Az 1093. 11. Suni 1864.) нии И. Wochenkalender. Allustrirte seitung, Nahe, welche unjer Wudorf sum Mittelpuntte ihrer Gefelligtett erwibhlt haben, und dafelbjt tm Winter Balle geben, im qargzert Sahre Theaterftiice auffiihren. Liegt mir doch gerade jest ein Bettel vor, der mich belebrt, dak am 31. Jan. d. J. vor der Ge: jell{haft Erheiternng ,,Roje und RSdhen” von Gharlotte Bird: Pfeiffer ,,gum Beften fiir Schleswig: Holftcin” gegeben tvurde. Alfo auc) dvct Sinn fir dad deutfeje Vaterland und feine hre! Sudef diefed Dorf, fo angenehin 8 tft, mitffen wir verlaffen, um unferer TageSaufgabe niher зи fommen. Ruvirderft ging e8 durd die Wiefen raja dabin, ohne viel Unmfehen, ben dem Thale wollte man eilig entfliehen. Gigent lich war audy noch nidjt viel gu betracjten, ba die Gegend, die dem Sun entlang liegt, in einen weifen fonnigen Mebel gehiillt war, aus dent fic) auch die Berge exft mit Miihe losrangen. Nad einer flarfen halben Stunde begriiften tir ben Auerbach, der, aus dem Gebirge hervorfirimend, hier eine raufdende Miihle treibt, und an feiner Ginken fingen wir nun an, emporzufteigen. SBuerjt nam ung ein [chattiger Hohlweg auf, der noch die ange: nehine Riihle bes Morgen3 bot, bald jedod) auseinander wich, um die volle Schinheit de Wudorfer Berges jehen gu Laffen. /Audorfer Berg’ nennt man aber die ganze Ulpengegend, die fic) von jenem Dorfe auffteigend gegen Bairifdh- Bel Hingiebt, mit manderlet Anfiedelungen befest und wegen ihres Land{ehaft: lichen Reized faft berithmt tft. Und in der That war feiner unter diefen Retfegenofjen, der fic) an dem labenden WUnblic nicht ge: freut hatte bis tief ind erg hincin. Wie glangten die Xuen fo fdin in der Morgenfonne, wie ftanben die Walder fo ftattlich in ihrer bunteln Sdjlactordnung! Unten tief in der Sehlucht, zu welder fmaragdgriine Halden hinabfiihrien, hier mit frudjtbaren Hafelftauden, dort mit wilden Rofenbiifchen befest, ищет Той ten Wild iibereinanbder liegen, dann ein Giebbad, dev ftd) bitten: weif burd) bas duntele Geftein windet, und ein Heiner Steg dar: iiber, guiveilen auc, bod) felten, ein Berghof auf entlegener Hobe. Ueber ben ganzen Berghang felingeln fic) verfdjiedene Fuppfade, die tvie lange braune Beilen an den Halden hinlaufen, dann int Wald verfhwinden, aber hinter ijm fogleteh wieder anheben. Oft gehen fie halabredjend in die Scjlucht hinunter, oft eilen fie fteil hinauf gegen den Grat und verfdjwinden oben, um in einent anbdern UWlpenreviere fichtbar gu werden. Wuch fohones Laubholy findet fich und erregte damal3, je warmer der Lag wurde, mit feinent ferne auffteigenden Kronen eine lieblicje Sehnfudt nad Schatten und erquidendem Halbbuntel, durch tweldjes dev ible Weftivind fireicht. Nicht yu vergeffen endlich find die wohl: gendbrten Rinder, bie jene Halden beleben und ihr Heerdengeldute melodifeh beviiberfdallen lieben. Суде ве Bergedgipfel und ragende Hdupter fie}t man gletchwol nidjt viel auf diefem Gange, aufer wenn man rit: warts jdjaut gegen den wilden Kaifer hin. Den Wendelftein, ber nicht weit ablage, verdeden grime Oihen, und die Bairifdy- Beller Berge tommen auch nidit hervor, jedoey, damit auch dtefe Schinheit nicht gang vermifit werde, erhebt {ich дих Linken wenige ftend einer und ein день демо цех, dex га] ци fteil aus den Almen auffteigt, regelmiipig wie eine Pyramide, dev man den Gut abgetvagen. Gr heist ber Brinnftetn und, wenn ih nicht irre, tragt er eine Rapelle auf feinen Ritden. Sft man auf der Whe fehor in ег Зое [копии иль ой exgebert, fodat fics eine Hiitte findet, in der nidjt ein leidender Ghriftus, von frifden Blumen ftet3 umbuftet, in der fiirnehmften Gcle hinge, auf dab die einfamen Sejaferinnen ihr Dtorgen und Abendgebet vor ihm vervicjten Yonnen, fo ift e8 febr begveifltdh, das an Фот: und Geiertagen diele werktighide Hausandadt feinerlet Geniigen geben Тали, und dab fie nach einer fraftigern Gottedverehrung fireben. Ste pugen fid) dann nit dem glangen= ben Mieber und bem weifen Fiirtuch, feken dad griine Hitden auf, ftecen einen Bufehen vor die Bruft und gehen in cin redjtes und wahrhaftes Gotteshaus. Sie wandern dann nit ungern ing Thal, two fie Aeltern, Gefchwifter, fowie Freunde und Greundinnen wieder fehen und die Sonntagspredigt des Herrn Pfarrerd cinfapliicfen; faft nocd Lieber aber wallfabren fte gu irgendeincr Bergtapelle, tvo pie Mutter Guttes oder cin alter Heiliger mit grimmigem Barte verehrt wird, und two die Gebete einen viel Hirgern Weg gum Himmel haben. Oft fommen da mere Qungfrauen gujammen, pielleidt auch einmal ein nicht qang abjichtstofer Mingling und tenn man inbriinftig gebetet, jebt man ftd) gern ins Griine und fangt gu fingen an, jehalthafte Liebeslieder, d. h. Schnaderbhiipfeln, und wer dann unten vorbet- geht, der meint leidjt, ba oben figen, die Sirenen beieinander und midste vergehen vor lauter Sebnfucht. _ Ufo {dlendernd famen wir aud an manden Welplern betders lei Gefdjledts vorbei, welde in ihvem beften Gonntagaftaate thaliwarts gingen. G8 ift ein guigenthrter, woblaus{ehender Schlag; die Miinner mitunter bon fey ftattlicjer Geftalt, aud die Weiberleute bon gediegener Natur, die jedod) felten bid gur vollen Echbrihett ausfdylagt. On diefer Gegend liegt aud) Matihid, ver fchdne Hof, den unfer Begleiter und Maler eigens abgeyeicynet hat. Wn diejent Hof wire viel yu fiudiven, tie alter Alpenbau gewefen und aus- gefeben, denn er [dbeint fehon geraume Beit fo gu ftehen, wie jest, da dod} die alten Bauernhaufer immer feltener werden, fei e8 teil der fteigende Wohlftand die friihere enge Oetmat gern ит neve Haajer von Stein erfest, fet e3 weil mand) altes und ehriviir- piges Gebdude durd) FeuerBnoth yu Grunbe де gangen. Der Watfddder Hof ift grop und geraus mig, fdjwer und ftarf in fetner Anlage. Das Hole werk ift berber und verlaffiger als e% heutmutage hergeftellt wird. Das Haus hat manderlet Bier von oben bis unten — get griin angeftricbene Galerien, welche dic Borderfeite fejmiiden, cine Uhr mit weithin hallendem Sdjlage сте бое int Vhitrntdhen auf dent Grat de3 Daches, welche das Gefinde, wenn e8 auf den Wiefen avbeitet, gu den Mablieiten rufé, und tiber dem Fixit swet arofe (in der Beidmung nicht rect deutlidje) Liwen, welche ein Crucifiy bejiigen. Auf den Wander find mebre Seilige angebradt, von denen, die die Baucrit am Liebften haben, ja an der Hausthilx ftehen ein Grenadier und ein Giifilier, tweldje auf wevvwtg . fanae Breter gemalt find und in itbermenfdlider Grife den Wobhnfig bewachen. Yur Brnern pats mir gleidiwol nicht Тебе gefallen, Die braunen Mauern jerbrideln, der fteinerne Flucboden iff gerjprungen und bas Betdfel in der Wobnitube gang fdwarz getvorden unter der Laft dev Sabre. Die Landleute fajauen dem jdjleidenden Verjall ihrer Behaufungen burd) Menfdenalter hindurd) in Rube su, bid einmal cin Haupthar gefiihrt und der qange Wobhnfis renovirt wird vom Фе bi8 I 1864 Proteftanten Ratholiten und ug en Змеи Titrten _ 1864 5624 1281 Sunt Mai Sivan Mobarvem 12, ©. 13.6.1. Trind. 6. п. 1.131. ии 8. 1, Suri 13, Ht. Lobias Unt. v. Pad.1. Qujtine 9, 8. 14. Ф. 6 виз Bafilius 2. ЭНоррах. 10. а 9. 15, M, Bitus Bitus 3. Rucilian 11, 10, Widura 16. D. Ggelbert. Benno 4, Motroph. 12. ть 17. $. Raura Rainer 5. Dorothea 13. 12. Зима 18. 6. 2rnolf Mar. uMarc. 6. Norbert. [14. Bohaat. 13, Gitdl. L. Aflconomifder Balender. Sterngeit Gulmination 1864 . : ber Sonne Ronb ; lime mtttlern д ; ‘uni : na Range! Breite Aufgan Untergan: s Mittage mitt 3 cit $ igang gang + 12 shea 1“ 118 59/35“ 1719 ge aye 13 523 411 59 47 183 3 39 on 5 ев 14 5 32 012 0 0[ 196 24 0 25 15 5 35 51 12 0 12 208 1 46) ) am@age; 0 50 16 5 39 53 12 0 25] 221 I~ o 39 1 15 и 5 43 50 12 0 33 234 -0 33 1 45 18 i? 47 46 12 0 51 248 Ге 1 45 2 30 Sonnenaufgang 3 U. 40 M. Gonnenuntergang 8 U. 15 M. Erjted Biertel ben 12. Juni 0 W. 39 Pin. nadmittags. Mond im Aequator den 12. Juni 3 UW. friih. Culminationspauer der Gonne 2 18” Sterngeit, Witterungsbeobadjtungen yu Aeipzig. ; Barometer in parifer С yecs Sinen aut rebate я п НЫ Rai. 8 Uhr 2 Uhr т х 2 br $ Ubr 5 ridtung frith nadm. abends ый nachon. aberea Deiter 29 332,69 331,39 330,71 /-+- 7,714 12,3/+ 10,6] - 10,2 № 30 332,91 333,46 333,56 60) 10,4] 178 81] ow al 333,46 331,89 330,73 10] 17,1] 15,2) 131 308 лиц s 1 330,04 330,96 330,68] 15,2] 18,0} 14,6) 15,9] WSW 2 329,28 399,83] 331,46 10,4) 12,41 104] 108 NW 3° 332,25] 332,26 331,93 93] 14,2] 13,1, 122) о 4 331,62 331,70 332,10 — 14,0-+ 138+ 128 - 135! w Aus dem datrifhen Gebrrge. II. Sum Tabelwurm. Dulce est tempore insanire. pHeul’ geht’s auf die Win!“ wonniger, freudeverfiindender Uusruf, dev alle belafteten Seelen ermuntert, feien fie nun in ber Stadt erdriidt worden und in der Kangleiluft halb erftictt, oder unten im engen Thale an der bauetliden Langtweile er- lahmt. Die Hoffnung, in der freien Berglujt die Sorgen der Niederung abjufdittteln und ein anderer Menfd) gu werden, ere quidt jede8 Uter und jedes Gefdjledt, bas Kind am Gangel- bande fo gut wie den Greis am Wanderftabe, die fdiichterne FeiertagSs{dhiilerin fo gut wie den flegesficern Yagerburjden. Diesmal war aber ein ganz hefonder Biel und feltene Wuf- gabe vorgefebt, und da felbe von einem allein nicht erretcht und gelft werden fonnten, fo hatte fic) gleich ein anjehnlidjes Hauf- lein liebwerther Gefabrten gufammengethan. hr Stelldtdhein war gu UAudorf beim Hoftvirth, die Tageszeit ber jriihe Morgen, am 15, Uuguft vergangenen Jahres. Dem Wusfehen nach fdjte- nen fie aus der Stadt gu fommen, aber in ben Augen aller leud- tete bad Lergniigen, fie verlaffen yu haben. Die Tract wies un: gefihr auf die gebilbeten Stanbde, boc) hatte faft jeder ber Wlmen- fabrer fic irgendein Heidfames Stitd aus dem Jager: oder Girtenleben beigelegt, ein Steirerbittden oder einen Watdmanns- rangen, eine Rodlerjoppe ober einen Wlmenftod, alles nur um anjudeuten, dab man heute auf ein villiges ,,Uufgehen in der Natur’ hinarbeite. Wudorf aber, der Standort, two wir un3 verfammelten, liegt an der Gifenbabn, eine Stunde bon RKiefersfelden, weldjes twir im vorigen Urtifel gefchilbert, ift ein gemadlidjes Dorf mit meh- ren Wirthshaufern, weldje alle beffer fein tinnten als fie find, verfchiedenen Getverbtreibenden und fonftigem Bertehr, Vor we: nigen Sabren ift e8 gum grofen Theile abgebrannt, und ed find nunmebr an Stelle der fritheren bejdjeibencn Bauernhiujer aller: hand hodfabrende Gebsiude getreten, die aber aud gefdimad: poller fein fonnten ald fie find — Folge und Wirfung der giih- renden Runftanfidjten unferer Landbaumeifter, twelde, twie die in der Stadt, einen neuen Stil fucjen wollen, aber ihn nod im mer nidjt gefunden haben. Da das Dorf in einer jehr [dinen Umgebung liegt, fo haben fic die Stadtleute fdyon lange сари gezogen und pflegen den Gommer gang angenebm dort gu ver- bringen. Wud) einige GutBbefiser und Honoratioren find in ber Wnts dent Batrifden Gebtrae: Wotftdyoo. ber Bad dabhin, nur felten durch fernes Geraujd an jet ver- borgened Dafein mahnend. Wuf unferer Seite tar mehr Wnbau und mehr Bolf, jhine Hsfe folgten fic) in turgen Cnifernungen, givet ober drei beifammen fiehend, veidjlid) befdattet bon fdjwer beladenen Wpfelbdumen, gut bewaffert von teinen Hiefelbaden, weldje dem tiefen Thalbach eilig qutradjteten. Bor bem Haufe jprubelt ein frifeher Brunnen, auf dem Wane wiegen fich in Hol: zetnen Kiftdjen Rofen und Gelbveigelein. Ueber der Thiire ftebt ein frieblidjer Spruch, der den Lefer auf die Cwigteit vorbereitet oder ihin die Noth ded irbdifden Jammerthales weg gu didputiren jucht. Dak die Dacher fanft geneigt, mit Sdindeln belegt und pieje mit Steinen befdpiwert find, ift ohnedemt befannt. Bor dem Haufe fpielen die Kinder, etwas {dymuyig gwar, dod) fernesivegs in dem Mahe, dab die rothen Baden nicht mehr durdfdeinen fennten. uch Hithner, Tauben, Kage, Ferkeln finden fid) da, pie trauten Gejpielen der Lanbdlidjen Jugend. Auf ver andern Seite, die und gegeniiberliegt, ift meift Forft und gtiiner Whmengrund. Das Morgenlidht hat dad Cigene, bab ¢8 iiber Walb und Gaide gleicfam einen dimnen Silberfdleier gieht. G8 ift alB ob alled funtelte: Gras und Halim und Laub und dte Lannenbdume und die fernen Dacjer dev SGennhiitten und die Felfenwanbde, die aus ben weichen Triften fo raul empor- fteigen. Und damal3 war diefer Silberfdjleter befonders {aine! Die Berghange jenfeits des Badhes bieten ibrigens alle еще per Wilbni®, aber auc) mance Spuren der Menfdenhand, die fie nugbar macht. Da erfdeint ein Waldden, reinlid) abgemartt wie ein Gdhachbretfeld, dann cin Wiedlein mit einem Heuftarel, dann wieder ein abgetriebener Holsfled, two die gefiillten Ftd): 918 oem БанИфен Фебтае: Partie von MWudory.