viz 1085. 16. Upril 1864.)
	Даев Вим,
	Wodenkalender.
1864 Broteftanten  Ratholiten   Ruffen

 

 

und Griegen   Suben Ziteten
Фа 1364 564   1280

? Upril Kifan Dfwl fade
17. ©.  3. Jubilate (3. Qubilate   5.5. Фан.  11. 10.
18. MN. Shryfoftomus Eleuther, 6. Gutydiug  12. 11.
19, D.  Germogenes   Timon 7. Georg 13. 12.
40, Wt.   Sulpitius Severian 8. Thomas  14.
21. Ф.  Wvolarius  WAnielm 9, Cufydhins Ay Poff. Unf. he. ‘  gl. Tage
22. 5.  Soter Soter 10, Terent, 2. Heft.
23. ©. Georg Georg jt Antipas i. ie

 

 

aVironomifder Ralender.
Culmination
1864  , Steengeit Pee Sonne

Mond
April im mittlern

 

 

 

 

 

 

 

 

mitiage   ha eit Ringe Breite   Wufgang   Untergang
17 11437 20/11 59° 234  1550 5 1 2” 50° fritt
18 1 47:17 11 59 14   167 4 36 3 15
19 1 51 13 11 59 0   180 3 51  ( ат Dage   3 35
20 155 10 11 58 47   192 3. 8 3 55
21 159 6и 5$ 351 205 Я 328 4 20
22 2 3 3 1t 58 23   217 1 1181 0 а658.   4 45
23 2 6 59 jt 58 11   230 1+ 0 и 95 am Dage
Sonnenaufgang 4 Ц. 55 M. Gonnenuntergang Ти. 5 м.
Bollmond ben 22. April 2 WW. 3 Me. Frith.
Mond im equator ven 18, Wpril 4 2. nadmittags,
Sulminationsbauer ber Sonne 2/ 10° Sterngeit,
Wittermngsheobadtungen yu Leipzig.
  Barometer in parifer ‘
1864   р сай 0° тевиснт,   THermometer nad Réoumur Binds

 

April. LUbr   6 Ube   8 Why   1 tbr ridtung
me “ei   nade   ве Frith   tastes   evens   Bitte

331/16   33118   331,91  -= 2,6] + 6114 5,6]-+ 4,
330,61   329,33   329,96 3,3 4 ‚У
331,95   333,33   324,47 )-+ 1,4 Nw

8 м
1
7
336,54   335,89   334,74 — 1,7 2.2 1,8] + ов NW
1
2

 

335,86   336,24   336,77 3,1 NW
338,04   337,08   336,29 1,3 2,4 2,2
335,55   334,78   334,39 — 0,5

WA kh we

 
	Heit[he Фе.
4, Stettin und Swinemiinde. *)

Sdt. Ungefahr in der Mitte swifden Hamburg und Danzig,
ben groben HandelSftadten an dev Elbe und Weidhfel, liegt die
Mutter der pommerfden Stadte, wie fie im 12. Jahrhundert be-
nannt wurde, Stettin. Die Stadt frhmiegt fich enge an den
Kamm des links an der Oder hinftretdhenden Gihenguges an, fie
fiegt ebenjo wol auf wiefigem Grunbde, tie jie an Hiigeln fid
hingieht; gegeniiber jenjeits der Nieberung endet pliglid) der
fildlide Berggug, und twenn man im Gommer die betwadjfe-
nen Hdhen und im Winter die fehneeige Bergfette betradjtet, jo
fonnten fie fiir die Wuslaufer irgendeines nahen Gebirges gel:
ten. Die Obernpmphe jcbeint aber mit dent Whfdhiede jener Thal-
vander fich её vollftandig fret gu fiiblen, indem fie thre retcher
Wafferjhage zur Bildung des Daninjden Sees, de Papen:
wafjers und des Haffes ausftrdmt.

Das reichfte Panorama gewahrt Фи von der Oftfeite.
Hat man die Vorfeftung Damm hinter fic, und beginnt die
Sonne am Abend das grofe Wiefenthal mit dem See, die gegen:
liberliegenden Hiufergruppen der Stadt, die Yakobifirde und
das Sdlof gu vergolden, dann erfdeint Stettin in fetner fon:
ften Toilette. Viele Briiden und bedeutende MWuffdjiittungen Be-
weifen, dab der Sugang zur Stadt von diefer Seite der fejtwie-
rigite iff, jedoc) hat ber Strafenbau zwet Damme nebeneinander
pur& da8 Brud gliidlicdh gefiihrt und die Locomotive fabrt bald
wet Decennien itber diefes grofe Defilée. Hoch und Stauwaffer
liberfluten nicht felten tm Frithjahre den cauffirten Weg und
fperren dann die Verbindung , etnem Uebelftande, dem die vielen
Brien al8. Durdhlap des Waffers abbelfen follen.

Stettin gilt aud al8 Cingangsthor fiir die norbdifden Reidhe
паб Феи ато, иль wenn der Reifende von RKopenhagen,
Stokholm, Petersburg auf dem Dampffchiffe fich nahert, fo
wadjjen die getwerblicen Wnlagen in der Nahe der Stadt, bald
erfdeinen am Mfer fich hingiebende Slope; die grofen баб
fohornfteine mit ifren ftattliden Gebauden mehren fi, Sdiffs-
qwerfte erfcheinen und tiber die griinen Walle hinweg blidt von
feiner Hike das Sclof herunter, in weldjem einft die Hergoge,
jest die Behirden das pommerfdje Land regieren.

Die Stadt zieht {ich an beiden Seiten der Oder hin; vier
SHiffbriteen verbinden die beiben Ufer. Der gwifdjen ihnen ru-
hig und fanjt dabinflieBende Strom ift die LebenIader der Stadt,
und wird aud) nicht jabrlidy die Vermahlung der Birfe mit dem
Meere gefeiert, fo ift bas Bufrieren ber Oder ein Trauertag filr
viele Familien, wabhrend freies Waffer jusq’s Ja mer ein Heft
tag ift, weldher die Commersienrithe, bie Mafler, die Binhajen,
pie Schiffer und bie Trager mit frifdyem Lebensmuthe erfiillt.

Der alte Hafen reichte frither bom Ober: bid gum Unterbaume.
Peide Baume bexetdneten das Gebiet der fiidtifden Niederlags:
gerechtigteit, waren aber fpiter Barrivren ber Commandantur
und der Steuerbehirde, und Sffneten fic) bes Nadts mur mit
bejonderer Grlaubnif. Die Namen Ober: und Unterbaum ha:
bert jet nur nod) antiquartfdjes Qntereffe. Bier Briiden- mit
RBugtlappen {djeiven die Theile be3 Hafens. Oberhalh der neuen
Bride fiegen die niiglidhen, aber jeder Schinheit entbehrenden
Oberfibne mit ihren hohen SGnadbeln, wahrend ber Whfdhnitt
pes Hafens von der langen yur Baumbriide mit den grofsert
Speidhern an der Laftadie sunt ЗВ фей und aden fiir die gro-
gen Sdraubendampfer und Seefdiffe dient. Unterbald der
Baumbrinée Legen die Paffagier- und Seedampfer mit ande-
ten Schiffer bis nacy Grabow hinunier, joda der Safer
eine Biertelmeile fic) erftedt. Hier am Waffer, nicht auf
ber Habe, ift ber Charatter der Stadt ausgepriigt und twer eine
Promenade vom Bahnhofe langs 568 Bolliwertes bis зи den
Заем jenfeits der legten Bride macht, ber befommd ein
peutlides Bild vom Berkehr und Handel киа. Der hobe
fteinerne Quai mit den Krabnen und Wagen ift erft feit der Gi:
fenbabn entftanden, tweder Hamburg nods Danjig befigen ein
folded quganglicjes Bollwert, weldhes die Stadt nad den fteigen:
den Bediirfniffen des Berkehrs gu erivettern beftrebt tft.

Der ftettiner Handel war in fritheren Jahrhunderten mehr
Rlein: al3 Grokhandel, erft mit ber Vollendung des fivinemiinder
Safen8, der Vertiefung des Fabhriwaffers, dem Bau der Cifen:
	*) 1. Hamburg Ле, 914. 2. Bremen Nr. 992. 3, Lilbed Jtr. 1010 der
“Huftr. Zeitung.
	Silustvirie Aeitung,
	бармен, genau exft feit 20 Jahren, entividelte fic) Gtettin yur ev:
fen о bes ZBollvereing, und warns jest заб tiber
; hiffe in Swinemiinde einlaufen, gingen nach der Berbin:

ung Pommerns mit Preugen in Stettin nod) nidjt 300 Eeine 6
bis 7 Fup tiefgehende Fahrgeuge ein. Holy, Getreide, Wein, Rob:
len find die Hauptartitel des Handels, dev nach Mufhebung ded
Sundzolles, nach Verdichtung und Erweiterung de3 Gifenbabn:
neges in ftetem Wadh3thum begriffen ift, Wllerdings fiehen dem
Handel und der Sdilfahrt nicht 34 grobe eigene Kapttatien yu Ge-
bote, die grofe Krifis von 1857 untergrub aud) in Stettin den
Credit, die Banten arbeiten mit grober Borficsht, und wenn
die flettiner Raufleute auch nidht bom Borwurfe fret bleiben, dak
Зета in Getreide, Spiritus und Del, die Luft, in wenigen
Sabren ohne grobe Arbeit reid) au werden, dem Rufe des Plages
gefchadet haben, fo ВИ biefer Tadel aud) andere Handeldftiidte.
Rizg ends wird im allgemeinen, fowie baS Gefmiaft nur irgend
Ruken ver pridft, fo treu und gewiffenhaft gearbeitet wie in Stet-
fin. Wenn dem transatlantifeyen BVerkehr der Stadt Grenjzen де
gogen find und sur See Stettin nur ein engeres Berkehrsgebiet
verbleibt, fo iff das VertehrSleben in feinen jesigen Grenzen nod
einer grofen Eniwidelung fahig, wie died am beften dad bid ur
Dona reidbende Getveidegefdpaft des Blakes zeigt.

Die an die Oder ftofenden Strafen dienen befonders dem
Rerkehr. Die qrofe Overfirafe mit ihren Combtoiven ift der
Tummelplay aller Makler und Agenten; bet Getreideconjunctu:
ten wird hier jebes ВОИ ен am Himmel beobachtet, jeder Regen:
guf & Ja hausse und & la baisse geiwiirdigt, und die tilde Birfe
— die parifer Couliffe — ift hier in voller Thatigteit. Die Birfe
am Heumartte ift swifdjen 12 und 1 Uhr der Centralpuntt des
Berkehrs. Das Birfengebdude gehirt gu den ftattlidften Gebiu-
ben Stetiing, ihr gegeniiber liegt bad Rathhaus, deffen alte
ны Giebelfronten ungeitige NeuerungSsfudt leider ent:
erntt hat,

Un alten Bauten ift Stettin drmer al3 mance  tleineren
Stadte — die fchinfte feiner Kirdhen, die alte Marienkirdje, wurde
boriges Jahrhundert eingedfchert und nicht wieder aufgebaut —
die Jafobifirde hat in ihrem Bauftil nidts Ungiehended ,. aber
ber Thurm, einer zecfdoffenen Fahne ahnlich, gilt fiir eins der
am wetteften ficjtbaren Wabrzeichen der Stadt. Das alte Salof
ift nad) und nad grofentheil8 im italienifden Stile gebaut, aber
ein profaifder Niislidkcitafinn hat ebriviirdige Ornamente def:
jelben entfernt, fodab Giebel und Galerien berfdwunden find.
Sivet Ricdjen und viele Bureauy fix bie Regierung und das
Uppellationsgericht, die Wntiquittitenfanmling dex Gefellfdaft
fic pommerfdje Gefchidhte und Witerthumstunde, die Wohnung
de8 Oberprafidenten legen im Schloffe, deffen Whe mit einem
cartrifirten Geficht von Landleuten, Kleinftadtern, Handtwerks-
burfdjen al8 eines der Mirakel Stettins angefehen wird. .

Das alte Stettin, von feinen Griindern nur fiir eine Miitel
ftadt beftimmt, ift {don langft aus feinem alten Wallgitrte! her:
ausgewadfen, und der Buiwads ber Bevilferung bat in der
NReuftadt unb im Weidbilde vor den Thoren fich anfiedeln miif-
fen. DiefeS neue Stettin der Oberftadt, im ftrenaften Gegenfas
gegen die winkeligen engen Straken der wendifdjen Unterftadt,
gat einen mobdernen Charatter, feine Strafen und Haufer erin
nern an die neuen Stadtthetle Berlin’. Seit ungefihe elf Jahren
hat eine neve Bauperiode dort hiibjdje Privat: und ftattliche dffent-
Tiche Gebdude entftehen laffen, und ber Frembde, iweldjer feit 20
Jahren Stettin nicht befudte, mus anerfennen, dab dte Wrbett fei:
net Ginwobhner die Kapitalien fiir alle diefe Neubauten erworben
hat. Die Friedrich-Wilhelmsfdule, eine ber renommirteften Wn:
ftalten Deutfehlands, das Sohannidstlofter, da3 GeridtSgebaude
liegen dict nebeneinander, aber ber Wrdhitelt bedauert, dafs diefe
Gebiiude nidjt voneinanber getrennt auf offenen Plagen fich freier
prafentiren. Gine Promenade von der Neustadt fangs der
PRaradeplage an der Statue Friedricy’S des Grofen voriiber bis
aunt Gdiloffe zeigt bem Sremben ebenfo twol den Chavatter der
Oberftadt, wie ein Gang lings des Waffers ein Bild der Unter-
fladt giebt. Sntereffant ijt eine Promenade bom KinigSthor durd
die Unlagen, weldhe, erft jett dein Kriege entftanbden, einen befon-
dern SGmuc der nidften Umgegend bilden und die Parks man-
cher Hauptftadte erfegen. Bon dem Wall und dem naken Logen-
garten, einem beliebten Bereinigungspuntte der gebilbeten Be:
wobner, geniebt man einen hibjdjen Blie auf den durch Saiffe
belebten Flu wird a3 durd) Wald begrengte Oderthal.

Stettin hat fich aber aud zu einem Fabrifplake ertweitert,
und wenn man die Promenade fortfeyt, fo fommt man auf dem
еде бон Grabow nad Billdow an der Mafdinenfabrit von
Moller und Hollberg, einer Sehtwefelfaiure- und einer Bucter-
fabrif, swei grofartigen Miihlenetabliffement3, der neuen DUihle
und der Waljniible, bem Bulfan, einer grofen Mafdinenfabrit
und einer Gementfabrif voritber, Die nidjt geldfte Feftungs-
frage sivingt baju, neue Wnlagen auber dem Rayon angulegen
und erfldrt, warum fo viele andere neue Gtabliffement3 aufer:
halb de3 Weichbildes qegriindet werden muBten. Miiglidjes und
Urgenehmes follen fic) aber die Hand reiden, und fo ftegt in der
Niihe der raudenden Schornfteine Frauendorf, am Waffer und
auf Elifenshsh mit dem nod} etivad ferner liegeuden Qulo, ber
beliebtefte Vergniigungsort ber Stettiner.

Die Bevilterung Stettind hat fieh feit bem Kriege mehr als
verdreifadt, und ein anfelnlidjer Theil der Bevslterung beftelt
aus Gintwwanderern, welche jeder an feiner Stelle an der Ent:
widelung de8 Blakes mitarbeiten. Das von aufen zufirsmende
frijbe Blut verjiingt bauernd den ftddtifden Rirper und die
ganze Stadt zeigt, tie fie auf allen Gebieten vorwarts gefommen
ift. Der Vorwurf ,,punifder Treue’, fon{t auf andere Handels-
plage oft angewandt, pabt nicht mehr auf Stettin — nad) dent
Sabre 1849 trat swar auch hier eine riidlaufige Sirdmung ein,
aber die Gelpenfterfurdit der wohlhabenden Cinwohner vor Com:
munidmus und Soctalismus tft verfdjeucht — die Stadt huldigtjebt
offen dem politifdjen Sortfdritt. Nirgends fliefer aud) die gerin:
gen ро фен Bartetunter{fdjiede fo ineinader wie in Stettin —
politifdje3 Denunciantenthum hat feinen Boden und gefelltg ver:
Febren alle Gchichten der Gefellfdjaft mitenander. Stettin ift eine
gtofe Stadt geworden, aber e3 hat wegen feiner engen Bauart
alle Gichtfeiten ber Mittelftadt fic) bewahrt, feinen grofftidtifden
Charakter zeigt e3 aber bejonders durin, daf alle Exfdeinunger
wirflidhen ober vermeinten Fort{drittes: Wafferanftalter, freie
Gemeinde: und Baptiftentapellen, bairijdje Bierbrauereten, Turn:
hallen, Seidengudit, romifdje3 Bad, pietiftifae Seelenftiindden,
Mffecurangcompagnien, Rettungsanftaltert, Nationalfonds 2c. in
Stettin Unterfiiisung finden, und nad einer gefunden Kritif ent-
weder auf den Wusfterbectat fommen ober fortbefteher.

Der hanifde Krieg hat augenblilidh den Seehandel voll:
ftandig geftirt, die Seefchiffe fesen ihren Winterfdjlaf fort, dte
Speier find der feblenden Ausfube wegen mit Getreide iiber-
filllt, aber die Stadt hat fo viel Patriotigmus, daw fte gern diefe
Berkehrsftodung ertragt, wenn dte [Hleswig-holfteinifde Frage
im nationalen Ginne thre Ssfung finde.
		Morterbud einer WAntwerlallprace.
	(бозйевиив инь ФФыв аи8 оомщег Эйититег.)
Vv.
	Welche Deutung lapt jid) nun der bildlichen Darjtellung ge-
ben, die am Sdlub unfers legten Wbfchnittes ftand?

1) Der Menfeh, der einen Fife und deffen befondere Gigen:
{Haft erfannt hat, im Waffer gu leben, gu fehwimmen, denkt bet
diefem Seiden entweder an den Fife) unmittelbar oder an die
Gigenfchaften: Gdwimmer, Wafferthier, ober an die daran-
ftobenden Halle und Beziehungen: auf das Waffer, des Waffers,
frif im Wafer.

2) Der Odhfentopf, al8 relativ frdftighter Theil des Dhier-
firpers, veranlabt an eine figitrlidje Darftellung der Kraft und
Starke gu denfer, angrenjend an den Begriff von Ausdaner,
Chitigkeit, Wrbeit.

Die beiden Bilder sufammen dritden alfo suntiehft aus: Frid:
thitigkeit, Schwimmtvaft, oder in Begug auf das Waffer: Waffer-
leben. Sehwimmen ift alfo ded Stfhes Lebensthatigfett, im
Waffer ausgeiibt.

Weldhen Buchftaben ent{preden nun obige set Bilder in den
befannten hieroglyphifden Darftelungen und in ben фута:
wurgeln? Sm phinigt{[ah-hebraifden Wiyhabet heift bas Bild des
Pifches Nun und entipricht ben Budhftaben n. Ehenfo heist im
phonigifden Wephabet der Stierfopf Aleph, das ift Stier; diefer
Name al8 Budftabe geht itber in’ Hebraifde, Arabifde, Syri-
fhe, den Buchftaben Elif, Olaf begeidnend. Die beiden Wnfangs:
buchftaben obiger givet Bilder ergeben alfo eine atrologifde Hte-
roglhpbe, die in dem Worte Na die Wurgel darftellt, aus der
in den verfdiedenften Sprachen folgende WAblettungen und Wna-
logien gezogen werden fornen. т

@аиз И: пап, die Naue, der Nachen, navah, Schiff. nai,
benegen, niv und nu, fliefen. sna, baden. Whleitungen daraus
im Qndifdjen: navitas, der Lvotfe, snavas, fliefer 2. — Roptifdy.
Hier wird da3 n nicht durd) einen Fifdh, fondern durch) ein Waffer-
gefaB bargeftellt, alfo gletchfalls mit einem das Waffer iiber-
Haupt begeicdinenden Bilbe. Die flicBende, erndhrende Gattin mit
meergriinem Haar ift bie N——tp, Netpe, Natpe. nonb, bag
Nilwaffer. Chhu—bis, der Nilgott. Nocin, der twafferbeivegte
Ril. — Wrabifeh: Nakr und nahor, der Flub, im Hebraifdjen und
Phinizifejen: Nahar. — Vitrfifd): nil, der Flup. — Griechifd):
van, fliefen, veov, Meer, vepov und veowva, Waffer und waffern,
Nypets, de8 Flufgottes Todjter, vorios, nap, video und vive,
маем, vente iwafejen 2. — Latein: natare und nare, fdjwim-
men, navigare, jdiffen, entipredjend dem frangdfifdyen: nager,
{ehwimmen, wie italienifd) naulo, Schiffsfradjt, aus griechifch
vauhov. — Gohmifd: plynanti, [dhwimmen, Blteben des Waffers.
Ungarifd: ndszad, Machen, nadar, Fruchiiwaffer, nedi, Feud:
tigteit, nathapor, Fliebpapier. — Wallachijd): innotu, jdjwim-
men. — Gothifd: natjan, benegen, nati, Ney, uuta, Fanger und
Kifer. ndta, Hintertheil des Schiffes ,,Sdnauze.” Der Name
des Hlupfifdes Nafe correfpondirt auch mit fpanijd) nasa, nason,
bie Sifdreufse 2c.

Qn diefen Beifpielen ijt mit abfiditlider Cinfeitiglett womig-
lich immer derfelbe Begriff an dem gleidjen Wurgeltwerte durch
die verfdhiedenen Spraden hindurchgefiihrt. C8 ijt der gribere
finnlicjere Begriff, und diefer ift der Altere in aller Sprade.
Der daraus fic) ergebende abftracte, iberfinnliche ift der [patere.
Sinnlidke Bahrnehmung und Wusdrud deF Gefiihls de3 Wabhr-
genommenen ntiiffen urfpritnglich in einem einfachiten Gefiihlaut
gufammentreffen; auch dad Berfinnlidungszeichen, det den ein-
selnen Gefilblswerth ausbdritdende Budhftabenlaut ftellte ein реш
Sdeennerus dhnlidies Sinnbilb dav, die Qaute mubten dem BVilde
entfprecben. Bon da aus aber ift e3 noch ein jer weiter Schritt
gur ibeographifden Wnivendung des finnlicjen gefabten Worted
und fener Gaute. Dies heift mit anderen Worten: die о:
Logie eines Bolted ift immer finger als deffen Spradje; aljo hat
die vergleicjende Mythologie e3 ebenfalls mit einem jiingern
Material yu hun als die vergleicende Grammatif. Die Unie
verfalfprache fommt daber erjt von den Wortwurgeln finnlidhften
Gebhaltes aufiwarts yu denen eines iropologifdjen oder metapho-
rifchen Ynhaltes. Wenn im phonigileh-hebrdifden Alphabet das
М die Segiehungen auf Waffer und Fifdh anlautend begeicdjnet,
fo folgt daraus, dafh bie alteften Mythengefchidien tber Neer,
Weltflut unb Riefenfijeh fprachlich ftets mit dem Wortftamme
Nun (da8 Fifehfymbol) beichaftigt fein werden. Visch = nu, der
indifdye Gott, bleibt als ЗИ am goldenen Sdnabel de3 Schiffes
hangen und wird fo ber Grretter de3 Swayambhu, analog jener
chinefifden Ninwa (Noah), welde da8 Wafer mittels des
({hwimmenden) Holzed bestvang. Der agyptifdyen Meith, bie das
Uriwaffer darftellt, begegnet in ber Gitterdterheit eine jon 9012
hin angefithrte Nepte al8 Gottheit ded Nils, und diefer wieder
ent{pridt ber rdmifdje Meergott Neptun. Der hebridifdy-phinigi:
foe Flubgott Nahar gemalnt und an die germanifden. Nahar-
valen, ebenfo an die nalar, al8 ffandinavifder Schiffsmann
porfommend, an die Nal, weldje de8 Gottes Loli Mutter ift,
und fogar an jene burch Tacitus bertihmte Gittermutter Nevihus,
die bei den meecantvohnenden Sidmmen der Germanen verehrt
wurde.

Mie jollen nun aber beiderlei Bedeutungen, die finnlide und
die itberfinnlide, in einem unb demfelben Wortftamme unter:
{deidbar gemacht werden? Dev Voridjlag umd bereits aud) die
Musfiihrung geht auf fete unferes Verfaffers dahin, died mit:
tel8 der Vinge und dex bagegen fid) unterfdeidenden Kiirge dev
betreffenden Wurgelvocale gu bewwerkftelligen. Die allegurifde
Bedeutung bes Fifdjes, durch alte Mythen fo weit ausgeiponnen,
berubt auf der Fruchtbarkeit des Wafferelemented und des Fifched
augletdh. Das Waffer wird daher als bas Welten erfdaffende
Uvelement gepriefen (Pindar), die befrudjtenden Strome find
heilige (Ganges, Mil) die Gottin der Beugung, bet den Philt:
бест die Sidonifde Benus, wird in Fijdjgeftalt verehrt, Uphro-
bite fleigt aud den Deeredivogen embor. Aft nun mittels der
Murgel nd die Fifchthitigtett, das Schwimmen und WAnaloges
abgelettet, und man fell damit zur figiirlidjen abftracten Wuf-
faffung diefes Begriffes ithergehert, alfo gu der dem Hifde weiter
gutommenbden Gigen{djaft der Frudjtbarkeit bes Wafers im ober
purd bad Waffer, jo wird diefe zeugende und fchipferifdje Tha-
tigtett mittels der Wurgzel nd audgedriidt. Die fernere Berdeut:
Lichung de8 Begriffeunter{djiedes bei diejen fo gefdjriebenen giwet
Wurzeln ergibt fich dann durd) die ihnen nad) threr Berwendung
qufontmenden Wblettungs- und FlerionSfplben. Vim aud) diefen
Fortgang des finnliden Begriffes in den intellectuellen gu ver:
deutlicjen, hat der Verfaffer in feinen Briefen hier gum Stamme
ni nod eine fernere febr zablreice Mortfamilie mit aufgefiihrt,
in ber die Begriffe von Kinder bringen und hervorbringen, von
fchaffen und verfdjaffer, nihren, genefen und Genoffe, erfennen
und fermen Lernen 1c. philologifd) verglidjen toccben. Wir iiber:
geben died und bemerfen gugleidh, dab wir auc) fiir dic frithere
Mortreihe, was befonderd deren graphijdhe Rich tighert anbel ange,
die Geranttwortlihtert dem Verfaffer allen tber! affen. Wher twix