JM 1102. 13. Auguit 1864.] Der Bug der Oeflerreider durd) QWelputland. 9. Don solflebro zum Litmfjord. —h. Mir hatten im vorigen Wh{dnitte das bewegte Vuloden geldildert, al welded fic) Holftebro und feine Umgebung nach dem Gintveffen der ем фен Truppen darftellte. Hier aeben wit e8 in emer Beichnung, gu der wir cinen Hiniweis auf die Heldfehlachteret hingufiigen, weldje in dem Stidtden emge: vidhtet wurde und weldje nicht wenig dazu beitrug, die Serene ju befeben, Wut 11. Yuli brady man von Hier weiter nad) Norden auf und svar nad dent etwa 5 Meilen von Holjtebro entfernten Sfive, wobhin cine Urt Chauffee fiihrt. Sehr bald verlajt man hier bas griine Bauntland wieder und je weiter nac) Norden, defto diicftiger die Gegend, defto fpdrlicher gefret die Dirfer, dejto feltener Menfdjen und Thiere. Oede wie die Witfte ftvectt fich recht3 und Lins unabfehbares Haideland. Nur wo ein Flup die Saide durcftrdmt, tommt man an ein diirftiges Roggenfeld vber einen Wer mit Hafer oder Budhweijzen, dam an Wiefen mit Gebiife. Bisiweilen palfirt man eine Gruppe jerftveuter Gaards oder tleiner Gehifte, deren Centralpuntt cin hodgelege nes weifigetiindjteds Rivdjlein bildet. Baume und Halime werden allndhlich tleiner. Gelten fieht man ein Stiid wirklidjen Wald, wie 3. B. bet dem Gute Ritdaur, wo fich ein ftattlidyer Hain er: hebt, haufiger und inmer haufiger dagegen treten мене Фо moore auf, die mit ihren endlofen Pyramiden jum Trodnen auf: geftapelter Torfziege! der ohnehin troftlofen Gegend ein nod) diiftereres Ausfehen verlethen. Wo Torf fich nicht findet, muh das arme Bolf in den Hatdebittten fic) damit gu Helfen {ucher, dafs eS die diirre Haibenarbe mit ihrem Wurgelwert ansftteht und zur Seuerung divert, Go fehr wie an den vorhergenenden Tagen hatte das бир: wefen jebt nicht mit den fehledten Wegen gu fimpfen. Dort hat: ten die frweren Wagen bes Colonnenmagazings fic) mur net grofer Miihe durch die oft 2 Fup tiefen Gleije im Gande hin: durch gebolfen und mu der umfidtigen Oberleitung und dev vortreffliden Dronung des Gangen tft e8 jusujeyreiben, са ет Ungliie paffirte. Wn Fefthalten des Weges war nicht gu denten, wo man boffen tonnie, feitiwdrts ber Strabe, wenn aud) nur auf Biichfenfehubweite, feftern Boden gu finden, wurde heraus- gefabren, was oft nur mit aller Anftrengung der Menfdyen und Pferde betvertftelligt werden tonnte. Und taum Hatten ein halb Dugend Gubriverte diefelbe Spur verfolgt, fo war die Strede un- befahrbar getworden. Nicht felten fal man unter diefen Umftinden jee) 618 acht Wagen in der Breite nebencinander fahren, fiatt in Colonnen hintereinander. Dah gelegentlicgy ein Wagen in dic: jent twellenfirmigen Sandboden umftiirgte, tft nicjt gu vertwun- dern, und nod) haufiger gefdah e&, dah eins der gebredhlichen Bauernfubriverte, die dent bewegliden Proviantinagagin beige: geben waren, in fein armifeliges Ridhts zufanumenbracy, dod) tam, wie gefagt, ein ernftlicher Unfall nicht vor. . Nicht geringe Sehwierigteiten hatte e8, diefe verdroffenen jiitijecyen Bauernfubrieute dabin gu bringen, dah fie mit den Militiirfubriverten Sebritt bielten. Der jittifhe Bauer liebt cs, wenn ev it cigenen Angelegenheiten durch ein Dorf fabrt, mit der Sehnelligkeit und Starke feiner Gdule gu prablen, und fo jagt er babin, fo raf) die Thiere mur laufen wollen, Заре сх Dagegen auf Requifition, fo fijont er feine Pferde foviel ev ir: депо vermag und es gilt damn das Spricwort: Wo der Bauer nidt mufs, riihet ev weder Hand noch Fup. Ermabhniungen gelfen hier nichts, febon weil der Siite nicht deutfeh verfteht. Wuey mit Winter und Orohen if wenig auggurtehten wand fo nach denn das Mufs hisiveilen auf andere Weije ausgedriidt werden. Dic DOefterveicher find gutmitthige Leute, fie verlangen durchaus nicht zt viel von dem Gitten und lebtere foie ihve Bferde find im beften Buftande und nicht entfernt mit den ungltidlicven Schleswigern und deren Bferden gu vergleichen, die auf Wfjen fo fehdndlicy ab- Genugt und gemishandelt wurden. Woer theils Tragheit, theils BwSwilligtett und ftdctifehes verbiffenens Ween {teen diefe jit: ен Requivirten oft fo feonedenbaft Tangjam fich bewegen, рав die Geduld aud) des Gutmiithigiten ju Ende ging. Фа Бай dem den halsftarrigen Gaulen mitunter ein trajftiger Hied mit der flachen Ringe 3u guiperer Energie. Ob daffelbe Anfpormungs: inftrument auch gutveilen iiher einen trogigen Bauernviicen fubr, lief fic) iim Borbeifahren nit conjtativen. Dod) mbepte ics bei: nabe annehmen, wenn ich an die vergogenen Geficyter dente, dte ic) hier wd da unter diefen Gubrleuten bemertte. Stive ift ebenfalls ein Heines Stadtehen und gientlich yiibjd gelegen an einer der vielen tiefen und bretten Buehten, welehe der Liimfjord nach Sitden vorfehiebt. ft Holftebro eine vandftant, » ift Stive eine Wert Wmphibium, denn feine Ginwohner, тей Fifer oder Schiffer, leben faft foviel auf dem Waffer wie arf dem Vande. Эйк Hier hatte man bisher nur felten einen bani: (chem, gefebweige denn cinen Sfterveidifdyen Suldaten gejehen, und jo war das Starunen nicht Hein, als dev eine freundliche Crt in feiner Ginfornteit plsplic) die feymetternden Trompeten der Windifeyguig- Dragoner und die Crome dev Jnfanterie vernahm, die thr Vefuch abftattete, Sehv angenelan feyien die Yeute die Mufifbande der Sager gu beriibren, die bald nacyher mit einem praddhtigen Marjeje einviidte, Doc) wird das Ber: gniigen daviiber feywerlicy lange gedauert haben, denn bald tam die gage Brigade nach, Haus und Hof fiillten fich bis gu den lester Raumen urit ungeftitmen Kriegern inrd getwifs hat nie: ntand mehr Beit und Luft gehabt, fidy am Abend yas hiibfee Wild gu betrachten, weldes dag quope Vivouat vingsum die Stadt wit fetmen Kochfeuern wns Fremden bot. Sermann vor и. ЭП Aettung. oir fic) brauchte, ote Метфе, ее пиё прет viede eine neue Seit verbtindigte. Gilny, geboven im November 1812 gu Qunsbrud, erbielt auch dort jeine evjte wiffenfchaftlicbe Bildung. Nachoem ev das Gym: nafiunt durdblaufer hatte, widmete ev fid) ohne wabren Beruf baju der Surisprudenjy. Geine befte Beit und feine vicbe wid: mete er dex Poejie, und fehon als Student madhte er durd feine Gedichte gerechtes Auffeben. Yn Tivol herrfejte auch damals auf dem Gebiete dev Dichttunft noc) der Bopf: Veda Weber gefiel fid) in dithyrambifdem Sehwulft, dev an Gerftenderg evinnert, Pius Singerle copirte Klopjtod’ jaye oder Ramler fce Oden, Lertha dichtete im Gejchmacte der Bardendichter, und der fortgefehritiene Berengarius vo lehnte fich an Ludwig Tied an. Da tauchte aif cinmal ein ganjer Dicyter auf, der, Durdy und dure) oviginell, neue Weifen anjehlug und neue Fdeen verfodt. Die Stande Ti rol, an ihver Spike Jofeph Fre. v. Giovanelli, glaubten das Gliict und Seelenheil des Landes ourd) Cinfiihrung der Sefuiten wefentlic) gu fivdern, Die Fronmmen jeptwdrmten fiir die dure) die Sine Yopyola’s gejeqnete Zukunft, wie fiir ein neu auf: gehendes goldenes Bettalter. Da tang auf einmal der Ruf dure) bie Verge : das Wort ift Lodt, bas freiv Livd gelettet; Der alten Seiten unheilfdrwang’ve Nadht Hat mit bem jungen Morgenftern gerwettet, Daf iby in diefem Lande bleib’ die Mart! Soll fie gewinnen? Nein, ria auf, iye Briiver! amt Liede fingt, was man aidt faqen tame! Den Haynenjeyre’, die Nadtigatlentiever BWertilgt tein Yefuitenvann 2. awe uberrajdte dteje nie gehirte Sprache. Bald lies Gil die ,sefuitenfonetie” folgen, die in Hunderten von Wbjehriften durch Land wanderten, Nebenbei fang er bamals innige Liedes: lieder, mehr i Heine’fehem Tone, fo der zarten ,,Wieder eines Madeens in Ratiers’, Nach abjolpirten Studien tvat er in den Staatsdienft und fam паб) Brunneden. Hier int freundlicen Vandjtddtcen, wo dev fein gebildete Nreishauptmann von Kern fein Vorftand war, fallt die fepdnfte Beit fees Levens umd Lichtens. OGuictlicy in fehBner Liebe, pookgefehagt von fetnen Collegen, von den Yiirgern bewundert, verlebte er rofige Tage. Ungeregt dure) die Naben Ruinen de einft maehtigen Frauen: Hojters Sounenburg dichtete er vas Trauerfpiel: ,, Berend von Stuben”, das in den heillojen Streite des Ritolaus Cujanus mit Herzog Sigismund ftdy abjpinnt. G8 war ein an priictigen lyri- {eben Stellen iiberveidjes Lendengitiid, dem aber die dramatijde Ader gang feblte. Mitten aus feinem poetifeyen Stilleben riittette ign das Jahr 1848 auf, defjen Crrungenfeyaften ev mit Freuden begrithte und den Batrivten Virols unter anderm zufang: Bir wollen ride das Gotteswort Und feine Tempel feydinden, Biv wollen nur div Hendler fort “us unfern Tydlern jenden. Wir fordern tlares Somnentidt Nit Maud aug taujend Kergert, Und laffen unfre Freude nit Mit trilben Farben fdwargen. Wiv wollen alle Briiver fein, An Deutfeplands Bruft ans famiegen, Amn Jur und Cider, Donau, Rhein Uns in den Mymen Иедеи, Srifeh auf, Tivol, und wag es frei, Dem Vieht ims Yug gu feyauen! Svify auf, Tivol, und yilf aus nen Min осцйфен Dome bauen.” Sald darauf tard ev nad) Noveretv yerfeyt, wo er die ,,Sonette AUS Wiiljehtirol” dichtete und im Srnsbructer Phsnix veriiffent: lichte. Gm Qahre 1845 nod fam ev als Ninifteriatbeamter nach Wien. Hier entfchlofs ev fich feine gefammelten Gedichte erfeyeinen ju Lafjen, Allein dev Wille ward nicht gur That, Sm Jahre L8h4 lberfedelte Gilm ale Statthaltereifecretiy nad Ling, wo ev feit: dem verweilte, Cingelne Bitten feiner Dichtung bradhte die dortige amtlicve Seitung und gunt Landesfefte von Tirol 1863 verdtjent: lichte ev einen Cytlus yo Gedichten unter dent Titel иле Schiigenteben’’ (Gnnsbrud bet Wagner), Das Lanbdesfeft verherv: Vichte er burch das fdpwungvolle Lied ,, Tivols Chrentag”, woe Gil noch einmal in jugendlidjer Begetfterung den Lirolern jeine Parole ,, Vorwirts” ans Herg legt.*) Doch war Gilm s Yied noel jung und frife), ftart und martig, wie vor wabhren, der Dichter felbye Litt fdjon an einer unheilbaren Lungentrantheit, die ihn uns jiingft entrif. Wher fein bejferer Theil, feine ewigfrifejen Nieder, find uns geblieben und wit hotfen, dag eine forgjame QtCUNDESHaNd aus ignen cinen veichen Rrang inden werde, das jchinfte Chrengetchen fiir den beintgegangenen Dichter, *) Miche unerwégyne bleiben barf bas it der Yinger Зе оош 18. уебх. abyedrudte fine Gedigt Gilurs: ,, DAS Udoptivtiny’; co ijt vielleicyt vas le§te, was der Dichter gejdaffen. ® 9. Das etdgenoffifdie Darngerfell in Wern am 16. bis 189. Salt. К. ©. Seit vier Sabren war bas cidgendfficye Singerfeft von Eleineven Sahweizerftiidten, guerft von Often, dar von Chur beherbergt worden. G8 war daher gary am Plage, рав dajfelbe fic) wieder cinmal einer guifern Stadt gumwandte: die hievgu aus: erwdblte war Vern, die Bundesfiadt felbfi, Das Jntereffe und die Popularitat, welcye die Bunrdesstadt bei allen Seywerzern jedesmal vege made, wenn fie in {eh weige: vifehen Dingen handel in der Vordergrund trite, lief einen ungewiyntich ftarfen Befud) und auferordentlich grofartige Dt- menfionen des Feftes vorausfehen. Sn Ser That glicy die Fahet der Centralfayne aus dev alten i die neue Feptftant einer Wwahr: haften Yavine, Qn Chur, der «Цей краси Sebirgsfefte, fam: mietten fich ци fie der tapfere Mannerchor von Chur und die trdftigen Manner der LYigia arifya_von Slang, eine Elite gu: Aleicy ber qefundefter und hellften Stinunen und dev мен Mannen des ehematigen Grauenbimbes in Hveyebatien, eine Collection von Nectengeftalten. Diefes tleine, aber mannbafte piiuflein qeleitete dic Mutterfayne an den Wallenfee, we Gla: rus 3 ibner ftiefs, ъапи парит [ее jableeiden alivicber Mereine cuf und endlich auf dem Wege vow dev Linunath gue Ware hatte fic alle Sangerfibne des Rheins, bev Yinmath Und ber Reufp gue miichtigent Strome gefanrmelt, mit ihnen einen hellen Haufen willfommmencre Giifte aus dem deutfdjen Nachbarlande, dic feinen Singer von Freiburg, vom Vodenfee und ans dem Gap, legtere fragdfifehen Biirgervedts, aber nod) ter deutfeh идейно. Уз Paris war die Harmonie Suiffe als Gajt gum Fefte qetommen, welche das Sehiveizerivel regelmiifiig gu den eidgeniffifehen Siingertagen treidbt. Jn Langenthal ‘empfing die Feftfahre eine Abordnung aller bermifehen: Gomrités und Prof. Vauginger in Bern begripte die Centralfahne nit herglicjer Wnfprade, die von Sitrfpred) Morel aus St. Gallen ebenfo warm erwidert wurde. Ud nun gings fort nach Vern. Dort waren mittlerweile alle Bereine aus der romanifden Schweiz, von Genf, Laufanne, Steiburg, Vevey, Neuenburg u. a.m, weldje gum evjten mal jo заб тет сли eidgendffijden Singertage theifnahmen, eingetrof: jen und von Brof. Lovtfeher mit eindringlichem Gerug in En: pfartg genommien worden. Muf dex Plattform vor dem Veinjter Janunelte fic) dle gange 3) е dev Vereine, 57 an der Babli, mit ihren Fahynen und wmahegu 4000 Mutghedern. Bon der Plattform aus durdmafs um 6 Uhr abends dev une abjehbare Bug in je stvet von Mufit begleiteten Whiheilungen die gejchinacdvoll decorirte Feftitadt, in gabllofen Windungen alle Strapen durchforfehend und die in ailen Fenftern umd in den bez vithmten Vernerlauben gum WillLonumen aufgeftellte Bevdltecung nufternd und von iby fic) muftern laffend. Hoc) oben auf der geopen Schange vor dev Fefthiitte im Angeftdht dev Berneralpen bielt ev an und gruppirte ftdy die Fahnen voran in malerijdyem palbereije um die Hauptiveppe. Oben webte die Centvalfahne. Da trat dev Seftprafident von Chur und mmumebriger Cen: tralprafident Rattonalrath ©. 5. ай vor und iibergab mit paz thettfjer Rede die Fahne in die Hande des Feftprafidenten vor Vern, Dr. Schenk, Viceprafident des Bundesrathes, dev fie mit der Iechten erfapte und mit [diwungvollen Worten die Fahnen aller Vereine nither treten und die Mutterfayne fic) neigend eb: еп Мер. бит erbebender WAurblic. Damit war die officielle Felt: feter fiir den Lag beendet. Dev Melt des Tages wurde dev gejelliz gen Heiterteit in der Fefthiitte getwidmet, Wiihrend die Sanger des morgigen Wettgejanges cingedent sur forgjanten Pjlege tyres Kehltop7s {icy gur Rube begeben, fehen wir uns die Fefthtitte an. Diefelbe entipricht nicht dem Borbilde des St. galler, giivicjer und chuver Feftes, wo die Fefthiitte sugleicdh Goncertfaal war. Gie ijt vielmehry eine fimple Speije: Hittte und ald jolehe даму nad) dent Modell derjenigen des eidz gendffichen Sehtebens vow Chauz-de- Fonds gebaut. Was fie aber auszetchnet, das ift ihre gejdymadvolle Decoration nad) dew Wnordnungen des feinjinnigen Palers und Seicners Wald in Bern. Auf der einen Seite fteht witrdevoll die Helvetia mit dent Srpwert an dev Seite, den Sivan; in erhobener Hand, auf dev andern die Freude mit dev fehr reatiftifden Infehvift: Sang und Lieb fie biefes Leben, Gaben find s von Gott gegeben; Dod gehsrt wad) Vlavtin xutger Aud ein Wein bagu ein guter, Tingsherum an den Galevien winden fich gierliche Guirlanden um die Wappen der Cantone. Unter der Rednerbithne ijt Direc: tor Heun’s von Bitric) Conterfet aufgeftellt, ein Gejdent von Oreiburg i, B. Links und rechis von dev Statue der Freude fine den wir die Ehrengaben aufgeftellt, darunter al8 evjte die pract: volle Fahne der Frauen von Vern, dev fejSne und vrigineile Be: cher ber berner viedertafel von vier feingeenigten Baren getra: gen, der ntaffive filberne Liwe des Stadtidngervereing von Bil: vicy mit Mauertrone und Stimmgabel und noch viele andere, Shenfo fon war ber Plak der Miinftertivde decovirt. Die vier Baren um die Crlachftatue waren famuntlich fejtlicher Miene, der eine уго; Bei Lauper han in alten Tagen, Biv etwas Бег den Dake gejdlagen, der anbere: Cine war die Lyra flets bem Scwerte unterthinig, Sept fingt man faft gu viel und fopliigt fid) viel зи мен! Dev dritte und vierte Bar jehwiegen, fie fanden nad Mugenart, ed fei genug, wenn giwei gefprocjen. Um Morgen des 17, Frith, Gonntags, gaben Kanonenjchiiffe bas Seichen gum Beginn des Wettgefanges. Der Bug fanmielte fich auf dem Seftplage und begad fic) von dort nach dex Nim: itevtirehe, tuelche fiir die Dauer des Feltes gum Gefangsjaal um: gewandelt war, Die Liedertafel von Vern evdffnete das Concert mit ihrem Gangergruk, Dichtung von &. Tobler in Bern, Come pofition von Gifer. Dann trmen guerft die VollSgejangvereine, о, р. die Landlicjen, und die nicht gu voller Hinjtlerijajen ее ftungsfahigtett entwicelten fiddtijden Bereine an die Reihe des Wettgejanges. Die Baht ver Wetttimpfer betrug nicht weniger als 30 und fie Hatten von 9 bis gegen 1 Myr 3u fingen, bis der legte jeinen Ginjag gu Sieg oder Niedevlage gegeben. Troy die: fer Langen Dauer und der Maffe dev Preisbewerber war diefer Wettgejang einer der fehinften tm Volesgefang, der je an ее: niffiicjen Sangerfeften gehirt wurde, ja man darf tect fagen, dev fohdnfte. Die Bolksgefangvereine, die noch vor feds Sabren febr guvitet waren, haben in corpore fir) fo gepoden, das man vielleicht in einiger eit die vbnehin ohne inneve Verechtiguag aufgeftellte Scjeidung von Muniftgefang und Volsgefang wird aufgeben tinnen. Greilich wave an und fity fic) eine Srheidung in gewiffen Momenten feyon gegeben. Denn die Xltorfer тет nordifejen Schiffergefang mit feywermiithigem Schmelz, aber inuner mit Eraftig-urfpriinglidem Gefihl fingen gu hbren oder дах dem vollen Mimnergefange der Ligia grifeya, der in jeinem romanifdhen Wobhllaute frifey und fret wie cin Sebirgsbacy daz herquoll, gu taufden, das ift etwas unendlicy Berfopievenes von dem Genufs, die bajeler viedertafel, die entwideltite Bertreterin des Nunfigefanges mit der gangen WMaffe ihrer imtpofanten Stimmuttet alle Hien und Tiefen ertlimmen, alle Abhinge in rajchem, unermitdetem Laufe durdymejfen, ihre Pianvs, Sforza: tos und Fortiffimos mit vollendeter Birtuofitdt реком пу einen bevitbutten Bioliniften durcheinander fepmetzen yu feben. Wo dev Vorgug liegt, wollen wir als Laie hier nicht enthheiden, Die Kunflroutine wird jedenfails dem verfeinerten, ии небе зы fagen vajfinivten, Runftgefang die Batme guthetlen, e& werden aber auch andeve Stimmren gebdrt, welehe das faiufende, fenti- mentale, routinivte Wejen der Munftgefangvereine робей ве: vifeheriveije als nahegu an Manier ftreifend еНИен, ино welche, bievin vielleicht nidt gang undillig, wiinfepen, dah wie die Bolts- qejangvereine die Vollendete Tecynif dev Kunftfdnger jum Vor: bild nebmten follen, ebenjo fer umgefehrt die legteren gut daran thun werden, den hoben natiivlicyen Reig ud die еще ие Bolsthiinlichteit des Bolesliedes ute aus der Mugen au verlie: ven, Uebrigens fiindigen die Bolksfinger ebenfo febr als die Kunfifingers da& Streben nach fentimentater, Tranthafter Ma: nied ift bet tnen ebenfo jee vorgerrfehend und ftatt fic) an ihre cigentlicye Wifgabe an halter, ndinticy an das cigentliche Bolts: lied, fepwavmen, tanjeln und jeyweben auc) fie sunt Theil tn Coe ter Morgen: und Abendthau, der frifeh von смет Salontijey auf Noten gefegt wurde. Die wahre Hehe der want, die erreteh: bave, erft recht befriedigende Stufe des Minnerqefanges wird doch exft dann gefunden fein, wenn dev Gefang einer iff, ибо MinnervolFgefang, und wenn mit gleicher Kraft, Helubeit und Gefehmac die Vosgejanguvereine die fepwierigeren Melodien dey neneven Meifter, dic Kunftgefangvereine die namentofen Weifen der Volksieder gu empfinden ind wiedergugeben vernidaen jwerden, —е. Эм 31. ки. Ay. verfehted gue Ying in Obevojftervetey der Dichter Hermann v. Gilm. Sein Name ijt vtelleidht niehe nach Norddeutfdpland vorgedrungen, dent ev fand fic) nie bemiifigt, feine Gedidste gefammielt gu veriffentlicjen, aber in Defterreieh iurd in Baiern hatten jeine serftrenten Lieder thm rafey Liebe wud Bewunderung erworben und jeder, der feine Boefien fennt, mup gefteven, tak mit ihnr eines dev bedeutendften Cyrifeyen Talente der Gegenwart und entriffen wurde, Gil bejag Tiefe des Ge: muithes, Sdwung und Feuer, und cine wahrhaft hinveifernde Darjtetlungsgabe. Durch feine martige, fernige Sprache, durch iveffende, fejlagartiq wirfende Sepilderung des Cingelren ud pure) feinen fraftigen, Cebendigen Bersbaw crinnert er an Fret: ligrath, doc) wihrend diefer in den tropifeben Landern Stoffe und Bilder holte, beiwegte fiey Gil gang urd gar in den Gren: jen finer engern Heimat Tirol, Seine Gedichte find Kinder einer qrofartigen Ulpennatur und dev Haryduft der Bergiwelt, das Wroma von Spi und бета бет aug tynen dem Lefer frdftigend und jtartend angutweben. uf feiner Fahne war Fort: febvitt und Greiheit qefeyrieben - umd deshalb Бабе Си Га Lirel eine grofe Bedeutung er мас, пе er dies Bild gern