent furrfgzigiten Geburtsiage, bem 18. Miiry des ver: floffenen Jahres, to ifm von allen Seiten feiernde und ebrende Griike gufamen, war der Didjter bereits von jener tidifden Kranthett, der er nad Ponaten erliegen follte, heimgefudit. Nber er blidte nod) muthig und freudig in das Leben, glaubte fein Uetel nidjt von der Art, dah eS befondere Bedenten ет Ве, und bewabrte fic) die getftige Frifdhe bis gum lebtem Wthemsuge. Da er noch auf dem Sterbelager am ,, Demetrius “ avbeitete, fo ift ihm wenigitens anndhernd jener Wun) getoihrt worden, ben er felbft als ,,fegten“’ begetdnete : : Mancherler Wiinidhe att’ td und mandjerlet hab’ id) fiir s Leben, Ginen eingigen nur fpar’ id miv auf fiir ben Dod: Dak fih in Flammen mein Geift entbinden mige, nod gliihend Зои dem legign ©6519: — Jn Hebbel verlor Dentfdjland nidjt nue einen jeiner grofen Dichter, fondern gugletd) einen jener bedeutenden Denfden, welche immer feltener gu tverder fceinen. Wer jemals mit dem Gejhiedenen in Beriibrung trat, hat fich exgrifferr und angezogen gefiihlt bon der Macht feined Geiftes, der Fille feiner Btloung, ner Sehirfe feines Blds, bem Leben fetner Rede, aber auch bon der hohen LiebenSwiirdigteit feines Herjens, von det iwarmen Allusirirte Seitung, Apeinahme, die ev allem Menfdjlichen entgegenbradite. Wol modte eS зи Seiten fdjeinen, al ob ein {си peffimifttider Bug in feiner Geiftesivelt vorherridje, al8 ob der tiefe Blick, welchen ber Dichter in Welt und Menfeyen gethan, ihm den Glauben an das Cole gefdmilert habe. Wher eS fehien nur fo, in der Did): tung Iie im Leben war dennoc} diejer Glaube, welder der Grund der Kunft und aller ecjten Humanitat ift, unerfdjiitterlich in ihm. Die Uripriinglichteit, der geiftige Reichthum, dte minnliche Kraft jeines Wefens iwirtten auf jeden, fie begeifterten die Qugend, die ihm niber trat, und fie veranlaften den greijen Viet zu dem Ausfpricdy: ,,ch bin fett Goethe feinem fo bedeutenden Menfcyen mehr begegnet“; fie galten an Filrftenhofen wie in allen Rreijen der Bildung, fie begwangen mit ihrem Zauber widerftrebende und jelbft fetndfelige Naturen. Nicht hier ift ber Ort, wo bi mB eingelne aller Charatter- eigenthiimlichfeiten, aller hohen Borgiige de3 Dichters gedact werden fann. Nicht hier gilt e3, die Frage gu erdrtern, tweldje Siellung ev in der Gefchidte der Kunjt und ded феи фен, Geiftes Пи ое 2utunft einnehmen wird. tur bem Gefiihl eines grofen unerfeblidien BVerlufies, nur der Trauer um einen edlen, 60%: bergigen unb hodiftcebenden Mann haben wir Worte yu leiben. Uber wie wir dies doch nicht ohne die trifiliche Gewifheit thun, dab Hebbel’S Name und Dichtungen in dev deutfden Literatur fortleben werben, fo mag un8 auch die Hoffnung verginnt fein, dap fid) bem Tobten erfiille, worum der Lebende gerungen: dab fic) ihin die Herzen feines Boles erjdjlieen und fidh dem Gefiiht der Vewunderung, welches bem Dichter auf immer gewif ift, aud das freudiger Liebe gefelle! Hex herntige Molksalaube. *) Зет пал heute ote Untwiffenbett burdgangig als oie Auelle bes Wherglaubens begeichnen Hirt, fo ift damit gegeniiber dem jeweiligen Stanbe ber allgemeinen Bildung injofern etwas rid: tiges gefagt, al8 e3 tmmerdar Menfdjen geben twird, die theils su getjtlos, theilS yu verlaffen find, al8 daf fie fid) die blopen Slemente des vorhandenen Wiffens angueignen vermidten. Dem fogenannten Gebildeten, ber aus Cncytlopddien [hbpft, und dem Ungebildeten, der fein Denfen nur vom Sagenhoren empfangt, tangelt dann gleidjmapigq jenes fubftantielle Urtheil, mit bem jede neue Erfahrung perfinlidh abgewogen jein will. Die fcvief oder halbgefafte Wahrheit, die ihn aus irgendeinem twiffen- jchaftlichen Fache erretht, wird von feinem unbeholfenen Bor- ftellungSpermigen in ben ihm allein bequemen Gefidispunti untergebradt, und alsbald entfteht dann jener neuefte Wher- glaube, vor dem fein Sabrhundert, wie Goethe fagt, auch dad erleuchtetfte midjt, gefidjert bleibt. Hat man dod) unfern 90. v. Humboldt brieflich alles Crnftes angefragt, ob er dad Klopfen und Wabhriagen unjerer Stubentijde phyftialifeh anguerfennen nicht belieben wolle. Diefe Gattung Wherglaubens ИЕ der ция {hadlichfte; als ein blober Whfall der feweilen vorherrfdenden woeen tvird er in Balde wieder gu bem allgemeinen Rebhrict: haufen bes Veraltenden geworfen und lapt nach dem Verfdjwin- dent feine weitere Spur oder Erinnerung bon fich puriid als die einer Lacherlidfeit und Whfurditdit. Das gerade Gegentheil davon ift der Volfaberglauben. C8 ift fein Whleger von jenem, er tweif {fo wenig von jenem als diefer bon thm weth. Die Curtofttiten vom fogenannten magnetijdjen Rapport und vom Lefen бек: {chlofjener Briefe im Sehlafe der GHellfeherinnen find ihm unbe- fannt, denn die Meinungen der vornehmen Gefellfdaft erreiden ihn nicht oder bleiben ibm gleidgiiltig und unverjtindlidy. Er felbft verbalt fic) bem Gebildeten gegeniiber ftumm, fdeu, ge- heimnipvoll, als ob er ein ewiges Still[dweigen mit hetligen Cidfdwiiren angelobt hatte. Die Mtiihe etner-halben Leben3- dauer mug man daran fegen, um fich in fein Vertrauen eingu- {hmeidjeln, um ihn einmal zur Rede, gum Geftdndniffe su brin- gen, und auc) ba nody (abt er durchblicen, wie vteles er uns gewdbnlicy hinterhalt. Rann e8 eine gripere Kluft geben al8 biefe, die den WAberglauben der Gebilbeten von dem des Boltes {djeibet! Senen fennen wir wie uns felbft, dtejer bagegen liegt pon unjerer Erfahrung fo weit ab, зав ши ifn heute erft ent: deen miiffen, um ihn nur begreifen gu lernen. Gr ttegt nidt auf der Oberflache umber, fondern tief im Grunde bed Volks: leben3, er ift nidjt eine blobe Entartung de8 Glaubens und Metz nenS, fondern er ift die altefte Schidjte diefes Glaubens felbft. Gr ift daber alter als unfer gefammter Weltverftand und hat dte taufenderlei Biicher der Wufflarer, die thn twegipotten twollten, alle itberlebt. Wer diefen Geift endlich guc Rube bringen will, mug in ginglic) ergriindet haben, ev weicht feinem anbdern Worte alB nur dem erldfenden ded Miffens. Wn dtefem Wiffen avbeiten nun bie Meifter der deutfden Cultur: und Spradj- ge[dichte, feitbem ihnen durch Safob Grimm s Vorgang der rechte Weg gerxeigt ft. Ber die erfte Auflage von Grimm’s deutfder Mythologie nach{dlagt, der findet borten unter bem Titel Wn- hang auf 126 flein gedructen Seiten mandes Taufend von Erb- fagen zufammengereiht, weldje der Volfsaberglaube {ей dem 5. Jahrhundert bis auf unfere Gegenwart nacjwetsbar feltge: halten fat. Sie find aufgefammelt nicht nur in den ver djieden: ften Brovingen de ehemaligen deutiden Retches, fondern aud in Frankreich, Danemar¥, Sdhweden, in Eftland und Litauen. Denn fo verfdiedenartig und fic) entfrembet nun diefe Lander alle an Bildung find, fo vielfiltig ftimmt bod) thr bier vergetdh: neter Glaube und Brauch zufammen. Died mithte gang unbe- qreiflich bleiben, tvenn der Bolksglaube nidhts anderes ware als nur ein Ubfall der Bilbung, eine Verfrjledterung der Cultur, gleichfam ein im Volksmunde verftiimmelter tednifder Wusdrud. Gr ft vielmehr bie abfolute Bilbungslofigtett eines alteften Naturzuftandes de3 Menfdjen, bas Spiegelbild einer Urgett, die in ihren Begriffen nur natiiclicy roh, finnlic) derb und daher allenthalben an gleichmabiger Cinfadjheit oder Ginfalt be3 Den: fen3 tibereinftimmend gewelen ift. Diefelbe Getftesarmuth, dic ihm gu feiner frappirenden UWebevetnftimmung unter allen Bolfern der alten und neuen Gefefichte verbelfen mufte, erhalt thn зи: gleich) in den unterften Standen fort, tenn deren Lebens- und Denkiweife fortfahrt wie bisher fo qrell mit unferer befferen gu contraftiren. Unb darumt finden fic) feine Gingelfage und Crb- fake jegt noch al8 diefelben vor, die fcjon vor 1000 Jahren Karl der Grofe mit Feuer und Sdiwert verfolgte. Mit der erfldrenden Darftellung diefer frjwierigen Ver- раните befape fic) Brofeffor Sahwark in der vorhin fdjon ge- nannten Gdjrift. Cr geht dabei von dem ihm etgenthiimlich gu: gehdrenden Grundfag aus, dab die Gittergeftalten des gefamm: ten Heidenthums uripriinglich aller fittliden Mwumente enthebrt und nur al rohe Ubform gewshnlider Naturerfdeinungen ge: golten und beftanden batten. Wus den robeften Mythentrerjen *) Dr. %. &. BW. Sdhwarg, der heutige Volfsglaube und bad alte Heiden- thumt, mit Bezug auf Norddentidjland, Marl Brandenburg und Mecklenburg. Qweite Wuflage. Berlin bei W. Бет. 15 ищем ебем daher die alteften Gotthetten erfennbar jet, und unjer Bolfaberglaube, infofern er echt gu erfennen ift, ift ebenfo als da8 treue Spiegelbild joldjer rohen Urgeiten und Urbegriffe aufgufaffen. Schwark gibt ihm deshalb den glitdlich gewablien Namen der niedern Mbhihologie. Die Gstter derfelben find un- freie, an eingelne Clementarvorgdnge gefettete, blindlings befte- henbde Naturiwefen, twie fa auch) der Menfdh diefer Glaubensrich- tung in feiner gleidjnamig immer wiederfehrenden Ucbett, tn fet: nem einfachften Cebendverbhalinif, in jeiner gan; allgemeinen Gm: pfindungsiweije unabinderlich gebunden erfchetnt und bidher we: ber durch) die Rirdjenlehre nod) dew Biirgerverband tweiter zur Sreiheit heraufgehoben worden tft. Und twte fic) dann exft fpater die Gutter zu edlen freien Wejen erhoben, hatte fich auch der fie berebrende Denjch zuweilen mit veredelt, infofern er fie mit bem Strablentranje feiner vorgefdrittenen Bildung umgibt, alles Gute und Schine feined indef felbft vervoll~ommneten Gemii- the3 auf feine Gimmelmachte itbertrdigt. Diefer Fortidhritt vom Naturwefen zum Gott hilft uns michts fo fehr nadjiweijen urd belegen al8 bas Studium bes Volisaberglaubens, und unfere hier entwicelte Sdeenreihe bdiirfte ben denkenden Lefer twol ver: anlaffen, nad) dem inbaligvollen, titdtigen und gut abgerunde- ten Schrificen von Sahwarts felbft gu greifen. и &. &. Ro hho lz. Submarine Зе[едтаруек. C. Die fdrwierigfte, sugletcdh aber auch die verdtenfilidjfte Univendung des eleftrifdjen telegraphijden Drahis ift unbedingt bie fubmarinifdje, weldje Lander telegraphifd mitetnander ver: bindet, die durd) ein Meer voneinander getrennt find. Das al: tefte jubmarinifde Tau liegt stvifejen Dover und Calais, das in einer Lange von 25 engl. Meilen (45 Kilometer) im Yahre 1854 gelegt urbe, aber nur 11 Minuten in Thatighett war, weil e3 in- Folge einer unbefanten Urfade gerrif. Dann wurde das jebige Tau hergeftellt, daB mit didem Cifendraht umgeben ift und vier leitende fupferne Drahte enthalt, Gpdter murbe von England au8 ein foldes fubmarines Tau nad) Oftende, ein anderes nach Vevden gelegt und in der nevern Rett auch noch etme directe tele- graphifdhe Berbindung swifden England und Hannover und Danemart hergeftellt, und fo tft England felbft dann, tvenn eins diefer Taue zerreift, nod) immer mehrfach telegraphifd) mit dem Continente verbunden. Unter den jest thatigen fubmavinifdjen Telegraphen ijt das Tan, welde3 Malta mit Wlerandrien verbindet, bas lingfte, denn die Siinge deffelben betrigt 1535 englifcje Meilen, wahrend e8 490 Rlaftern tief liegt. €8 wurde tm Yahre 1861 gelegt; bas von Srantreid) nach Wigier fiihrende Tau ift nur 550 Нет lang, liegt aber 1585 Rlaftern tief in der See; daffelbe befteht feit bret Sabren. Das iransatlantifehe Tau, tweldjes tm Yahre 1858 gelegt wurde, war 2200 englifde Metlen lang und fag an den ttefften Stellen 1750 und 2500 Klaftern unter bem Wafferfptegel. Der erfte Berjudj, diefeS Tau gu legen, wurde am 7. Wug. 1857 ge: macht, aber am 11. Wug., al8 das Tau fdon 335 Meilen weit gelegt war, zervif e8. Am 10. Juni 1858 fegelten der Niagara und der Ugamemnon bon nevem aus bem Hafen von Plymouth ab, doch drei Tage fpdter geriethen fie durd) einen jdredlidjen Sturm in die grdpte Gefahr. Vom 17. Juli bis 8. Wag. gelang ¢8 endlich, da8 ganze Tau зи verfenten, und am 16. Wug. twurde die erfte telegraphijche Depefdje zwifden Qrland und Amerifa ge: wedfelt, wad hefonders in Wmerifa дм enthufiafttjden Freuden- beseugungen Beranlaffung gab. Leiber dauerte dte Freude nicht lange, denn am 1. Gept. 1858 verftummte ber Telegraph, nadj- dem er 271 Lelegramme, die zufammen 2885 Worter enthielten, pon Neufundland nach Balentia in Yrland, und von dort 129 elegramme mit 1474 Wirtern nad) Neufundland, gujammen aljo 400 Telegramme mit 4859 Wirtern befdrdert Бане. 308 pert Grund de8 fo fefnellen Berderbens diefes gropen Taues be- tradjtet man den febledten Buftand ber Hitlle des eletrijden Deahts. Das Tau war in Greenwich lange Beit den brennen- ben Strahlen ber Sonne ohne irgendeinen Schus ausgefest und die Guttaperda daran war ftellentweife fo ertwetdt, bafs man an einjelnen Puntten den Rupferdraht fehen fonnte, ehe das Tau in Meer verjentt turde. UWeberdied hatte man zur Hiille Draht pon der Stirke einer Nahnadel benusi, wahrend man gu dent Tau in der Strake von Calais 7 bis 8 Millimeters diden Cifen- prabt verwendet hat. Bor einiger Beit yog man ein eines Stic deB lebtern Taues aud em Meere heraus, weil eine Wusbelfe- rung nothwendig geworbden war. Das Tau lag damals feit fee ben Sabren in der See verfentt. Nun twar der Gifendraht der Hiille ри раз Seewaffer bis zur Halfte jeiner Dide gerfref: jen. Man fann fich daber nicht wundern, wenn der nur amet Drittel eines Wtillimeter ftarfe Cifendraht an der Hille des trangatlantifdjen Taus fo twenig Widerftand leiften fonnie. C38 mufte in einer fehe идет Зе orybdict fein. Cin Stiid des trangatlantifdjen Taues, bas fitrglid) aus der Trinttybai in Amerifa herausgeyogen worden ift, hat die Wahrheit diefer Cr flavung beftetigt; ber Gifendraht der Hille war ginglic) ver: nigtet und man fand nur nod) ogpbirte Schuppen davon. Daz gegen ах der fupferne Draht unverfehrt, зетбта aber in dew Handen der Matrofen, wie man ihn aus dem Wafer hervorgog. Pekanntlich befchaftigt man fic jest in England mit dem Plane, ein neued fubmarini[des Lau gwifden Jeland und Neu- fundland ju legen. Dad im Gahre 1858 gelegte foftete ungefabr 12,000,000 Pfb. St., da3 jebige foll 15,000,000 Pfd. St. toften, dod ba man berednet hat, daf e3 eine jihrliche Ginnahme von 11,000,000 Pfb. St. bringen twerde, fo haben die Unternehmer den BVorfdjlag gemacht, noc) neun andere trangatlantifde Taue au legen, um alle Bedtirfniffe des Publitums befriedigen gu fon- ren, da man hidhftend in dex Minute 12 bis 18 Worter gu bee fordern tim Stande fein wird. Sekt hat ein Spanier, Herr de Marcoarta, in einer in fdlechtem Frangift{d gefdjriebenen Flugfdrift etnen Vorfdlag que Serftellung einer telegraphifdjen Verbindung atoifcen Curopa und Umerifa gemacht, defen Wusfiihrung allerdings 34,000,000 Pfd. St. erfordern tiirde, dev aber dod) [pater gur Ausfitherung fommen mag, wenn die Berbindung swifdjen Seland und Neu- fundlanb fic) von feiner Dauer ertueifen follte. Rach diejem Plane foll da3 Tau von Cadiz nad) Porto Santo auf dev Snjel Madeira (616 Meilen), von da nach) Porto Santo auf der ca: narifehen Snfel Teneriffa (318 Meilen), dann nad) dem Gap Blanc, dem weftlidften Cap an der Kiifte Ufrifas (533 Meilen), pon Cap Blanc nach der Ynfef Brava des Griinen Vorgebirges (652 Meilen), von Brava nach Saint Pierre in Brafilien (1009 Meilen), von Saint Pierre nach Noronga (392 Meilen) und von da nad) Saint Rod (226 Metlen) geflihrt werden, von io aus dann die Verbindung iiber die Untillen mit Neuyort herguftellen fein Wwiirde, Der gribte Bortheil diefer Linie wiirde daria b.-