Г.Л 1076. 13. Februar 1864. у. 36508, gum preubifdjen Civilcommiffarins fiir die Verwaltung von Sdles- wig wird zwar nidjt al3 giinftig betradjtet, dennod Бо man, dag die Bolfsftimme Beadtung finden werde. Baiern. — Die Minifterconferengzen. Die am 21. Jan. ergangene Ginladung an die Regierungen von Sadfen, Wiirtemberg, Hannover, Baden, beiden Heffen, Raffau, Olvenburg, Braunfdweig und der thiiringijden Staaten su Minifterconferengen in U[daffenburg oder Wiirgburg, welche itber eine ge- meinfame Haltung in Bunbesfadjen, namentlich tiber die Serzogthiimerjrage, Bereinvarungen anbahner follen, ift nod widt alljeitiq beantwortet, von eini- gen Staaten, wie e8 heift, fogar abgelefnt worden, dager der Beitpuntt der Grbjinung diefer Conferengzen nod unbeftinunt war. Sadhfen.— BefgiusH der erften Kammer. Den Antriigen der grpetter Kammer: 1) im Verein mit den bundeBtreuen Regierungen oa3 Anjehen und die Uutoritét des Bundeds gegen bunbedwidvige Unternehmungen energifd gu vertheidigen; 2) fiir bie fofortige Unerkennung 565 Herzogs Friedric) traftight beim Deutiden Gunde einguftehen; bet VergSgerung der Wbftimmung eine Gr- flavung beim Bunbde abgugeben, roorin das Erbfolgeredjt des 515098 Fried- tid anerfannt und Тоба die Btajoritét bafiir fid) herausftellt, auf fofortige Sulaffung eines Bevollmudhtigten deffelben beim BundeStage angetragen wird; 3) fowol auf eine fofortige Verftirfung ber Gundestruppen in Golftein, als aud fobald wie thunlic) auf die Befegung Sdileswigs durd) Truppen bunbded- treuer deutfdjer Regierungen hinguwirien, ift aud bie exfte Rammer am 5. Febr. gegen die eine Stimme ded Grafen Stollberg beigetreten, unb ber Staats- minifter Grbr. v. Beuft evfliirle fic) namens ber Regierung mit dem died- Talligen AWusidubberidte einverftanden. Wiirtemberg, — Gelodforderung der Regierung. Фет мене Kammer wurde am 3, Febr. ein Gefeyentwurf vorgelegt, wodurd 1 /, Will. Fl. sur Beftreitung auperordentlider Beditrfnifje fiir bie Departements des Krieg3- wejens und der duperen Ungelegenheiten gefordert werden. Wbgeordmeter Gilder duferte: die Regierung mage iiber ben bermaligen Stand der holfteini: iden Frage, inBbefondere itber die Anerkennung bes Hergogs Friedrich Wus- funft geben, bamit nidt ant Enbe Gelder zur Wusflihrung de3 Londoner Pro- totol3 bewilligt wiirden, Der Gefjegentwurf wurde der Finangcommiffion iiberwiefen. Grofherzogthum Geffen. — Die grope Zandesverfammlung der Bereine fiir Sehlesmig-Golftein ift am 7. Febr. in Darmftadt und gwar mit Erlaubnig de Rriegsminifters auf bem Grercierplage vor dem Ibheinthore abgehalten worben; bie Abhaltung derfelben unter fretem Himmel im Jrmern ner Stadt hatte ber Mirifter v. Dalwigt nidjt geftattet. ЧИН Zeitung. Hofnadridten. vief: ,, Paris ift da8 Gehirn Frantretdhs!“’ erhob fid) ote gange Perfamulung, die Rechte gegen, die Linke fiir dte beiden Redner, und die ие fonnte erft wiederhergeftellt werden, nadydem die Glocke ded Prifidenten minutentang getint hatte. Nicht viel we- niger beftig wogte eS in dtefem frither jo ftillen Gefesgebenden Rorper, al8 Pelletan in der Debatte iiber die Stelle der Adveffe, nie fich auf Polen begieht, Angriffe mate, die реп Хайек bon Rupland nannten und den Kailer der Frangojen meinten. Ber hatte nidjt an Cayenne und Lambeffa gedacht, als ber ебет haft: [фе Mebner fagte: ,BWeffer ift, auf der Stelle von einer Kugel hingeftredt gu werden al8 langfam und objeur in irgendeinem fieberbriitenden Moraft gu fterben, denn da8 Hieber biloet gegen: wartig einen Beftandtheil der Yrftitutionen des Despotismus. Das Blutgeriift ift burch das Mima erfest worden. Das Pieber verrichtet denfelben Dienft und erregt feinen Standal.“’ Seit Thiers in der Rammer fist, fpridht ev ebenfo mafvoll und rubig wie Berryer, Nidjt orohen wollte er der Regierung, hat er einmal gejagt, fonbdern fie warnen. Nur bet einer Ge- legenheit verlie ihn feine Ruhe, als der Minifter Rouber die Orleans hihnte. Da jcjleuderte thm Thiers den изм зи: „© haben die Orleans beraubt.“ Wber Thiers verfteht e& metiter- lich, die Thatfachen gu grupbiren, Bergleide zwifden der Gegen- wart und ber Vergangenheit yu machen und mit unerbittlider Logit Sehliiffe gu giehen. Sn fetner Rede iiber die offictellen Can- didaturen bei den Wahlen bewies er der fdweigenden Kammer, bak in Granteeich feine Wablfretheit, tein wirklices Wahlredht beftehe. Die Regterung wolle allein reden und еп Фе еи, dev Widerfpruch feye fie in Erftaunen und verlege fie guiweilen. Sn freien andern, in England, in Belgien, mifcje fich die Regie: rung nicht ein; unter Ludwig Philipp fet eB ebenfo in Frankreich gehalten worden, er felbft habe e8 als Minifter einem Prifecten veriviefen, a drei 618 bier aires gefdjrieben yu haben, dab det KBnig die Wahl eines gewiffen Candidaten wiinfde. ,,So jireng waren wir damals in den Wablangelegenbeiten’ jagte Thiers, Die erjte aller Pylichten ijt, den Namen de3 Souverans nicht in ben Wahlen figuriren gu laffen. Jest werden die Candi: pater deS Landed in einem grofen Theil des Landes als die des Kaijers vorgeftellt und die nicht officiellen Candidaten als Feinde des Kaijers begeicynet. C3 ift ein Febler, gu fagen, од сит бам didat der Feind de3 Kaifers fei. Wenn man died fagt, fommt man 3u ber Schlubfolgerung, dap fic der Kaijer jett Jahren Millionen von Feinden gemacht habe. Beh wiederhole, das ift unflug und e8 ift Wwiinfden8werth, dap folce Misbrauce unter: priidt werden.” Die {charffte Sprache fiihrte Thiers, alB er das auswartige Unternebmen befprad, das nad) den Kriegen in der Krim und in Stalien und nach den fleineren Eepeditionen in Shrien, China und Cochindina die Veltimmung gehabt hat, die Wufmertfamfeit der Frangofen von ihren inneren Sujtanden abgulenten. Seine Uuseinanderfesung der Lage ber Dinge in Mextco war ein Mtu- fter von it und Klavheit. Er verfodt die Unjtcht, dak man in Mexico nur foldje Forderungen und Sutereffen gehabt habe, dte burch eine einfache Befchlagnahme, die Befesung von Tam- pico und Veracruz, gu fichern gewejen jeten. Seine Kritif ver: banumte jede Mabregel der Regierung, den Bertrag von 1861, vie Feindfdjaft gegen Suarez, den iibereilten Wngriff auf Pue- bla, die Bertheidigung der Wuderforderung Gecfer’s von 75 Mill. »dtan bat Shnen gefagt, bab die Expedition monatlicy 12 Mill. foftet, aber die Monate eilen fcynell bahin und fie wird weit mehr fojten. Wir befinden uns in einer Entfernung von 3000 Meilen, ein Dampficiff gebraucht 15 Tage Beit, um fieh dorthin gu be: wegen; wir haben in Mexico 40,000 Mann Vruppen und 8000 Mann Matrojen. Wir befinden un8 aljo in fo weiter Cntfer- та миф doch wollen wir in ber neuen Welt et grofes Kaijer: reich gritnden. WUngeficht3 eines folchen Unternehinens fteht mein Berftand ftill. Es ift бой, dah ich in gu engen Jdeentreijen auferzogen bin, aber ic) twiederbole, etn folded Unternehmen tm gegeniwdrtigen Bujtande ber Dinge, obne fefte Grundlagen, ohne bargethanen Энен зи unternehmen, iberfteigt meinen Ber: Като. Hreiheit im Gunern, Friede gegen auben ijt ber Nefrain, den alle Oppofitionsredner, Havin allen ausgenommen, twiederbolt haben. бег der Vertrauten de3 Kaijers, der Herzog v. Morny, hat von diefen beiden Forderungen der einen, die bet der Mehr: heit allgemeinen UAntlang fand, Bugeftindniffe gemacht. Seine Rede bet der Debatte iiber Polen athmete nichts als Briedens- Небе. Man fpreche davon, einen Wufruf an die Nationalitaten gu erlaffen, die Unabbingigteit ber Bolter herguftellen, Stakten auf Delterveidy foSgulaffen, Ungarn in Wufftand gu verfegen, bas Kinigreich Polen gum Leben guriidyurufen. ,,.Oat man aber bie Confequenjen wol bedacht? Hat man an die Ungliids: fille gebdacht, bon denen Frankreich mit feinen 20 Milltarden Werthpapieren heimgefucht twiirde, in denen Heute unfere Bauern und Urbetter ihre Criparniffe niedergelegt haben? Hat man an daB Unghie gedacht, in welded diefe ganze Фе И фойе дения wiirbe, die verlangt, in Rube und Frieden yu arbetten? Und warum alles dies? Ciner Gache halber, die nicht die unferige it, die unfere Chre nicht betrifft.” Herzog Mtorny fprach am 28. Jan., al& der deut}dj-banifde Conflict bereits ausgebrodjen twar. Der фи ав feiner Rede ift auf diejen Conflict ebenjo anguwenden wie auf Polen. Die Sache Danemariks ift nidt die Frankreths und betrifft die frangofifije Chre nicht. Herzog Mornh verlangt аЙо дем, dab Frankreich fich nicht etnmifdje und da er an der Spige der etnfichtsvolfften Sonapactijten fteht, fo hat jeine Wn- ficht Gewicht. Sedenfalls twiirde Napoleon IIT, wenn er fic) doch zum Rampfe еиН Ве, мере Mithe haben als 1856, dte Sranzojen friegerijd zu ftimmen. CGiaqweifer. — Um 3. Febr. waren 3 50 Gabre, bag der regierende Filirft Hein vid) LEXVIL von Reup-Sdleiz da8 Ciferne Kreug erhielt. Zablreicke De- putationen Sradten bem filrjtlidjen Greiheitetdmpfer ihre Glitdwiinjde dar und ba3 in Gera garnifonivende Bataillon veranftaltete einen Fadelgug. Wuger bem RKinig von Preufen ijt Geinrid) LXVIL. der eingige regierenbe Giirft, welder vas Giferne Kreuz Sefigt, Uebrigens hat Kinig Wilhelm I. in Blirdigung ver vor hem Feinde damals bewiefenen Tapferkeit den Fiirften a la suite de3 Regiments geftellt, in weldem ex gefodjten hat, und ihm das Recht verlichen, bie Uniform dtejes Regiments gu tragen. — Der Hergogin von Brabant follen nad der Meldung belgifder Blatter Mutterfreuden in Wusfict flehen. — Die Ksnigin von England hat eine Berfiigung erlaffen, nad) wel- der in Qufunjt nidjt blogs die Kinder dev Sritifden Souveriine, fordern aud bie Kinder der Gdhne viefer Gouverine den Vitel finiglidje Gobeit fiihren follen. — Die KRinigin von Spanien Hat ipve Cinwilligung zur Bermiihlung ber dilteften Vodster bed Herzog von Montpenfter, ber am 21. Sept, 1848 ge= borenen Pringelfin Maria Sfabella, mit iprentr Better, dem am 24. Mug. 1838 geborenen Grafen von Paris, gegeben. — Die Rinigin von Danemart und ihre altejte unwerheirathete Зоб, Pringeffin Marie, werden fid) gu Ende diefes oder Anfang des #02 ften Monat gum Bejud) an bert englifden Gof begeben, um der Laufe ded neugeborenen Gohned der Pringeffin von Wales beiguwohnen, welder Act, wie vorlaufig fefigefest tft, am 10, Marz, dem Jabrestage der Bermiiblung des fronpringliden Paares von England, vollgogen werden 19. Meil{ dylan. Vom Bude. — v. d. Pfordten’s Gutadten. Die Bundesverjamme lung befdaftigte fid) gwar in ihrer Sigung am 3, Febr. mit verjdiedenen Shleawig= Solftein betveffenden WAngelegenheiten, doch ijt das Gutadjten ves Gerrn v, d. Pfordten ,itber die Erbfolge nod) nidjt gum Bortrag gefommen. G8 liegt WorigenS gedrudt vor und jerfallt in 43 Paragraphen, wovon die erften 24 fic) mit der gefdidtliden Darftelung, der 25. mit ben daraus re- jultirenden praftifien Yolgerungen, die folgenden bid mit 4£ mit Grocierung ber fireitigen Fragen, dte beiden legten mit ber Competeny des Bundes zur Sache hejhiftigen. Die Untrage lauten: 1) Pring Friedrich) Chrifttan Auguft vor SHlesmig - Golftein= Sonderburg-Auguftenburg ift als legitimer Herzog von Holftein anguerfennen; 2) die in ber Sigung vom 21. Nov. 1863 sur Vorlage gefommene Vollmadht deB GHerzog3 Friedrid) VII. von Golftein fiir ven Ge- heimvath v. Mobl, als heffen interimiftifden Bundedtagsgefandten, ift in bem Bundesardive yu Hinterlegen und bem Gerru Gejandten beglaubigte Ubjdrijt pavon guguftellen; 3) bie in der Sigung vort 28. Nov. о. J. befdloffene Sus- pendivung ber holfteinifgen Stimme ift aufgugeben und gur Gilhrung ое Stimme der herzoglige Gejandte, Geheimrath v. Wohl, gugulaffen; in из auf Qauenburg ift weitere Beldluptaffung vorgubehalten; 5) von dtefem Be- {HluB ift forwol dem biaherigen fonigl. dinifden, hergogl. holftein-Lauenburgt= fhen Gefandten alS dem Gebeimrath v. Mohl Mitthetlung gu maden. — Der preubifd-ifterreidifdye Gegenantrag lautet: 1) diefen Wrtrag abgulehnen ; 2) den Эщмефий зи heauftragen, in Bollztehung ber Зипоезо Ме vom 28, Nov. und 23. Dec. v. %. auf bie Priifung ber Crbfolgefrage felbft fiir die Serzogthiimer Holftein und Lauenburg und der damit gufdmmenkangenden Bor- fragen cingugejen. — Ob und weldje Menderung die triegerifden Creigniffe an diejem Gegenantrage etwa herbeifithren ditrften, bleibt yu ermarten. Зеени. — Фе Фебайе ти бдеотонеенуаи]е ибег оте 5ебия Millionen-Unleihe ift in der vierten, dbiejem Gegenftande gewidmeten Sigung am 1. Febr. 3u Gude gebradt worden. Bon feiten der deutidgefinnten Op- pofition wurden bie beften Redner ind Treffen gefiihet. Rechbauer, Kuranda, Kaifersfeld, Herbjt, Loring, Sdindler und der Beridterftatter Gistra fpraden mit Talent und groper Wirme fiir dad Fefthalten am Stanbpuntte der Burded- politi£, begiehendlic) fir die Rildfehr зи vemjelben und wider ein Qufammen- geben mit hem Dern v, Bigmard, Berger ging jelbjt fo шей Пи: diefer Fall, cinen unbefrintten Credit dem Kriegaminifterium зи bewilligen, dod) fand diefer Untrag teine Unterftiigung. Gine genaue Kenntaip der in fiingfter Zeit exfcienenen Sdriften veuticer Staatsretslehrer, weldje bie Redjte der Cibhergogthiimer, die auguitenburgifden Erbanjpriide und dic Forberungen её Deutfdhen Bundes gritndlid) beleudten, vermifite man bei allen genannten Rebnern, auc) fpracjen fie mit bem niederidlagenden Bewustfein, dah fie fiir eine verlorene Sache témpften. €8 gandelte fich niimlid) nit forwol um die Unleihe, da die Regierung fron ihre Bereitmilligfeit erfldrt gatte, fic) mit bem bundesmatrifularmifigen Betrage von 5 /, Mill. Fl. vorliufig be- gnitger 3u wollen, al8 um bie Annahme oder Verwerfung der Зее фен Refolution, welde ein Tadelsvotuin gegen bie Politif ner Negierung in dem beutfd)