HW Re 0 SSS de Cat ia Tet aa nt Ta Te HAH TT RTT a Я чАКЯ ВИ ВИАН, ИЕН И pian ВЫ {aia ani +3330 Meinzig, 25. dunt [S64 ocee~ Preis einer Hummer 5 Ugr. Ии. 1095. —«—-Eefeheint jeden Sonnabend. Meklenbhurgtde Buflinde. —r. Sie medlendburgifde Verordnung bom 2. April 1864, betrejfend die Beftrafung der Dienftvergehen der Guisleute in den ritterfdjajtlidjen Gittern, hat einen Sdjret der Entriifiung herorgerufen. Grlaffen in einer Zeit, wo deutidje Teuppen fiir einen [cpwer mishandelten Bruderftamm fimpften, hat fte dem Auslande ein gewiffes Recht gegeben, die Frage aufzuiwerfen, ob die Quftinde, die dem deutfdjen Nationalgefiihl in Schleswig: Holjtein unertraglid) geworden feien, mit denen vergliden wer: den finnten, die in Meclenburg beftanden, ofne dak der Deut: fhe Bund ein Wort dagegen fprede oder fic wol gar zu dem Gedanten einer Crecution erhebe. Sn diefem Galle ift die Unbe- fannt{djajt de3 Uuslandes mit unferen Verhiltniffen infofern ein Vortheil Пи ци8 gewejen, alS man fic) an jene Verordnung allein gehalten hat. Wiibte man, dah fie Leinesivegs al3 Wno- malie unerhirter Wrt fiir fic) allein dafteht, fondern ein ФН eines iibereinjtimmenden Ganjgen, eine Confequeng eines Sy- {tems ift, wie viel fcpneidender twiirden ba die Urthetle ded Wus- fandes Tauten! Das Unglid Schleswig -Holfteins, dad hoffentlich ein Ende fic immer gefunden bat, und da8 Ungliid Meclenburgs, fiir bad noch Feine Whbiilfe gefunden it, haben denfelben traurigen Uv: fprung. Sn derfelben ReactionSperiode nach 1849, in der die Herzogthiimer der danifden Demokratie iiberliefert wurden, ift in Mecklenburg das Sunterthunt reftaurirt worden. Fm Wpril 1848 hatte ein augerordentlider Landtag, aus den alten Standen be- ftebend, ben altftanbdifdjen Rechten entfagt und e3 toar dann ein Verfaffungsentivurt fertig geworden, dem einige Mangel anbaf- ten mochten, an dem fic) aber ohne allgu grofe Mtithe fo beffern lie, baB das Land twie die Regierung die einem jeden Theile zu- ftebenden Rechte befamen. Bu einer rechtSgiltigen Berfaffung ift diefer Entwurf wegen des Proteftes von Strelig nicht geworden und man bat e8 fdjlieblid) am paffendften gefunden, gu dem al- ten Landtage guritcjutehren. Derfelbe befteht aus der Mitter: fhaft und der Зап] фо. Зи ber erftern gehiren alle Ritter: gutSbefiger, etwa 500 an Zabl, die als perfinltc) Berechtigte ev: feinen. Die Landfdjaft wird von 44 Stadten gebilbet, fiir die peren Biirgermeifter erfdjeinen. Cine Wahl zum Landtage findet aljo auch bter nicht ftatt, denn der jedeSmalige Biirgermeifter einer Gtadt ijt fraft feines Wmtes Berireter derjelben. Ginige Stidte biirfen ihce Biirgermeifter nicht gum Landtage fdyiden. Die Pri (aten haben durd) die Reformation Sig und Stimme verloren, die Bauernfojaft ift nie vertreten getwefen. Das widhtigfte der Rechte 508 Landtags ift bas in dem Erbvergleid von 1755 beivilligte, bab Ritterfdajt und Landjchaft guftimmen miiffen, wens ,,ctivas ihren habenden Privilegien, Reverfalen, Gerechtigheiten und Ber: ivdgen gulvider verordnet, ober ibnen etivas neuerlices aufer- legt, oder die auf die IanbdeSherrlidjen Dominen und Kammer: giiter geridjteten Conftitutionesd auf fie ausgedebnt werden follen.” Die Rechte der Stadte und namentlic) dev Rittergiiter, weldje piefer Erbvergleic) gu unantaftbaren macht, find ftattlider Wt, G8 eriftict duferlich eine ftaatlide Ginheit, aber bem Wefen nad ift Mecklenburg noch der alte, nur durd ein lofes Band gufam: mengehaltene und in viele eingelne Serrfdaften gerfallende Pa- trimonialftaat, in weldem dev Ritter nur fo weit in feiner abjo- uten Gewalt befdjrantt ijt, al8 er fic) im Bertragswege dem Fiirften gegenitber gebunden hat. Die Landritthe, welche die Re- gierung aus drei bon den Standen priifentirten Candidaten 0482 wablt, nehrten an der Verwaltung beauffidtigend Theil. Die Stanbe ernennen gewiffe Mitglieder der oberen Yuftigbehirden und betheiligen fic) durc) Bevollmadtigte an der Kelrutirung, pem Strafenbau u.a.m. Gndlich befigen die Ritterguisbefiger pie GerichiSbarteit und iiben die niedere Polget aus. = Die Lage der Bauern, die nur Pflidten, feine politifden Redite haben, ijt abfdeulic) getworden. Uripriinglic) gab es einen freien Bauernftand, der aber durch Misbraud der Gewalt gur Reibeigen daft berabgebriidt wurde. WIS man 1820 bie Reibz eigen{daft auffob, gab man den Sreigetwordenen fein Land. Man ichob fie theilS den Domiinen gu, theils warf man fie, wenn fie nidjt alg Tagldhner verierthet werden tonntet, aus ihren Mohnungen und fcjidite fie ind Lanbdarbeitshaus. нефа fiche Bauern mit Grundbefig gab eB damal nur twenige und ihre Bahl hatte fich feitbem immer vermindert, da der Buftand per Gefesgebung bent Ritter erlaubt, feine Banern abjumetern — gu legen oder absufdilachten, fagt man in Medlenburg — d. }. ihnen da8 Land yu nehmen und e8 gu feinem Rittergut gu fdjla- gen. nt 17. Sabrhunbdert exiftirten 12,000 citterfdjaftlide Bauern, im Sabre 1755 nur noc) 5000 und im Jahre 1860 bios @eneral Robert Ehmund Lee, Oberbefehlshaber de8 norbamerifanijmen Sonoerbunosheeres. Mah etuer Photographie.