Altustrirte Вени,
	Die zwerte Sthuirg (ant 18. Vet.) eroffnete Oringelffedt
mit der Grildrung, dak Se. Kinigh. Hobheit dev Grofherzog von
Sachfeu-Weimar, damit der Friede ii der Schiller-Stiftung nicht
geftirt werde, auf eine Wiederwahl Weimars als Bovort ver-
siete. Die Deputirten von Offenbach und Leipzig ftellten den
Yhitrag, vent Grofherjog den Dank der Verfaumlung fite das
Mitgetheilte dargubringen, was durch Wufftehen pon den Gigen
дефаб. Wir dicfen Uet fehloy fich die Verthetlung dev revidirtert
Sagungen vor feiten des Verwaltungsraths; allerdings nicht
ohne fehr bald Tnutgeiorbdene Bedenfen ber Oppofition. Ste
tadelte, dafs die revidirter Sagungen nicht in ibrem Detail den
Bweigitiftungen nutgetheilt wurden, um vor der Generalver:
famnilinig fie bevathen und ihre Deputivten davtiber imftrutren
au tonnen. Sie tabdelte ferner, dak man den Deputivten felbjt
jegt erft, aut ginctten Sigungstage, jenes Detail gufonrmen laffe,
weldjes durdy dte dret Worte in der ausgegebencn Tagesorbd-
nung: ,,Nevifion dev Gagungen”, nicht erfegt werden finne.
Bon feiten des Berwaltungsraths und ber nut thar Gleichgefinn-
ten wurde dagegen ju evivigen gegeben, зав dev vom Biirger-
meifter Dr. Hertel in Dresden ausgearbeitete Entwurf der revi:
dirten Gabungen dor niet (anger Zeit beim Borort cingelaufen
fet und der Berwalhingsrath fich mit ihm vorm Zujammentritt
der Generalverjammlung aufs angelegentlichfte befchaftigt habe.
WZ das fertig geivefen, fei die Wrbeit in die lithographifdje
Unfralt gefommen. Auferdem, bemerkte man weiter, werde, nach
8. 101 der Gefchaftsordnung, die Tagesordnung сих еп Зет:
waltungsrath bejtimmt umd, ,,foiweit miglidh”, den Borjtinden
dev Sweig{tiftungen sun voraus mitgetheilt. Sodann, nad $. 104
dev Gefehaftsordrung, fonnten Wntuige, die al8 Ergebnifs einer
BVerhandlung angufehen fier, fowie Wbiinderungsantvage jeder
grit geftellt werden. Endlich, nach §. 105 der Gefchifigordnung,
tome die Genevalvcrfamnilung alle Wngelegenheiten der Stiftung
aur endgitltigen Ent{heidung vor ficy stehen.

Dr. Braunfels hatte mit Geftiqkett gegen Leipzig, ее
nad Offenbach fich dantend gegen den Grofherzog ausgefprodjen,
pabet aber bemertt hatte, dah badurch cin ,, Bruch’ vermieden
worden fei, die Worte ausgeftohen: ,,BWer gehen will, ber gebel
Gine Geene, die swedmapig dant beendigt wurde, dab man
aur Tagesorduinty liberging.

Breslau war gegen eine allgemeine Nevition dev Gahungen
und Leipzig feellte den Wntrag: Die Befehlupfaffung auf dte-
jenigen Veftimmaungen dev Gagungen ju Lefehvinien, die der
Biweigftiftunger nad) §. LOL der Gefehafisordnung mitgetheilt
fete; dic vorgelegten revidirten Sayungen tuiivden den fammet-
lichens Biveig{tiftungen це Meugerung iiber fte mitgethetlt.” Nien-
burg unterfttibte dDiefen Wnivag und nannte die fo са] бесит йе
Berathung fiir Heute und morgen ,,unparlamentarifey”. Dev WAne
trag Leipzigd wurde von dev Mehrheit abgelehnt. Buglerd) einigte
man fic) dabin: dic revidirten Sagungen nicht sur Ridtfeynur
der Debatte gu machen, jondern die Reihenfolge dev Wntrage nach
dev Tagesordnung 3u beobachten.

Da der unter §. U1, 1 derfelben evwwahnte Antvag Darmjtadts
{pater beviidfichtigt werden follte (toad aud) gefchah), fo trat man
alsbald in die Berathung de8 Plenarantrags des Verivaltungs
raths vom 19. Matl8G4, betveffS Wendevung des §. X der Gagun:
gen, ein, Diefer §. X hatte gelautet: ,, Die Namen derer, welrhe
Unterftiigungen empfingen, werden nur den Vorftiinden (Comites)
dev Biveightifiungen, und gwar alljabrlich, mitgetheilt, unter Ver:
pflichtung zur Beobachtung der Verfehwiegenhett.” Cr follte von
muran fauten: ,, Die Ramen dever, welche Gaben mus der Schiller:
Stiftung empfangen, find in dent gu verdffenitidenden Nedjen-
fchajtsbericht zu benennen.” Дебех dicfen Antrag, fowie tiber die
dagu geftellter Mrnendemtents, entipann fic) eine lebhafte und
langdauernde Debatte. Gegen den Wntrag ertlarten fied) der Gee
nevalfecretiiy und Kilt. Wehtzehn Redner hatten gefprochen, als
fitirmifa Schlug verlangt wurde. Rachdemt, mit Vorbehalt der
MWhfimmung liber die Umendement3, dev Antrag sur Whftimmung
gebracht worden tuar, waren 15 Stinunen gegen G fiir denfelben,
und da8 ndmlice Stinumenverhiltnif® wiederhotte fid), als die
cingelnen Winendements jemmtlich abgelehnt worden waren und
mun die Wbftimmmung fiber den Wntrag ohne jenen Vorbehalt
erfolgte.

A dev dvitten Sthung (aml), Oct.) befchlog die Verfamme-
lung, da arteh die Biveigfliftungen hinfidtlicy ihrer Gaben, die
befeyloffene allgemreine Oeffentlichfett sur Anwendung gu brine
ger batten. Die von Letpgig bei der Gelegenheit gum erften mal
cuifgeftellte Behauptung, dab ert nad) cingebolter Geneymigung
dex Regierungen gu den Sabungsinderungen dieje in Anwendung
gebracht tuerden diteften, flies auf lebbaften Widerfpruc). Denn
8 Tag tar vor, dag, iverit died fiir die Gabenfrage galt, e& auch
fiir die Frage des nuv facultativen Weehfels des Bororts gelten
mufte.

Die carn folgenden Berichte dev Revifionseommiffion tiber
Unterftiiguagsjaden, das Kaffenwefen und die Berwiirfniffe swi-
jehen Berwattungsrath und Generaffecretariat haben im dem vont
Berwaltungsrath verdffentlichten Prototollausuge cine geil:
gender Naune qefinrden und Tam alfo wol hier davauf verwiefen
werden. Bun осей Gegen{tand nuv noch dic Bemerturg, dah
dev Bericht daviiber mit dent Wunfehe fehlofs, e@ miigen еное:
runigen dev Gefrhaftgordnuiig gelingen, ,,oie bier in fo feltener
Befahigung fic) gegenttberftchenden Kvafte der Verwaliung und
literarifehen Begueachtung gum eile dev Stiftrarg gu vevebrigen,””

Die Verjamumlung befeloh mun dic Revifion dev Gatungen
nay ber Bortage ved Verivaltungsraths, Dem es waren swar
noch) einige Wutrdge von Bwetgftiftingen tibvig, welche, der
Tagesordrung qemap, vovber bitten sur Berathung fonmen
follen. Wher diefe Wnteiige betvafen ebenfalls und svar gerade
dic widtigften Sagungsandcrungen, und wenn man fie bei den
belveffenden Stellen ver revidirten Sagungen mit in VehandLung
паб, © даб dads, jum wentigften prattifey, feinen befonbern
изу. ;

Bei diejer Sacjlage fiel зие Е dev §. 1 dor bisherigen Sagun-
gen. Hatte es feither gegeipen: ,,Dte Schillor-Stiftung hat oen
Rieck, deutfehe Sepriftfteller und Sehriftftetforinnen, welche fiiv
die Nationalliteratur (nit Musfeylufy der flrengen Fechwiffen-
Fchaften) verdicnftlicg qeivirtt, vorguASivetfe folcye, dte [teh dic):
tevifeger Formen bedient yaben, badurey gu ehren, dap fie ihren
ober ihren néeftangebdrigen pinterlaffenen ит Fiillen ther fic
verhdngter fcjweres Yebensforsge Зе ии Veiftind davbietet,”
fo wurde mur dure) DAS DEN ЭВомен „иг Fallen” vorausgefeste
AMsbefondere’’ der bisherige bedingende Faull gu einem blos nod
befonders gu bevitefichtiqenden. Aber fo wirhlig ancy diefer Bee
Пий мах, fo bewirlte ev doch nicht die flebernde Wufregung,
welche dex evivithnte Wnivag Pitndjens zur Folge hatte.

Ungerehtet ber Grttdrung, welche der Grofthergog von Sadjfenz
Weimar beim Begin dev qweiten Sigung durch den Prafidenten
hatte abgeben Laffer, blicb wdialich bet etrem. qrofien Theil ber De-
putivten die Ubficht beftehen, Weimar die Rovortdeigenfehaft auch
sity die nde feen fief Sabre gue erhatten,
	[AS 1117. 26. Movember 1864.
	Der miinchener Wnivag wollte die Beftinunung in §. Vio 
bisherigen Sagungen: ,,Derfelbe Borort fann nidpt sivet Bahl:
perioden hinteveinander zur Lettung der Sahiller-Stiftung berufe™
werden,” geftvicjen und dadurd) die Unguliffighett der ebenae
dachten Wbfieht aus dent Wege geriumt wiffen.

M8 cin Widerfpruch fonnte erjeheinen, dap dev Verwaltunge
rath die vont miinehener iveigveretn gu fireichen beantvagte Br
ftimmung mit den Worter: ,,Dicjelbe Siwetaitiftung fann nicht
sei Wahlperioden hintereinander Borort fein”, in§. VILL per vow
ime vorgefehlagenen neuent Sagungen aufgenymmen hatte. bets
war ber miindener Wnivag angenommen, dann erfehier bie
Streichung der ebengedachten Beftimmung fowol fitr die alter ali
die neien Sakungen nur als cinfache Confequens. Г

Lange Debatie! Das Ende davon ат, фа ег Эа
Mitchens mit 12 gegen 8 Stimmen angenommen wurde. Зи
furt, wie man mnachher erfubr, von fetmem Borftande апде ау
gegen den niiindencr Wntrag gu ftimmen, hatte fic) vor det ab:
ftimmung entfernt.

$. ТХ untd die folgenden big XX VITT der vevidirten Фит
iuurden, nad) Griliirung de Deputirten Leipgigd, dah ev vol
jekt an fortgefest mit Nein ftinmme, von der Verjammelung ange
ontten,

Das Ramliche gefdhah in dev vierten Sthurng (ant 90, Dd.
nit ben S8. ХХИХ 98 ХХХГ dev revidirten Sagungen, Gs warel
died theils Beltinumungen gweiten oder dritten Ranges, theils Be
ftimmtungen dev Gejdhaftgoronung, tweleje man in die Sagungel
hiniibergenomunen hatte. Gine lebhafte Debatte fand evft wied™
{tatt, al8 dev Deputirte des badifchen Siveigheretns vor der a:
ити tiber die gefammten revidirten Gagungen den MArtray
auf Aufrahbme eines Schlus-Paragraphen folgenden Snbalt!
ftellte: ,,Borftehende Sagungen treten att dent 1, Yan. 1865 
Sraft.” Wher damit war beiden Parteten nicht genug getha
Der einen, welche die Sagungen alsbald in Kraft fehen wollte
um auf Grund ihrer noc) nitmlichen Tags fiir Weimar lB neue
Borort ftinmen gu Lomnen, und der andern midjt, denn dtefe geftant
den nevett Sagungen bis gu ther gehdrig vorberetteten
Berathaung und Vefhlupfalfung tiwerhaupt feine Kraft gu. De
Wnérag des badifejen Sweigvereind ward abgelehnt und eS {oll
die Ubitimmung tiber dte revidirten Sagungen im gangen ftatl
finden, al8 dev Whgeorduete fiir Breslau, einen von thn wt
den Deputirten von nod} flinf Bweigftiftungen (Darmftadt, Levy
zig, Offenbach, Maing und Nitenberg) untergzeicdneten ,, Protel!
vorirug und dem Prajidenten ibergab. Diefer Proteft ift feine™
gangen Snhalte nad), mit feinen Motiven und feinem dispofitioe
Cheile, in vielen Hffentlichen Bldttern evfchienen. CS geniigt а
hier aus feinem dispofitiven Theile die Mittheilung, dab d!
Hroteftirenden die neuen Gagungen citer erneuten und manent?
lich dure) vorgdngige Priifung dev Bivetaftiftingen beffer 907
bereiteten Berathung im ciner Genevalverfammlung bediirftts
ertliirten und gegen jedes Verfahren proteftirten, das wor fold 
ernenten Berathung auf Grund und nacy Mafgabe der neue!
Sagungen fejon jebt und auc) nur vorl&ufig zugelaffern werd
Veigefiigt war dent die Venrerking, dafi die fagungsmapigen Mew
wahlen fiir Borort und Verwaltungsrath, iwelche den nothwend!
gen Gegenftand der TageSordnung in dev ordentiicen General’
verfanmnlung bildeten, mur nad) Mapgabe devjenigen Sagunge!
worgenommnien werden Eirarten, welche in unbeswcifelter Giltigtel!
geivefen, al& die Whgeordneten ihve Mardate gu ven Табула”
mifigen Neuwablen fanden. Kiln ftellte einen Gegenantrad:
den e8 aber dean ivteder guritdgog. Die Wbftimumang iiber pad
Gaye der revidirien Sabungen wurde angenommen. 14 Ти
ten dafiiv, 8 dagegen, 4 enthielten ficy der Whftinumung.

Die Berfammlung ging nun zur Revifion der Gejapaftsor™”
nung fiber. GS handelte fich dabed blos um die, das General’
jecvetariat betveffenden Bavagraphen. Mit dent Wegfall derfelbel
bon $. 58 58 58 Пе gugleich manches, dem Generalfecretar mit
Recht Unangenehme und зи Conflicten migtichermetfe Wntlaf 6”
bende. Gleichgeitig wird ein Wntrag des Dr. Brodhaus, weldje!
dent Generalfecretiiv die Wahl feines Wobhuorts frei gab an?
nur auf Berlangen des Vororts Gutadjten tiber Gefucye ar 0!
Schiller-Stiftung von ijm verfakt haben wollte, gegen 4 Sti’
ment abgelebnt und etx Untrag Lithec’s angenommen, twelde!
dem Generalfecvetiy im allgemeinen die Stellung eines fact
digen Beivathes antwies, ohne deffer vorhergegangene Begut:
achtung nur in Faller der Gefahr im Verjzuge cine Unterfeirgurs
von feiter des Bororts oder des Vertattungsraths bewilligt werd

G8 ward hicrauf gu den euwahlen de3 Borortes und 09
Verwaltungsrvathes gejchritten, Daf died nach Mafigabe det
neuter Gagungen gejdehe, bemertte dabet der Prafident, word!
die Oppofttion evtlirte, са fie nad) Mafgabe der alten Saul
gen ftinme, Dev Deputirte Frantfurts hatte fii) tvieder ent:
fernt, QWlfo bandelie eS fic) um 2O Stimmen. Bei der erftel
Ubjftimmung evhielt Weimar 10 Stimmen, Frantfuct $, Dred
den 1, Mitnehen 1. Bei dev siveiten Woftimmung war der Miibv
chener gu den Srantfurtern itbergegangen und hatte parnad)
Weinar wiederhott LO Stimmen, Franffurt 9, Dresden  
Wuttfe wollte einen Зем des Ceipziger Biveiguereins qs
deffen Brototoll vortefen, wovaus feine Suftruction fich evga
SS ward nicht geflatter. Wuttfe entfernte fich. Dritte ИИ
ning, ohne Wuttke und ohne den fojon frither fortgegangenel
Braunfels: Weinrae evbielt 11, Frankfurt § Stimumen. Dingel’
ftedt nahn im Rantren Wetnars die Wahl an. Bei den min Тай
den Neuwahlen des Verwaltungsrathes enthielten fied) aufel
Yeipgig auch Breslau, Darmftadt, Nitenberg und Offenbach oe
WAbftimmung, dba fie die Wiederwahl Weimnvs nicht fir gilt
ertfivten. Wien, Berlin, Dresoen, Minden und Koln tourdell
mit 1h, 13, Lund LO Stimmer in den ndedften Verwaltungs
rath qewaplt. Stuttgart und Frankfurt waren ausgefallen.

Daun Seluh ver Verfammlung. (SG. unter Reveinswefel
‚ 83710.)

 
	Die оЧиивефииа 065 Фаине Пи ote gefallenet
Mefterretdher bei Oeverfee,
	-g- + Cine Reihe von болен. ЦЕ bereits verfloffer, fet
Oefterveicher und Preufen in treuer Waffengenoifenfeayaft ad
fehlesivighcher Erde fitr die Vefreiung der Elbperguythiimer un?
deren BDiedervereinigung wit Deutfopland fanpften. Ging de!
blutigften Treffen in dent an qlinzenden Thaten vetdhen Fell’
suge War das Gefecht bei Deverfee am 6. Febr. b. S. und elo.
bittert wilthete ba dev Kampf auf beiden Theilen. Seine Ernt!
Hielt nanentlich der Dod auf dem Hiigel, welder fich gegenithe!
dein Santelmaréfee Linke von dev Chauffee und sHtliey von GO
holy echebt, bis hier endlid) Hauptmann Caftella vom 1. BV 
tailfon des Reginrents Konig ber Belgien die Fahne zum Zeiehet!
des Gieges aufpflangte, Wuf diefer von Blut getridntten Stell
evbebt fic) dad cinfache, aber impofante Dentmal, welded d!
Offiziere des 6. Gferreidhifejen Armeecorps den qefatlenen KM
ntevadent ecribtet haben.
	266
	bev Stiftung in den Handen eines aus jteben Miighedern bez
ftehenden Verivaltiungsrathes.” Und: ,,Derfelbe Borort fann
nicht set Wabhlperivden hintereinander zur Leitung der Schiller:
Stiftung bevufen werden.”

Bereits im Laufe des vergangenen Sommers twurbde jedoch bez
fannt, dap nan an eine Aenderung der ebengedadtien Stellen der
Gagunger und, in Verbindung vanit, an cin Berbleiber dev
Borortseigenfdaft bet Weimac, sian twenigften woh fiir die
niichften fiinf Jahre, dente.

Die Rweigitifiimg in Darmftadt trat dem entgegen. Sie ev:
ie int September ein Schreiben an fammtlihe Biveigftiftungs:
vorfiinde, workt fie, an die Mittheiling des Vororts ane
friipfend und dann jener Gevitdhte erivihnend, entichieden gegen
die beabfichtigte Ginvicjtung fic) erllirte, Mit diejer бели
perband dann dic Biwcigftiftung еп Зов, Dresden обет
Frankfurt a. ML. oder Stuttgart als neuct Vorort gu twabhlen.

Die Mittheitung fand Witlang, dev ftch, namentlich ard) fei:
tens bes Vorftandes der Schiller Stiftung in Leipstg, in einer
gediegenen Mntwort ausfprad. Dev Vorftand dev Bweig{tiftung
in Stuttgart aber Бе einftimmig, dab der Borort ieht in
Weimar blethen folle, und al8 fein bisheriger Deputirter, Pro-
feffor Зее aus Stutigart, auf dte demgeméAge Jnfiruction
nicht etugehen gu fonnen evtldcte, wablte mar einen andern Dee
puticten in ber Perfon de3 Oberjuftigraths Ks ftlin aus Stutt
gart, der die Bnftructivn annabne.

Unier dem beengenden Getwicht dev Frage: wie fic) a3 Chen:
evirterte Lifen мойте? fanten die Deputirten am 16. Oct. nach
Weimar. Die Nitylieder de8B Veriwaltungsrathes batten Ти
fehon einige Tage vorher aur Vorberathung dort eingefunden.

Da traf die Deputirten cine Nachricht, welde gun tvenigftern
fitz cine Stunde dic Weimar-Frage in den Hintergrund ftellte.
Dr. Gubtow, dev Gerevalfecretiix dev Schiiler= Stifung, deffew
Diffevenzen’” mit vem Berivaltungsrath fdjon in ded [ебет
Matausidreiben fury cvivdhut worden waren, hatte im Gull
eine an die ,, hohe Generalverjammlung” gevichtete Befchwerde:
jojrift gegen den Verwmaltungsrath den Biveightifiungen sugefandt
und zugleicy um dic Whanderung mehrer, ijn betreffender Be:
flimmungert der Gefdbdftsordnung gebeten. Bom Beriwaltungs:
rath war dagegen eine Zufendung an die Biveigftiftungen erfolgt.
Man hatte, und gewik nit mit Bergniigen, Heftige Mampfe
swifcen Berwwaltungsrath und Genevaljecretdr bov denjenigert
Seyranten erwartet, innerhalb welder jonft die Avena liegt,
al die Nachricht ins erftaunte Ob drang, day Gubtow feine Ve:
{dhiverde guritdqegogen und dev Berivaltungsrath died angenom:
men babe. Man tar gufrieden damit, etne unangenchme Gache
{o8 ju fein, aber gugleich fand die Meinung vielfac) Ausdrurt,
bats, wenn der Kampf nicht audgefodsten werden follte, e3 beffer
gewefen ware, ibn gar nicht, oder dod) nicht fo 3u beginnen,
	Mm 17. Oct. tar die erfte Sibung. Bertreten модем эт.
	Bwetgftiftungen: dev baoifde Bwetqveretn (Ocdnerder aus Wann:
beim); Berlin (Dr. Babel), Breslau (Prof. Dr. Haale}; Kon
(Sung); Damiig (Bobrit); Darmftadt (Budyner); Dresden (Ae:
neft); Franffurt a. MW. (Dr. &. Braunfels); Hamburg (Dr. Hel:
ler); Mbnigdberg (Dingelftedt); Latbach (Voigt); Letpziq (Prof.
Dr. Buttle); Liilbeet (v. Bippen); Maing (Klein); Miinehen (Crnft
Forfter); Nienburg (Oppermann); Ritenberg (Dr. Msbius, dani
H. Brodhaus), Offenbad) (Pirjder); Stuttgart (Mofilin), Were
mar (Benaft) und Wien (Weifel), Graz war wunvertreten. Buz
gleich ijt gu bemerfen, dah dte Vollimachten bon Kinigsberg und
Laibach in die Sande pweler Verwalhurgsrathsmitglieder gege-
ben waren; eit Илит, сх fich fpdterhin jehiwer wiegend gel:
tend madjte.

Borliiufig pudfidirle Dingelftedt and verlindigte ex guerft die
qivijdyen Generatfecretir und Berwaltungsrath getroffene Зет:
einbarung. Der erftere hatte dabei die Criwartung ausge[proden,
dafy in dev Generalverjammlung die Stellung des Generalfecre:
tars burd) die Mevifion dev betreffenden PBaragraphen dev Ge-
fohafiovdnung ins Kare forme. Der Verivaltungsrath dages
gen, dic Erélirung Gigtoww’s annchmend, erflarte feinerfetts,
der Befchwerde des Generalfecretdrd teine gegen feine Perfon
gerichtete Folge geben, tol aber die thatfadliden Puntte dev
Revijionsconmiiffion sur Priifung und Verichterftattung vorlegen
gu wollen.

GS war dbiesntal nidt, wie bet oer Generalverfanuntanrg int
Yahre 1862, an cine Wahl der Prafiventen durch Weclamation
que denfer; denn neben dev fehon [angever Beit в Regie
eungspartet hatte fic) in den lesien Tagen und Stunden auch
eine Oppofition gujammengefunden und in Begug auf die Wah:
Ten ive Verabredungen getroffen.

Dak beide Parteien in ipren Cnifehliefungen auch felt jeter,
aetgte fic) bald. Dingelftedt twurde mit 13 Stinunen efter Pra:
fident. Haate hatte 5 Stimmen erhalten. Bei der Wahl ded
gweiten Prafidenten befam Haafe L1, Kiftlin 10 und v, Bippen
1 Stimme, Beint Mangel abfolrter Stinrmenmelrhett mute
nodmals gewihlt werden, Da evhielt Méftlin 18, Haaje 8 Stim:
men: dev erfte Sieg der Hegierungspartet und gugletc) ber erfte
Beweis, dah die Oppofition auf nidjt mehr als & Stimmen mit
Sicherheit zabhlen ditrfe.

Rach ft der Wahlhandhurgen war auf der Lagesordnung Fale
gendes cingetragen:

„5. П. Mitthethng eingelaufener Зоо йе.

Borliegend:

1) Untrag Darmftadts vom 1. Oct. 1862, betveffs Wenderung
per §§. Vi und VI der Sabungen und einiger Pavagraphen der
Gefehaftsorduung ;

2) Plenarantrag des Rerivaltungsrahs vom 19. Mat 1264,
betreffs Wenderung ded §. X dev Sagungen,

3) Wntvag Liibeds vom 15, Зий 1864, БейеЙ8 Aenderung
ber $. 1, LX und X рег бей,

4) Antrag Niinehens vom 20. Sept. ts, betveffs Wende:
rung des §. VI ber Sagungen.

$, ИЕ. Ucherficht Ибо bas Kaffe: und Rechumesiwejen,
dann itber die Зил сх ОНИ.

§. IV. Revifion der Sagungen. Dabet Verhandlurg wd Ве:
feblufy iiber die Wntrdge § HM, 2 ци $. И, 4.

8. У. Revifion der Gefdafisordnung, infomderbett der $8, 51
bi8 62, betreffs des Senervalfeevetariats.

8. УГ. Bericht dev Nevifionseomnniffion.

$. УП, Newiwahlen fiir die sweite Verivaltungspertode, vom
1. Зам, 1865 58 мии 1. Yan, 1870,”

Haden brachte den Wntrag cin: nut Wusfejung dev vor:
Aefehricbenen Tagesordnung, jucrft die Wahlen in Vezuq ий
Pororve und Verwaltungsrath vorgzunehmen. Die Whfide war une
awwcifelbaft: noch unter dev unbeftvittenen Herrjchaft dev bis
herigen Gagungen —— alfo mit dev Unmdgtichfeit, Weintar firs
nddjfte Luftrum als Vorort gu twdhlen — in jene Wahlen eine
autreten, Wher Dingelftedt evklarte ven Wntvag, mit Begugnabmre
auf Stellen der Gefchajtsordnung, fiiv unguliiffig. Gine giveite
Riederlage der Oppofition,