211 И 1088. 1. ЗМм 1864. Gilustrirte Seitung, gedenten Frau Woentiure genannt und dem funfifinnigen Firrften Gaftfreunde, getwidmet hat. *) Doc der Name WAventinre war — und ift ein doppelfinniger. Gr hatte theils bie Mailuft, Tangfreude © ыы Ь бои, © der Wartburg, feinem ihn damals ermunternden Ginner und Wodenkalender. und Liebedqunft zur eit des Minnegejangs yu hegetdinen, aber пет gtigletch die einjelnen Viederabfejnitte in dem Nationalepos der 1864 Broteftanten Ratholiten {un Briedwen ей Zirten Mibelungen gu betiteln. Sdeffel’3 gegenwartiges Buch fordert, . wenn.aud) nod jo befdjetden, dod) ешё Тебе фазы ат, dab Rai те 5624 1280 ge Man e8 in diefem doppelten Sinne deute. Der Grund (apt fic Upril Siar Dw безе i Mie einit © itterliche Minnelied der 86, 6. Gaudi 6, Graudi 26. Qunfim. 2 1 ohne Umfdivelf angeben. Wis einft das sitterliche Minne р 9. 3. Benigna бе.о. аз, 427. Simeon 3, 2. Vorldufer fener hefifden pen des Parzival und be8 Triftan gee 10.D, [Bictoria Antonio 28. Safon 4, 3. wejen it, Jo hat hier Scheffel feine Steder gefdjrieben im Namen вы а ме Sates Е vitterlicer Herren und fdjmuder Burgfrauen, fabrender Knap- р “Уи , pen, Scolafiifer und Spielleute; fie alle gufammen mit Ftedel- 13. 5. Servatius — Servat, 1, Phil. Jak. 7. am oo eiuma «Hang und Landavadei fiihren nur den Bortang yum Fefte, fie м, 6. (Chriftian —_ Badjem, _ 2 Uthanaf. 8, Sedofdim 7 — follen nur voraudstehen, unt eine andere grofere, unter ange ; amen und ernften Studien herantwadhfende WUrbeit angumelden. “Aftonomifder Kalender. inert e8 in item Blatte а laffen, toad eine aca , Starrett Gulnrination Mond Reihe von Gelehrten, Kiinftlern und Kunfifreunden mit erwar- tet im mittlern rad Ringe] Breite Wufgang Untergang tender Freude bereits weif und was der Dichter hier im Cpilog ease pitth Beit felbft nod) mit grdfter Gnifcjiedenfeit betont: { Der Rieder griptes jteht nod unbeendet ... 8 3h 6! 8% 110 56 18% 73° — 22 38 10 15/68. JH geh gu Grunde — ober id vollbring’s! 1 [844 it se lio 2% нь Ulerdings arbeitet Sdheffel an dem gedpten der Lieder, deren MW 3 17 57 (ut 56 Ш 4 52) -amTage — — Jett Qalren befchaftigt ihn etn hiftorifeher Roman von en ae в 3 25 30 it 36 8 140 3 и о 30 tl Tungen. Diefer Stoff liegt neuerdings in ver Luft; Geibel, 4 = 3 29 47 Ju 56 8] isa [- 5 9 0 55 Hebbel, RN. Wagner haben fich bereits gleichzeitig an ihm ver: Somnenaufgang 4 Ц, 15 3%, CGonnenuntergang 7 WU. 35 M, Erjtes Biertel den 13. Mai 7 VW, 10 WM. abends, Mond in Erdjerne den 13. Mtai 10 UW. abends. Wilierungsbeobadtungen 31 Leipzig. Gropte nordl. Ubweidung des Dtondes vom eq Sulminationsbauer ber Gonne 2/ 13” Sternett TU. 35 M, juator ben S, Mai OW, mittags, [3 Leipzig. fudjt. Sbhre Wrbeiten liegen dem sffentlicjen Urtheile vor, ote Seheffel’S ift noch im Werden und berubt auf emer durdjaus andern und eigenthitmlicdjen Conception. Wir wiffen daruber eigentlid) nicht mehr gu fagen als die Anmerfungen in feinen Liederbuche andeuten, und auch diefe miiffen wir erjt in unfere eigenen Anfdauungen vitdiiberjegen, wie wir j.e aus dem deut- {den Wlterthum erworben haben. Scheffel’s Unternehmen tft, rect не ИРЕН ядбестотеег паб Réaumur ibe den ganjen Qnbhalt des Iibelungenfdidjals tn einem huytori}der april, 8 Ube 1 Ube 6 Nbr 8 Up LUBr 6 WEE once a Aufbau vor unferen Augen fie) entwideln gu laffen, und gun friih [nacym. abends frit nagm, avers Mittel Beugen diefer gejdhidtlidjen Thatfacjen dient ihm jener ,, Vertex Cuonrat”, der al3 Mitbetheiligter im Gedidjte „Зе Klage’ bez 24 333,95 385.08 385.30 4 8 , : : 8 р ve 35 335.72 335.37 33467 Ва Г ий + 135/+ 18) 0 fonder genannt ift. Diefer Cuonrat, der fehon al8 Gargun die 26 333,78 333,48 333,02 96] 188 130] 138 5 Hunnenfhlaht am Lechfelde unfreiwillig mitgemadt hat, ift tne 27 т 335,55 388,37 84 28 2s 38] Nw folge feined Doppelverhaliniffes gu den beiden Hofhaltungen in a <7 у 4 ; + 59 38/55 382,56 385.08 50 Ч № 119 nw Borms und in Bedelaren, mit Franten und Burgunden erobernd 30 330,92 331,26 332,01 + 57+ 80+ 59/+ 65, wnw itt die Oftmart vorgedrungen, wird gu Cyelnburg Beuge bon den Berrath Chriembilden3, entLommt dort dem allgemeinen Blut: Sran Aventure. Cine der weifen Gittinnen unferer Whnen war Saga, Wuo- tan’3 Tocjter, twelche die Menjfdjen in der von ihrem Vater er: fundenen Dichtfunft unterridjtete. Nur ihren Namen hat dann bie chevalereSfe Sprade de8 hofifchen Mittelalters in den der frou Aventiure mobernifirt, itbrigend fie nach) Wefen und Befdaf: tiquig unveriindert gelaffen. Gar arttg erzdhlen und die Didyter Wolfram von Efdenbac) und Ulric) von Tiirheim ihr Biwie- geipracd mit der bei thnen einfehrenden Gotterfrau, wie fie gur Gitte herangewandert fommt, an die Thitre pot, dah die Ringe des Botenftabes Uirren, ans Herdfeuer niederfigt und da bie Runft des Gejanges als eine nidjt angulernende, fondern von Gott cingegebene betradjten lehrt. Doh gerade das Lektere ver: gift des Menfcjen Citelfeit gu oft. Chen daber rithrt e8 denn, рав И die liebe Frau zu Beiten feltener macht, oft ganglich aus: bleibt, al8 wave fie gar geftorben, und da e8 namentlich feither nidt mehr verlauten will, als babe fie die Rammerthiive unferer neueften Dichter init Wuffprengung bedroht. Denn nidjt blos mu die Gsttin dem Dichter begegnen, ег тив durd) die Macht feine3 Glaubens die Begegnende auch gu feffeln vermigen, und nur in diejem Sinne ift ber Gag wabr, dab der Glaube an Gott und Gottlides erjeugt wird durd eine Begegnung. BVernehmen wit aber nun, twie fold) etn Wunder fitch auch heute noch qutriigt tros unjerer USphaltpflajter, Bahnhsfe und Moorfdlammbider. Gin nod} jugendlicer Autor, Victor Sdeffel, deffen Ckke- hard, jotvie fein Trompeter von Secingen, bereits durd) mehr: face Uuflagen eine bejondere LebenSfihigtett beurtunden, war im Herbit 1857 mit unter den Wugengeugen geiwefer, da man zu Meimar vie Standbilder unferer Dichterdiosturen enthiillte. Durchleuchtet von dem Widerfdjein dtefer fonnigen ehernen Geiftesbritder wanbderte er hierauf der Wartburg gu und teat hier im Gangerfaal dev thiiringijdjen anbdarafenburg vor das andere Monument friihern beut(den Didjterruhmed, vor jenes Randgemalde, in welchem Moris v. Sdwind den tm Jahre 1207 hier abgebaltenen Dichterweittampf, den jogenannten Singer: frieg auf Wartburg, dargeftellt bat. So hatte der wandernde Poct in dev Frift weniger Tage den Cindrud sieter Denfmale in fich aufjunebmen, tvie {te nad) gefchidjtlidem Cntftehen und fiinftlerifdem Werthe tein andereds Volk der Nergeit aufgutveifen hat. Beide find geweiht den beiden griften Cpoden bed еше fcven Kunfegeiftes , zweten Zeitraumen, die givar um feds Saber: Hunbderte vonemander abliegen, aber in bemfelben thiiringifden Landjftriche, unter bem Scirm und der Mitempfindung dejfelben Pirftenhaujes hier иле ит cinent natiirliden Mittelpuntte das garnge Geiftesleben Deutfdlands aivetmal fammelie und gtveimal aur bodften Bliite brachten. Warum follen wie mit dem Seben, Kiihlen und Didhten diefes Wolfram, diefes Walther, diefes Got: fried oder Neidhart und wie fie alle aus biefer Bildfltide herrlid und reigend herausireten, nidjt ebenfo nabe twieber einmal ver: traut werden, tote tir eS mit Goethe’s und Schiller’s Bett find? Rarum foll nur Maler und Bildhauer diefe mittelalterltden bade und bejehlieBt feine Tage al8 Klcerifer am Hoje des Зв {ehof3 Piligrim von Paffau, der von 971—991 regterte. Diefer ftreithare und tweitblidende Rirdjenfiirft war durd) die Ungarn- einfalle vevarmt. Um jeinen Sprengel wieder empor gu bringen, verfuchte er den Beiweis gu fiihren, dak dem paffauer Spiffopate feit alterS fdjon bie ergbifchdflicje Wiirde iiber ganz Pannonien burch die Papfte gugeftanden worden fei. Bu diejem Bweele lief ex nicht nur Urfunden und Gullen in Neberzahl anfertigen, fou- dern er veranlabte auch feinen Schreiber Cuonart, die Gefdhtdpte dev Nibelungen in einem chronifalen Lateingedichte aufzugetejnen und ihn darin felbft al8 den Oheint der hunnifcen Chriembilde darguftellen und handelnd mit eingufiihren. Da das Gejdhlecht der Chiemgaugrafen, dem ex angehirte, alB Whnherrn einen burgun: dilcen Cundbhar von finiglichem Gebliit verehrte, fo lag e3 in de8 Bifchofs Sntereffe, dab die rheinfrankfdje Nibelungenjage Бег giiglidy Gunther’s und deffen Sippfcjaft in burgundijche Motive umgewandelt wurde. Wle in der Fabrt der Nibelungen gen Hun: nenland genannten Orte gehirten in den paffauer Sprengel, waz ren Gegenftinde bifehiflicher Verwaltungs- und Archivthatigheit, bon Piligrint und folglich aud von feinem poetifden Uedhivar oder Sehreiber vielfach bereift. Das von Piligrim’s Kanglei an den Papft Benedict geridhtete Schreiben iiber bie Belebrung der Un- дати beweift auch die Unwefenheit de3 Bifdofs und jeiner Beglet: ter am bunnifden Kinigshof und die Nachricht, weldhe dad Lied, Strophe 1362, iiber Ggyel’s religivfe Tolerang angibt, findet fich in dem Lateinijden Screiben an ben Papft begiigltch des Verhal- ten8 der Ungarn und ihres Rinigs Gebfa gum Chriftenthum bet= nage wirtlich wieder. Solcerlet Nehnlichfeitssiige gifdjem dem Gedichte und diefem Bifdhof bieten fic) noch viele dav, miifjen aber auf eine andere Gelegenbeit verfpart werden. Troy allevem ge- lang e3 dem Bifchof nicht, die Metropolitanwiirde liber Ungarn fich quguenden und fo Pannonien fiir die deutfdje Kirche gu evs obern; aber iiber feinem harinddig verfolgten Plan gedteh min: deftens die exfte Aufreidnung jenes Epos, deffen er fich al8 eines hijtorifden Documented zu bedtenen gedachte. Qhre uriprimnglidje Form twar eine lateinifcdh - herametrifdje, die fich gu der und heut porliegenden Redaction ber Hohenemfer Handfefrift gerade fo verhalt, wie der Waltharius de3 lateinifden Dicters Cttehard gu dent in der Nibelungenftrophe gefcjriebenen, nur exjt brudjftiid: weife wiedergefundenen Giede von Walter und Hilbegund. Cin deutidjes Nationalepos in tateinifdem Gewand — bdte Bitte einer beftimmt formulirten, Iatetntfd) redenden, aber deutfd) dentenden und handelnden Zeit — entfprict den Tendengen des 10. Sabrbunbert3; cin deutfher Raifer auf dem Wventin, ein deutfdher Papft auf bem Vatican, und ein deutfder Poet als BVirgilius einherfdjreitend, entfprechen fich. Mit dem 11. Saber: hundert bereits ift eine foldje Crfdjeinung culturgefdichtlid) un: migltch, die ferifale Reaction, auSgehend von Clugny, tilgt den Schiwung dex Gemiither. Gletdh unwabrideinlich, ja piydjo- (ogifey und culturgefchichtlicy unmoglid) ift es, dab da3 Ibe: lungentied in ber Beit, aud weldjer feine jebige deutfdhe Faffung herriifrt, aud) contponirt wurde, dah e8 damals noch in der GSeele eines Beitgenoffen entftehen fonnte. , Motive bearbeiten und nidjt aud) der Didjter, der dod) thren culturgefdidtlichen Qnhalt vollfiindiger und dauerhafter als Xarbe und Stein augzudciiden vermag? Und twarum fonnte denn richt mit dem Didjteralbum aus Sdwaben oder Baiern aud) einmal ein foldjes abwedjfetn, in twelchem ein Wolfram von Gfdenbadh feine und fetner Reitgenoffen nod) uneditte Veitrage abliejerte. Dichtungen, im Stile ihrer Beit, Kunft und би gorgetragen, imt redjten Geifte der Whnen gedadt und empfune bert, witrden fie nicht diefelbe verede(nde Wirkung auf den Un- gelehrien ausiiben, Iie fie fiir ben Gelehrten andauert, fettbem er die Criginale lejen gelernt hat? So lautete damals de8 tan: pernden Didhters Frage. Die Wntwort darauf gab ihm eben jener {ejon eriwahnte Geift ein, dev ftet8 rechigeitig erfdheint, toernn er tit innerer Stimmung und geborfamender Chrfurdt em: pfangen wird. Denn gleid) al8 fame auf den Steinftufen unter det Laube jened Grafenfantes die verfdjoilene Frau Woentiure felbft au ihm heraufgeftiegen, fo [pradh in ihm eine Bertrauen ver- langende und Filhrung verheibende Stimme. Daf fich hierauf per Dichter glaubig diefer Filhrung ergab, das fie ihn nidt auf die audgetretenen Pfade der Nomantit guritcfiihrte, dies erivetft Die mittelhoddeut{den Didjter find nidjt productive, fon- bern entlehnende, haufig fogar nur tiberfesende. €8 wird alfo nun da8 deutfche Geldentied feiner ен фен Фей enttletdet und in deut[dhe Strophen gebracht. Gerade die innere metrifde BPefchaffenheit der Ribelungenftrophe i{t der Art, dafy fe als die naturgemibe Berivandelung de3 Габи фен Sexameters in die deutfdie Ganggeile fic) darbietet. Chen diefer jambifce Wandri- ner ift ant geeignetiten, ben fadjlidjen Snbalt eines Hexameterd in fich aufgunebmen, Dies ift der gange Apparat, ben et mit der Hofifden Kunftform vertvauter Dichter mit gutem Berube: fein wahlte, um bad Lateinwert geeignet gu tiberfegen. Wer war nun Ddiefer Meberfeger ? rang Pfeiffer hat aus metrifen Griin- ben den Syrifer Kitenberger dafite genannt, Sdeffel wahlt hier: fiir den in ber Literars gefdjichiliden Tradition de3 Mittelalters didhterifcy beriihmtern traungauifdhen Ritter Heinrid) ». Ofter- dingen und ме ihn aus Urfunden de8 12. Jahrhunderts al8 einen Beitgenoffer und Burgnadjbarn ber Miirenberger aufgutvei- fen. Beide bewohnen denfelben grofen Waldberg itber Wilhering *) Grau Uventiuve. Lieder aus Heinrich v, Ofterdingen’s Zeit vor die Frifehe feines Ciederbuched, bas ex jenem Griebniffe sunt An gofeph Bictor Saejfel. Stuttgart, Megler. an der Donau, beide find in pajfauer Bijdofsurtunden von 1161 nebeneinander genannt, fiir beide miiffen alfo die gleiden Culturverhiltniffe der Zeit, die inneren und auferen, mafgebend gewefen fein. Uber fiir den Ofterdinger {pridt feine Beldhafti- gung mit der deutfcben Heldenfage, infofern man ihm dad Gee dicit bom Zivergentinig Luarin und auperdent einen befondern mythifden Rubm beilegt. Man lefe die weitere Begriindung dies fer Unnahme in Scheffel’s Buch, Wnmerkungen S. 237, felbjt nad. Deshalb aft ev dtefen fetnen poetifdyen Liebling am paffaner Hofe die Wufzeichnungen deB damals fejon feit 200 Jabren verftor- benen Cuonrat wiederfinden und in ihnen den ftohen Grundgedan: fen entgiffern, der fie urfpriinglic) dictirte, Denn bas Nibelun: genlied ift ein Dentmal de3 nationalen Auffdwungs, dev jett dem Ottonifdjen Bettalter das Deutfehthum gegen dad despoti- {che Hunnenthum ind Feld gefiihrt hat, Fite diefen Givilijations- gedanten wurbe die Oftmark mit deutfdem Blute gediingt, und auf daf fie nicjt wieder gu einer Steppenpferdetrift werde, gilt e8, ein need Defterreids herguftellen, das fitr dte deutjde Cultur das fchirmende Schwert und gegen hunntfdje элите сене Hiebe Hat. Mit diefem Gedanken, herausgelefen aus Cuonrat’s let: librigen Pergamentrollen und Lateinliedern, ermuthigt fi) der nun doppelgeifitg geworbene Dichter Ofterdingen: Scheffel, an die neue Gearbeitung des Geldenliedes zu geben: Und fliifternd bir’ id s dure) die Blatter bebe: pberfabrner Mann, dir find bie Tobten hold. Folg’ diefer Spur und bu wirft Sdadge ебет, Nidht weit von hier blinks Nibelungengold.” So weit laffen Scheffel’3 aus Heinrids ». Ofterdingen’s Beit ge- dichtete Gieder den Entiwurf gu bem grifern Werke tiberbliden, nit deffen Aufbau ev befdhafttat ift. C3 haben die Freunde in ihrem ungebulbigen Gifer fogar fcjon раз Зе der Wufridtung nad altem Zunftgebraud) gefeiert, er aber, bamals in feiner ret genden Gebirgseinfamteit entfernt, Hat wol bid zur Stunde nichts von dem frohliden Borgange erfahren, al der Burgherr im al- феи ОФВ аи der Ware dem Kangler gutran€ und betde dann den befannten Baccalaureus auf den Firftbalfen hinaufididten, ben Zimmermannd{prud gu foredben. Diefer ftocite nidyt инь [Феи derte fchlieblich dad leergetruntene Stengelglas fo glitclid) itber 548 Фаф, dak man jenen Sommerabend nod gar oft auf den abwefenden Werfmeifter anftofen fonnie. ©. &. Ro Ghols, Die Annafime der mexicaniffen Kaiferkrone durd Stgherzog Max. Bei Grimbdung eines mericanifden Karjerthums twaren dte mannigfad{ter Sdhwierigkeiten yu tiberwinden und die legte auf europtijdem Boden beftand in dem Abfdhluk eines Familien- vertrags. Erghergog Maximilian ftand dem Throne Defterreids пабе; wollte er jedod) jenfeits deS Atlantifcjen Oceans eine Gerrfdyaft antreten, fo mufte ev feinem Grbredjte entfagen. Nach lingeren Unterhandlungen wurde diefe Verenbarung er: ей und Raifer Frang Yofeph tam felbft, um diefe Urctunde am 9, Upril gu vollziehen und von dem Bruder Whfdhied gu nehmen, nad Miramare, Chenfo hatten fic) auch die jiingeren Briider De8 Raifers, Karl Ludwig und Ludwig Victor, fotwte die Erg: herzige Rainer, Leopold, Wilhelm, Karl Salvator und Bofeph, die Minifter Graf Rechberg, v. Sdymerling und Graf Efterhagy, Feldzeugmeifter Ritter v. Benedek, die Statthalter Frhr. v. Kel- lerSperg und v, Toggenburg, fowie andere hodbftehende Perfdn- lichfeiten al8 Zeugen bei Unterseidinung der betreffenden Acte, foie, unt fid) von dem erghergoglichen Baare gu verabjdteden, in Miramare eingefunden, Die Deputation, weldhe bem Ergherzoge die Krone Montegu= ma’ am 10. April iiberreiden follte, beftand aus 20 Perfonen unter Fiibrung de3 Don Gutierrez d’ftrada. Andere hervor: vagende Mitglieder derfelben. waren: General WW. de Boll, J. be Zomba, M. W. Erandor, Y. Wiz, W. Baron, W. Negrete, Ybiag, B. Eeandor und Wrrangoiz. Um 10 Whe vormittags ward dte Deputation von dent Dienft- fimmerer Udjutanten Graf Bombelles abgeholt und begab fic} im exgherzoglichen Sofwagen von dem Hotel de la Ville in Trteft nad Miramare. Ym Scjloffe wurden die Ankommlinge vom Ce- remontenmeifter begriiBt; Graf Bombeiles gelettete fte in die Frembengemdcher, two fte von dem Oberfthofmeifter Grafen Zidy und dent Gehetmrath und Kammerer Grafen Hadif empfangen wurden. Sad) 11 Whr filbrte man bie Deputation in den me pfangfaal des Sdloffed, wo gleich davauf ber Craherzog Nari- miltan mit feiner Gemahlin erjdjien. Gn fetnem Gefolge befan: den fic) auch die beiden Frangofen General Frotffard, Wjutant de8 ЯаИега Napoleon, und Miniftertaldirector Herbet. Don Gutierrez o’Eftrada trat al8 Sprecher vor und И eine Unrede in franzdfifdher Sprache, in weldher ev yuerft da8 Grgebnif der Boltsabftimmung in Mexico beriihrte, welded in einer enthufiaftifden Quftimmung ber Wahl der Notablen: verfammlung fiey angefdoffer habe. Darauf und auf die Sujage eS Grghergogd vom 3. Oct. 1863 geftiigt, brete Mexico demfel- ben den Thron an. Hierauf erwihnte der Redner da, twas Frantreich im Laufe dev lesten Jahre fiir Mexico gethan habe und ging bann auf die Bufunft feines Baterlandes fiber, die un- ter der Sercidjaft bes RKatfer3 Maximilian und fetner Gemahlin gewif eine fegendreidhe fein пустое. Sodann ging der Redner auf die Sawierigheiten ded Unternelhmens ein, Mexico gu einen fried- liden und gliidlidjen Retce gu machen, und deutete auf den Ruben hin, den die Bollfiihrung dtefer Wufgabe unfehlbar mit fid) bringe. Merico erkenne gleidhyettig das Opfer an, weldjed dev Crahergog purd) die Aufgebung feines bisherigen Vaterlandes bringe. SaHhlicblih begrithte Gutierres ihn im Namen Mexicos als den yom Lande erwablten Gerefder, den feine Unterthanen mit fren: viger, Dantbarteit und Liebe aufnehmen twiirden, ihn, den Wh: fommiling eines Kaiferhaufes, deffen Wahlipruc fet: ,,Justia reg- norum fundamentum! “ Der Ergherjog antwortete in fpanifdjer Sprache. Nacdem die erfte dev vor ihm geftellten Bedingungen, die Wahl ded meyi- canifdjen Bolts, fowte and) die giveite, die Blivgidaften von fetten be3 Raifers der Frangofen, der fic) hierbet in ebdelfter Meife benommen habe, erfiillt feien, auch fein fatferlider Bruder jeine Ginwilligung gegeben habe, fone ex dad vor feds Moz naten gegebene Beripredjen ldfen und ertltive feierlid), die von der mericanifdjen Nation dargebotene Krone annehbimen ar wollen. Gr werde da8 Bertrauen, a8 Mexico betvtefer, indem feine Wahl uf einen Sprifiling 568 Gaufed Habsburg fiel, weldjes fcjon vor Sabrhunberten dort geherr[dt habe, nidjt tiufdjen, Gr tuerde bie conftituirende Getwalt jedoch nur fo lange bebatten, al e8 bebitrfe, unt in Mexico eine geregelte Ordnung gu orga: nifiven. Sierauf verfprad) dev Giirft mit fedftige und energi: {феи Worter, in feinent Reidhe eine liberale Conftitution eingu- filbren, wodurd) Freihett und Ordnung gefidert werden fnmten. Gr werde die Fahne der Unabhangigkett als Symbol liinftiger