Мг. 22 sie schien ihr schimmernd durch’s Gewand, Dass sie gar lieblich vor ihm stand, In Ziichten ganz und sonder Noth, Nicht wissend, was sie ihm entbot. Dann flog es iiber ihr’ Harlein fein, Wob ihr aus Gold ein Kroénelein, Ein Krénelein aus Sonnenstrahlen, Wie die Maler die heilige Jungfrau malen. Und als der Ritter das geseh’n, Sein’ Augen liess er stille steh’n, Er zog ein Ringlein von der Hand Und gab der Maid den gitldnen Tand: »Nimm hin, Du Jungfrau hold und rein, Du sollst fortan mein Eigen sein!“ Er hob sie auf sein flinkes Ross Und fithrt sie mit sich auf sein Schloss. OG rdumeret Die Sirfe пад 194, Itcht und Чат? Und ftradhlt thr lanaes Haar im Winde. Sch fiege anf der Rafenbanf lind traum von meinem blonden Kinde. Shr Напез оиитег оеиЁ 14 пих Mtit feine blau bezog nen Wanden: Ringsum gefdllig — bunte Ser Dertheilt von flinfen Ntaochenhanoden. Ипо ап оем Sptegel dent td) mtd: Sie tritt herzu auf leichten Sifen Uno fieht mit holder Frende fic Nbr eigen Bild entgegengriifen. Sie [oft der Haare blaues Sand; Sum Giirtel flieft es fret hernieder, lind wie ein Foniglic) Gewand Umwallt es thre feblanfen Glieder. Sie tanjelt fcherzend hin uno her Und hebt fid) lachelnd auf ote Sehen, Um in dem blanfen Glaje mehr Don threm holden Bild зи feher. Und wie jte fo befchaftiat fteht, Dri ic) behutjam auf die Hlinfe. Und wie die Thiire leife geht Und wie ich ihr im Spiegel winke — Sm frend gem Schrecker fie erbebt; Umfangen halten wir uns beide: Shr duftia? Mardenhaar ummebt lins wie mit Gold und weicher Seide]— -- So bin id) Cag fur Cag berett Mid in Erinwerung 3u verfenfen Und mir in ftiller Hetmlicfeit Die fhdrre Sufunft auszndenten. dy) Педе аи] оег Ха]епраи? Und traum’ von meinem blonden Hinde. ‘Die Birke wiegt fich, licht und Чат? Uno firdhlt ihe flanges Gaar im Winde. — Kn. Ww. > wie in nasse Handtucher eingewickelt. Hiassliche Auswiichse verunstalteten Schultern und Hitften, den Wuchs und die Arme, die Taille sass entweder dicht unter den Achselhéhlen oder lief in riesigen Schnebben bis zu den Knieen hinunter: kurz, es war kein Ende der unsinnigen Dinge, aber alles erschien den Frauen wundervoil und entztickend; sie wurden auch nicht dadurch von ihrer Thorheit geheilt, dass ihnen ein Jahr spiter abscheulich vorkam, was sie, so lange es Mode gewesen war, ganz rei- zend und priachtig gefunden hatten. Auch niitzte es nichts, dass verstindige und wohlmeinende Manner auftraten und die narrischen Tollheiten, die zahl- losen Verstésse gegen Geschmack und Anstand, zu denen die unbegreifliche Verzauberung der Frauen Veranlassung gab, bald mit beissendem Hohne ver- spotteten, bald mit ernsten und straf- enden Worten tadelten. Aber freilich ging es mit vielen Mannern nicht um ein Haar besser; sie trugen Hiite und Stiefel, Rocke und Hosen, Westen und Halsbinden von den unmdglichsten Formen, von den un- sinnigsten Farbenzusammenstellungen, von der schauderhaftesten Hiasslich- keit. Und wihrend sie mehr abschreck- enden Vogelscheuchen als vernunftbe- gabten Menschen 4hnlich sahen, waren sie unbegreiflicherweise in dem Wahne befangen, von unwiderstehlicher Schén- heit zu sein. Im Grossen und Ganzen ist es auch noch heutigen Tages ebenso, der Unter- teufel ist noch immer an der Arbeit und macht klugen Frauen, sittsamen Mdd- chen und versténdigen Mdnnern das Leben sehr sauer. Und darum ist es _ gut, dass die wahre Geschichte des Teufels, der einen so widerwirtigen Un- fug angestiftet hat, allgemein bekannt werde. Der Teufel ist aber mit den Er- folgen seines Unterteufels so zufrieden, dass er ihn im Range erhéht und mit einem besonderen Titel versehen hat, was bei den Teufeln ahnlich wie auf der Erde als eine besondere Auszeich- nung gilt. So kommt es, dass sich jetzt neben dem Spielteufel, dem Geizteufel und anderem unsaubern Gelichter noch einer breit macht, der frither unbe- kannt war: Der Modeteufel. Ss Jungfer Unschuld Es ritt ein Ritter wohlgestalt, Wollt jagen in dem griinen Wald. Und als er kam zum Wald hinein, Begegnet ihm ein Magdelein. Der Ritter trat ihr in den Weg: »Was machst Du hier im Waldgeheg? Leicht bringen Wurzeln Dich zu Fall, Und Dornen gibt ез ИБегаП“. Das Magdlein an zu weinen fing: yich bin ein arm’ unwissend Ding.“ — Und als das Miagdiein also sprach, Da schien die Sonne durch den Hag, NS 7ierleiste yon ochmidt-Helmbrechts. 346: