M1105. 3. September 1864.]
	Her Lrnfl-ALuaul-Sfollen im Harz.
	_ “lt 22. Juni diefes Jahres erfolgte der lepte Durdhfdjlag
bet einem Stollenbau, der das grokartigite Werk in fener Wert
Serannt werden Tann. Vm deffen Beftimmung und Bedeutung
dem Laien farer gu madjen, bedarf 8 einiger naiherer Hintweife.

tt Berg: und Grubenbau ded Harzes drobte gu verfiegen oder
teat cigentlicy im Waffer yu erjaufen. Sm Laufe der Beit ift
Мам пани inuner_ tiefer gegangen, bis gu mebren taufend
SUB und hat unr Hunderte von Fugen langle die Ttefe des
Spiegels der Novdjee Uberfaritten. Wahrend die Hoher gelegenen
Arbeitftveden teine geniigende Ausbeute an Erzen mebr gaben,
wurde der theilweije duperordentlich ansgiebige Bau i dte ее
Dively eine mit Pump = und Hebemafehinen nicht mehr zu Бей:
tiqende Menge andvingenden Grubentvafferd geftirt und givar fo,
baf die teichften Gange verlaffen werden пай ен. Seit Langer
eit beftehen mun unter dem Haye Wafferftreden, weldje dag
паЙе Hindernif miglidhft unfepddlid) gu macjen фен; ja
dajjelbe wurde auf diefer Kaniilen infofern nod) beruigt als es
bejepifft Wurde, ши Erze зи transportiren. Sdon gu Mnfarg does
8. Jahrhunderts reidten die medanifden Hiilfsvorrichtungen
ur Hebung des Grundwaffers nidyt mehr aus und eB mufte zur
Anlage on Abjugsftollen gefehritten werden, Yon den alten,
Nod jeGt gangbaren Stollen, weldje in dic Grubenveviere bet
Nlausthal rnb Bellerfeld herangetrieben find, fallt der Ungviff
deg Dreizehulachterftollens in dad Saher L425, dev des Sranten:
idarrner Stollens in das Jahr 1548, des Neungehntadhter[tollens
8 Заре 1551 циь 568 Rabenftollens ing Sar 1573. — Die
Oificielle Latmeier fehe Зее fagt daviiber: ,,Mit Hiilfe diefer

totten, Welbe immer weiter durd die Grubenteviere pindurch
Betrieben wurden, und unter Bermehrung der VetsiebStviifte mit:
{18 Aokartiger Leich: and Grubenanlagen fornte nun der Very:
	Allustrirte Zeitung.
	flausthaler wn gellerpelder Revtere. Die Lange otejer trefpien
Wafferjirecte betrigt faft cine Meile (cinfchtieflid) dev Querfcplige)
und fie ift eit Theil des jest die Graben der ganjen Gegend bez
viibrenden und bet Gittelde das Waffer zu Tage abfiihrenden
GCrnft-Wuguft-Stollens geworden.

Seither find von diefer tiefften Wafferftrede die iberflitffigen
Hlutivaffer durd grofartige Pumpiverte in die Hobe geboben
worden, aber die Mafehinen tomnten feit Sahren nicht mehr
gegen den Buflub arbeiten, wie viel weniger nod die tiefer gu
bauenden Schachte iwafferfret halten.

Bwar mbehten evivetterte Mafehinenanlagen nod) auf langere
Beit nitglich geiworden fein, aber erflend ware deren Herftellung
fitv fold) angebenere Tiefen, wie fie den harzer Gruben cigen
find, gang auferordentlic) foftjpiclig getvefen und giweitens tusdre
Steintohlenheizung nothwendig geivorden, tvelche beim devmaliz
gen Manget einer Cifenbahn nach dent Cherharze nicht gu bee
fcaffen war, Bor allent foment hingu, dafs dev natiivliche Woflup
des Waffers ficherer ijt alS jeder andever. Der Majehinenhiilfe
bleibt ohnebin fitr tiinftige Tage noch genug tibrig, da urit dem
Srnjt-Wugufjt-Stollen dev tieffte Whflupg gewornen, dev iiberhaupt
mbglich ijt und fie) immer noch Waffer in Menge anrter diefem
Stollen anjanmeetn wird. Ein Gli ijt es, ав паф berg:
ndnnifcen Erfahrungen in noc) griferer Tiefe die Wajfer ab:
nebmen foller. Go ijt der Vergbau vorausfidtlicd) ий Sabr-
тоске дерет.

Sim Jahre 1850 fant man mot auf Grund dev forgfiltigiten
Crivagunrgen ind markjheiderifehen Meffungen yu епт Зе иде,
det neuer Stollen auf dem Schiigenanger bei Gittelde im Braune
{ehweigifechen hart amt Rade des Harges angujegen und ihn von
dort aus dur) dic Felder der Grube ,, Hilfe Gottes ” und dev
itbrigen Grube des Silbernaaler Reviers nach dem Sdpadjte dev
Grube Crnft Auguld bei Wilbemann and weiter am Gaus Gach:
		OSoble aus etivads nad) aufen geiwslbt, fdjliest er fidy nad) oben
зи einem Halbfreiggewitbe. Das Wafer in demfetben ift fo
breit itbevbriidt, day cin bequemer Weg zum Gehen lings des
duntelt unterivdijecen Ganges bergeftelle tft. Wnt die ungeheucre
Arbeit des Stollentreibens ausfiihren gu fomen, haben 14, Mil:
liven Lider ins Geftein gebohrt werden und mit einem Aaj
wande von 2000 Ctrn, Pulver weggefdoffen. werden miiffen.
Rinnte man die Bohridcjer aneinander veihen, jo witrde fich cine
Vauge von GU bis 70 deutfdhen Meilen ergeben.

Cin fo gropartiges Wert fonnte nicht 34 Stande fonrmen,
ole die alfjeitige uutfterbafte Thitigteit aller Betheiligten. Cs
foll und Fann das Verdienft der tibrigen BVeamten namentlidy auch
bes verftorbenen Berghauptmanns von dem Knefebed, unter wel:
ent dev Bau begonnen, fowie des Verghauptmanns v. Linfingen,
unter twelrhent ev jeyt beendet, nicht felnritern, iwemt unter der
Herven, die fic) befondeve Wrevkermung evivorben haben, vorab
ber Vergrath Koch und dev Markfeheider, jest VBergmeifter Bor:
thers genannt werden. Ueber den [е& ети laffe ich den Berfaffer
obenerivaonter Feftidrift, VBergamteaffeffor Lahmeyer, fprechen.
G8 heibe in diejer Schrift: ,,Das erjte Berdienft gebithrt eine
aig und allein dem Markfeheider Borders gu Klausthal, weldyem
die qefammten markfepeidervifehen Arbeiten fiir den Crnjt-Auguft:
Stollen ausjdlieflich tibertragen geivefen find, und von dent fo:
iwol die Crmittehing des jivectmapigiten Wnfegpunttes bei Git:
telde als der Borjdlag dev jevt gewihlten Tirgzern Stollentinie
von Vergiwerkswohlfahrt nad) dem Crnft-Auguit - Schachte (ftatt
паф dem Nofenhifer Suge) ausgegangen ift. Gs bedurfte der
Alitlichen Vereinigung yoher wiffenfdaftlicer Vegabung mit
ber ausgescichnetiten prattifehen Tiichtigteit, twie fie bent Genann-
tent cigen tft, wnt bet der martfcheidevifeben Leitung der Stollen:
arbeiten Hejultate gu ergiclen, vou denen man wohl behaupten
darf, dafs fie dic Auperfte Grenge 568 Greeichbaren bilden.”
		 

och

——“

FahlenbergerLichischt:

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~~ Gittelde, = _— Ernst.

Giltelde bis

Profil von

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Hitfe Gotteser Scht

 

Hnesebeck. Scht.

[еее Geargs St.4tUichkioh .

  
 
  

Haus Sachs. Schl .
Sehretbfeder Schl.

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Hus Braunschvw Schl.

  

 

 

 

 

 

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	Nropil quam Ernft: Wuguft = Stolen.
	fener Sdadjte vorbet bis jum Sadjreibfeder Sdhachte der Grube
Regenbogen bei Bellerfeld zu treiben, wofelbjt ex dann mit der
vorhandenen tiefen Wafferftrede zujanmeentraf.

биг ме Nusfiihrung des BWerkes hatte man 22 Jabre ver:
anfelagt. Die wirklide Ausfiibramg hat aber nur 12 Yahre und
11 Monate in Anfpruc genommen; am 21. Зи 1851 дефав
ber erfte Fiuftelfdlag. E€8 ift von 10 Puntten aus mit 18 Cer:
tern (9 Derter und 9 Gegenirter) gearbeitet worden, und fan:
licje Durdhfdjlage haben fo genau ftattgefunben, dats die Arbeiter
einander direct begegnet find, ohne all und jede merfbare Wb:
weidung.

Der Stollen hat auf feiner gangen, 3 deutfde Meifen angen
Strede cin gleichmifiges Fallen von 5,, Qollem auf je 100 Lach:
ter. Seine Dimenfionen find iiberall diefelben. Bei einer Hide
yon 1°, Yadter hat er cine Weite von 74 Yadter, Bon der
	Sahl. Hange ange vou богоциеи + бфафе ом диш ни
	bau ettva 200 Sabre lang ungeftirt fortgefest werden. Se mehr
Aber um die Mitte ded vorigen Jahrhunderts die Grubenbaue in
bie Ziefe, amter dic Soble der vorvandenen Stollen vorviidten,
Um fo fdjwieviger wurde e8 der Grundivaffer dauernd Herr зи
werden, und auf8 neue trat die Nothiwendigteit heraw durd) einen
tiefern Stollen йе gu bringen.” .

Sut Jahre 1771 fate man die Anlage eines neuen tiefern
Stolleng guerft ind Auge; derfelbe fam dann unter dem Namen
ев Неро Gvorgftollens tabrend der 22 Fabre von 1777 bis
1199 sur Ausfiihrung. Seine ganje Linge ftieg mit Hingurech:
WU dev fanmtlidyen Seitenginge (Duerfdlage) auf etwa 9500
Yachter (fajt 24, deuticye Mteilen).  

Aber die Nhiilfe ftellte fic) balb alS ungeniigend heraus
ANd man fhritt {eyon 1803 gur Замаде dev fogenannten tiefften
BWafferftrece, jened fdiffbaren Verbindungsftollens swifden dent
		Blan does rales Maqui: Shawled: (Neh.
	Nun nod) eine Визе Skigge ber Heftlidfeiten, welche vom
, bis 7 Aug. die gefammte bergmiannifde Bevilterung in Be:
ivegung fester. Der evfte Tag galt hauptfadhlid) ber Vefabrung
(Begehung) de8 Stollens ourdy die frembden bergmiinnifdjen ей:
genofjen und die Leitenden Veamten. ES war mur cin verhaltnif:
mafig Heines Hauflein von etiva 70 Perfonen, welces fid) nach
ciner Unfprache des Bergrath 3 Mody morgens 7 Whr vom Clifa
bether Gaipel (Grubenhaus) und unter Nufitvortrag de3 harzer
VBergmrannsliedes auf Fahrten (Leitern) in die Tiefe begad, direct
bis zur ticfen Wafferftrede. Dann Salstuden, als berguiinni:
{hen Jmbifs guy Erhohing, Bootsjahrt auf dev tiefen Waffer:
ftrede, Fupmarfdh bis gur Grube Crnft Augult unter Wildemann,
Hriihftiid, eine Stunde Raft und Weitermarfdy bis sunt то:
loche bei Wittelde, nadymittags givifdjen 3 und 4 Ubr. So Lange
hatten die Herven das anftrengende Vergrriigen gebabt, emer hin:
	ое ag Bockwie se
		[ое тени 3 бецИ фе Weilen.)