J 1095. 25. Suni 1864.) Фа Зе НищертосеВ $е [а Э?опииегате. (Sortfegung und Shluf aus voriger Nummer.) II. Jacjoemt иго) пабези fiinf Monate, in denen nur dann und wann eine Roti; diber das excentrifeye Wufiveten ded Ungellagten an bie Deffentlicfeit gelangte, bas OSutereffe ded Publitums gee jteigert worden tar, wurde endlich die Grdffnung der Gericht3: verbandlungen definitio auf den 9. Mai feltgefest. Mit folcher Spannung war lange teinem Gerichtstage entgegengefehen wor: den. Lin balb 10 Uhr пах Фицав. Bablrethe Damen! Der gtofe Sufdauerraum gedriingt voll von Berfonen, namentlic) aus den hoheren Standen. Muf einem machtigen Tifde im Wffifenfaal vier grope Lidhtflafdjen mit ben inneren RKiepertheilen: Herz, Leber, Mi, Dtagen u. f. w. der Fran Dubé und der Wittwe ъе Ваши; ет jdwarzer und ein wether Kaften, AUrgneimittel ent: haltend; ein vierediges Raftchen von fhwargem Chagrin mit der hombopathifden Sormel in goldenen Lettern: ,, Similia simili- bus curantur‘’; etn Packet mit der Wuffejrift: ,, Ging Briefe des snculpaten, eine Ubhandlung, ein Drama, ein Actifel, Anmer: fungen und ein Leftament, vorgefunden in der Belle des Herren de la Pommerais’; ein Meliefplan des Haujes der Witiwe de Pauw, fowie andere Belegititce mehr. Um ein Biertel auf 11 Whe meldete der Suiffier den Gerichts- bof. Generaladvocat O8far de Vallée nahm den Sit der gerict: lidyen Behirde, Hr. de Boiffieu den Prafidentenfig ein. Wovocat Ladhaud war ber Bertheidiger, Cine Todtenftille herrfebte tnt Saale, alS nach bem Losiehen der Gefdworenen der Angeklagte hereingeliijrt wurde. Sein jugendlidy fines, ariftotratifdes Geficht, jeine regelmabigen, {chart gesetchneten Biige, fein dunteles Nuge, die зат Зее рез Teints, jowie der frydne Wuchs von dunfelbraunem Bart und Haar bildeten ein Ganges, das, wenn e8 fofort den Mann von Welt erfennen lies, unmiglich errathen lajfen fonnte, daf e8 einem Giftmijder angehirte. Das Auftre: ten de8 Ungeflagten war von vornherein etn ficheres, feftes, nur im erften Moment etwas befangenes, Wuf die erften Fragen ded Prafidenten nad Namen, Stand u. f. w., antwortete er etivas leife, aber ohne Crregtheit: ,,€dmond Couty de la Pommerais, Doctor der Medicin, 34 Rahre alt, wobnbhaft in der Rue ded Saint-Peres.” Wahrend der Berlefung des Wnklageact, laut dem Couth be la Pommerats angeflagt ift: ,,1) ber Geraphine Desmonne, Frau Dubizy , 2) ber Julie Francoife Teftu, Witwe be Pauw, vermittelft tidtlicher Gubftangen nady dem Leben ge: trachtet gu haben’, vertiefte fich ber Wngellagte in da8 Vejen einiger Notighlatter, dte er in der Hand hielt, feprieb dann eifrig mit Bleijtift, corrigirte, und hatte fehon nad Verlauf von einigen Minuten feine volle Unbefangenheit erlangt. Die betden erften Gerichtsfisungen wurden faft ausidlieflic Lom Berhir des Angeflagten in Anjyrud genommen. Geine Familie lebt in Neuvillecau-Bois. Sein Vater ift Wrgt wie ev, jein Onkel Kaufherr in Orleans. Cine von feinen Schwejtern ift mit einem parijer Wpothefer verheivathet. Gr felbft ift Ho- бора. 1854 bejtand er in Paris fein Doctoreramen. Der Prijident legt thm eine ungewbhnlide Gut nach Ausseicnung und Reidthum gur Laft. Oft hat ev fich in Bitifehviften um offi: cielle Stellen beworben. Die Behauptung de3 Prifidenten, er habe fich jelbft ben Grafentitel beigelegt, beftreitet er: ,,Derjelbe jet thm vom Baron d’Hauterive offictell ertheilt worden.” Qn einer verlefenen Gupplif an den Papft, worin er um die Ver: leihung de3 Ganct Sylveftertreuzes nachjudt, nennt der Wnge: flagte fic) einen ergebenen Unhanger de3 heil. Petrus und treuen Sohn der tatholifchen Kirde. Sehledjt harmonixt damit aber ein fury vor ber Geburt eines Gohnes von ihm niedergefchriebenes Teftament, das unter anderen folgende Stellen enthalt: ,,Seine (de8 Sohnes) Crztehung joll vor allem auf der WirklichEeit (les faits de la nature) beruben, Deine Frau foll ihm eine folide Gr- giehung geben. Зи ben Prieftern foll_er eben{o viele Martt- fereier, in den Religionen ebenfo viele Fabeln erbliden. Sollte mid in ber [egten Stunde nach einem Briefter verlangen, jo fann ba8 meinerfeits nur ein Moment der Verirrung fein, und ich unterfage meiner Frau, meinem Berlangen Folge gu geben. Seine materialiftifden Soeen treten ebenfallZ in einem von ihm veriffentlidten Werke iiber Hombopathie gu Lage. Wuf die Ver- miogensverbaltniffe bed WUngeklagten iibergehend, bemerft im der Prafident, bap er 1856 in Monaco mit einem Sehwindler und Spieler von Profeffion Namens Prateau, alias Marquis y’ Arlezano, in Verbindung geftanden, fiir diefen mit feiner Namensunterfdrift guigefagt und die Sculd nicht abgetragen habe. Der Angetlagte leugnet. Seine Unterfdrift habe man ihm abgenbthigt. Jn Geldverlegenheit habe er fic) nicht befun: den. Bon 1849—54 habe jein Vater ihm monatlic 200 Fr., von 1854 —58 monatlid) 500 Fr. ausgezahlt uid gu feiner Heirath 60,000 $r. hergegeben. — Cinem Dr. Gaftier hat er fiir 7000 Fer. тете Brarxi8 abgefaujt und nur 2000 Fr. davon begablt. ,, Rid ет’, meint er bier, ,,fondern Dr. Gaftier fet feinen Berpfltch: jh tungen nicht nacjgefommen.’’ — Aus emer Hulfsgejell{daft, de: ren Mitglied er war, will er nicht ausgefchloffen worden fein. — Auch feinen Verpflidjtungen dem WUpothefer Weber gegeniiber, mit dent er den Preis der von ihm verfdriebenen Medicamente theilte, ift er nidt nachgefontmen. ,,Da8 fei ein Misverjtandnif ; eS habe fich nur um die Urgnetmittel fiir jen Dispenfatorium де hanbdelt, und zivar, damit er feine erften Auslagen wieder er: lange.” Das Cabinet habe fic) tol in der Wohnung feiner Con: cubine befunden und diefe dte Miethe begabhlt? meint der Prifi- pent. ,, Nicht fie, ev Habe alles begablt.” Unermiidlicd) war, nach dem Prafidenten, der Wngellagte als Heirathscandioat. Wn zahl- reiche Ugenten hat er jich einer guten Partie wegen getandt. Dies leugnet Ungeflagter formell. Nur etn eingiges mal habe er von einent ihm vorgefdjlagenen Handel — e8 galt 50,000 Sr. fiir eine Frau nebjt einer Mitgift von 1 Mill. au fteuern — gu einem Agenten Louis alB von etivas Unmoralifdem gejproden. Bon der UAbneigung, die feine Sdhwiegermutter gegen ibn gebegt, meint er, fie babe nicht thin, jondern der Heirath gegolten, dte fie von ihrer Todjter trenne. —— Bon feinem contracttic) Cin: gebradhten gebirten etiva 18,000 Fr. in Uctien und Obligationen nidt ihm, ,, Wllerdings gehirten fie ihm”, meint er. ,,Cr habe nur fpanifde Werthpapiere gegen frangofifdje umgetaufdt, da feine Scwiegermutter von erfteren nichts habe twijfen wollen.“ Nadbem Prafident feftgeftellt, das WAngeklagter bis zu feiner Rerheirathung nichts befeffen und erft nach dem Lode jeiner Schwiegermutier einige Sdulden bezabhit hat, fragt er denjelben, wie er bie Frau be Pauw fennen gelernt habe? ,,1856 oder 57 fernte er 3uerft Grn. de Pauw fennen. Cr habe den Sawer: Eranfen drstlic) bebandelt. CErft 1858 jet derjelbe geftorben. Geine Beluche al8 Wrzt habe er nidt nur grati3 abgeftattet, fon: оеги dem Hrn. de Bauw aud) nod) 8000 Fr. zum Riidtauf etnes f ifm anvertrauten und von ibm verduperten Gemaloes vorge: ftrecit. Die Briefe ber Frau de Pauly beweifen es. Spater habe fie, im Ginverftandnif mit ihm, eine Wohnung in der Fue de Slustrirte Zeitung. serneutl gemiethet, vo er fein Dispenfatorium etnridjtete, und damals erjt feten die vertraulidjen Besichungen entitanden. Neun Monate vor fetner Heirath haben dtefe aufgehirt. Gr fet wo! noch gu ihr gegangen, aber nur der Eranten Kinder wegen. Gr habe jie bis gum legten Mugenblic unterjtiigt und ifr monatlich 200 Gr. gegeben.”” Nach dem Prifidventen fteht ex in allen Punt ten in Wrderjpruch mit den Seugen. Gr mtied die Witwe — aus Griinden. Sie hatte alles gethan, um feine Che yu vereiteln, und jpiiter, um fie gu ftdren, Wie aber dann 550,000 Fe. auf ibe Leben verfidern? ,,Anfangs’, meint Angetlagter, ,,habe eB fidh Hichftens um 4000 Fr. gehandelt. Er habe blos twiebder in den Belty der vorgeftredten Gelder gelangen und verbindern wollen, раб еще recjimapigen Grben davunt betrogen werden, Gr fei im Suni 1863 exft dann twieder gu der Witwe gegangen, nachdem er ibe in givet Briefen von dev Wffecurang-Angelegenheit gejagt und fte fich getweigert, darauf eingugehen.” Bom Prafidenten befragt, wie er e3 bitte miglic) machen wollen, jedeS Qabr fiir feinen Sohn 3262, file die Witiwe de Pauw 18,841 Fr., aljo im Ganjen mebr al3 22,000 Fe. an Praimien gu begablen, evflart Wugetlag: ter, er habe durch den Matler Dejmidt erfabren, die Contracte fonnten nay Verlauf von drei Jahren modviticirt werden, ex обе alfo in Wirklichteit nur eine Verpflichtung auf drei Jahre eingegan- gen. Der Prdjident widerlegt died dahin, day Delmidt ver tan: den habe, e8 handle fic) um eine formlidhe Lebensverjicherung. Ungetlagter habe demfetben auf beffen Bemerfung, die Begahlurg der Pramien miiffe ihm fehwer fallen, gefagt, er habe an dex Birje 200,000 §r. gewonnen, dte, gefehidt manipulict, 3u den Sabres: zahlungen geniigen miipten. ,,Jtie habe ev fo etwas gejagt, ver: fichert Ungeflagter. Daf er Defmidt Wuftrag gegeben, ihm ein fHleines Hotel gu 4— 500,000 Fr. gu fuchen, ftellt er ebenfalls in Abrede. Gr tonne hodhftens auf ein Haus, da fetne Frau, aber jedenfalls gu einem gertngern Breife, faufen wollte, angefpielt ha ben. Bom Priifidenten auf Widerfpritejen mit feinen Ausjagen bor dem Unterjudjungsricter betroffen, beruft ev fic) barauf, da- mal8 frank und verwirrt geivefen gu fein. Ueber jeine-tirtlichen Ubfichien bet AWbjcliefung dev Verficjerungscontracte gibt der Ungetlagte Auffdliffe, die fich refiimiven laffen wie folgt: ,,Statt 4. B. durch 20 Jahre, welche die Frau de Pauw leben tonnte, eine Prdmie bon 3000 Fr. gu zablen, was im ganzen 60,000 Fr. ausmadjte, habe er vorgesogen, bei Bergriferung de3 Kapitals bret Sabre lang je 20,000 Fr., 3u entrichten, um ficjer gu fein, die GU,000 Sr. in dret Jahren besahlt gu fehen, denn ex fonnte befiirdjten, vor der Frau de Pautw gu fterben, und die Pramien waren alsdann nidjt mehr begablt worden. Nady Verlauf der drei Sabre aber boffte ex bet den Compagnien eine Whanderung der Contracte dabin gu erlangen, dab dte eingesahlten 60,000 Fr. al dag MAequivalent einer Sahrespramie von 3000 Fr. durd) 20 Jahre betrachtet werden twiirden. Den Punkt der vorge: fivedtten Gelder erivternd, behauptet Angetlagter, guerft dem Manne der Frau 3000 Fr. und ibe felbft von 1858 bi 1863 jabrlic) 2500 Fr. eingehandigt 3u haben. Das Geld habe ev ihr in nicht recommandirten Briefen mit der Pojt gefdjtdt.” Фа mit in Widerfpruch fteht die iby in swet Jahren ausgehandigte Sumime in femnem Wusgabenbuche mit G80 Fr. angegeben. ,,Das Bud) fet nidjt in Orvdnung, war die Wnttvort. Wuf die Bor: {piegelung betreffS bes MRitfaufs dev Wffecurangen gegen 3000 Sr. Renten iibergehend, fragt Prafident den Wngellagten, ob ev die Witwe, wie diefe felbft und die Seugen 8 erflart, dagu be: ftimntt, jene RomBdte gu fpielen? De la Pommerais weif nur fo viel, dak Herr Defmidt fte mit allen Operationen vertraut ge: macht hat und dab fie folglid) wiffen mufte, von einem Ritdfauf fonne erft nach dret Jahren bie Hede fein. Was den nun vom Prafidenten angeregten Punkt de Sicjfranfftellens, de la Pom- merai8 Aeuperung: er werbe ihr etwas Wufregendes eingeben, den Fall auf der Vreppe u. f. tw. betvifft, fo erflatt Ungellagter: , Ste war wirklich frank. Yo) bin Wrgt. Yeh Fann e8 verfichern. Gie litt feit ihrer KRindheit an einer Herz und Magenkrankheit. Wie hatten jonft Wergte wie die HH. Velpeau, Nelaton und Gau: dinot ihr verfdreiben finnen, was fie ifr verfdhrieben haben?” Die Gehauptung de3 Prafidenten, ex Wngellagter) habe der Witwe be Pauw 3 Hr. fiir eine Stunde im Grand-Hotel erjegt, die fie der Kombdte wegen einftellen mupte, aus feinem Wusgabenbuch, wo unter der DageSrubrif Me. Dep.... 6 bi3 8 Fr. und vom 11, Rov., dem Tage, an weldjem fie das Simmer gu bhiiten anfing, 12 bis 18 Fer. vergeichnet ftehen, gehe dad hervor, befampit de la Pom: merat8 mit bem Bemerfen, das Me. Dep.... beife nicht Mdme. de Pauw, fondern Moyenne dépense (burch{djnitilide Wusgaben). Am Donnerstag will er ihr fenen Befuch gemacht haben. Mund al8 der Brafident die unter I. angefiihrte Stelle aus dem Briefe an bie Grau de Ritter vorlieft, fagt ex, mit dem ,,er” finne ebenfo gut jemand anbder3 gemeint fein. Эйи 16., wo dte Witwe fich jo wohl befand, dab fie forgfaltig ihre Toilette machte, hat er fie leidend angetroffen. hr nachberiges Kranffein wird vow ibm bem von ihr unmittelbar nach Tijd) genommenen Bade guge- {drieben. Gr jet an dem WAbende nur eine Viertelftunde bet thr geblieben. Gein Portrat, das er бе дебет und das fte foftber hatte einfaffen und mit einer Grafenfrone verjieren laffen, habe exam 16. nur de8halb mitgenommen, um danad) ein abnlides anfertigen gu laffen. Gr behanbdelte fie mit Hleip wicht аи, damit die Wifecurangcompagnien die} nicht gegen ihn ausdeuten fonnten. Gr fam nur, um fic nad ihrem Befinden au erfundi- gen. Siiv fo frank habe er fie nicht gebalten. ,,G8 ift nit an: nehmbar’’, ruft ber Ungellagte ploglid, dab, wenn diefe Frau, twie e8 die Wnklage fagt, auf mein Wnrathen hin eine Komidte gefpielt, toenn fie wirklid) etwas von mir empfangen, dted nicht thren Wergten, ihren BVertrauten, ihren Godhtern mttgetbhetlt hatte!’ Das Crbrodene hat er nicht hintwegraiumen laffen, wie ber Prafident bemerkt, wol aber yu der Kranfen gefagt, das fei ungefund. Das Fraulein d’Huillemant (f. I.) will ev iiber ihre Wus- fagen felbft gur Mebe ftellen. Mit dem gropten Nachorud leugnet der WUngellagte, givet bon der Witwe be Pauw an ihre Ver- fwandten gerichtete Briefe am 17. Nov. auf die Poft gegeben gu haben. Qn dent vom Prifidenten vorgelefenen Briefe an ihre Sechwefter flagt Sdreiberin fehr und jdeint ben Tod heranna: hen zu feben. Miemand verjchaffe ihr Linberung, wenn nicht ein englifeher Wrst, gu dem fie eine Freundin geflihrt habe und deffen Woreffe fie nidt genau wijfe, Leyterer, тебе, деве ibr ftarle Dojen Digitalin ein. Der Angetlagte тб мет, weshalb fie da8 alles gefehrieben , tenn e8 wicht wabr geivefen? Der Prafident: ,,Sie fagten e8 ihr tn dic Feder.” Sn demt Mafe als das Verbhsr vorfdircitet, wird der Ungellagte ertegter, ,,Mein!’ cuft er endlid. ,,Dte Frau de Pauw ift nicht an Gift geftorben, ic) werbe e8 beiweifen! Die Herren Crperten haben feine Spur von DurdjlSderung (perforation) vorgefunden. Was heweift das? Hat fie nidt an einer Magenentsiindung fterben founen? Uebrigend bin ich WUegt, miiffen Sie ен, und ic) werde den Sadhberftindigen fdjon Rede ftehen.” G8 iff 5 Ubr. Die Sibung wird aufgeboben. Bei Ersfinung der Sigung vom 10. ат елец der иде: flagte rubiger. Wahrend der Brajident зи ihm fprad), arbettete er mit einer Bletfeder. Bet der Wiederaufnahme de3 Verhirs (apt der Prafident 08 fic) angelegen fein, alle Puntte hervorzubeben, die das Verlangen des Ungetlagten nad) dem Befiy dev 550,000 Fr. bewveijen. Sofort ift de la Pommerais wieder Feuer und Flamme und befiveitet alle bavauf fic) begiehenden Seugenausfagen. Den Brief mit der gefiilfdjten Unterfehrift von Chateaurour (f. 1.) habe er fetner Sapwelter jdjretben lajfen, weil Serr Tefiu in Havre, dev Swager der Witwe de Pauiv, den ex aufgefordert hatte, fich mit ibnt im Snitereffe der Kinder ins Cinbernebhmen gu fegen, бит еще Antwort evthetlte, und died dei Wffecurangcompagnien foie Herrn Defmidt auffallen fonnte. Cin bebeutendes Sntereffe bot die nunmehr vorgenonmene Verlejung der 23 unter I. erwahn ten Briefe dar. Das ganze Gefpiunft tvitt davin far yu Tage. Die Witwe de Pauw jpricht darin von der Uffecurang — fie hat alle VerficherungSarten genau ftudict und [и endlich definitiv fix eine ent{chieden — von den Darlehen, die ihr de la Pomme- rais gemacht, von fetner bewahrten Uneigenntigigteit, von ihrer eigenen Dantbarfeit, von ihrer Familie, welche fle und die fie nicht liebt, oon ihrer Krantheit, ijren Leiden, trem бий ие, gu _einemt QUrgte gu geben, ,,da er (de [a Pommerais) fic) ent: jcplofjen habe, fre nie mehr drgtlich 3u bebandeln’, von einem Urgte, der ihr bedeutende Dofen Digitalin eingegeben 2c. — S38 ift immer die alte Gefchidte. MUeberall fchaut der Bjerdefuf burd). — Gie dantt de fa PBommerais fiir erhattene 3000 Fr. und bittet ibn, thr 30,000 Fr. au fdicen, deren Cmpfang fie im folgenden Briefe befcheinigt. ,,13,000! verbeffert der Ungetlagte. Und al der Prdjivent ihm den Ginwand mat, im Briefe ftehen 30,000, meint er, da8 beweife eben, daf er die Wabr: рем fage. — vogifd) ward, aber etwas fadenjdjeinig 20%! — Die 13,000 Fr. hat ev felbft unter Couvert ihr hingetragen und in Gegenwart eines Aufwarter3 einer Frau in der Portierloge tibergeben. Zufillig aber weifs weder die Concierge noch рек Эй: warter fic) des Falls gu entjinnen. Bon mehren Wersten, Dr. Deformeaug und Dr. Nélaton, bei denen fie fich Raths erholt hat, iiberfendet Frau de Pauw ihm die Recepte. Dann fomint wieder ber unbefannte Englander aufs Tapet, dev ihr Blaufdure mit Buder und Digitalin eingegeben hat. Bon dem jedoch ift tein Htecept borhanbden. Weshalb? O, der Wngellagte ift um feine Antwort verlegen! ,,Der Upothefer hat das Recept als zu ges fabrlich behalten.’ — Der legte Brief ift vom 16, November. Die Witte beftrebt fteh davin, thn (be fa Pommerais8) 3u berubi: gen. Cine Freundin habe ihr gerathen, gu ibr auf8 Gand qu fommen; fie gehe und verfpredie bald gu те бен, Зе [а Зоне merais hat fich bemitht, dite Woreffe diejer Freundin ausfindig gu machen, e3 ijt ihm aber nicht gelungen. Der Priifident fieht in bem Schreiben einen triftigen Grund fiir ihn, jte an dem Lage su befucen. Und fo wirds fein. Niche gliclicjer ijt der Ungeflagte, als ed fiir in davauf antommt, fic} iiber den Ver- brauch des feblenden Digitalinquantums aussuweifen. Nachdem der Prajident jdylteblidh) den Gejdjworenen noch einmal die Ergeb- niffe der drgtlichen Unterjuchung vorgefiirt, die grofe Ungahl der in der Wohnung de3 Wngetlagten vorgefundenen tddlicen Gifte herborgeboben und gu bem Sdluffe gelangt ift, dab die Frau de Pauw an einer VBergiftung geftorben, wird zum Berhir de la Pommerais betreffs des Todes der Frau Dubigh gefdyritten. Der Haupthelaftungspuntt der Wnllage, die Berordnung von 10 Gentigramm Digitalin und 25 Centigramm Morphin-Hpdro- chlorat hittet der WUngetlagte fich wol gu beftreiten, da der bez treffende Upotheter in Belleville das Recept in fein Regifter ein: getragen. Mach ihm verbielt e8 fic) fo damit: Sn der Iadht vom 7. yum 8. Oct, benadvichtigte thn feine Frau von dem Krank: werden ihrer Mutter, weldhes ex deren Unvorfichtigheit, mehre Stunden lang mit den Fitben auf dem fteinernen Fupboden ver- harrt gu Haben, und einem Hergleiden gufdjriebh. Sofort lie ev givet Mergte, die Doctoren Qoijeau und Leboucher, holen. Mitte lerweile fonnte er felbft aber nicht miiffig bleiben und verorbdnete fomit 10 Gentigramm Digitalin in gwet Padetden, von denen ex bann eind in ein bedeutende3s Quantum Waffer gefdhiittet. Das Digitalin fei im Waffer nidt Wealich. Gr viihre e3 um, der gripere Theil finke yu Boden *), und von dem Waffer gebe er in jdwachen Dofen, theeldffelivetfe in langen Bwifdjenriumen den Kranten. Die Frage: , Weshalb denn 10 Centigramm?” beant: wortet ev ettua mit den Worten: ,,Berordnet fet nidjt eingenom: men, Pflidht ded Wrgtes fet e8, dic Urt und Weife gu beftimmen, in der dad Cinnehmen erfolgen mitffe.” Den verfdjiedenen Wn: fichten der MWergte, bon denen givei, bie Doctoren Duvier und Xeboucher, glaubien, die Kranke habe die Cholera, fegte ev die Behauptung entgegen, fie fei lingft bergttank gewefen und an einem Lungenfdlage geftorben. Den Wusfagen der Geperten gegeniiber, fie fet weder an einem Gergleiden noch on einem Lungenfdjlage, noc) endlich an ber Cholera geftorben, ruft Wn- geflagter: , Und wer fagt den Orn. Crperten, dak meine Sdwie: germutter fich einer blihenden Gefundheit erfreute? Was die ihm их За gelegte Wegnahme bon Werthpapieren betrifft, jo fagt Ungeflagter, feine Frau habe fie aufgehoben, Frau Oubiyy habe fein Bermigen gehabt. Yhe Gatte habe alles an feine Todhter ubertragen. ,,Ote hat von den Renten ihrer Todjter gelebt,” fiigt Angellagter hingu. Und vor dem Unterjuchungsriciter hatte er ausgejagt, nie um die Berndgensverhiliniffe feiner Sdhwieger: mutter gewuft zu haben. Mach einer langen Rifferdebatte iiber von dem Wngellagten nad bem Code feiner Sdwiegermutter geleiftete Bahlungen beruft fich de la Pommeraid fejlieblich auf jeinen Berthetdiger, der длине Papiere in Sinden habe. III. Das Seugenverhor паб einen Theil der aiwetten, fotwie dte ganzen vier folgenden Gerict3figungen (11.— 14. Mat) in Wn: fprud. Goudon, Beamter, 64 Yabe alt, ift her Schwager der rau de Pauly und hat bie Klage eingereidjt. Gene lebte nach ihm in fo demlicjen Verhaltniffen, dap feine Grau ihr mehr: mals Geld und gulegt, als fie feins mehr hatte, fogar Sachen gum Berfas im Lethhaufe gegeben hatte. Beftetigt wird died von deffen Frau, Yeanne Marie Teftu, der Schwefter der Witwe, der ее ии Bertrauen mitgetheilt hat, de In Pom: meratd fdide fie gu Mergen, e8 langiveile fte dad fehr, und fie gebrauche nichts bon dem, was die Yerste ihr verferieben. De la Pommerais habe fie bet dem Grabe ihrer Mutter fdjodren laffen, tiber alles das ein unverbriichliches Schweigen gu bee obadhien. Win Begritbniftage hat fie einen Brief von ihrer Schwefter mit der Meldung erhalten, dieje liege.feit 14. Tagen frank gu Bette, und adjt Lage guvor haite fie mit ihr gefrith: Пи. Doc} hat dieje, wie ber Berthetdiger Lachaud die Beugin ausfagen lapt, an dem Tage fic) auch iiber Hergflopfrir, Blut ipeten und givei Lage Krantein gedufert und u. a. gefagt, ,.Gert be fa Pommerais biife an dent Lage, wo fie ftiirbe, 20,000 Fr. etn.“ (Fortfesung und SHlugB auf Seite 435.\, *) Bon Dr. Lardieu fpdter wibderleat.