Der Eremde.
	JUGEND
			(rezeichnet von O. Eclkmann.
	„Ме Наиз 151 2105$, шеше Эспецеги ме,

„Ген hab’ fir alle noch Platz bereit!“ —

Wir schritten weiter durch’s Feld fiirbass;

Der Nachtthau hing sich an Zweig und Gras.

Da blickten Kreuze im Sternenschein;

Der Fremde wandte sich querfeldein:

»Du magst alleine hier weitergeh’n!

»ich bin zu Hause. — — Auf Wiederseh’n!“ — ъ о все
	Die stille Gasse.
	Im stissen Schlendern musst’ ich einst gelangen
Zu einer Gasse wundersam verloren,

Wo nur die eignen Schritte Missig klangen

Wie eines Fremden, der dort nicht geboren.

Mir war’s, als ob ich meine Unrast triige

Auf dies ihr Antlitz, das voll stiller Ziige.

Drei Kinder sich im Kreise rastlos schwangen
Und eine alte Weise fréhlich laut sie sangen.
Sonst sah ich nur noch eine alte Frau

In éinem Garten, der yon Blumen roth und blau.
Mit miihevoller Hand sie zitternd goss,

Indess das Auge ihr in Thrinen floss.

Ob sie das helle Lied der Drei geriihrt

Und sie in schénen, nun ach! todten Wunsch gefiihrt,
Ich wusst’ es nicht. Die alten Hauser schwiegen,
Wo neben jedem kleine Garten liegen.

Verziert mit Léwenképfen, niedrig sind die Thore,
Im Hof strémt Wasser aus metall’nem Rohre
Und wie es strémte frither, strémt es heute,

Die Kinder seh’n’s, es sah’n’s die alten Leute,
Als sie noch Kinder waren und noch sangen

In vielen Liedern, siissen, frohen, bangen.

Sie haben weiter nie daran gedacht,

Es kam der schéne Tag, es wich die Nacht,

Am selben Ort sind alle stets geblieben,

Es hat sie nichts hinaus zur Thir getrieben.

Sie starben dort, wo sie dem Tag geboren,

So zwischen Lied und Thrinen still verloren.
Sonst kam kein Wort von ihrem herben Munde,
Ihr tiefstes Wesen schlief im tiefsten Grunde.
Nur auf die Dinge f&llt ein selt’ner Schein

Und schén wird oft, was niedrig und gemein. —
Da endete das Lied der Kinderschaar

Und in die Stille dréhnte sonderbar
	Der Larm der Gassen, wo ich friiher war. — с. соб.
	Ich ging des Morgens hinaus in’s Feld,

Da hat sich Einer mir zugesellt.

Der schritt mir schweigend zur Seite her,
Fragte nicht, ob er willkommen war,

Nannte weder Namen noch Stand,

Griisste weder mit Mund noch Hand. —-

Die lachende Sonne lag auf dem Gras;

Wir beide schritten durch’s Feld firbass.

Da sass am Wege auf einem Stein

Ein Weib und wiegte ihr Kindchen ein.

Und wiegte emsig und sang’s zur Ruh;

Mit Wohlgefallen schaute ich zu.

Der Fremde sprach: ,,Lass’ uns weiter geh’n!
„Ви solltest mich einmal wiegen seh’n!
»lch wiege so weich, ich wiege so sacht,
»Keine Mutter ist, die es besser macht.

»lch wieg’ der Kinder so viel, so viel, .
Verlangt kein’s mehr nach Reigen und Spiel.
»Kitihl ist mein Garten und still mein Haus,
„Ва ruh’n sie gerne, da schlafen sie aus.“ —
Wir schritten weiter durch’s Feld fiirbass;
Die Mittagssonne lag auf dem Gras.

Da standen Zweie am Waldesrand,

Herz am Herzen, und Hand in Hand.

Sie wahnten verschwiegen den Liebesort

Und kiissten sich selig fort und fort.

Sie kiissten sich und nannten sich ,,Du“;
Mit Wohlgefallen schaute ich zu.

Der Fremde sprach: ,,Lass’ uns weitergeh’n!
„Би solitest mich einmal kiissen seh’n!

»lch kiisse so lang, ich kiisse so stark,

»Ein Kuss von mir geht durch Bein und Mark.
»leh kiisse tief bis in’s Herz hinein,

»Die ich gekiisst, sind auf ewig mein.

»Kiith] ist mein Garten und stil! mein Haus,
»Da ruh’n sie von meinem Kusse aus.“ —
Wir schritten weiter durch’s Feld fiirbass;
Die Abendsonne lag auf dem Gras.

Da stand gebiickt nicht ferne dem Pfad

Ein Alter und schnitt die reife Saat.

Er schnitt und schnitt ohne Rast und Ruh’;
Mit Wohlgefallen schaute ich zu.

Der Fremde sprach: ,,Lass’ uns weiter geh’n!
Du solltest mich einmal schneiden seh’n!
ich schneide so schnell, ich schneide so reich,
»tausend Garben auf einen Streich.

Ich schneide die vollen, die tauben mit,
,Und keines Halmes vergisst mein Schnitt.