Al 1075. 6. Februar 1864. SNnstrurke Zeitung. ju ehreiben, ohne weiter etwas von meinem Leben gu twiffen? Haben Sie denn nicht daran gedadit, dak Rapa mich fon in meinem fecj3ten Jahre mit meiner Sdiivefter von Salzburg weg: Табе, ich gtvar guivetlen dabin guriidgetebrt bin, dod) aber ben griften Lhetl meines turzen Erdenlebens, bis yu metner Unfie: delung in Wien auf feineren und groperen Reifen sugebradht habe? Qn den erften feds Jahren miipte icy demnach die von Shnen gefchilderten Ree bed jaljburger Paradiefes eingefogen haben. Ste begreifen, dab ein Knabe, der tich in feinem fechSten Sabre ber Welt alS Virluos producirte, unmiglich, wie andere Kinder, in der fchinen Gegend herum{diwarmen fonnte, fondern den gripten Theil diejer Spanne Beit am Klavier in der Stube augebradt haben mus. Gie miifjen gelefen haben, dah das wirklich der Fall war, dak ich tiberhaupt ein ftilles Kind gewefen, und 3u dtefer Beit fiir nicht3 andered al fiir Mtufif Sinn безе habe. — Kinder in diefen Lebendfahren Himmern fich iiberhaupt nicht um die Reize der Natur, wenn fie aud) Neigung und Fret: Бей zum GSerumfehwiirmen in derfelben fatten. Ghre Seimat finden alle Rinber chin, mag fte mit den Reigen deB Paradiefes gejdymtict oder eine ditrre Haide fein. Bugegeben aber, dab fid in {piteren Berivden meines Aufenthalts in Salburg mein ЗИ fiir die Reige der Natur gebffret hatte, wie in der That der Fall war, fo gehirt su threm Genup ein frifehes, heitered Ge- mith. Dies hatte ich auch, iiberall in frembden Landen, nur gerade in meiner Geimat am jeltenften. Denn da verlegte mid) die erbarniliche Situation, in der wir und alle unter unjerm nicht8wiitdigen rg; — — bijchof befanden. Fir mid war daber Saljburg fein Paradies, fonbdern die Hille, aus der зи entfom- inen ich unabldffig tradtete. Sie haben fic) wahricdeintic) bei dent Wieberiiberlejin Shres erften Rapitels iiber die pompdfe UApotheofe Calsburgs gefrent! Sehen Sie jest wol ein, dab fie Hier nicht allein gang itberflitffig, fondern auch falfd) ift? — Bon folchen Stellen aber ftrogt Shr Buch. Lefen Sie nun dte fol gende Stelle. Denn jest follte er (Sch) diefe reine Weife der Runft bald an ihrer Quelle fennen lernen, er jollte dte retnere Luft athmen und den saubervollen Simmel fehen, die rubigq {chinen Linien der Berge, dite herrlidere Runbung der Baume, die harattervolle Geftaltung der Pflangen und den edlen Wuchs des Volke3, das den hesperifden Boden bewohnt. Bald follte die evige Roma unter jetnen Fiifen twogen, ein betwegtes Meer von Hiigeln und Kuppeln, von Kirchen und Baliften, das den GEenft und die Hoheit der wetten Welt auf den Bilgen ihres taufendjihrigen AUntliges tragt, und doch wiederum die Anmuth und den freten Geijt des menfdhlichen Wejens dem erftaunten Wuge auf Ot. Tre: 19 tro in montorto entgegenladelt’’ 2¢.! Sehen Sic, mein Befter, folche Gemiilde von Stadten und Gegenden ftehen einem Roman gang gut an als Unterlage und Shauplas, auf weldem die Fiquren erfdetnen, ihre fpannende Gefchichte verwideln und entiwideln, aber fie gehiren nicht tn eine Biograpbie, welche die geiftige Cntwidelung eines Riinftlers, was er geivorden und tute er eS getvorden Har und biindig aus: einanbderfegen folf. Wlerdings find ber Agentien, welche auf den Riinftler wirken, und aus denen zujammengenommen fich fetne Cigenthiimlicfeit bildet, vielerlet und nicht bios rein muftfali- {cher Art. Den Miteinfluk derfelben auf fein geiftiges Scdaffen joll der Bingraph freilich aud) darlegen. Wein das muh mbg- Tiohft furz abgethan und thatjachlich aufS evidentejte nachgetvie- fen werden. Wie Sie hingegen Salgburg angejdaut haben, und {pater Nom fcjildern, davon wiffen meine Wugen und mein Geift wenig vbder nidi8; denn aud) in Stalien befchaftigte mich die Mufit viel gu fehr, hatte ich davon genug gu boren und felbft gu fivetben, al8 dag ich noch fiir andere Gegenftinbde viel Зей ить Beobachtung hatte verwenden fonnen. Wenn id) halt aber etn- mal von der Urbeit aufathmete, und der Crnft des Sdhaffens mich verlief, trieb td Poffen. Citoas der Wrt migen Ste auch bet dem Nieberfdhreiben dev rdmifden Prachifdhilberung gefiihlt haben. G8 ftel Bonen wol ein, daw id) bet meiner erften Retfe nach Statien erft 13 Sabre alt, ein Mufiter und fein Mann und Poet wie Sie war, mithin die dubere Welt gany anders alB Sie anfdauen und empfinden mupte; aud) wubien Sie, dap in mei: nen damaligen Briefen nicht von Gegenden, fondern nur von meinen UWrbeiten, Befuden, mufitalifden Wuffiihrungen, Fam: lienintereffen u. f. to. die Rede ift. Daher fuden Ste nun auch am Ende Shrer Romanapotheofe die Sache yu motiviren durd) die Nachbemerfung: ,, Mozart ceflectirte nie itber dergletchen Cin: те. Wudh in feinen fpateren Yabhren find feine Semerfungen daritber” (iiber das and Stalten) febr fparjam, und deShalb diirfert und die Briefe an fein liebes Nannerl nicht beirren, weil fie fo twenig beridten bon ber Schinheit Ntaliens. Die Cin: oritde waren gleidwol {tart und febr bebeutfai fiir jeine Hinft- lerifdje Entwidelung.” Sehen Sie, mein Befter, dad ift cine ge: walifame Motivirung Shrer Wnfidt. Beh bin nicht empfindungs: 103 gegen die Reige des Vandes, fener Natur und Stadte gewefer, v nein! aber in meiner Noten, die ich damals in Stalien gefdirie- ben, war jar nichts davon ju fpiiren. Der bliihende Stil, den ich fpater zeigte, Yam bei mir erft mit ber Cnifithrung aus dem Serail zur Entwidelung, al8 id) mm Wien lebte, Meine italteni- fen Knabenvpern waren im Зее dagu troden und im ganen nur eine Radhahmung des dbamals in Stalten hervfdjen: den DOpernftil3. Und das iwar, meine ich, fiir einen dretgehn- jabrigen Knaben fdon genteg. Was hat Sie nun wol gu diefen poetifden Gictionen ge- tvieben, die einem faft auf jeder Seite Shred biden Buches meift Hodhft unangenehm und ftirend aufftofen? Wuger dem Yhnen pot Haus aus inwohnenden Trieb nach poetijden Schilderungen, bei meiner SebenSbefcdhreibung auch vorzliglich noch der driidende Gedanfe, dab fiir eine Urbett der Wrt, nad dem ausfiihrliden und im ganjen hichft gediegenen Werke Sahn’s ein Bediirfnif nicht mehr vorhanden fein tonne. G8 war nidt miglid), da8 Vorbandenfetn diefeS Werkes зи ignortren, und dod) war ¢8 ndthig, dad Erfdeinen des Ahrigen au redhtfertigen nach Miglichfett. Wher diefe Rechtfertigung tft Shnen fehr unglielich gerathen, und flingt vielmehr tvie eine Selbftantlage! — ,,Profeffor Otto Jahn fejreiben Ste — ,,der Mann, deffen Name fiir alle Zeiten mit bem Namen Mozart s verbunden blei- ben wird, weil er unfered Meifters Grohe und Gerrlichteit in бет gangen Umfange darzuftellen getwubt hat, dem aud) ich mich in aufrichtiger Berehrung beuge, weil fem eingig dajtehen: beS Wert mir wie fo vielen erft den wabhren Sinn von der Cr: fceinung diefes Genius erfeloffen und den Weg getviefen hat, antf der feines Wefens Befonderhett su erforjdjen ift — den id) mit freudigem Danke in hundert Dingen unferes Faces alS meinen Lehrer anerfenne und in ber hohen Wuffaffung menfehlicher Ver- haltniffe al8 mein wiirdiges Vorbild, — bdeffen fdhone lautere Reidnung der menfejliden Perfintidfeit Mozart s, ic geftehe es, mid) begeiftert hat au bem Berfude, das Bild diejes etngigen Menjden in einen engern Rahmen gu fafjen, deffen Werk id Ae purdaus als die Grundlage meiner Wrbett gu betrachten abe — , Nun ja, wirklicy Neues nod) nach Jahn’s Werke itber mid vorzubringen, bielten Sie nicht fiir miglich oder filhlten wenig- fiend in fie) nidt da8 Beug dazu, aber cin Buch ither mid) iwoll- ten Gie nun doch partutemente madjen, und fo tvar der eingige plaufible Grund dagu — ein engerer Rahmen! — und das ein: rige Mittel, den Sdjein eigener Gedanten gu haben, die bet Sahn unb anberen porgebradsten einfadjen real geqriindeten Gedanten voetife) gu paraphrafiren! Das aber, glauben Ste mir, dankt Shnen der —, dank Shnen niemtand. Wie fieht eB nun aber in Shrem Bude mit dem, was doch beim Riinftler bie Gauptfache ift, mit der Erfldrung fener Werte, worin freilich Shr Vorbild jo Bebeutendes geleiftet hat? Jd) will Sie an Shren swilften WAb{dhnitt: „Зе Cnifithrung aus dem Serail”, filhren. Haben Sie gelefen, twas Sahn tiber dieje Oper geldhrieben? Man follte wabrlic) daran gweifeln! 34 Seiten fiillen Gie — aber mit was? Mit meinen damaligen Lebend- umftinden; meine Veerbung um Ronftanjen und den dagegen arbeitenden Sinderniffen! Weber meine Muff faft nidjts als einige gang allgemeine, jebermann befannte Semeriungen. Lejen Sie dod) jeyt Sahn’3 Entwicelung diefer Oper, und die Bee fprechungen fedex eingelnen Nummer dur), und vergleidjen Sie diefelben mit Fhrem langen Kapitel, fo werden, fo miiffen Ste den Unterfchied swifchen gedtegenem Cindringen in meinen Geift und dadurch gegebene Belehrung fir die nicht eingeteihten Lejer und Yhrer Miebererziblung des Langft Betannten einjehen. Nein, mein Gefter, wer nad) Jahn meine Biographie idreiben twill, ber fonnte hodhften3 noc) einen fleinen Nachtrag vagu ltefern, urd) Beridstigung feiner Maingel, davon auch diejer geiwtegte Autor nicht gang freiguiprechen tft. Gleich die Entfiihrung hatte Стен dayu eine Gelegenheit geboten. Meine Arie des Pedrillo ninelich (15) hat Sahn nicht verftanden. Gr fagt daritber: ,,Dte Uric des Pedrillo hat Mozart, vielleidt durch den Anfang ,,Brifeh aun Rampfe!“ verleitet, ettvas yu heroifd) und folbatenhaft ge alten, und wenn aud) bier und da die Bedtentennatur in ber Begleitung angedeutet ift, fo ift bas Ganje doch fitr diefe Perjon su trdftig und glangend.’ Hier atten Ste Yhr Vorbild beridjti: gen und eine Rettung meiner Sntention und Auffafjung geben fonnen. Denn gerade diefe WUvie ift eine meiner gelungenften; ит ihr habe ich ben Betweis geliefert, dafs id) das Menjdenhers und bie verfdhiedenen Charattere auf threm Grunde und nicht auf der Oberfliiche gefehen und erfarnt habe, dafs icy mid) niemals durch bie Worte, weldje ber Mund fpricht, verletten tes, fondern dad fdilberte, was inter den Worten tief unten im Gemitihe vor- geht und empfunden wird. Sch habe bet Pedrillo nicht an eine Bedientennatur gedadht, was ein febr twetter Begriff tft, fondern an den Seigling, al8 weldhem ex fic) hier zeigt. Gr bletht allein in einer gefabrlicjen Sage suriid, und fiirdjtet ficy nicht wenig. Was bleibt einem Charafter diefer Wet in folder Lage tibrig? Gr fucht fic) au ermuthigen. Cr fudht fd) vor fich felbft gu ver: ftellen, fic) Muth eingureden, ftch wei gu madden, er habe Courage. So nimmt er, wie ber Bramarbas gu thun pflegt, einen gewaltigen Unlauf gum Helden: ,, Frifdy gum Kampfe, frijd sum Streite!” Wher faum hat er dieje Worte in heroifdem Stile herausgeswungen, feds Lakte bes Gefanges nur bermag er die Heldenmelodie fortzufiihren, da empfindet er auch die Vergzagt: heit in feinem Snnern. ,, Nur ein feiger Teopf vergagt!” Sit die furze, abgebrodene Melodie mit ihrem diinnen, leifen Wecom: pagnement, der bloge verddjtlide Uusdeud eines wirklidjen Hel- den? Gewif nidt! Unter der Mtasfe der Beradjtung ftectt die wirtliche Berzagthett. We, und fie nimmt gu. ,Sollt teh gittern? follt id) gagen? nidjt mein Leben muthig wagen?’ ruft ev fidy mit Worten yu; aber da8 Ordefter, der Dolmetfdjer feiner innern waren Empfindung firaft ihn tigen, und fagt dem Bubdrer: glaube feinen Worten nicht, fieh, ev gittert wirklich. ,, Nein!“ rift ex nach diefem Gefange aus; eS foll Muth jein, aber e8 Hingt wie Sdred! und halt muy einen Tatt aus, tworauf gleic) wieder Bagen und Bittern einireten! Folgen Ste diefer meiner Auf: jafiung, fo werden Sie diefelbe die gange Urie hindurc) einem foldjen feigen Charafter gemif feftgebalten finden. — Genug, Jahn hat mich in diefer Wrie nidjt verftanden und Sie twol aud) nicht, wenn Ste diefelbe iiberhaupt fiudirt haben, fonft batten Gie fich diele Gelegenheit gewif nidjt entfdliipfen Inffen, um etwas eigen ера hinfdiretben yu finnen. Und foldje be- ftreithare Unfichten itber mid) tie andere fommen bei Jahr nod) mebre vor. Run nodj einen twirllid) efrlid) gemeinten Rath. Vaffens das mufitalifche Feld instiinftige beijeite und feretbend pafiir Romane. Yoh bin iibergeugt, da wiirden Sie Wusgeseid): netes leiften. Da wird Yhnen Shre lebhafte, reiche Phantafte die fchinften Bilder und Shr blithender Stil_ die intereffantefte Daritellung liefern. Nur freilid) mitten Sie die Charattere der Menfehen tiefer ftudicen, fie erft mit dem trodenen (darfen Rerftande ceciren und analpfiren, ehe Ste diejelben als lebend- fahige wahre Menfejen in Yhre Romane aufnehmen twollten. Sr ergebener TT. A. Mozart. Sdileswig -holftetnt(he Hfadtebtloer. 5. Sdleswig. —-h. Magrend die iibrigen griperen Ortfchaften der 968: wig: holfteinijehen Ofttiifte viel Leben und Berkehr zeigen, ift Schleswig jeyt eine dev ftilffien Stadte des deutfden Nordens. Ganfte, stemlich hohe Hiigel, theils mit Graswuds, theils mit Gehdly bededt, fdjliefen im Morden und Siiden ein blaues Gee wiiffer, die fogenannte ,, Kleine Breite“, das innerfte Ende de3 Shleibuljens, ein. Qn der Mitte des tweiten Wafferipiegels ev: hebt fics ein [chiffumtviinjtes Ciland, der Mivenberg. Wr Wfer sioifden Hiigelfette und Meeresbucht, gieht ftd) hinter Garten ein langgeftredtes Sufeifen von Saufern hin. Mur die Midven der Anfel madden einiges Gerdufd) und verleihen dem Bilde Leben. Richts von Schiffgetiimmel, tein Kai mit Waarenballen und Yonnen, mit dymenden Matrofen und Lafttrdgern, fein Spei- cher oder Kran an der “rr dungSbriide, nirgends ber Sdlott einer Dampfmafdjine. GCinen Flintenfduk bom Hafendamm an: fern in der Hier nur 7 Fub tiefen Sehlei ein paar einmaftige Sduiten. Sonft belebt die Wafferfliicje nur dann und wann сте те oder ein Fijdjerboot. Wud) die Gaffen find perhalinip: miifig tobdt und НИ. Gdjlesmiq war fojon vor dem RKriege ein rubiger Ort. Seit man ihm zur Strafe feiner Betheiliguug an per Erhebung ben grifiten Theil feiner Beamten genommen hat, tani 8 gefdehen, dak man in feinen Gtrafen hundert Scritt eit geben fann, obne einem Menfdjen gu begegnen, obtol die Stadt jest noc) nabe an 12,000 Ginwobner hat. Fre eigenthimlide melancolijde Swinheit hat man ber Stadt nicht nehmen fonnen. Rothe Dadjer, weise Wande und azine Baumgruppen wedfeln auf fehr annuthige Weife in bert Salbtreife, den fie bildet, und welder, da diefelbe in der Haupt: Wordenkalender. Г - ; Я . 1864 Brotefianten Ratholiten lunt бе Suber Зе 1864 5624 1280 Hebruar Sanuar Sdhobat Sdaban 7S, /Eftomibi Зиинанаве!, 26.3. т. у. 30. 28. Abar 8. M. Honeratus Yoh. v.Matha 27. Soh. Chr. 1. 29. Ramadan % D. Faftnacdht Galnadt 28, Guphr. G. 2, 1, 10. 3. Afdermittw. Afdermittw. 29. Sanatius 3. 2, и. D. Cuphrofine Defidor: 30. Rtreoph. 4. 3: 56. 3. 12. $. Yordan Eulalia 31. Syriacud 5, 4, $9. ©.5. й ebritar LR. 13. ©. бшайа Sulian 1. Brigitta 6. Terum 5, Afironomifcher Malender. 3, Sulmination . а 3864 Аа der Gonne 5 x а ruar ; Ta dinge Breite ufgaing ntergang , Mittage пн. Beit 8 7 21h 7’ 21128 14’ 244] 3149 42 56 61 50° ИБ] 50 5‘ аб. 8 21 11 13 [12 14 27 329 4 597 20 6 30 9 21 15 14 [12 14 30 344 4 1 55 10 21 19 11 [12 14 31 359 4 4 9 15 11 21 23 8 [12 14 32 14 3 12 }ам Заде 10 35 12 21 27 4 12 14 32] 28 2 10 11 50 13 21 3t 1 22 14 31 41 y+ 1 3 — — 1 са и Sonnenaufgang 7 U. 30 M. Фрипеницесваиа 5 И. 5 9%. Reumond ben 7. ебу. 6 Ц. 59 9}. abends. Mond in бтрийбе реп 7. Febr. 3 1. nadmittags. Mond im Aequator bd, 9. Febr. 9 WU. abends. Culminationsdauer ber Sonne 2 15” Sterngeit. Barometer in parijer 1864 Sinien auf 0° rebucirt. Thermometer nad Réaumur Sanuar. ae 12 К] 4 Ubr 8 ИБу 12 15: 4 Uhr ду; ridtung fri mittag nadm. frit mittag паб. [ан 24 332,41 333,52 334,54 -= 3,2 + 2,81 + *3,0 -- 30 NW 25 336,95 337,23 337,52 1,4 33 2,5 24 м 26 338,14 338,24 331,62 0,3 2,4 2,4 1,9 w 97 335,39 335,26 334,21 0,0 12 25 12) вм 28 332,10 330,80 330,35 41 6,2 4,7) 5,0 sw 29 334,03 335,93 337,04 0,2] + 0,8 -- 0,3/+ 04 NON 30 340,22 340,64 340,52 -- 271 — 07 05— 13 № Wriefe vow Зее. TIT.*) Wolfg. ЯАштаз. Ноа аи Dr. Ludwig Mohl, Privatdocent fir буде ито Aefihetik der Tonkunfl. Mein Heber Herr Privatdocent! Schon wieder ein dides Buch iiber midi? Cine Lebens- be{ehretbung meiner?! Dieje Liebe und Verehrung fiir mich, diefe lange, fortwabrende Befchaftiqung mit metnem бурении und Riinftlerjchatfen, dtefer emfige, nimmerrubende Trieb gum Buch: maden, ohne Bediirfnif und Nugen fiir das Publifum; — hal: ten Sie e3 nicht fie Sronie, werthgeidhagter Herrv Privatdocent, nein, wabrbhaftig, e8 ijt metn innig{ter Ernft, twenn ich fage, e8 ribet mic und erregt mein Mitletd! Gie haben fine Gaben, Sie fdreiben einen fliebenden, blumigen Stil, Ste befthen eine lebbafte Cinbiloungstraft, aber Па борта gu fdjreiten in ber Budchmacheret, fdjreiten Gie guriid, ftatt fic) Elirger und concifer su fafjen, werden Sie immer langer, breiter und — — Mas an diejem Fhrem neueften Buche ift, mug jeder nur einigermafen gebilbete Lefer erfennen, nur Ste felbft fejeinen feine Uhnung davon yu haben. Glauben’s mir, Sie tennen mid ja, Sie wiffen, daf id) eine ehrliche Geele bin, — nidjt aus Wni- mofitit, o wabrlid, nein, nur Yhres eigenen Beften wegen, till ich verfuchen, Shnen begreiflic) 3u madjen, dab man fo, wie Ste gethan, eine Bingraphie nicht jcpreiben foll. Was ift die erfte Bedingung jedes guten Buches? Dak eS bet feinem Gegenftande bleibe, nichts Weber itffiges hineinmenge. 3% fibre Sie an die Schivelle Shred Werkes mit ber Nab: nung, nit mit bent noch von der Arbeit erhigten Wuge deg Autors, fondern mit bem rubigen be unbefangenen Lefers gu fehen, wa8 Sie gletch bier gemacht haben! © Erftes Kavitel. pSolfgang Wmad. Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Galgburg geboren.” Nun priifen Sie ‘mal, was halt unmittelbar darauf folgt: „Зи Sakburg! — Diefes Paradies in Deutfdland! Diefes Quiwel unter den Stabten unferes nordifdjen Vaterlandes, das mit feinem eberreihihum von Thiirmen und RKuppeln voll blikender Kreuje und Kugeln wie ein Kunftivert daltegt, auf dem fleinften Raume auferbaut, eingeflemmt givifdjen einem rafden Strom und den ehroffen Hiigel, von deffen Warten der froh er: ftaunte Blic fic) von all der Herrlicjfeit dex Gegenivart, die thn umgibt, triumend in die vergangenen Tage, ja in dte Cwig- Feit richtet und bedenft, wa8 war und was fein iird! Diefe Statte von Rirden und Paldften, ein Bild deS ungemeffenen Reidhthums der Biirger und itppigiten Pruntjudt funftfinniger Mirften, ein Spiegel all der Hoffart fritherer Tage und twrederum der Berehrung eines Hoheren, dem fie etn Whbild fegen twollten! Gine Stadt, in deren Phbfiognomie fic) die finntichfte Ueppigteit mit einem feinen Ginn fiir bas Schone oder doch bas Heiter: Gefallige und Pridjtige mifden — Ме unter dem ernften deut: fejen Simmel gelegen, mit der Wusficht auf fene jdnecigen Verge, burd) die wir fo etvig und unerreidhbar bon dem mildern Silden, pon dem Lande ber Schinheit gefdieden find, in ihrem Bauedte freie Urt Stalien widerfpiegelt, etne feltene Vereinigung ешё {jen Ernfted und hesperifder Heiterteit, — die durd ihre retz sende Schinheit die Sinne beraufdt, und jeden, der fie cinmal in ihrer ganjen Pract jah, tie begaubert fefthalt, dab er im Seine dev allbelebenden Gonne fic) miederlegt auf ber Baftet bed Mongsberges — —“ Halt’ ein, Feder! Der Verfaffer weik ja, Da® e8 in Ghnlicer Weife vier Seiten fortflieft! Mad ift diefer Fhrer langen Rede furzer Sinn? Sie werden jagen, ba8 habe id) dod allverftindlid) genug angebeutet. Die herrlicje falgburger Gegend hat Mozart s Sinn fiir das Scine iriibjeitig erwecit? oder, wie Sie e3 ausdriicen: 1&8 bilbeten eben giitige Gotter fdjon frith ben Sinn be3 Knaben, den fie fo bert: lich bejhentt, nun aud) fir die Fare, reine Form, die dad Wefen De3 Schinen ift, fie lehrten ihn fdjauen und die deutlicde rf dei: nung der Dinge fiir bas erfte Erfordernif der Kunft balten. Wher, befter Herr Vrivatdocent, haben Sic denn angefangen _ ®) И, . 1025 der agliujtr. stg.