Yllustrirte Zeitung, warts, auf die fihn aup dent Felfen thronende Burg Забией, лит uns das Bild in unferer Seele eingupragen, welded im Sult 1774 den fugendliden Dichter Goethe auf feiner in Veagleitung Sava: ter S ind Vajedvi’s unternommenen, ,,Gerz und Sinn erfreuen: den’ Rachenfahrt Unlag ум dem Liede gab: ,,.Goch auf dem alter Thurme fteht des Helden edler Geift.” Wot fahren die rubhig hingleitenden Menichen: Schifflein nods immer, inter yu, und 08 cilen dagu die Wagengiige mit ihren Hunderten von Menfdyenz findern faufend woriiber, aber der Geift ded Helder erfeheint nicht mehr auf feiner Burg, um 3u dem Wandrer au reden; denn Sehlof Lahnect ift nun den Lehenden twiedergegeben. Gin Eng: (трек [ARE die tweiten und grofartigen Raume der Burg, teldhe Том бог Фет Sabre 1200 yon den Grabifchsfen von Maing zum Sehurse flix thre Vefigungen in Lahnften erbaut worden, in ale tem Stile wieberherftellen, ein nicht uniwiirdiges NadbarfdjloB hed fdnigliden Stokenfels, mit weldent e8 wenightend hinfidht- fic) feiner Ausficht rheinauf: und abwirts und in die Berge des Lahnthals den Vergleich aushalten fann. Wie Labned dieffeits, fo fojlieft jenfeits der Lahn die hod) auf dem ftetlen Felfenjode des Wilerheiligenbergs erbaute, al8 Wallfabrisort befaunte Raz pelle bas Lahnthal nad dem Rheine zu ab. Wher faum dah wir uns bei threm Anblic in die wunderglaubige Beit ber Romantit verfentt haben, fithrt un8 ein am Fube de8 Fellens gelegenes Hiittenwert wieder mitten in die gemerbthatige Gegenwart au- rid, An waldbewachfenen, fteilen Abhangen mit {chroffern wel: fervorfpritngen hin, реп УП iminer zur Vinten, aeht ber Bug in Curven thalaufiwarts an einigen Dirfern und Cifeniverfen vor: ither, und {djon fiindigt fic} in ber Rerne Gms durch fein hervor: ragendes Vadehaus su den vier Thiirmen und die fdhimmernde nacade feines Curfaalbaues an, im Sintergrunde den befannten Aelfenberg, von dem fic) die fhine Ausficht auf ben au Вен liegenden tvelbertihmten Curort dffnet. Nur nod) einige Mtnu- ten, und twit find mitten in deffen reinlichen Anlagen, und jen: fett der Lahn erblicen wir die elegante Gauferreihe, welche fich in fanggedebuter Linte dicht unter den fteilen, rebenbepflangten Bergen hingteht. Der Bug halt unfern der herrfdaftlicjen Bade: Haufer, twelche die wol fohon ben Rimern betannten, aber erft im Jahre 1355 sum erften mal urfundlich erwdbnten, und Те: dent bon Taujenden und Taufenden befuchten Geilquellen, det Reffetbrunnen und das Kranchen, einidhliefen. och ift die Cur nicht erdffnet, und die fafhionable Welt wogt noch nicht durch die Wnlagen und driingt fid) durdy ben Garten wud Curfaal; beleben wit deshalh in Crmangelung des Wnblids modernen Badelebens ben Ort mit ansiehenden Geftalien der Bergangenbeit. Wol war im Qahre 1774, al8 Goethe mit Lavater und Baledow hier ver: weilte, bev Badeort ein gangs anberer; auger den herridaftlicen Gebiduden waren nur wenige Hauler yur Beherbergung der Gafte vorhanden, denn erft in diefem Sabrhundert. hat fteh Gms durd die immer fteigende Frequeng au einer Stadt erhoben, die jett tiber 3000 Cinwokner sah. Der frithern geringen Wusdehning entiprad) aud) der Ton einer ungegwungenen, familidren Gefel: ligkeit, dex unter den Badegiften herefdjte. Wenn indeffen Goethe in Wahrheit und Diehtung beridtet, dak vamals, als er й bier aufgebalten, unmafig getangt worden fei, dah 8 an Ubend-, Mitternacht- und Morgenftinddyen auch nicht gefeblt und die Ytin- gern des Sdhlafed fehr wentg genoffen bitten, wenn er fogar von launigen Masteraden ergahlt, fo magq iwol aud feine eiqne Perfonlichteit, tweldje damals in der Bliite ihrer Krafigenialitat аль, zu dicfer Ausgelaffenheit nicht tuentg beiqetragen Бабе. her neben dem lebensfrohen, in voller Yugendtraft ftebenden Dichter fei, bevor wir Ems verlaffen, nod) eines anbdern in filler Wehmuth gedadht, des edlen Vaterlands: rnd Fretheitsfangerds Max v. Schentendorf, welder hier, als er, еп Яейи 568 Todes fehon im Зщен, ин Sabre 1817 die Heitquelfen Бей, ет Тебе Lied mit dem abnungebollen Sapluffe gedichtet bat: D Quel’, id mug dir danfen, Und foll ber Staub verfinten Wenefen will id) bier, an dUntle Grabesnacdht, Die feligftenr Gedanter Vom BWaffer will id) trinten, Crfitllen mid) bei bir. Das ewig tabend macht. Das Andbenfen des Didhters, dex feine edle Enipfindung, jein fiit Dad Vaterland qlithendes Gefithl in Hundert herrliche Lieder ergoh, bealeite uns su ber Statte, wo im Satoffe fetier Biter dev deutfehe Mar geboren worden ift, dev wie fein anbderer mit viferner Energie und mit nie su beugendem Muthe fiir feine Be- freiung geivirtt und mit der edelften Standhaftigfeit fiir daffelbe gelitten hat. Die Bahn filhrt uns in iwenigen Minuten dorthin, an bem Heden Daufenau mit feiner alten Rirehe und feinen sahleeiden Obftwdldern voriiber; nod cine Rritmmtung bed Thales, und vor ing Ttegt der alte Thrm dev Burg Хам auf der Spibe cines huhen, waldbewadhfenen Bergkeqets: weiter abiwarts auf halber Berghihe die Burg Stein, und af dent jenfeitigen Ufer des Fluffes das iiberaus anmuthiq im Thale qeleqenc, из alte Stidtejen Naffau, weldes, urfpriingticy eine fWniatiche Villa, von dev aus dic Kaifer in dem benadbarten Kammerforfte Sporkendurg des Waidwwerks pfleaten, Fehon im Jahre 790 unter dem Namen ,RNafonga” in ciner Urhinde vorkommet. Die hohen Vaumgruppen, welche einen Theil des Orteg unferen Wigen ent: dehen, gehiren dem Rielmannseage’fden, frither bom Stein tdjen Garten an, Die Burg Naffau, dic wir suerft befuchen, hat ihren Namen vow bem unten gefeqenen Stadtejen evhalten; fie ift um 1100 erbaut and war vom Yabre 1158 an Hauptfis der Grafen von Naffau, deren fpatere beide Linien, die walramifdme und ottonifehe, diefelbe gemeinjant befaken, Mune) wurden bie An- jpriiche von dev legtern, nadjoemt fie in die Niederlande ither: geqangen war, feineswegs aafaeqeben, wie fich denn nod) 1557 Wilhelm der Sdveigfame Wee BEd Kemeinjamen Stammes, Ramens und Mappens cin Xehtel derfetben vorbehatten hat. Mf der Hihe ded Berges angelangt, rehmen uns thre verfatlenen, mit reichfidhent Anuneraviin tibergogenen Mauern auf. Der Wid vont Thuvite in das tief unten Legende Yahuthal umd in dag Thal der MiiHlbach, welches mm, tie atle dic vortatifejent Seitenthdler der umtern Yayn, nicht lange mehr des verdienten Refuds dev Touriften harven wird, ift itberans {epnend, Dev Riiiveg filhrt und gu der Nuine dev Burg som Stein, frither tin Burafrieden von Raffa qelegen und der vomnitic vom Stein angebbrig, welche im Fabre 1158 gum eeften mat сей und TREE nit deat Sropten ihres Rantens ausgeftorben ift. Bon dev Burg der Whnen wenden wir wns nach dent Ост ими ли dem frtiher vom Steinyehen, jest Nielmannsenge fchen Sehloffe, Wo aM 2h, Oct. 1THT Heinrich Ariedvidy Karl Feiherr wom and MUR Stein geboren wurde. Wenn wir dr den Ооо р еще: treten find, nimumt auf der linten Seite ein in aothifdbem Stile aus Quadern evvidjteter Tourn unfere ufmerfamteit i Mn: fpruc); ed iff dev berithinte Bau, welehen Freiherr wom Stein sunt Gebdchtnif der Vefretung Deutfehlands hat berftellen faffen, cin Momunent, dag, feiner Bedeutig nay cingig in feiner Urt, in wieler Begiohung bexeidhnend auch fiir pen Sharatter des Gr: bawers tft, Die Worte ther dem vordern Portate deffefben: HSin fefte Burg ift urfer Gott’, und tber ben Cingange vom ЛЕ 1096. 2. Зий 1864.) Allustrrte Zertung, Wodenkalender. $ 1864 Proteftanten Яаббо ен und ею Suden Tiirten Sui 1864 5624 1281 . Suni Sivan Moharrent 3. ©. [LS.n. Trin. 7 ©, п, ВЕ. 21.2.6.п.81. 129. 28. 4. М. А ОТ 22, Exfebius [30, 29, Thamuz 5. 2D. [Charlotte бура 23. (цефриа! 1. 30, Safar 6. Me. Efatas Dominica 24. GO.4. 0.7.) 2. 1. 7. Х. [Wilivatd Billibald 24. Febronia 3. 3. 8. 5. Ут Rilian 26. David 4 3. Фиша 9; 6. буи бШабь [57. тебе 5, ббичаь 4. sAflronomifder alender. Gulmination с ber Sonne Mond 1864 Sterigeit Juli uemittlern rag Ringe Breite Aufgang Untergang Miittoge мин. Beit 3 60 4g 5519) a 56/ 95° -- 3% 48/31 35 Frith 4 6 30 51 12 4 71 108 4 26 § am Tage 5 6 54 48 12 4 17] 120 45 ah 35’abps. 6 6 58 44 12 4 298 132 5 8 я 95 7 7 2 4t 12 4 37 444 5 ofp om Rage y 95 8 7 6 3812 4 47 156 4 47 9 45 9 7 10 34112 4 56 168 -— 4 20 10 10 sonnencufgang 3 1. 55 Mt. Sonnenunttergang 8 Ц. 15 Dt. Neumond den 4, Quli 1 UW. 15 DR feity. Mond in Erdferne ben $3. Yuli 7 UW, frit. Mond int YAequator ven y. Yuli 4 Ц. nachmittags. Culminationspauer der Gorme 2/ 17” Sterngeit. Witterungsbeobadjtungen yu Leipzig. Barometer in parifer . . s . 1864 Cinien auf O° reducirt, PHermometer nad Ream ча, Suni 8 Ubr 2 Uhr 8 Uby 8 Uhy 2 Whr 8 Uber Злая ridtung frith nacjm. fabends] frith macjm. abenbds 19 334,78 335,08 335,77 )+ 12,5}+- 14,0/-+ 11,1] + 12,5 w 20 337,15 337,06 336,85 11,8 15,3 13,5 13,5] NW 21 336,18 335,22 334,82 13,0 17,8 16,0 15,6] SW 29 335,00 334,77 335,24 12, 16,0] 14,4) 142] м 23 335,06 334,45 384,28 12,8 19,4 15,5 15,9 Ww 24 333,39 334,30 334,76 10,4 15,0 13,5 13,0) W 25 335,48 334,30] ....../+ 12,4/+ 15,8]+ 130/+ 13,7) М Das чаи а[. Sehlopgartern her: ,,Mtdt uns, Herr, niet uns, fonder deinen Nanten allein gebithret die Ghre’, offenbaren den Grundton, welcher bas Herz des Mannes, der unerfehittterlidy dem ibn ver- folgenden Weltbeswinger entgegenftand, erfiillte, und welder ihr an ber Rettung des Vaterlandes nie vergagen Lief. Much die allegorifcjen Figuren, welde auger den Standbildern der Sehus: heiligen dev verbiindeten Mrchte die duferen Wande des Thurmes icjntiidten, die Religion, dle Beharvlidjicit und Tapferkeit dar: ftellend, seugen von dev auf Religiofitat gqegritndeten Charafter- fttirfe de& feltenen Mannes. Yim stvetten Stodiverfe bes Bares befindet fic) das Urbeitszimmer des Hretherrn, noch in demfelben Suftande, wie er e8 verlaffen bat, mit der in fiinf Gruppen qeord- neten Bilbern bedeutender Mduner bon den Zeiten dev Reformaz tion bid gu den Hreihettstriegen. Sm oberften Thurmgimmer find bie in carrarifdem Mamor von Randy ausgefithrien Biiften der огр wverbiindeten Herricer aufgeftellt, und vier Gedenttafein erinnern an die glorveidjften Tage ber Sabre 1812 — 1815. *) Will aber jemand das Geddchinth des qroken Mannes durch den Befuch noc) anbever Orte beleben, fo verfdume er nicht, die Statte cufgufiucher, wo feine до ем Nefte beftattet find. Bon Naffau qelangt man in zwei, bon Ems aus in einer Stunde auf dad Габи: fteiner Forfthaus auf der Hohe swifcen Labn und Rhein, und bon dort in twentg mehr al8 einer Biertelftunde ourch fdinen Wald nach bem Dorje Frit, wo fich die Familiengruft derer vont Stein befindet. Dort rubt ,,de3 qebeugten Vaterlandes une gebeugter Sohn’ al8 der Leste fetnes Stammes, und auch feine leste Todhter, Grafin Therefe von Kielmannsegge, weldje, wie die ihr vorangegangene Schwefter Grafin Giech, bed Baters edlen, bet ihy in der umfaffenditen Mildthatigtett fic) offenbaren: den Sinn geerbt hatte, tft im Januar 1863 ihm dorthin gefolgt. (Rortiesung folat.) *) Wud) ber Breund der vaterlandtifijen Literatur verlapt ben dentwitrd gen Ort nidt ohne Antereffe; benn aus diefem Sajloffe ftammt die сай Werther von Neunheiligen, geb. vom Stein, deren Bilge Goethe der Grafin im Milhelin Metiter geliehen hat. Die dentfdien Ortsnamen.*) An Oris: und Perfonennanten befigt ote deutfdye Sprache eine folehe Riille und mance von ihnen reichen in eine fo ое ent: leqne Borgeit лили, рав das beutfde Wirterbuch der Britder Grimm fic entfchlieben мае, ihrer Wufzahlung gang yu ent: jagen und fie bagegen frdter einer eigenen Sammlung gu iiber: weijen, durd) welche dann ein ungeabntes Licht auf alle Theile und Zeiten unferer Sprache fic) ausbreiten wiirde. Bereit3 erz fill fic) diefe Hoffnung Grimn’s. G8 hat Cenft Forftemann im Sahre 1859 yu feinem Wtdeutfehen Namenshuch den ziveiten Band erfdjeinen laffen, tweldher die deutiden Ort8ncmen vom erften Sabrhundert an bi3 gum Sabre 1100 urkundlicd) gefammrelt ent halt, und in dent neuen Werke, deffen Titel hier oben voranfteht, gewabhrt er min eine migtidft leichte Ueberficht iiber bas von ibm bisher fpracdhlid) und gefchichtlid) durdhmeffene Gebict der deutfdben Orisnamendlunde. Wir erhalten badurd) eine Namtens- geograpbie in bemfelben Stnne, in weldem natuctviffenfdafttich von einer Pflanjzengeographie die Rede tft. Wie die бе: denen Grundformen dev Pflangendede den Cindruc: beftimmen, dent eine Lanbdfdaft auf den empftndenden Befchawer macht, and twie Humboldt fogar von bem tand{djaftlicjen Chavatter eines Theiles des Sternenhimmels fpridt, jo bildet auch die Berithrung und Durdbringung der vielfacden Namenformen mit ihren man: nigfaltigen Glementen qewiffermagen {pra hliche Qandfdaf: ten, die das geiftige Wuge des fpradhjinnigen Beobachters mebr ober minder feffeln” (6. 262). Gine Ucherficht in Babhlen bringt diefe Verfchiedenheit des Landfdbaftlichen Charafters am beften au elementar faflicher Anfdaruing. Mir fiegt, fagt Forftemaimn, cine Marfterimg 50% iiber еНоа 350 Ortanamen der Gegend um Nordhaufen und eine anbete iiber 213 Namen der Umgegend von Stuttgart. Hebe ig aus beiden Wbthetlungen die am Hauftigften oorfommenden Grundivirter heraus und ordne fie nad) ber AUngabhl der Pro- cente, welche jedes diefer Grundiwdrter von dev gangen Bahl der Orisnamen der betreffenden Gegend umfapt, fo erqibt fich fol: qenbdes: Novdhaujen: Stuttgart : erode 21 Procent zingen 20 Procent sinigen (ingen) 9 — zhaufen 9 — Lebeit 6 — = heim 8 — {tat 5 shah 8 — боле 4 — eberg 6 — dort 4 — zwetler 5 — VBeide Geqenden haben alfo das Gemetnfante, dak der Grad dev Mannigfaltigtcit ihrer Ortsnamenmifehung gientlid) derfelbe ИБ моем der an Gaufiqkeit erfte Wusgang der Orignamen in Берем Gebieten ettoa ein Hiinftel der gangen Maffe, der im fers: ten Range ftehende dagegen in beiden Landfdafien etiwa 1/4 bis Y%, ausmadt; dad deutet alfo auf denjelben Grad von Naturz wiichfiateit der Orisnamen oder auf daffetbe Mafy organifder Rerbreitung derfelben in beiden Gebieten. Trosdem ift dev land: {haftliche Charatter beider Gegenden fo verjdieden, dafs unter den fechs haufigiten Ausqdngen in der ctnen Gruppe fie) nur ей (Иден und -haufen) finden, die auch in der andern Gruppe au den feds haufigfter Enbungen gehbren, Die Gegend unt Stuttgart ift etivas einfiriniger als die um Rordhaujen, da in erfterer fees Namenausgdnge gufanmmren fehon 56. tn diefer nur 49 Procent aller Orignamen bilden. Gewiffe Grundiworter mangeln einigen Geqenden дали; fo dem Rurflirftenthum Фет die Formen auf --feben, -wang und -—weiler. Bum Theil liegt dies dari, bafy Dertlidpteiten, welche urfpriingliad pure) dice Grundivdrter begcichnet wurden, Hier twirklicy nicht vortommten, Reerbufen und Vorgebirge wird man 4. 3. Ш Thiringen rit fucjen. Der Hauptarund aber, warum gewiffe PBildungen eingelnen Gegenden abgehen, liegt offenbar in dialet- tifchen Verhaltniffen und damit in uvalten hiftorifehen Borgdn- Gen, Wid DAs ift es eben, was wns diefes Gebiet angiehend macht, Denn fomit ergeben fich die Ortsnamen als ein Refler altefter Sprach: und Vilkerverhialiniffe und werfen cin Licht auf Zeiten, aus denen Fein qefehricbenes Blatt, tein in den Felfen gehauenes Reicher heritbervetcht. Sugleich lieqt in dent Benennen der Oerter паб Женей миф menfehlicher Thitiqkeit die altefte und cine farhfte Art, bas Wardenten eines Mares зи verewigen, und twies derum it diefer Hinficyt find Orisnamen die unvergdinglichfte Art vou Monumenten, ungugitnalicy fogar dem Rriege, Wher cine foldhe Ortsnamensgefehichte ermbgtieht fiey mur nach anhalt: tender von ей, Wiffen und sritif qleidynrifin geleitete For: fehungdmithe. Феи е und Geographic nriiffen dem Фура: forfder bier ale Leuchten dienen; et nuh fie dev velativ dteften *) З0п СПИ Forftenann, 8. VI. 353. Mordbaujen, Ferd. For} smaun’s Berleg. Dev Mtar tft auf dem еде, Der Mai ift vor ber ХО! Sm Garten, auf den Wiefer he Blimlein fonumt Herfilr! Da hab’ ic) ben Stab genommen, Da hab’ id) dag VBilndel gefdriirt, Bieh? weiter und immer weiter, Wohin bie Strafe mid) fiihrt. Wilhelm Miiller. Willft du mix folgen, geneigter Lefer, iwenn id dir jest aus der Grinnerung den Ausflug jdjildere, gu tvelchem mich der nabhende Frithling gelodt, und jollte idh fo qlitelliq) fein, auch in dir den бий ум ween, den Wanderftah yu ergreifen, um der Landfdjaft cinen Vejuch abguftatten, deven wedhfelvolle Bil- dev ic) in gedvangter Rilrze fest an detnem Geifte voriibergufith: ren gebdente, fo wiirde ic) mid) freuen fowol um meinet: al um deinetivillen. Soviel ift wenigftens gewih, dab das Labnthal, wel: ches fett Anfang diefes Jahres aud) von feiner Ausmiindung bis Meslar befahren werden fann, und da8 wir jest innerhalb diefer Grengpuntte yu befehretben verjuchen, fo viele Sehensiwiirdigkeiten in Begiehung auf Satur und Kunft in fic} ое, dafs fich fein andered mit einem Schienentvege durdjogenes Seitenthal des Rheins, das fchine Rahethal mit feinen Itebenhiigeln und wilden HelSpartien nicht ausgenummen, mit hur vergleichen (АВЕ. ЗБ: rend dev furzen Beit von drei Stunden fliegt man von Oberlahn: ftein bid Weblar an yehn Stadtdjen voriiber und paffict собери sum Theil berithmte Turmel, ut faft jedeSmal, wenn man aus der Finfternifs devfelben in das Tageslicht guriidgefiihrt wird, vor einem zauberifcben Landfdaftsbilbe tibervafdt gu werden. Ueber der ganjen Strece aber fdjwebt der Duft zahleeicher hifto- rifcher Grinnerungen alter und neucy Beit, vor allem jedvd) treten und die Geftalten giveier deutfder Mammer nae, deren jeder in feiner Weife uns unendlich viel gegeben hat, der cine den reichen Saag einer alles Grohe umfaffenden, jede Tiefe der Gm: pfindung erfehdpfenden Poefie, der andere bas aus Gerviffendheit, Erniedrigung wid Sema ervettete Vaterland. Denn dte unte: ren Vahigegenden hat Goethe in feinen jungen und alten Tagen mehrnrals befucht, umd die ganje Stree von Weblar nad) Lahn: {tein iwanderte den Flufy entlang dex jugendlicje Dichter als er ber Liebe Lottens entfloh, und indem fetn Auge in Vetrachhung „рек Nahen und Fernen, dex bebufehten Felfen, dev fonnigen Wipfel, dev feuchten Griinde, dev thronenden Schliffer und der aus der Ferne (odenden blauen Bergrethen” fdpwelgte, fog ev aus dev fddnen Landfehaft Balfam fiir fein ltebetvantes Herg. Jn Naffar aber an der untern Lahn ward der Freihery vont Stein geboren und bradjte dort cinen Theil feiner Tage ju, finnend und hoffend, arbeitend und fejaffend fiir bas bebringte und da8 be: freite Baterland. So (ft fich im swiefreher Begichung auf diefe Gegend das Wort des Didjters anwenden: , ФК Сие, die cin guter Ден боба, Ait cingeweiht; nach Бимьеее Забхен НЕ Set Mort und feine That oem Cuter wieder. 1, Emo und Па/ац. Steigen wir aljo in Oberlahnjtetn in den Waggon, nod) vinen Blicd auf die guitnen Gluten des Rhcing, auf vie Danpfer, Weldhe majeftdtifeh die Weller purchfurdjen обес an ber Lan: dungebriide dev Mbfahrt harren, auf die ftattlicdye Burg Stolzen- fel, weldje am jenfeitigen Wfer ijren Abfchiedsgrufy heriiber- winft, und der Bug fest fieh in Bewegung dure) lippige бест, Unter madehtigen Nubbaumen, diefer Zierde des Rheinthats hin, An dein fehiffreichen Stadtden NiederLahruftein voriiber, dom Mngen Felfenthate au, deffen Gingang der Berg, welder Sehlof Vabued trigt, yor ung gut verviegeln fdyeint. Doch findet dev Sehienentveg alvifeyen ihm und der Lahn gerade nod) Rar aes Nig, WN die Hinfliegende Wagenreihe purehgulaffens noch cin Moment, und wir find von den hohen und ftcilen Bergen des engen Labnthats eingefeploffen, das feinen Gharatter mun tn Jeinev ganjen Gigenthiinelichteit entfaltet. Ghe wir jedod) unfern Blie auf die impofante, jebroff anfteigende Bergwand vichter, Welder wir entgegencilen, wenden wir ihn nod einmal vitd: