Rechtsabe aus dem ABandel der Sabrtaufende.
	Wer in den Rechtsaufzeichnungen der Vergangenheit bldtterf, findet eine bunte Siille merfrwirdiger @Фаве.
Manche mufen faff modern an, andere fragen das Reichen des Zufalligen oder Kuriofen, mandye find [angft unter
Den Criimmern der Vergangenheit begraben, wieder andere haben den Gang der Gefchichte mafgebend beeinfluge.
Wile aber laffen erfermen, tie das Recht von je mif deem INenfechenfchickfal vermachfen трах.
	Gefe& des Babylonerfonigs Hammurabi (eftpa 2000 vor Chr.).

,tenn ein Gefchaftsmann einem 3Zwifchenbandler Getreide, Wolle, Del oder fonftiges Gut gum Vertrieb
gibt, foll der Jwifchenhandler eine Verfchreibung tiber den Betrag geben und ibn dem Gefd)dffsmann erffatten.
Dann foll er die Quiftung tiber das Geld, welches er dem Gefchaftsmann gibt, erbalten.

Wenn ver Awifchenbander faumig iff, Quittung tiber das Geld, rvelches er Dem Gefchaffsmann gegeben
	bat, fich nicht geben [agt, fo foll das Geld, das nicht quitfiert iff, nicht gum Germogen (,,.Daben™) gefan грегден.
(Uberf. Winckler.)

Weld hoch entrwicelfe Handels: und Gerkehrsverbaltniffe in dem alteften GefeBestverE der Weltgefchichte!
	УЯршИфез ФеГеВ der XII Lafeln (4. bof. vor Gbhr.).
/,iSenn der Vater feinen Gobhn oreimal in die Knechtfchaft verEauft hat, foll der Gobn von бег Фета
des Vaters frei fein.”
Gin fprechendes Geifpiel flix die faft fehrantenlofe Bewalt des romifechen Samilienvaters uber feine Hausunferworfenen!
	о [ЕзтефЕ der falifchen Sranten (eftoa 500 паф Gbr.).
„Эег Grund und Boden odes freien falifdyen Franken wird nicht pom Weibe geerbf, fondern all diefes Land
qelangt mur an den Wannesffamm, an die, die Grider gemwefen find.”
	Has iff die Iluffaffung eines marfigen Oauernvolfs. Jtacymals wurde die Geftimmung als fog. ,,Oalifches Gefes 
mafgebend im Sbronfolaerecht und bat als folches mebr als einmal die Weltgefchichte berpeat.
	Gachfenfpiegel (Anfang des 13. Э0Е.).

/Btwet froert [ig got in ertriche gu befchirmene die criftenbeit. Oeme babfte ift gefacgt daz geiftliche, deme
Feifere Dag twerfliche, Oeme babfte iff ouch gefacgt zu ritene zu befchetdener gcif uf eime blanfen pferde, unt
Der Ecifer fal im den ftegreif balden, durd) daz der fafel nicht en winde; dag iff die begc@chenunge: frag deme
babffe twiderffé, des her nicht mit geijtlichem gevichte getwingen mag, dag ez der Feifer mit wertlidyem gerichte
fringe, deme babjte gehdérfam gu mefene; (6 foll ouch fin geiftlidse geralt belfen deme wertlichen gevidhte,

ab ez fin bedarf.”
Hier im 1. Urti€el des 1. Buches unferes bedeutendffen deuffchen Rechtsdenfmals fpiegelt fich plaftifch der grofe
politifche Kampf der deuffchen Raifergeit. Mody ftehen Raifer und Papft als ebenbiirfige Ntachte gegeniiber. Wenn
der RKaifer dem Papft den Steighbtigel balten foll, fo iff das nicht mehr als eine Frage furialer Etifette. Ganz anders
der eftoa Go Jahre (pater gefehriebene Schwabenfpiegel: Tach ihm bat Gott das geiftliche und weltliche Nichtfchwert
Dem Papft verlieben, twelcher erft feinerfeits das [e&tere dem Raifer rweiterreicht. Das iff der Gieg der Firchlichen
	 
“in  auung Deffnung von Gfang (Lirol) (1638).
pote ob ain Prunft (Seuersbrunft) auffam ainem in fein Haus und Gemdchen, der foll das befchreien,

alsbald er deffen gear twiert, und foll feines @uets nicht austragen. Tuet er das und bat das Seur laut be:

febvien: ,auf, auf, lieben Stachpaurn! es prinf in meinem Haus!’ fo iff er feinen Stachpaurn oder dem Gericht,

nod) niemant nidjfs darumb fcbuldig; fat aber ainer oder ains das nicht, und befchrir das Seur nicht, als

vorfteet, und trieg fein @uet aus, der ift fchuldig, allen ©chaden abgutragen und zu piefen (bigen).”

(р. Kiinfberg.)

Golche und andere Beftimmungen der Bauernweistiimer murzeln tief im bauerlichen Oenken und in den landlichen
Verhdltniffen. Bor allem gilt es, Den gemeinfamen Gefabren geuoffenfehaftlich entaqegenzutrefen.
	2BillEur дег @ЕарЕ ЯиЙп (14. ЗБ9Е.).
„Ви: шеЦеп ouch, wer czu pus fut von buffin, der fal Fenn erbe fowfen noc) myten, ber geroynne Эеппе е
fon borgerrecht.”

Die denffchen Sfddte duldeten fetnen in ihren Mauern, der nicht auch das Biirgerrechf errarb und mit der Gefamt:
beif der Brirger der Stadt diente. Durch folche Unduldfamécit gegen Iichtbiirger fonderten fie fich zwar vom platten
Cande, errangen fic) aber anderfeife eine bedeufende Gfelluna,
	Preupgifches З[[дете! тез ФЗапдгефЕ (1794).
/Sin jeder Candmann iff die Sulfur feines Grundféticks, auch zur Unterfttigung der gemeinen Itotbourft,
	twirth{cbaftlicy zu befreiben fchuldig.”
Das iff cin Gedanfengang des abfolufen Gtaates, der im Snfereffe feines Geftandes die privatredtliche Willftix
des Cingelnen fcharf befehneiden mug. Dabei wird des Woblergebens des Cingelnen wie der Gefamtbeit gedacht.
Heute — nach einer Zeit faft fehrantenlofer Gigentumsmacht — miever ffdrfere Betonung der Gemeinfchaftsinterefjen:
	Фен фе Reichsverfaffung vom 11. 8. rgig.
Cigenfum verpflichtet. Gein Gebrauch foll gugleid) Dienft fein fiir das gemeine Gefte.

tad) einer eit fajt franfenlofer Cigentumsmacht — wieder {tartere Oefonung der Фетейуфайвитете еп:  
Dr. jur. &. G. Gd.
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