Allustrirte Zeitung. ‘Эбофе ал. HKofnadhridten. — Der Konig von Preufen wird fic), wenn der von Petersburg erz wartete Befud) ded ruffifien Kaiferpaares vovilber fein wird, um die Mitte bes Quni gur Kraftigung {einer Gefundgeit aut mebre Woden nach dem Curz ort Karlsbad begeben, vom wo er nad) Sdlof Babelsberg quriidteprt. Bon einem Langern Uufenthalte in Gaftein, ber frilherer Nadridtern gufolge де nommen werden follte, ift fomit vorldufig feine Rede, Bur Begriipung der ruffifden Majeftiiten will aud die Rinigin Angufte von Baden= Baden in Berlin eintre fen. — Der Gropherzog von Medlenburg-Sdhwerin hat mit jeiner jugendliden Gemahlin, ver Grophergogin Unna, am 21. Moai feinen Cingug in Sdwerin gehalten. Die bei diefer Gelegenheit veranftalteten Feftlidtetten wihrten vier Tage lang. — Der Pring und die Pringefjin Ludwig von Hefjen trafer am 26, Mai in London ein. — Um 22. fand in ver Sdottentirde yu Bien die Trauung ber Prin- seffinnen von Liedtenftetn burd den Filrft-Grgbifdof v. Schwarzenberg aus Prag ftatt. Die dltere Pringeffin ЭЦоуйа, ат 13, Wug. 1838 geboren, ward mit bem Grafen v. Giinffirden Wbdjutanten des RKaifers, die jlingere Ynna, 27. Febr. 1846 geboren, mit bem Filrflen Georg Lobfowig, Herzog von Raubnig, vermablt. — Der frangojifde Hof fiedelt am 4. Quni nach Fontainebleau iiber. — Der Herzog v. Pentievre, ЯНенег Sohn veB Pringen von Зоне ville, ЧЕ gum Dtarinelieutenant auf der portugiefifden Flotte ernannt wor- pen. Der junge Pring, der amr 4. Nov. 1845 geboren ward, ftand im See: pienit ber Bereinigten Staaten von Nordamerifa. Я аи а) ить. efterreid), — Die Befpredhung mit Saiern in Sadhen des Zoll- verein3. Su der Befpredjung iiber die Qollvereindfrage, die diefer Tage in Wien ftattfanden, hatte fid) nuc ein Bevollmidtigter Baierns cingeftellt, Ae bad Ergebnig wird folgendes bejeidnet: DOefierveid) verlingert gur Beit ein fad) ben mit dem Zollvercin abgeldhloffenen Februarvertrag, und groar aber- mal8 mit sem Bollverein als foldem, weldem Baiern und die ilbrigen wan- fendent fiiddeut[gen Staaten fic nicht entfrembden, Damit aber die Зе идее cung jened Vertragd miglich werde, foll Preufen von Vefterreid) und Baiern exfucht werben, gemeinjam mit Ocfterreid) in Verhandlungen mit Frantreid besiiglic) einer Dtodification ves Art. 31 de preupifd-frangififdhen Handels- vertrags eingutreten (wads Preugen nidht thun fann), und eS foll endlich dem gu verlingernden Februarvertrag abermals eine Slaufel eingefiigt werden welde den Anfprud) Oefterreidhs auf eine finftige volle Bolleintgung wabrt, Gon den Hfterreidifden Propofitionen vom 10, Bult 1862 wird alfo Umgang genommen und von einent fiiddentiden Sollvercin in naherer Verbindung mit Defierreid) ift ferner nicht mehr die Rede, Preufen. — Die Antwort bes Kinigs auf dte тии’ де Ubrefje. Wm 23. Mai iiberveidte eine Deputation von 12 Mtitgliedern dem Konig Wilhelm die mit ca. 3,000 Unterfdriften (bene ingmwifden пой 18,000 Namen beigetreten jind) bededte Wrnin’fde Worefje in Betreff Sehleswig- Holfteins. Die Anfprade an den sKonig hielt Graf Arnim-Boygenburg, und ber Qnhalt ber davauf ertheilten fdniglihen Antwort ijt der nadftehende: Die AUvreffe habe der Konig gern entgegengenommen, und bderfelbe werde ит бег meinfdaft mit feinem erbabenen Berbitndeten Gorge tragen fiir die volle Gicherftellung der GHergogthiimer gegen jede Wiebderfehr dinifder Bedriidung, jowie fiir bie Berhlitung fernerer Stdrungen bde3 Friedend an der Norbdgrenge, Dafiix bitten die Berbiindeten gefimpft, das erftrebten fie auf ber Confereng mit voller Freibeit ber Entidliepumg, dagu feiew fie durd den Gang dev Greigniffe und das Berbalten ner Dainen berecjtigt. Ueber die Form ber Ldfung tonne wahrend der nod) {dwebenden Berhandlungen feine Austunft ertheilt werden; aber von dem Vertrauen diirfe man nicht laffen, bap bie fiir die beutfde Sade gebradjten Opfer aud fiir bie Sntereffen des engern Baterlanbded frudtbringend fein wiirden. Ait diefe Antwort nod une beftimmt genug, jo wird bagegen von verjdicbener Seite ber gemeldet, зав Kreupen uno Defterreid), nadjoem dte Perfonalunion von den Danen vers worfen worden, ibve Gefandten auf der Gonfereng dabin inftruirt haben, in ber Gigung, die am 28, ftattfinden follte, die Grildirung abgugeben, зав der Grbpring von Wuguftendurg aufgefordert werbde, jeine Gucceffionsanjpriide beziiglich SdHleSwig und Holjteind gu begriinden, indem Oefterretd und Preu- fen gegen bie Unerfennung deffelben alB Herzogs von Sdleswig- Holjtein nichts einguwenbden batten. Sachfen, — Die Fortfekung des Bollvertrags mit Preufen. Wus glaubwiirdiger Quelle erfagrt man, bap Gadhjen durd Cingeben auf dte Fortfesung des Hisherigen Berhiliniffes gu Preupen im Bollfaden folgende Bortheile erlangt hat: 1) BVelaffung ver Mefkeonten in Leipzig, ше man wegen bes friiher damit getriebenen Misbrauds fiir gefihrdet halten шие; 2) £20,000 Lhlr. Ent{abiqung wegen der Branntweinfteuer; 3) Ueberlaffung peS preusijden Velegraphenburecaus in Leipzig an die fadfifdhe Regierung. BTR frennurtg Golfteins und gang Seleswigs von Danemarl und Bildung eines eigenen Staates Sdhledwig-Holftein unter dem Uuguitenburger. Danemar ertldrte, daf 3 foldje Bebingungen nidt annehmen und ben Krieg fortfegey werde, Ruffell fprac) dann von einer Theilung Sdleswigs, auf weldhe inde} bie deut]dert Michte nidé eingingen, Ferner ftellte England das Berlanger, Riel ditrfe nie ein beutfder Kriegshafen werden, welde Unverfdamtheit nati: lid) von ben Bertretern Deutfdlands fofort zuriidgemiefen wurde, Stalien. — Entbedung ciner bourboniftifheu BVerfhwirung in Neapel. Bei bem Baron Cofenga in Rom find Papiere gefunden wor. ben, welde gur Entdedung einer grofen Verfdworung fithrten, die in Reape audbreden foilte. G8 geht baraus hervor, dap ber Exfonig Frang dem Central: comité рений gur Unfgabe gemacht hat, die proteftantifden Bethanfer y gerftdren, Unbdeve Qnftructionen louter auf Zerftdrung der Cifendatuer, Unterminirung von Briiden und Vernidtung der Telegraphen. Rufland. — Das Budget, Das foeben gur Berdffentlidhung gelangee тие Budget fiir bas ahr 1864 fiellt die Musgaben alS mit den битов men im Gleichgemidt befindlic) dar, beide betragen 401 DUl, Rubel, Die ordentliden Cinnabmen begiffert fic) auf 355 Mill, die aupevorbdentliden beftehen aus 18 Mil. Sdhagideinen und 28 Mill. der englifdh = hollandifaen Anleihe. Die orbentliden Ausgaben belaufen fic auf 364, die auferordent. liden (fily militdvijde Bede) auf 37 Mill, Rubel. Viirtei. — Die gweite Sigung der Donaufirftenthiimer con: fereng in Ronftantinopel. Am 18, Mai evdffnete Wi Pafdha Ме дей: Sigung ver Confereng in Konftantinopel mit ver Erildrung, dafi den Ueber- griffen bed Fiicften Cuja (bie Bojaren baben die Pforte gebeten, ibnen einen andern Gilrften зи Мет) galt geboten und die Gugerdnetdt bed Sultans fowie die burd) bie Grofmiadte verbiirgten Rechte, wenn aud) nidt gerads purd cine militrifde Befegung der Molbau und Waladei, fobod) urd diplo- matifde Bereinbarung gewabrt werden miiften, Der englifde Botidafter unterftiigte biefen Untrag, ber frangdfifde fagte, e8 mitffe aud) den vollendeten Thatjaden unb ben Umftdnden Rednung getragen werden, weldje Cuja nsthig: ten, fic) gegen dte ihm feindliden Parteien gu vertheidigen. auiferenvoparde Lander. Tunis. — Der Wufftand gegen den Beit. Die tunefifden Anu: genten Saber fic jest in Mudah, den Sdherif von Kef am Mebjerdah, стен Chef gewihlt, dev mit 14 bid 15,000 Mann nidt weit von Tunis fteht und bem Bei cin Ultimatum gugefandt gat, welded folgende Yorderungen ftellt: Der Kasnadar (Minifter) wird fofort entlaffen, im Butunft gibt 3 fein an- eres Gefey unb feinte andere Berfafiung als den Roran, die eingige Steuer ИЕ ber vom Soran gebotene Zebnte, iiber den Stand der Staatsfinangzen wird Rednung abgelegt, die Staatsfduld darf Lilnftig nidt mehr vermebrt werden, Marotfo, — Gin Ultimatum der Confjuln. MNaddem bie Regierung ihren Unterthanen verboten hat, fid) auf GandelZoperationen mit Chriften eingulafien, haben bie Conjuln Englands, Frantreths unb Ytaliend той bagegen eingelegt und in einer Uct Ultimatum die Riidnahme jenes Berbots binnen vier Woden gefordert. Kodhindina. — Riidgug dev Frangzofen, Wud Paris trifft die lang erwartete, aber immerhin nod auffillige Nadridt ein, bab Frantreid) die in RKodhindina befegten Landfiride aujgeben will. Der Fregattentapitiin Uubares, ber ben anamtitifden Gefandtens friiber ala Dolmet{dher diente, ift nad Gue mit dem Wufirag gejandt worden, mit dem Kaijer Dubuc einen Bertrag аб quicliefen, durch den ifm die von ben Frangofen eroberte Provingen unter der Sceindedingung guriidgegeben werden, dah ex an Frankreid einen 40 Ифен Lribut zahlt und die Suzeriinetit Frantreidh anerfennt. Nur Mytho, GSaigun unb Cap St. Jacob bleiben von den Franjofen ferner befegt. Vereinigte Stanten von Ameria. — Der Erfolg der Тези Sdladten in Virginien. Bom 6, bis 12, Mai haben am Rapidar mebre Dreffen und eine grofe Sclacht ftattgefunden, in weldjen betde Theile aufierorbentlide Berlujte erlitten (die ber Untoniften follen 40,000 Mann be: tragen), die inde teine bebeutende Uenderung in ber Stellung Lee s herbei- fiibrten; denn die anjdnglid geglaubte Nacridt vom Iiidgug ded Legtern паф Ricjmond hat fic) nit beftetigt, er ift nur einige Meiler guriid gewiden, und beide Urmeen ftehen jegt bet Spotfylvania, wo Lee eine fej ftarte Pofition eingenommen hat. Фей dem 12. fand fein Zufammenftop mehr ftatt, heftiger Regen verhinbderte bie Operationen. — Die neben Grant ay Rigmond operirenden Generale Butler und Sigel haben bidjeyt ebenfalls nidt3 audgeridtet: jener erlitt bet Drury Bluff, diejer bet Newmarket eine Niederlage, und ber lestere mute fid) durdh das Shenandoahthal nach Stras- bourg guriidsiegen, wobet er 650 Mann und 5 Gefdiigte einbiifte. Peru. — Ein Zufammenftop mit Spanier. Madoem der {pa nifde Gefandte Salazar mit jeinen Forderungen wegen Beftrafung gewiijer an jpanifden Unterthanen verilbter Berbreden in Lima abgewiefen worden und fein Wtimatum unerdfinet juriiderbalten, hat fic) derfelbe einge difft, und man erwariet ein Bombardement ber Haupthdfen Perus durdy) den in der пе freugenden Admiral Puigon, Die Spanier haben aud) die Peru gehi- tigen Chindha-(Guano-)Snfeln befest. Auuswanderungsangelegenberten, — Sn der brafilianifden Whgeordnetenfammer hat eine widtige Debatie liber bie Frage der Cinwanderung ftattgefunden. Silva Pereira ent: widelt bie Griinde, meshalb bie Cinwanberung eine Vebensfrage fiir Brafilien fet, Ulle feitherigen Opfer habe man aber muglos gebradjt, weil das befolgte Colonijationsfyftem ein falfdes fet. Man habe Gefellfdjaften oder Privatlente jubventionirt, um Ginwanderer herbeigufitbren; allein e3 gefdah umfonft und ftellte fic) fonnentlar geraus, daft fein anberer Weg gum Giele fiihre аб die Unnahme gefegliger Beftimmungen, welhe bem Wuslander Redhte und Vortheile cinrdumen, bie evr bisjext nigt bat. er wiinide daber von ber Segierung gu erfabren: 1) Bie viel fie von dem ir burd) ba8 Gefeh vom 4. Oct. 1856 bewilligten Credit filr diefe Qmede ver- wenbdet Habe? %) Wie viel Colonien bamit gegriindet worden find, und wie viel Coloniften in denfelben leben? Der Ubg. Tavaros Baftos meinte man wiife yur Geniige, bag die bewilligte Gumme von 6 Wil. Milreis — gegen 10 Mill. Thlv. — erfohSpft jei, bei bev Unordnung im Staatadientt fet eB aber Тай деюф, bap gar Чешме ftatiftifden Daten daritber beigebradt werden опен. Зе Regiecung habe gar nichts зы Wege gebradt und ex glaube, fie werde nie etrmad yu Wege bringen, (Agemeine Suftimmung), Die Ginwanderung finne nur von jelbft fommen, aber aud nur bei ftartem Bee gehr nad) freier Urbeit, burd gute Ldhne und fidhern Berdtenft. Biete aber Brafilien aud) nur einen diefer Bortheile? Die Cinmanderung fude die Rander, in melden gute Gefege in Wahrheit ourdgefiilbrt wiirden. Sie fudt pratti{de Freibeit, volltommene Communicationsmittel, voll ftandige Freiheit ber Culten, Nur um folden Preifed willen verlaffe ver Mus manbderer fein Baterland und fege fic) dem Ungemad der Frembde aus. So madtig, fo unwideriteblid), fo gu fagen unbegreiflic) grop im Berhaltnif 4 Brafilien jeien die Vortheile, weldhe bie Bereinigten Staaten von Rordame- vita, Uuftralien und einige andere Linber bem WAusmanderer bieten, dab die Berausgabung aller Sdige Brafiliens feine andere Ueberzeugung in Europa hervorrufen tonne. Silva Pereiva ertlavte fic) damit cinverftanden und filgte hingu: ,UUnfer Landvertheilungsgefey von 1851 war dad grifte aller Hinder niffe; gunddft ijt eS unfere Sntolerang und faft Beradtung, die wir filr aubdere Glaubensbefenntniffe aur Sdau tragen. Wie follen intevligentte, fleipiae Miinner yu uns fommen, wenn wir ibnen das verfagen, was uns feloft fo theuer ift? Wir miiffen alfo Gand ans Werk legen und unfere Gefeggesurg reformiren! (Ruftimmung). Ules andere, gebe e8 von ber Regierung aus ober nidt, ift nuglos. (Beifall). Sdlieslich wurde der Untrag Silva Per reiro’s mit groper Mehryeit angenommen. — Die ridtige Cinfidt feblt alfo nit mehr, allein vont Wort zur That ift ein weiter Weg und bevor die betreffenden Gefege nidt in bem angedeuteten Ginne reformirt und in Rvaft getreten find, ift die Uuswanderung nad Brafilien oringend gu widerrathen. Die nidifle WAummer der Hlluffririen ering enthilt einige neue Zeidhnungen unjeres Specialartiften UX. Bed, a8: Strafe in Fridericia nach dem Bombardement; Recognosc rung de8 Absugs der Danen von Fridericia; dad in Fridericia erbeutete banifdje Kriegsmaterial bet Wonfield; ferner: Type danifder Soldaten; ein jiitlindifder Bauernhof; Portrait von Krofeffor Fr. Emard in ЯНГ и. . №. eigenthiimlidhe Umftdande, mit anderen Namen ФЗемейситех, Зее gharen, Polen, Kroaten und Lidedjen genannt, berufen, die auf feine Haltung unabweisliden Cinflub gewinnen mitffen. Rupe fand hat in derjelben Sache feine eigentlicjen Whfidsten bisjest nicht merten laffen. Man war immer der Unfidjt, рав ра8 Lon: poner Protofoll hauptfadhlich fein Werk, durch feine Bemihungen und tefentlich gu feinen Gunften зи Stande gefommen fei, Seine Ftolle ift daher gemip nidht als die einer fretivilligen Refignation und Paffivitit aufufaffien; 3 wartet auf fetne Beit. Chenjo macht e8 Frankreich. ,,Rapoleon bleibt feinen Grundfaigen treu, er halt an feiner vdlferredhtlidjen Theorie feft, hiiltt fic) in den Mantel der Grokmuth und wartet auf den rechten Wugenblid, feine Hinde nach einem Gewinn hervorftreden gu finnen, der ihm gerade am nidjjten fepwimmt.” ‘ Die Hffentlidle Meinung Deutfehlands beurthetlt den giveiten Rapoleoniden auf dem Throne giinjtiger. Gr ift bet uns fajt be- еб geworden und jedenfallS birt man fein der jdroffen Ur: theile mehr, die friiher bet jeder Befpredjung feiner Poltif laut wurden. Diefe fiir ihn nicht werthlofe Befferung in unferer Stimmung verdant er den Englindern. Dank ihrer fehr iweit gehenden Rarteiliciteit fiir bie Danen, ihrer mit Grobheit und Hobeit ftark verfeyten Miidficjislofigtett gegen uns haben fie in Deutfejland fo viel verloren, als Napoleon ITI. gewonnen bat. Lieber dad Bedentliche diejes Gebahrend fiir England felbft thet- len wir die Wnfidht, weldhe ber Wrtitel der Bierteljahrdfdyrift ausfprict. Bor dem Krimiriege war Rubland ifolivt, vor dem italienifehen Rriege Defterreich, jest ift eB England. Dad hoch fre Hh, meint jener Wrtifel, mit tweldjem Napoleon den: lesten Teumph ausgufpielen gedentt, iff das va banque gegen Eng: land. Wie will ex aber trog aller Verdinderungen, welddhe Dampf: und Panger[chiffe in der Natur bes Seekriegs herbor- gebracht haben, an dad englifche Ufer tommen, tenn ihn nicht ganz Europa gleidfam auf den Handen heriiberhebt? Dagu miibte ex aber vorber ben garjen Continent unterjodt haben, nap fie ihm die Hinde unter die Fife legen, und dagu ift ed gu {pat, die Bahl der Jahre, die ihm vorausfichtlich noch beftimmt find, bad Mak dev Krafte, die thnt nod) bleiben, reidyen fix eine jo umfaffende Uufgabe nicht mehr hin. Wire её ао midjt ein unendlicy einfadjerer und Eiirzerer Weg, wenn e8 ihm gelinge, fich auf friedlidjem Wege an die Spike Curopas gu ftellen, die grofe Coalition von Brantreich abguwenden und auf England hirjulenten? Dann finnte ev aufrichtig auf den hein vergich- ten. Gine foldje Whiang hat muthmaplic) mehr Wahrfdeinlid- feit fiir fich al8 bie heilige Wliang yur Unterdriidung der Volker: fretheit, von der man gu Betten fpridt. Flir Deutfdjland tolixde fie in dem Wugenblide gur Nothwendigheit, wo England jeine fo- loffale Uehermacht zur See nidjt blvd gu Prablereien, fonbdern auch u Gewaltthitigteiten gegen und misbraudte. Geqenadmtral Wilhelm v. Wegetthoff. Der Befehlshaber der Hfterveidhijd-preupijdhen Flottenabiher: lung in dem @еедее bet Helgoland, Wilhelm v. Vegetthoff, it al8 der Gobhn etnes beretts verftorbenen ofterreichifden Oberftlieutenants im Jahre 1827 gu Marburg in Steiermart geboren und erbielt feine maritime WUusbilbung auf dem friiher in Benedig befiandenen Marine-Cadetten-Collegium. Bei jeinem Gintritt in den Geedienft wurde er von feinen Borgejegten bald al8 ein begabter Kopf erfannt und deshalb bet gahlretehen Crpe- ditionen verwendet, auf tweldjen er jeine jest glangend bewsbhrte Grfabrung erwarh. So machte er in den Jahren 1848—49 die Blofade von Venedig mit und nahm {pater an wetteren Fahrten im Mittellandijden Meere, nad der Levante und den Varbared- fenftanten Theil. Chenjo bejuchte ex auf einer vom Geecom- mando angeordneten Cypedition verfdiedene Puntte der Weft: fiifte von Mfrifa und begleitete den Erghergog Ferdinand Max auf der Seereife nacy Brafitien. Bm Yahre 1855 erhielt Herr у. Tegetthoff ein felbftandiges Commando, und als nad dem Ausheud) der Uncuben in Griedhentand und der Verjagung des Rinigd Otto eine Hfterreidifde Glottenabtheilung in die levan- tinijdyen und griedji{djen Getwdffer gefendet wurde, gab man ihm pen Befehl ber diefelbe, obgletch ex bem Range nach gu_den jiingften Linien[dhiffstapitiinen gebirte. Sdjon in diefer Stel- lung betwies Legetthoff eine fefte Enifdiedenheit und Fugen Fatt. Bei allen Vorfommniffen wubte er die Ghre jeiner Flagge wabrgunehimen und bad Sfterretdifdye Cigenthum gu Фйфет, 0: рав die in Griedenland angefiedelten Oefterveiher voll feined Lobes waren. WS der Befehl zur Wusriiftung eines ofterveichifden Gee {hiwaders nach der Nordjee ausgefertigt wurde, dadjte man foz fort an den Rapitin v. Legetthoff als an einen der titchtigften und unternehmendfien Offisiere dev faijerliden Marine, dem da- bei gugleich eine hervorragende facwiffenfhaftliche Kenntnif gu Gebote fteht, und man iibertrug ihm das Commando des pShwargenberg,” fowie den Oberbefebl iiber ben ,,Radegth’ und das RKanonenboot ,,Seehund’. Die Bemannung diejer Fahreuge befteht gum gripten Theil aus Slawen, Dalmatinern und Riiftenbetwohnern italieni{der Nationalitit, zum Meinften Theil aus Deutfden. Dagu waren die Leute erft feit etwa acht Woden in Dienft, erfesten aber durd) Kampfbegierde und Бе: geifterte Unhinglicfert an ihre Chefs, Legetthoff und ere- miafd — auch legterer ift ein trefflicher Offigter —, die feblende Exfahrung. Cin blinded Verivauen in die Befehle ihrer Oberen befahigte bie Mannfdaft, mit Cifer den Anforderungen de3 Com- mando’s gu entiprecen, fodab ber Wusgang des Gefechts ein пы die. beutfdje Kriegsmarine ehrenvoller wurde. Ueber Vegett: hoff’s Benehmen in dem denkivitedigen RKambfe hervjedht nur eine Stimme. Mit entfdloffener Kihnbeit erdffnete ex a3 Gefecht mit den itberlegenen danifden Fahrzeugen, an die ev fo nabe als miglics heranging und namentlicy dem Niels Juel, wie fich jest beftetigt, {cjweren Schaben gufiigte. WB die Lage de3 ,, Sdywar: xenberg’ durd den am Fodmaft entftandenen Brand und durd bie Entfernung von den ihn im Kampf fecundivenden Schiffen сте БОН mislidje wurde, geigte fic) das Talent des Befehls- habers in noch glinjenderm Lidjte. Mit Kraft, Vinth und Ge- {chick wute er die Ordnung auf dem Ded aufredst gu erhalten, die LHfdjanftalten gu Leiten und hirte dennod nidt auf, das Keuer bes Feinded heftig gu erividern und die Bewegungen der ihm untergebenen Fabrjeuge durd) Signale gu beftimmen, wah: rend fein Schiff, deffen Mannfdhaft gum grofen Theil mit Lo- fchen befdhiftigt war, fic) langfam aus ber Nanonen{djupiveite suriiczog. Ws die Nachricht iiber den fiatigehabten Rampf tele: graphics in Wien anlangte, lies dev Kaijer als Antwort die wohlverdiente Grnennung de tapfern Rapitin’ Legetthoff gum Begenadmiral zuriidgeben. Dauemark, — $01546] е8$е Rujfiungen. Der Troy der lopenhagener Politit j@eint auch ourd) die legten Ereigniffe nidht gebrocjen gu fein und in der Bevilferung Бет noch immer eine triegerifdje Stimmung. Die Mii- ftungen werden nach Krdften fortgefegt, dod) фейи man fi bei Bieder- beginn de3 Krieges auf Seeunternehmungen befdrdnten yu wollen und wabhr= fdeinlich wird man fid) aus ber Mordjee gang guriidgiehen, feit vier neue Hfterreihifde Schiffe in derjelben erfdienen find, die fic) mit ben beiden in GSurhaven liegenden Fregatten vereinigen werden. BWielleidht denft man aber aud an einen grofen Sdjlag; benn dev Marineminifter hat Ordre ertheilt, зав alle in ber Norb= over Ojtfee Erengenden ddnifden бое 10 то] als mbge lid) nach der fopenbagener Rhede guriidfehren follen, um dort eine compacte flotte gu bilden. Gngland. — Der Berigt der Koln. Zeitung ber die vorlegte Conferengfigung, Die Koln, Beitung bringt folgenden, angeblid) von einem unter ihren Correfpondenten dbefindliden Schoriufteinfeger erftatteten Bez rict liber die Conferenzfigung vom 17. Mat, ben fie als vollfommen mabr- Бензаееи Бебамьей:; „Ото ЗетийотИ verlangt vas Wort und erklart mit Bezugnabime auf ote Depejde bes Herrn v, Hismiard vom 15. Mai 5, 5. ип Namen Preupens: 1) рав vas berliner Cabinet fich vollftindig von den Sti- pulationen de3 Londoner Protofolls von 1852 losfage; 2) bak eS nur auf einer auperhalS bes Londoner Vertrags зи juchenbden Bafis weiterhin mit den ver- jammelien Bertretern der Machte zu unterhandeln gefonnen fei; 3) 8 еще foldje Bafis felagt Graf Vernftorff vor: a) vollfttindige Bereinigung der bei- den Hergzogthiimer, Trennung derfelben von Dainemart und Unabhangigteit in politijder und adminifirativer Ginfidt, jedod) mit Perfonalunton unter bem RKRinig Chriftian; 5) materielle Biirgihaft fiir vie Uusfiibrung diefed Vorjdhlags, welche fpdter normirt werden fol, durd Preugen, Oefterreid) und den Deutjjen Bind; с) Erfak dex Kriegstoften. Borftehendes jollte ale Mi- nimam der preupifden Forderungen gelten, werbe eB nidt en bloc von Dinez marE angenemmen, fo werbde bie Perfonalunion aud nidt mehr gue geftanben. — Darauf erhob fid) Quaade und erflirte in gereigtem Tone, bag Ddnemarf auf ciner andern Bafis als bem Bertrage von 1852 nidt une terhandeln fonne. Gerr v, Beuft proteftirte im Namen deB Bunbes gegeit die Perfonalunion und gab die pofitive Erflarung ab, bah der Bund nur die voll- ftdndige Unabbingightit der Hergzogthiimer billigen finne. Lord Rujfell erklarte die preupifden Borfdlage unannehmbar flir Dinemarl, Graf Upponyi zeigte an, eine gleichlautende Snftruction mit bem Grafen Bernftorff erhalten gu haben. Frant= veid) und Rufland haben vorgefdlagen, die Propofitionen ad referendum gu nebmen, uf bie Weigerung Danemarks Hin wurbe der Borfajlag cinftimmig angenommen, bie Confereng bid gum 28, Mai yu vertagen und an dte Regie- rungen 3u beridjten, resp. meitere Snftructionen abguwarten.” — Wir haber alle Urface, diefen Bericht in allen wefentliden Stilden fiir ridtig gu alten. lind ebenfo balten wir bie weitere Nadidt fite begriindet, daf Ruffell den Dinen (bie man wegen des Widerftandes der Konigin gegen einen Krieg mit Deut{hland dod nidt mit den Waffen unterftiigen fan) fehr ernfte Vorftel- lunge. megen ibrer Harindcigteit gemacht hat. Grudhten werden dicfelben indef fcjwerlid) etwas, auc) fommen fie jeyt um retdlic) adt Woden gu ра, Die legte Conferengfigung vom 28, ift refultatls vorithergegan- gen. Cine Berlangerung der Waffenrube wurde nidt ergielt, und fehr wabhr- ideinlicy) beginnt vom 12. Qunt an bie Blodade und der Krieg vow neuem. Der Bertreter OefterreihS, von Breupert unterftiigt, forderte die Los=