Мг. 50

Der alte
	Ш, 9.
ws id) Bahn nod) im Horbe war,
	JUGEND
	Boraz in neuer Berdecutiqmung
von Chriftian Worgenftern (Berlin).
	„„ 24 14 Бт ]о verltebt in den
	Erwin Ufiiller, den Sobn des Utuller fentor!
	War s daB eins von uns fterben migpt’,
	Saat’ ih: Erwin, ich letd’ sehnmal den Cod fiir Dich 1  “
	yom. аз фак! Эи шо, шеии пии
	Amor wieder den др lachelnd beatitiateP .. .
	Wein verftoBener Schas offen Гапо’ Без ипо @ Бет... 
	vypcrwin fretltd tit tadellos —
	Yind fein anderer Wind hid) aut das braune Ка!
	Deines fdmeectgen Uadens bog —
	Bombenfreuzelement! ЗКабе[ ote Sett war fchdon !”
	„„25 Зи fonft еше Flamme hatt ft,
	Und fein anderer Sopf Vir м ote идей Маф —
	Uch, wie ftols war dite Gretel da,
	Wenn die Frieda passee war’, und
	Augen. ,,Wir haben uns lange nicht mehr
gesehen, Hans, acht Monate und elf Tage,
	ich hab’s genau gezahit... und ich habe
téaglich an Dich gedacht, nicht taglich,
sondern stiindlich, in jeder Minute wenig-
stens einmal, Hans, ich habe die Niachte
von Dir getrdéumt, ich habe geweint und
gebetet fiir Dich, der Gedanke an Dich
war in schwerer Stunde meine einzige Zu-
flucht ... wenn man so allein steht auf
der Welt; ich weiss, Du warst fort....
ich habe mir gleich gedacht, dass Du mich
nicht mehr liebst .,. und der schreck-
liche Brief, den bin ich nicht mehr los ge-
worden... dann war ich lange krank — vor
einigen Tagen habe ich zufallig erfahren,
dass Du wieder hier bist — ich musste Dich
sehen — o Hans, was hab’ ich gelitten!“
		Und wie plaster vor eid all’ metne Freundinnen 14“
	43H) pouffiere die Frieda jest,
	Waldmann fpielt die und Straug, of   und fie fingt fehr nett.

War s, daf eins von uns fterben miift’,
Sagt’ id): Srieda, Du bletbft. sch fterbe gerne fiir Dich! 
	Donec gratus eram tibi,

Nec quisquam;potior brachia candidae
Cervici iuvenis dabat:

Persarum vigui rege beatior.
	‚опес non alia. magis

Arsisti, neque erat Lydia post Chloen,
Multi Lydia nominis:

Romana vigui clarior Ilia‘.
	Me nunc Thressa Chloe regit,

Dulcis docta modos et citharae sciens:
Pro qua non metuam mori,

Si parcent animae fata superstiti.
	Das Ende
	von Ernst Beyerlein, mit einer Zeich-
nung von Angelo Jank.
	»Gruss Gott, Kathe! — ,, Gruss
Gott, Hans!“ Sie reichten sich
fliichtig die Hande. Dann steckte
sie die ihren in die Taschen des
schlecht sitzenden Jackets, wih-
rend die seinen hinter der Pele-
rine des fashionablen Frithjahr-
Haveloks verschwanden. Eine Weile gingen
sie nebeneinander den Feldweg am Flusse
hinauf — die Stadt im Riicken.

Driiben auf der Landstrasse pilgerten
sonntégig gekleidete Bauernfamilien 1а-
chend und plaudernd der Stadt zu. — Nun
blieben die Beiden fast gleichzeitig stehen.
Zum ersten Male sahen sie sich in die
Augen.

»Kathe!l begann er unsicher, ,,Du hast
mich hieher bestellt ... warum gerade hie-
her? .... ich habe fast eine halbe Stunde
gebraucht von meiner Wohnung weg.“

Ueber ihr schmales, blasses: Gesicht
ging eine Blutwelle.

»Weil...ich dachte... hast Du denn
schon vergessen? Damals war’s freilich
hiibscher hier.“ Sie stockte, senkte die
	Du hingegen ein leidhtfinniger Sanjewind.
Doc) trots alle: und allebem — —
Du mein Leben und Tod, mach mit mir, was Du willft !“ “
	‚Ме тюгге! Гасе mutua

Thurini Calais filius Ornyti:
Pro quo bis patiar mori,

Si parcent puero fata superstiti‘
	(- id si prisca redit venus-
Diductosquée iugo cogit aeneo,

Si flava excutitur Chioe —
Reiectaeque patet ianua Гу4:-е?
	‚Оцат’ лата $14еге раитог
IMe est, (u leior cortice et inprobo
Iracuadior wlairia -—
	Tecum yjvere amem, tecum obeam  1епз!‘
				Sein kraftig gefarbtes Gesicht
war ernst geworden, seine Augen
studirten die Umgebung: vor
ihnen die schmucklose Ebene,
driiben die nackten Chaussee-
pappeln, links den Fluss. Er nickte.

»J4, Kathe, ich habe Dich aus
den Augen verloren, wie das so
geht, ich war fort, hab’ mein Exa-
men gemacht... und iiber alle-
dem, Du weisst ja... ich konnte
nicht anders schreiben in dem
Briefe, ich glaubte Dir Offenheit schuldig
zu sein; seitdem hab’ ich nichts mehr
gehért, bis gestern ... wie geht’s Dir,
Kathe .... und dem Kleinen!?“

Sie fiihlte, dass seine Blicke Musterung
hielten iiber ihr Gesicht, ihre Gestalt, ihr
Gewand. Das raubte ihr alle zusammen-
geraffte Sicherheit.

»Es ist ein Madchen,“ sagte sie schitch-
tern, ,,Hanne heisst es, aber es ist immer
nicht so recht gesund. Es sieht Dir ahnlich,
Hans ... Deine Haare, Deine Augen, Alles
... willst Du es nicht einmal ansehen ?“

»Ja, Kathe — gewiss, das heisst...
Kathe, spielen wir nicht Versteckens, rede
offen, was willst Du sagen... mit dem
Brief von gestern P“ — Es war kithl. Ein
Frésteln ging durch ihren Kérper.