Jie 1090. 21. Dtat 1864. Alustririe Aettung, ligt jtc) aber fonft nidjt an ihren Leiftungen. Gleidjwol bat er die Gefdhidhte der lindliden Kunft, foweit Menfdengedenten yu veidjen vermag, gang gui im Ropfe, und 8 ift angenehm, dar: itber mit ihm ju reden. Dabet fann man aud) mande gute Ве: merfungen tiber das Publitum vernehmen, welch lesteres aud) ftubirt und begriffen fein will, wenn der Dichter im Ynnthal feines Gindruds jider gu fein begehrt. Зи mandjen Stiiden vielleicht fchwerer gu befriedigen al8 da8 der Stadte, hatte 8 doch namentlich fiir die bramatifden Didjter unferer Tage, den erheblihen Borgug, dab ihm nidjt leicht ein Drama gu lange wird. Bor dem ammergauer Spiel fist e3 ja befanntlidy von 7 Whe morgens bi8 um 5 Whr abends, und eB ift eine Selten- heit, twenn felbft in dev legten Stunde ficdh etn gabnender Mund aufthut, ober ein eingefchlummerte3 Saupt yu fdnarden beginnt. Und die Leute im Innthale find geiftig gang ebenfo gebaut und angelegt, wie jene langen Menfdjenfaulen, welche alle sehn Babe gum Paffionsfefte in Ammergau pilgern. Cin Sagermeplein, etne furge Prebdigt gentigt ihnen leidht, aber vor den Bretern, die die Welt bedeuten, harven fie НИЕ und befechaulic) der Stunden vier ober fiinf, am heifen Nadmittag, im engen, qualmenbden Raume. Gleidiwol gefallen ibnen nur jene grofartigen, mit centnerfhiwerent Sehritt dabinwallenden Saupt- und Staats: actionen aus alten, verfejollenen Sahrhunbderten, nidt die Ber: fhlingungen und Lifungen des neuern Luftfpiels, nicht der all tiglicje Sammer der bitrgerliden Tragidie. Minna v. Barn: helm oder Kabale und Liebe find bei den Bauern am Jun bisher nod nicht yu Ehren gefommen, nur bie Rauber bon Sehiller follen einmal wenigften8 einen succes d’éstime erlebt haben. MWS eigentlider Sonntag3{dmaus und woblverdienter Leder: hifjen, dev fiir bie Mithen der Moche entfdhadtgt, gilt nur das hohe Ritterfcyaufpiel; eS foll reich fein an Yeiden, Nothen und Gefabren, dod muh der Wusgang fich qliidlich geftalten. Das gute Herz der Bufdjauer will cin Wiederfinden, eine Verfshnung, eine Gochzeit, nicht blutende Veiciname, itber die gulest ber Vor: hang fallt, unt und bon den Leidenfcjaften gu reinigen”’. Cinige Mordthaten und Enthauptungen, die tm aufe der Handlung porfomimen, werden al8 feinere Wiirge gleihwol gern hingenom: men und find am Ende des Stitdes aud) {don wiederum ver: дейен. fl Woher dieje Vorliebe fiir Kaijer und Kinige auf der Biihne, filr erjoge, Mark: und Gaugrafen und den gewappneten Bug ber Bafallen? Wir qlauben, jie riifrt gang einfach daber, dab ber Landmann da8 Wiltagliche, dad ihn an den Wodhentagen um: gibt, nicht aud) am Gonntage wiederfehen will, fondern mehr Vergniigen findet an der phantaftifehen Welt fabelhafter und nie pagetvefener Beiten. Dak fein eigened Herz ein hinfallig Ding, bas tveif der Burfdje vom Wuborferberg fo gut alB das Madodjen aus der Schiffau aus vielfiiltiger Erfahrung; aber ав aud Raifer und Kinige ihre jhwachen Stunden haben, ihren Leiden: fchaften verfallen, unglidlicy, fliidjtig, arm und brotlos werden, ad ftellt thnen, da fie fonft der Weltgefdichte nidjt viel nad: geben fonnen, nur da8 Theater vor Mugen. Nur dort empfangt fie bad triftliche Gefibl, dah wir alle aud einem Holge gejdnit- ten find, und dab ungliidliced Lieber, Dulden und Leiden den Kaifer von Griechenland fo gut betreffen fann als den Hiitten- ami8{diretber 3u Rtefersfelben oder den Wajtelbauern сии Эм 1% borferberg, Wn fchinen ОН ен, welche diefe Berubigung gewahren, Тебе e8 auch nicht gu feblen. Man hort viele qlangende Titel nennen und fieht mandhes hochverehrte Manufcript mit fdweinslebernem Cin- banbe in ben Sinden ber Sdhaufpieler. Fragt man nun neu- тема, wer und two find die Dichter, bie eud) diefe Wndenfen gewidmet? Go hort man bann etwa, dag einmal vor Sabren ein wenig befannter Sauern- Shafefpeare im Unterinnthale ge- lebt habe. Seined Rethend war ev ein Rohlenbrenner und nannte fidh Joleph Schmalz. Man weif nidt vielmehr von ihm, al8 daf et bei Brirlegg geboren und bor 18 Qahven geftorben ift. Sein Name lebt halbvergeffen nur in feinen Werten fort, Er didtete wie jener andere, дтове, bem wir ihn verglicjen, nad alten Kabeln und Mirlein, wie fte auf den QYahrmartten feil ftehen _gedrudt in diefem Sabr’. Gr hat bie vier Haimonatinder, die Frau Melufine, dte fine Magelone und vieles andere mehr pramatifd bearbeitet. Yhm war, wie man fagt, fein Stoff gu jdjivierig, er idjtete, wann ihm die Mufe nahe trat, ohne Unter: laf und war auch immer gar bald fertig. Wenn irgendein Lieb haber ber Schaubiifne eine Gefchichte, die ihm gefallig fcbien, pramatifiren laffen wollte, fo fdbrieb er bem Koblenbrenner die Kabel auf oder {chidte ihm eines von fenen gedructen Vidlein, und in drei Woden iiberfam er gewshnlig fein fiinfactiges Ma: nufeript gegen fargen Chrenfold von etlichen Gulden. MZ wir nun bamals vor den Komddienftadel traten, fanden wir nit Bergniigen, dak ein Stick in Wngug fei, weldes nach dem Titel au fcblieben, fer viel Gutes und Erbaulides ent: halten fonnte. Sener lautete namlid: ,,Qelena, dte Lodter de8 0 midtigen Kaifers Wntonius von Griedenland’”, oder: ,,Jtache, Reue urd VerfHnung’’. Erivartungsvoll betraten wir das diiftere Haus, auf deffen Sigen fich eine anfehnlidhe Menjfdenmenge prangte. Wud) bas andere Gefdledt war zahlreid) vertreten, meift in duntelm Getwande mit niederen brettirdmpigen Hiiten, weldje auf ba8 Thal deB Innftroms deuten, wahrend die helleren Farben und die fchmaltrampigen hiheren Hitdhen mit den mid: figen Goldquaften bemeffen lieben, inwiefern 1199 die Gegend von Miedhach und Sdlierjee an der Scan betheiligte. Feine Geigen, eine та фе und der Contrabah fptelten Пе: liche Weijen auf, und bereiteten bas Genriith gar angenehm auf bas Rommende vor. Auch 5а8 abnungsvolle Dunfel des von wenigen matten Rerzen erleuchteten Gehaufes machten faft einen feierlicien Gindrud. Bald raufdt der Borhang auf und mit Cr: ftaunen erbliden tir alle die Ratferin bon Griedhenland, welthe auf bem Parabebett liegt. Shr Goher Gemabhl betrauert fie gwar aus tiefem GSerjen, filblt aber bald eine unerlaubte едит qu feiner Tochter, der tounberfdjinen Helena und twartet aud nicht lange, um fie audgufpreden. Bu diefer Beit nun belager- ten bie Garagenen die Stadt Neavel, und der Patriard а» felbft, der ein Bruder des Kaifers Wntonius war, ein feiner Mann, mit Augenglafern, rothem Rappden und {dwarzem Geb: rok, dev Patriarch beruft alfo feinen madtigen Bruder, welder alfogleidh auch die Saragenen aufs Haupt jdlagt, fofort den Patriarcen in feiner Ungelegenheit um ein Siiriwort beim Фей: gen Bater erfudit, dann aber, nachbem fic) diefer flugertveife Bedenkett ausgebeten, wieder heimpieht und der fchonen Helena einen falfdjen Brief itberretht, laut deffen ihr der Obetnt gu Neapel die Che mit ihrem Vater erlaubt. Die Lodhter fdhenkt jebod) bem Briefe teinen Glauben und lieht in der Nacht gu Schiff nad Flandern. Wahrend fie men auf der Sabet ift, werden wir mit einer Gefellidaft von Seez сбибеги befannt gemacht, tveldje auf einer tmiiften Snfel landen, nun da auf einen Gang yu lauern. Gie fangen eine Urie, welde, jedods nur von ferne, an bad Rauberlied bet Schiller ЭЦ И. Wodenhalender. 164 *Brotefanten Ratgotiten Mg, Suben заме ei 1864 5694 1280 < Mat Зе Diwl бете 23, Si Lrintt. « Feft 1. S. п. 1. 10. Qubilat. 16. 15. Г. За 23. MN. Defiderius Deftderius jit. оса 17. о 8 24 D. Sobanna ! opanna 12, Panfrat, /18,8ag-B om. if, 25. 9%. [Urban 13, Wafjerm. 19. 18. F. d. Veta, 26. D. Beda ‘Srobut. «бей 14. я 20. о foreng 1B 15, Зафот 21. 20. Diguma 8, беби ны iis Theodor. 22.Веб.ц, 36, ate sUlronomifder Ralender. ulmination 1864 Sterngeit Mond ber Sonne ; а щие : Mai : па Riinge Breite Aufgang Untergang Mittage тн. ден 25 4h 1 19”)11b 56° 26] 953° + 2° x94 gh 4° abba 23 4 516 56 30 267 3 17/9 55 24 4 913 56 35 281 4 11110 40 25 413 9 56 40 295 4 50 15 ast age 26 417 6 lit 56 47] 310 5 1211 40 a7 421 2111 56 54 324 5 4 - — 28 4 24 59 11 57 11 338 +4 57/0 БА Sonnenaufgang 3 UW. 55 M. Sonnenuntergang 7 Ц. 55 WM, Rejtes Biertel den 28. Mai 10 i 10 Mt. vormittags. Mond in Exrbnihe ben 26, Mai z WU. nachmittags. Grpte fildl. Aoweidung de3 Mondes vom equator ben 22, Mai 10 i. abends. Culminationsdauer in Sternieit 2° 15 , Wrtterungsbeobachtungen yu Leipzig. Daromeler in parijer sat SREB GE a ape a age зав ag ai. 8 Ube 2 Ubr e 8 Ubr 2 Ube 8 Uhr tigtun frig nadir, aberos “fila паб ба Bitte био 8 330,44 330,93 332,05 + 5,6] 04 50 + 70 80 9 332,47 331,93 331,56 42 84 12 66 080 10 33,61 332,33 332/13 51 . 104 г в 831 Oo it 333,61 333,46 333,16) 11,3] 15,6] 120] 130 0 12 333.21 332,19 332,09 8,3) 16,2] 123) 122 о 12 333,62 333,75 333,06] 11,1] 17,9] 13,8] 14,3) OF 14 333.64 332.64 333.79 + 11,8]-+ 16.6]/-+ 13,6]-— 14,0 ‘Mats dem Бай Фет Феде. I, Das Sauernfpiel 3u Miefersfelden. Nunmehr aber gurud nadj Kiefersfelden, tweldes an dem Klaufenbadje liegt, der oft al8 ein wilder Whpenftrom verbeerend hervoriritt, in ber Regel aber durcy mandje Damme und Sdleu- jen besabmt, in dien(tfertiger Bereitwilligteit verfcbiedene Mith- len, Hammer und andere Werke treibt. Hier in dbiejem Dorfe ift namlich aud) ber Sig eines bedeutenden Cifentwerkes, die Kiefer genannt. Daf nun die Scymiede vor anderen Sandwerfern im: mer etivad vorausgebabt, ijt allen befannt, weldje die Gefdichte derfelben von der alten Sagenjeit an, wo Hephaftus und Dada: Iu8 glanjen, bis мии аЦеп Феи фен Wieland und бой Уве auj die nevete Bett verfolgt haben. Wie ihr Getwerb ein роей: fcjed, goifden Wafferftiirjen und Feuerdfen eingeleilteds, auf die Stare des Urms gebautes ift, fo find aud thre Geifter fiir did: terifdje Erregungen leicht 3u getvinnen, und unter ihren rupigen Mirtichern jhlagt leicht ein phantaftifdhes Hery. Mehr alB anbder3wo nod ift died aber bet ben Schmieden in der Riefer der Fall, weldhe {don vorlangit fic) mit bramatijder Kunft befehajtigt haben, und an ihrer Hand, tote wir {pater fehen werden, oft gang tief in bie Fabelivelt de3 Ntittelalters eingedrungen find. Nun ift ihnen gwar feiner Beit aud) ba8 Theaterfpielen unterjagt worden, wie e3 allen iibrigen Untwohnern des bairifden Hod: gebirges troy unferer conftitutionellen Frethetten,, weldje twenig: ften3 den Umgang mit den Mufen erlauben follten, verboten worden it. Die Scomiede von RKiefersfelden gramte aber dieje Pefhrintung ihres Bilbungsiviebes gar itber die Maken und swar um fo mehr, al8 auf dem tivolifden Boden, obiwol derfelbe unter der aufmerffamften weltliden Polizei und geiftliden Ueber- wachung fieht, in allen Darfern, die fic) dtefem Kunftbetrieb gu: wenden wollen, die Biihne in lebhafter Dhatigfeit ijt. Sov ftan- ben fie benn einft vor drei Qahren gufammen und liefen eine Sehrift verfaffen, welche fie dem Miniftertum iiberreidhten. Sie fuchte barguftellen, weld) vortheilhajten Cinflug a3 Theater auf bie Bildung des Volkeds gu dufern berufen fet und fdjlof mit der Ritte, den Mannern, Frauen und Sungfrauen von Ktefersfelden biefe ihre GieblingSbeluftigung wieder freigugeben. Hohen Ortes nam man folde3 Unfudjen nicht ungnddig auf, gab jedod, um pie Sache gritnbdlid) gu behandeln, fammilicjen Landridjtern im Gebirge den Uuftrag, fie follten fich etngehend dupern, wad ihre G@edanten von bem lanbdliden Scaufpiele feien und tweffen fie fic) von Wiedergeftattung deffelben verfeben поет. Darauf, заб там, babe bie ganze Bureautratie fic) in dramatifdje Unterfudungen eingelaffen und wieder einmal nad) dem ver: gilbten Schiller gegriffen, in meldjem ihr ein Uuffag verrathen worden, ber mande3 Braudbare und der Frage Anpaffende ent: halten jolle. G8 ware vielleicht nidt ohne Sntereffe, die Berichte qu lefen, weldje die ernften Wiirdentriger iiber Wefen und Wir: tung der biuerliden Runft nad Minden gefandt, aber fie find leider ber Oeffentlicffeit entsogen und fonnen daber einen Gegenftand unjerer Befpredjung bilben. So viel aber ift richtig, pat endlidy nad) dem Sdluffe der Unterfucjungen den biederen SGdmieden von Kiefersfelden die Erlaubnif, ihre Biihne gu er- dffren, extheilt wurde, und bak fic diefe iiber die Crrungenfdjaft findlids und herglid) erfreuten. Und eines Sonntags im vorlegten Sommer war ich gerade pom Grlerberg herniedergeftiegen und iiber den Yun gefabren und fafs gu Riefersfelden unter der gropen Linde bor dem Wirths: haufe, febx ermitdet und fat {hlafrig, als ОВ von binten ey oo ery em oy Ok mic eine fible Gand erfabte, jobab id) tiberrafdt auffuby uno $ oo ben Herrn Martin Goldfdmid, den Hiittenamis dretber, ovr mit fab, welcher beriweifend fprad): /, Warunr denn jest hier figen, lieber Sere! am Wirthshauje, wahrend dort dritben [djon daa Spiel begonnen hat, die fine Helena, die Locter bes madptigen Kailer’s Untonius von Griedjenland! Macht end) auf und folgt mit nad! Hert Martin Golbfeymid fdjreibt eine hitbfde Hand, ja felbft einen gierlidjen Brief, und deSiveger tft im das wichtige Wmt be Bilhnenfdreibers und Cheaterintendanten bon felbft in den Show gefallen. Er macht die Gonneurs der Gefellfdaft, bethet= erinnert. Das Lied tft Taunt gu бифе, а 9 die дмефИде Gatleere geigt, weldje harmlo8 voriiberfegeln will, aber fofort mit getwaffneter Gand iiberfallen und genommen ivird. Qhre Befakung liegt in der flirgeften Beit eemordet umber, ausge- nommen die fdjine Gelena, iweldje ben Hauptmann der See: rauber alsbald gu unveiner Liebe entflammt, fodaf er fie mit fich auf fein Schiff jebleppt. Yufolge ihres Gebetes entfteht aber augenblidlich ein Ungewitter, ber Blig fabrt in bas Fabr: zeug der Piraten, e8 berfiet, und alle evirinten, ausgenommen die fehine Helena, weldje gegen die englijde Ritfte hingetrieben wird, dort einer Baumaft exfaft und fitch daran aus dem Waffer steht. Sie verfallt dann in tiefen Scjlummer, twahrend deffen der Kinig Heinrid) von England auf der Jagd voritberfommt und die fejine Sehliiferin in feine Pflege nimmt. Bald bietet et der Sieblichen, von ihrem Metz begivungen, Hand und Krone an. Germahlung und Krinung folgen auf bem Theater; doch abut der Bufchauer allbereit3, dag e8 nod) mehr Unglite geben wird, Denn Bring William, des Kinigs Bruder, der Oelenen tur; vorher feine Viebe angetragen, aber berfdymaht worden, fprtibt bereits Rade. Wlsbald wird Heinvid) nach Sicitien ab: gerufen, deffen Rinig ebenfall3 von ben Garagenen mit Ueber: macht bedrangt Ио, Unterdeffen genejet die tugendreide He: lena gieier fchiner Knablein — Herzog William aber thut dem Яя зы Шен, 08 feien get Ungethitme, die den Hunden gliden, und forgt auch wieder dafiir, dats der (geftilfdyte) Befehl nach England fonmt, die Konigin fammt der Wusgeburt gu verbrennen. Der treue Herzog von Glocefter (abt aber nur drei finftlicle Gebilde in das Feuer werfen und entfendet die Ninigin mit den swet Rnablein auf einem Schifflein Hinaus ins tweite Meer. Sie landet auf einem Giland, twelche8 ein Eremit bes wobnt, und fallt in tiefen Schlummer. Diefen benugt cin Vdwe, welder ebenfall3 die Ynfel bewohnt und fehr gut dargeftellt wird (nur eben auch wie alle Biihnen-Litven, mit yu langen Hinters beinen) und tragt etied der Rinder fort. Gald darauf erfdeint ein Wolf und nimmt da8 andere dabin. Helena ertwadht und laut voll Cntfegen ben geraubten Kindern nach, jedoch ohne fie qu finden, wahrend der Eremit mit fetnem Speere fowol Wolf wie Geuen erlegt und fo die Ruaben rettet. Helena, welche hier: por Feine Runde hat, dagegen von dem unfteten Wanderer, ben tit {pater nod) gu erwwabnen haben, angefprodjen wird, abt fic) auf deffen Rath abermals von einem voritherfegelnden Fabhrgeng einnebmen und fommt fo nad) Nantes. Unterdeffen erreicht aud) Rinig Geinvich wieder fieggetrint fein Sand, Hirt, dab fetne Ges mablin fammt swei wunderfhonen Pringen verbrannt worden jet und wird witthend. Suerft will er den Herzog von Glocefter tddten, findet aber balb hinlinglicen Berdacht gegen feinen eigenen Bruder William, weldjer um ein Gotiesurtheil bittet. Sofort geht ein pradjtig Turnier an unferen Wugen voriiber; die Rampfer ftampfen tie ungeduldige Schlachtroffe mit den Fier, flrzen aufeinander, ftoben fid) mit den Schilden, frenzen die Schwerter und {djlagen fic) mit meifterlider Fertigteit, bis endlicy) William fallt, und eine Miffethaten befennend verendet. Gleich davauf fommt Raifer Antonius, der mitileriveile nur feiner Todjter nadjgegangen, in England an. Wenige Worte mit beffen Behervfder geniigen, um ihn gu iibergeugen, dafy die {chine Helena, die der Kintg betweine, bie namliche fet, dte et felber fuche. Beide bejammern ihe Ungliid und Bejdjliesen auf Wanderfdaft yu gehen und die Berlorene ди finden. Bn der nachften Scene begeqnen wir nun bem braven Cremiten twieder, dex einft die Kinder vom Tobe gerettet und fie nunmehr 16 Sabre fang auf feinem Giland mit Kréutern und Wurzeln aufe erxjogen. Gr entbedt ihnen, dab er nidt ihr Vater fet, tiber: gibt ifnen Siegel und Ringe, die er einft in ihren Windeln ge: funden, und entfendet fte in dte tveite Welt. Sie gehen auf ein Schiff, bas an ihrer verfdjollenen Ynfel Waffer ntmmt (Schiffe find immer gur Sand), fahren dahin und fommen nad Nantes, da eben von den Dtohren belagert wird, und itberdieh ihre un: gliidtidje Mutter als unbefannte Beitlerin beherbergt. Won: jon, einer der Mohren, deffen Rubm , durch gang Whyffinten und halb Ufrifa’ geht, fordert die Ritter in der Stadt gum Bwwei- ambfe heraus. Die beiben Konigs{dhne begeben fic vor das Thor, an weldjem Helena frank und bettelnd Пед. Yeder meint, 8 jet thm, al8 wenn dies die Mutter tare, wahrend fie fich ebenfo gu den jungen Rittern hingesogen fihlt, welde fte reidlich mit Wimofen befdjenfen. Bald fehen wir nun aud den Kampf der beiden Siinglinge mit dem Mohren und feinem Schild: trager, weldje beibe nod) harter Wehr erliegen. Die Sieger werden nur bon bem Herzog von Glocefter, der auch gur Stelle, an ihren Ringen erfannt; Konig Heinvid, RKaifer Wntonius, welche noc) immer die fehdne Helena fuchend auf бег датой find, treffen ebenfallS ein und zeigen fic) iiber dte mafen froh, bak wenightend die Knaben wieder hervorgelommen, hoffen auch deren Mutter och yu finden und reifen nad) Meapel. Dte fdane Helena, welche yu Nantes Vater, Gemahl und Kinder ge: feben und fich ihrem Wnbltc — mean weif widht rect toarum -— entziehen till, ift aber ebenfalls nach Neapel gegangen und lebt a8 Magd im Haufe des Patriarden. Endlich begegnet fie ihrem Gatten in dem Garten, tann ihm nidjt mehr auswetden, gibt fich gu ecfennen unbd fallt ihm vergeihend in die Weme. Dann aljo grofe rithrende Gcenen, foo der Bater feine Sdhne der Mutter vorfiibrt, der Raifer feiner Todjter reueboll gu Иен fullt, endlich auch dex rettende Gremit als etn ebdler englifder Meylord fidh gu erkennen gibt, den der Konig auf Та фе Unilagen hin in8 Elend gejagt hat, nun aber wieder in feine Wilrden ein: feht. Unb ant Sdhluffe erhebt fic) die Hintergardine und der unftete Wanderer, бот ебет gu rebden aber nod) immer nicht bie Beit it, cylicBt das Stick, indem er in weifem Unjehulds- Не, von bengalifdem Feuer umglangt, heransiritt und eine feltfame Rede halt. Woher ift diefed Stic, vielmehr wer hat die Fabel von der fhinen Helena evfunden und der Nadhtvelt {dpriftlic) aufbetwahrt 2 Daf tir fte lediglicy ber Phantafie des alten Kohlenbrenners perdanten, wollte ich fojon von Wnfang an nicht redt glauben, Мей daher emfige Umfrage bet allen Forfdern bes gelehrten Miindhens, wufte mir aber feiner eine paffende Wnitwort gu geben. Darauf ging id) an Dunlop s History of fiction, Ме mit befonders gelobt worden tar, und fand auch in dtefer nichts port unferer Gefchichte, fretlic) nur de8 [jledten Qndexed halber. Denn wer die тебе Seite wiifte, ber finde fie auch dort er: wibnt. Wher fowenig Konig Heinrich von England und Raifer Antonius bon Griedhenland, al8 fie thre Gemahlin und Todhter fuchten,, die Getuld verloren, ebenfo wenig wollte id) legtere aufgeben, ehe id) fie, die fdjdne Helena, gefunden. Unb eines gewshnliden Dorgens im legten Friihjabr, alB id) voll anbderer Gedanfen im Schatten deB ehemaligen Landgeridis Wu, jest Mtiinchen jenfetts der Afar ftand, in weldjen ich fo viele tebe und gebilbete Uffefforen tennen gelernt und einen verdeieBlicen Bld in die Idrmenbden Gaffen der hocjaufbraufenden Dult hincin: wart (denn dex Sabrmarktalaem ift mix [don feit vielen Yabren