(AZ 1085. 16. Upril 1864. Allustrirte xeitung. Mannighaltigkerter. Ebrenbestiqungen. — Die Tiebges Stiftung in Dresden hat ibren Sabresberigt ост: bffentligt. Danad) betraigt bas Stammvermiigen 163,739 Ghlr,, welded eine Jinfeneinnabme von 6781 Thlv. ergab, von welher Gumme eit Dritttheil gur Cermehrung ve} Kapitals verwendet wurde. Ar Unterftiigungen fiir Riinft- ler und deren Dinterbliebene, fowie fiir einen Dichter — Dito Lubmigq — murben 26295 Shir. verausqabt. Unglithsfalle und Derbreden. — Qn Trieft ift et Sdhneider eingezogen worden, ber fetnen etngtgen sehnjdbrigen Gobn fchweren Dishandlungen unterworfen hat. Man fand ber ungliidliden Knaben in cinem Dachftiibden, wo er in einem mittel3 eines Borlegefdhloffeds verfperrten Koffer ftedte. Dort joll das ind gwet Boden lang mit firglider Mahrung und unter fortgefeyten Mishandlungen fettens de8 Baters und ber Stiefmutter gugebradt haben. Dev Korper be3 Ruaben, bet nian in bas allgemeine Kranfenhaus gebradt hat, war in einem erbar: mungwiirdigent Suftanbe; gegen die unnatitrliden Meltern ift bie Strafamts, hanblung etngeleitet. — Bian hat jest Nadwidten iiber dad tranvige Shidfal ves ,Wt- (a5, jened Poftbampfer3, der int legten Gerdft swifden Marfeille und Water jpurlos verfdwanb. Yn Marjeille ift namlid) eine Flafdhe an den Strand gee fpiilt worden, in der fic ein Bettel mit folgertder Worter befanh: ,,2ht Bord рез Нав. Wir find auf ein Riff gerathen. Wir find in einem einfacen Boot. Wenn hiefer ettel gu dir gelangt, bete filr uns.” — Зи Gafen von Reapel wiithete am 29. Mary cin entfeglider Sturm. Fm Militdrhafen wurbe ein Dampfidiff von den Woger fo gewaltig gegen ein anbered Schiff gefdjlendert, daB legteres gevfdjmettert ward. Bwei englifde Babrgeuge unb eine mit Kohlen veladenc Brigg gingen im Sturm unter, dod fonnte die Mannfdjaft gevettet werden. Wnbere SdHiffe erbielten ftarte Befdhidigungen. Эбщфегоет ermedte das lange Uusbleiben des Poft- bampfers ,,Benegia” Befiirdtungen und €3 rwurde ein Fahryeng yur Wuf- {udung deffelben audgefandt. Todtenfdau. Johann Helfrid Aoami, von 1840 — 1353 Mitglied des Senatd in Bremen, lange Beit Bauherr, + dafelhft am 4. April. Sigmund Grof Abelmann anf Gohkenftadt, von 1848 — 1861 ritterfhaftlidier Ubgeordneter in der wiirtembergifejen Standeverfammiung, + am 4. April yu Elwangen. Johann Frbr. Berger v. db. Pleife, ВЕ Feldgeuqmeifter, {фот YT Sabre alt, ¢ ant 2. April in Dedenburg. Andreas Ritter v. ЗиззЕ, jubilirter 6 В tdrntnerifder Ctadt - und Landredjtapriifibent in Klagenfurt, + dafelbft am 31. Méirz. Ludwig Fre. v. Sandel, £4. dflerreidhifdher Generalmajor in Penfion, + auf feinem Sdjloffe Hub in ver Ract gum 30. Miirz. Gr. W. K. Hey, Stadtpfarrer und Rirdhenrath in Goiha, Ghrendoctor per theologifden аси: зи Зена, Bruder des verftorbenen Rabeldidjters Hey, t in Gotha yu Anfang Wpril. Ole Krabbe, Sniglidh banifher Generallieutenant, Commandeur des Dannebrogordend 2с., Т аш 30. Marz in RKopenhagen, Dr. Lois MiiHne, Loniglig preubifcer wirklider Geheimerath und Generalfteuerdirector a. D., friiger Mitglied des Wogeordnetenhaufes, um bie Gritnbung ves Bollvereinas verdient, t in Berlin am 4. April. Яигз, eidgendififher Oberft und Prdfident des Grofraths in Bern, peffen LiebenSwirdige Perfonlidteit beim frantfurter Sdiigenfcfte fehr a= рта, tT in Bern am 3, April. Hector Marquis Laedhefi Palli Campo und Pignatelli, Ger= 40g della Gracia, zweiter Gemabl der Herzogin von Berry, 7 am 2, Upril su Sdlok Brunnfee in Stetermart, FJofeph Ritter v. Malter, tf Kftervethifder Kelbmarfallicutenant in Penfion, + in Wien am 31. Miir;. Maak, Superintendent in Neuwied, Prifes der evangelijden Provin- sial{ynode im Rheinland, t am 6. April in Koblenz, wo ex fic) in Gejfhaften aufbielt. Friedrid SaHneiber, Theilhaber ber риф den Verlag der ,,Fliegen- ben Blatter weitbefannten Kirma Braun и. Sdneiber in Mitndhen, F da- feloft am 9. April im befter Mannesalter. Dr. Rudolf Germann Unger, Geheimer Medicinalrath und Mitglied рез tinigl fdidhfifden Minifieriums filr Medicinalangelegen beiten, + am & April tn Dresden. 3m fdleswighhen Heldjuge gefallene oficrretdtfade und pren- fifde Offiziere. Leopold Barmann, Unterlieutenant im asfterreidifhen Bnfanterie- regiment ,,8énig ber Belgier”, + am 31, Marg in Schleswig an jeinen Wunder. Hrhr. Bedinie v. Заза, Е. ft. Hfterreidhifher Cadet im 18. Feldjager- bataillon, + 3u Ende Miirg im Garnifonslagareth in Rendsburg an feinen bet Oberfelf erbaltenen Wunder, Graft Sehr. v. Edharaftein, Lniglich preupifder Sremierlieutenant vom 1. branbenburgifden Beib-Grenabierregiment Nr. 8, TF am 3. April im SohanniterzRagareth in Mitbel an ven Folgen ver im Kampfe bet Ditppel: am 28. Dléivg erbaltenen Wunder. v. Sedendorff, Edniglih preufifjer Lieutenant im 1. branbenburgi- fcen Geib -Grenadierregiment Nr. 8, + gu Anfang AUpril im Lagareth gu Auguftenburg, auf Wifen, nachbent er am 28, Ptirz fdhwervermundet in dani- fdhe Gefangenfdaft qerathert war. BWriefwedfel mit Wen fur Wile. Abonnent in Warienbar. — Das Antereffe, weldjes Sie an der Зенон ии fere3 Gpecialartiften auf dem Rriegsfdauplage, WUug. Bed, nehmen, wird piefem febr {dymeidelpaft fein; ob mir aber Qhren BWunfdh evfiien tonnen, in einer unferer nddften Nummern vas Portrdt Orn. Bed’s zu bringen, dad begweifeln wir nod. Wir fernnen denfelben gu gut, um nidt gu siffen, wie wenig er ¢% liebt, feine Perfon in ben Borbergrand gu ftellen; ex 3ieht e vor, jeine Geiftungen fiir fic) fpredjen gu laffen. Wir werden aber Grn. Bed, der fic) gur Zeit im sfterreihifcen Gauptquartiere im Yittland Sefin= pet, von Ahrem Runfde in Kenninify feyert. Dr. G in St. — Portrait und Biographie S. 3 empfangen; unfern bdeften Dant. ©, St. in Breslau. — G3 freut un3, men vie in ber vorigen Nummer erz fcienene Relieffarte vom Krieg3{dhauplage im Sundewitt Yonen gefallen hat; Yhrem BWunfdje ift unjere Berlagshandlung {don daburd) guvorgetom- men, dak fie von dicjer Karte cinen befondern Whdrud veranftaltct hat, melden Sie dure) jede der dortigen Budhandlungen begiehen tonnen. D. R. in Erfurt. — Das darf Ohnen ridt gu nake gehen; die Englander find gu febe baran gewdhnt worden, daf bei und auswartigen Drohungert und Ginfdiidterungen Gehdr gejdentt wird, als dab fie nicht jegt, mo dies ein- mal weniger der Fall fcjien, aus Rand und Band gehen follten. Sie were den aud) wieder rubig werden, und died um fo cher, je fefter mir Bleiben. Man Hat jenfeits ves Kanal3 eben nur feine eigenen Yutereffer im BWuge, umd Rlaus Groth hat wol Regt, wenn cx in Begug auf England fingt: Das meint, pas Recht erblinbe Bon Freiheit fyridt eS heute Зои igrent Hohn befpriigt? Und morgen von Bertray , Das feredt vor teiner Siindc, ‘Dod nimmt cB feine Beute, Benn’s ihrem Mammon nitgt? 38078 Beute finden mag. Nebrigens werden wir in der nédften Beit uns einmal ctwas cingehender mit ben Gerren Englinbdern befdhiaftigen. 9. $. ш Gannoner. — Das fonderbare Borredjt bes Windifeh grag: Dragoners regiments, vom Oberften 618 jum legten Gemeinen teine Biirte gu tragen, ev= Hielt baffelbe vor ber Kaiferin Maria Therefia zum Gedidhinig an ote Shlacht bet Rolin am 18. Sumi 1757, in welder das Regiment mit feltener Bravour getimpit haite. Die eigentlide Beranlaffung dagu gab die Aeugerung bes FM. Grafen Daun, der auf die wiebderbolte Bitte des Commanbdanten der Bindifggrih-Dragoner Oberften Grafen Thiennesd: ,,ev mbge bie Crlaubnif qeben, mit feinen Dragoner, die fitrglid) exft ausgehoben morben waren, eine Uttafe ausfiibren зи ditrfen’, geantwortet haben foll: Mais sous ve ferez pas graude chose avec vos blanes bees. Dod) bie Uttafe gelang unb trug iwefentlig sum GErreiden bes Sieges bei, mas, ber Raiferin ge: melbet, dtele gu bev merfiviirbiget Berordnung veranlagte. Mittagseffen, woftir fte reichltdh 2 Sar. зи entridjten haben. Vie Portion Kaffee wird denfelben mit 3 Schill, bie Portion Thee mit 2 Schill. und die Flafde Bier mit 3—4 Sahil. danifd angered: net. Wenn ndihig, erhalten die Gefangenen unentgeltlidy Hen: ben und Striimpfe, fowie Sacken, Gofen, Stiefel 2c. geltefert und ihnen auch рее Wajdhe betwilligt wird. Wuferdem ijt durd Lec: tive, durch Sdjadj-, Domino-, Damen: und Kartenfpiel fire die Unterhaltung der Gefangenen geforgt und gugleid) dem gottes- bienftlicjen Berlangen derfelben Rechnung getragen, inden fie beftimmte fatholifde und proteftantifde Rirden befuchen diirfer. Die beigegebene Unficht des Wufenthaltsortes unferer gefan- genen Landsleute verdanten wir der Gitte unferes fopenhagener Correfpondenten. Dai Gebdude rechis ift der Wufenthaltsort der Gefangenen, die Rirdhe links die Caftelltirdhe, im Hintergrunde ein Theil bes bas Gange wmgebenden Walled. Kleine Artegsdrowt. VI. — Der gveije Generalfeldmarfdall Wrangel erfreut fi beint Bolfe einer grofen Popularitdt. Cinen Belweis hiervon liefert eine allerliebfte Wnefdote. Vet bem Landrath in Minden, der bie Berjdidung 268 eingelieferten Verpflequngsmaterials iibernommen hatte, meldete fid) auch eine Sauernfrau mit einem Paar warmer, ungebeuer langer Stritmypfe, die bis oben herauf mit Erbfen gefitllt waren: ,,Gu n Dog, Herr Landrath! Wie mitet dod) jegt alle wat henfchicen in den Krieg und ba habbe id) enn Paar jchine lange Stritmpe ftridet, nehmet Se de woht an?’ , Gewif, liebe Frau, mit bielem Danke.” Sa, fehen Se mol, Herr Landrath, da habbe id) nu dacht, be Vatter Wrangel, dat mbt och een old Minfrhe fien und da twoll id denn gern, dat de de Striimpe frdge.” Freundlich gab der Landrath der guten Bauerin die Verficherung, die Striinpfe nach Wunfdh beforgen qu wollen. Der Feldmarjchall hat das Gefdjent denn auch richtig erhalten und fic) in einem eigenhinbigen Briefe bet ber Frau bebantt, indent er ihr fein und de8 Rinigs Bild fchidte, modure) et fie vollftandig gliiclich gemacht bat. — Ginen hitbidjen Stretch vollfithrten feds Ulanen von ber Escadron de8 Ritimetfterd vb. Rauch. Diefe Patrowille hatte ge: bart, ber Feind habe im ftanderuper Gebhsl; grofe Lupferne Roch: feffel ftehen laffen, die ben euten eine twiflfommene Beute fchie- nen. Unjere jecy3 Wanen ritten febleunig bor und banbden fid) bie Keffel auf den Riiden, als fie pldplich von den Danen itber- rafdht wurden. Der vorderfte Ulan jdwang fich mit feinem Keffel wie ber Blif in den Sattel und jagte nun mit eingelegter Lanse dem feindlicjen Offizier und Trompeter entgegen. Die Dinen laffen fich befanntlic) gerade von den Wlanen fer tmpontren — aud) hier madjten die beiden Yeinde fehrt und ritten eft mit ber heranfommenden jeindliden Schwadron wieder vor, weldje nun auf die Wlanen Sagd zu maden begann. Doch diefe retixir: ten bereits vorficjtig iiber Graben und Knids, ohne fic dura bad feindlice Feuer und die wiithenden Wnftrengungen der fie verfolgenden Schwadron aus der Rube bringen gu lajfen. Ward} retteten fie fich und ihre Reffel unbefdhitdigt. — Qn einem dinifden Beridte uber den eben erivahnten Riiyug fiel ung die Weuberung eines danifdsen Sergeanten iiber bie Defterreider auf, die, wie bitter und unridtig fie aud war, dem Gegner bie Unerfennung der Tapferkeit nicht verfagen fonnte: ,, Ste fdjlagen fich wie die Teufel, fagte der alte Gol- dat, ,,find aber fonft gottvergeffene Rerle, allefammt mager und braun im Geficht, aud) haben fie fetne Religion und feine Stritm:- pfe an den Hither.” — Aus dem Danneiwerk find die Danen fort; dab fie aber auch aus den Ditppeler Schanzen vertrteben werden, darauf harrt alles, was deutch ift, mit Spannung. Gm namslauer Rreife in Schlefien hat fic cin Verein gebildet, tweldher fich dte ufgabe ftellt, durd Sammlungen ein Chrengefdent fiir den- jenigen preufifden Soldaten gu befdjaffer, weldjer betm Sturm auf die Schangen zuerft hinetndringen wird. Die Wahl der Gabe joll fich je nach ber Perfinlichteit des betveffenden Stegers ridjten. — Das Regiment Belgien tft durd) und dburd von einer fiegesgewiffen Buberficht erfillt, welder audy im Rampfe nichts зи widerftehen vermag. Gin Bug Gefangener twar in bas fatfer- lithe Lager gebradjt worden und neugierig ftanden die Golda: ten herum, fodah fic) auf den Geftdjtern ber Danen dte Unbe- haglicfeit, welde diefeds Unftarren ihnen verurfadte, lebhaft aud- brite. DMtitletdig trat ber Hauptmann v. Schluetenberg heran: Lat febt dad Unfdjauen, Shr Leute, ware es Cud) angenehm, wenn Ihr gefangen wiiret und jo angefehen wiirdet?” ,,D, Herr Hauptmann”, ertinte einftimmig und energifd) die Wnivort, dir? wir werden nimmer Gefangene, tir raufen oder fallen!’ — WB am 18. Febr. der Kampf zwildhen den preupif den Strandbatterien urd dem Pangerfdhtff ,, Rolf Krate ftatt- fand, flog eit von dem danifden Schiffe gefdhleuderted Gefchof риф раз Wachihdusden der Preugen, zerteiimmerte den Ofen und bobrte fic) an der Hintertwand wieder durcj. Cin weftfali- {cher Wrtillerift fah dem gu, ohne eine Dtiene gu versiehen, mur fagte ex dann su feinem Kameraden: ,,Kief, nu mote tvi in de Riilte fitten.’ (Sieh, nun miiffen wir in ber Kalte figen.) — Gine wabrhaft erhebende Scene befchretbt der Brief eines preufifchen Unteroffiziers vont 35. Regiment. Um 22. Febr. fand bor Diippel auf der Seite ет Iitbel und bem Wenning: bund eine erfolgreiche Recognosctrung ftatt. Die zehnte Com: pagnie de8 tapfern Regiments ging eben gegen einen mit einer fleinen Schanze bejesten Berg vor. Dort legten fich dte Preuben gut gededt binter einen Rnid, den nddften Danen nur 50 Sdjritt gegeniiber. Chen lieben die Feinbde gur Wntwort auf das Com: mando ihrer Offiziere ein Lautes Hurrah ertinen und twollten gum WAngriff tiberqehen, als fid) aud ihren Hethen eine Shar Seles: wig:-Holfteiner loldfte, die cilenden Laufeds und mit gefdtounge- nen Hitter ben Berg herabfam, ihre Waffen iwegwarf und unter bie Preufen fprang, die fie ftiirmifch umarmten und als ihre deut: fchen Briider fiten. G8 war ein fchoner Augenblick, der fiir andere fdredliche Scenen beS Krieges entfchidigen fonnte und mandhent der bartiqen Miinner ward das Wuge feucht. Nie mals”, {ehretbt der Unteroffizier, ,, habe ic) Mtenicjen fo auger fid) vor Freude gejehen, al diefe Schlesmig-Holfteiner. Ciner wollte fogletch wieder gegen bie Danen [03.” — Am danijden Lager fehiwdrmt e8 bon englifden,,Wma - teurs’’, tweldhe fic) aus “eugterde das Rriegs[piel in ber Nahe anfehen, ober (tie einft Goethe in ber Champagne) das Crbert- ment mit bem Ranonenfieber machen wollen, und e8 find Rnaben por Кими 17 Sabren darunter. Dte danifden Soldaten laden iiber den fonderbaren Uufyug mtancher diefer Touriften; ein vx: forder Student, der vom Kopf bis zum Yu in Biiffelleder geflei- Det ift, heift bet ihnen Robinfon Crufve, fein Begleiter Freitag rc. — Geheimrath v. Martins in Mlinden gat an femem Belehrten- jubilium aud) auferhalo der bairifden Wtademie nod sahlreidje Ehrenerwei- jungen empfanger. Rinig Ludwig IL, berief би, ши би реб feine Glilwiinfche andgufprecjen, der Kaifer von Oefterreich ertheilte ibm ben Leox polborben, bie Univerfitdt Erlangen erneuerte fein Doctordiplonr, vier anbere Mniverfititen und die Geopoldina, deren Adjunct Martins ift, уе ihm Bo- tintajeln, der Naturforfderverein in Mostau cin Diplom, Ehrengaben, Giid: witnfee und Telegramme tamer von vielen Seiten an, Sdriften wurden dem Subilar gewibmet, und auger ber Mebaille der Mfademie ift auf Koften von Freunden und Berehrern bes Gelehrten in hundert Stadten vor Europa, Amerita und Wuftralien nod eine gweite Dentmiinze gepriigt worden. — Die Academia dei Quiriti in Nom — fiir Wiffenidaften, Literatur und fdjine Riinfte — Hat ner Geh. Sanitdtarath Dr. Ritdel in Kiln ини Mitgliede ernannt. — Dem tinigl. preuf. G.-F.-M. Frhen. v. Brangel wurde an 13. April, an weldjem Tage er fein 80. Lebensjahr guriidgelegt, von dem Offigiercorps bed Hauptquartiers eit prddtiges photographifdes Wloum mit Rortriitgrupper uberrett. и Perfonalnadridjten. — UB Bevollnachtigte fiir die Londoner Confereny merden folgense Staatsminner bezetdjnet : Фанешатй: Gg. oad. v. Quaade, Minifter des Menfern; Hodhftengericts- afjeffor Etatsrath Krieger. Deutfder Bund: Der ldnigl fadf. Staatsminifter Frbr. v. Beuft. Frankreid: Fitrft be la Tour o Muvergne, Botfdafter in London ; Adolf Dotgac, Gefandter in Kopenhagen, ober Prosper Faudjire. Grofbritannien: Graf John Ruffel, Minifter des Weufern (Borfigender ber Conferenz); Sdmund Hammond, Unterftaatafecretir bes Aeufern. Sejterreih: Geheimrath Rudolf Graf Apponyi, BotfHafter im London; Maximilian uowig Frbr. v. Biegeleben, Hof= unb Minifterialrath ded Aeugern. Preufen: Staataminifter Graf Uloredht о. Bernftorff, Botfdafier in Lon- pon; wirkl, Geheimrath v. Balan, gewefener Gefandier in Kopenhager. RuPland: Wirkl, Geheimrath Frhr. v. Srurnow, Botfdatter in London Staatsrath v. Covers, SdHhweden: Graf Karl v. Wadimeifter, Gefandter in London; Garon p. Ubelsaward. Preisausfdretben. — Bon den Preisfragen dev faiferl. Leopoldintfg-Karvolinijqen Afademie der Raturwiffen{dHaften in Dresden feyen noc) ymei ihrer LHfung entgeget: 1. Cine Naturgefdidjte ber Lampyris splendidula (nocti- luca, iltoica), erfter Preis 100 Dufaten, gweiter 20 Dufaten und die gol- bene Cothenins-Medaille; Cinjendung der Bewerbungsfdriften 618 1. Sent, 1864. 9% Meber bas Gefey de3 Verlaufs der Peimitinfajern in den Central: organen deS Nervenfyftems, exfter Preis 300 Thlr., weiter 150 Thir.; Фи ferbung der Bewerbungs driften His jum 1. April 1865. — Betanntlid Hat pic Ufademie von weiteren Preisausfdreidungen abgefehen umd befejloffen, grofe, die Wiffenfdjaft fordernde Wrbeiten durd) bie golbene Sothenius fae Mreismedaille audjusetdnen. Der erjte Gelegrte, der fie nebft einer ebrenben Notivtafel erhielt, war Profefjor Dr. Gancel in Jena fiir fein Mert ither dic Жомоилен. Sefthalender. — Jn Maing heabfidgtigt man den SOjahrigen Gedidtniftag des am 4. Mai 1812 erfolgten Wiedercinyugs der Deutfijen, nadbem die Stadt feit pent 31. December 1797 von ben Frangofert befeyt war, durch Fefllichteiten gu begeben. Dabin giclertde Vorfdlige, ald Sdliefen ver Gelhaftstofale, Gottes- dienit unb Slhumination find ben Bitrgern bereits von melren Geiten unters breitet worben. — Die ReipzigeDresdener Eifenbhagn, welbe venQmpuls fiir den Ban von Sdienenwegen in Deutfejland gegeben, feierte am 7. April den 25. Nahrestag ihrer Croffnung. Cine Denkfdrift, die Gefdidte dev Bahn ent haltend, wurde von den beiden Borfigenden des Directoriums, Guftav Hartort und YUbv, Dr. jar. Eynert, dem Minige von Sadfen iiberreidt, der erftern pen Vitel eines Geh. CommergienrathS, lestern, forwie dem Vorjtkenben des Mus fdufjes, Stadtrath Dr. Bollfad, das Ritterfreug bes Verdienftordens ver= lich. Die BahnhofSgebsude waren beflaggt, die Wagensziige gefdmildt, an die Bahnbeamten wurden werthvolle Gefdente utd an die Unterbeamien und Ur- beiter Gaben in Geld, an alle obige Dentjdrift vertheilt. Nolgenden Tages peranftaltete bas Directorium ein grofed Fefimahl im Hotel de Pruffe. Dem Geh. Commerzienvath Gartort ertheilte Leipzig das Ghrenbiirgerredt. — Зи der folefifhen Feftungsftadt Glogau mird am 17. Upril ber 50. Yahrestag der Befreiung von der FYrembherridaft gefetert. Die Frangofer sogen 1814 an dicfem Tage aus der bis dabin. vertheidigten Stadt. ей gottesbienfte und ein Geftmahl follen den widtigen Gedenftag verberrliden. Dereinsnadridjten. — Die fiindige Deputation ves volfswirth{ daftliden бой: ace{fes, welde am 2 und 3. Upril in Berlin verfammelt war, bat bee febloffen, ben niidften Congres in den Tagen vom 22. bid 25. Mug. b. Y. abz qubalten. Фе пабеге Feftftelung des Orted foll fpiiteften3 anfangs Yuni er- folgen; in Vorfdjlag find hiergu: Cloerfelb, Hannover, Breslau, Milnden oder Augsburg. Die Tagesordnung ved Congreffed mird folgende Gegenftinde enthalten: 1) Die Gintommenfteuer in Begug auf Staat und Gemeinden, gez genitber bem Octroi; 2) Die Ranalfrage, mit befonderer Veziehung auf bie Regulirung ber Oder und det Rhein-Wejer-Slhe-Ranal; 3) Der Srwangseurs ber Banktnoten; 4) Die wirthfdaftlide Seite der Stellvertretung in ber Mehrpfligt; 5) Der Wbf{dlufi von Handelsvertriigen be Zollvereind mit aus- wiirtiget Miidten, inSbefoudere mit Rufland; 6) Wbfdhaffung ber Stants- lotterien und dec vom Staate concefftonirten dffentlidGen Spielbanten; 7) Hauferbaugenoffenfdaften. — Das пеце babifdhe Budget enthalt eine ftindige Gumme von 2000 SI., unt bie menfdenfreundliden unb patriotifden Beftrebungen deut- ier Hiilfevereine im Wustande gu unterftiigen und die age der dort in Roth gerathenen Deut{dhen erleidtern gu helfen. Die grweite Rammer geneg= utigte diefe Borberung in igver Gigung vomt 2. Upril mit grofer Befriedi= gung und brildte bie Goffrung aus, da aud) andere dentfdje Regierungen bent gegebenen Beifpiele folgen midjten. Go viel betannt ijt, haben Бе pie Harfeftiidte und die thilringifden Staaten fic) gu dhuliden regelmifigen Unterftiigungen entidloffen. — Yn den Oftertagen waren in Bamberg Stenographen aus den ver= jdiedenitert Gegenden Deutfhlands verfammelt, um bie Statuten einer Kir- perfchatt jeftsufteller, beren Wufgabe darin beftehen Той, cine ftetige Fortbil= bung ver Stenograpbhie, fomie die Grhaltung ber Cingeit in der Sehreibweife su. ergielen. Man einigte fic) ilber die Statuten eines Syitemausfduffes der GabvelSberger’jden Stenographifden Gefelljdaften, ver niidjftens ins Reber tre- ten foll, Die Leitung ver Gefdifte ward bem Stenographifden Juftitute in Dresden iibertragen, bad fic) gundidjft mit ben Wahlen der Wusfdufmiiglieder su befaftigen hat. — Die Aufforberung zur Gritrdung einer deutfden Shatefpeare= Gejellfdaft geht von Dr. Frans Dingelftedt in Weimar und Wilhelm DOechelhiufer in Deffau aus. G8 werden bie Wogeordneten der bereits gebil- detent Bweigvereine, fowie alle, an bie bas Runbdfdrciben der Genannten er- lafjen ift, eingeladen, fic) gur Stiftung biefer Gefelligaft am 23. Upril vor- mittags 10 Uhr im Saale bed Erholungsgebiudes in Weinar cingufinden. Die Grofhergogin hat das Protectorat der ju griindenden Gefellfdjaft an- geiommten. — Qn Dresden hat fic) aus Замав ner Sgatefpeare-Gubelfeter ein Shatefpeare-Berein gebiloet, Diefer Verein begriindet fid) auf des be- rithmten Briten oreifade Cigenfdatt als Digter, Sdaufpieler und Theater- birector. Gr fudt eine innigere Berfdymeljung diefer drei Factoren der Biigne auch fiir unfere gegenmartige und gutilnftige vaterlinbdifd@e Literatur anjubabnen. Die erfte Anreguitg yu diefer Adee ging von Otto Band in Minden ang, Man erwartet in Bile vie Ausfdhreibung einer Verfamm- lung, an welder fic) alle die betheiligen fonnen, welde ем Shatelfpeare- Bereinc Leiguéreten wiinfden. Den dergcitigen Borfland Hilden Graf Bauniifin, Profeffor Hettner, Wilhelm Wolffohn und mehre Mitglieder Бер Зета ила bes bresbener Milials ber beutidien Shiller Stiftamg.