ihren Glick. @е шой, ши luftiger Stine, fagen: Minder, der Ruchen ift fertig! Mun wird jedes Wort in ibrem Hals erwiirgt. Die Liir (chnappt fchwer ins Srhlof. Die Cinfeqnung Bou Crid) R. Schmidt um bie Wahrheit gu fagen, Klang der Drut= fer die Stimme bes rates von fern ins Obr: eS ift bie galoppierende Schwindfucht. Geien Sie ttark. Gereiten. Sie fich vor.” Die Frau feywankte. Wo ift doch die Tir? Sie fah keine Sir. Ein fdywarger Ubgrund war pliglicy binter ihr; da binein fchwankte fie; grublos. Sterben miiffen. Go jung. Moc) lag das Leben, ein Labyrinth voll fchiner und {chrecklicher Ratfel vor ihrer Lochter Wugen. Und fie felbft: taufend Dien umfontt. Unendliche Rrdfte, bine gegeben an die Macht frithen Todes. Egoiftifce Menfchenqual kimpfte mit den reinen Gchmergen ftrablburdjbohrten Vtutterherzens. Der Gatte weilt feit Sabren fern in unfeligem Rampf. Rurger Urlaub weht bin wie ein Gedanke. Che der Ba- ter wiederkommtt, f{teht das eit feiner alteften Tochter vermaift. Glie, die Siingere, mit ben klue gen Augen, ift eingiger Troft. ,Gei mir Unker und Halt, Glfe, du Kleine,“ weint es vergagt in der [cywankenden Frau. Die Siragen liegen im 3witterficht. Wer fagt, ав Ме @оппе {djeint? Es ift Nacht; rings um bie Wtittagsgett . . . Snmitien der guten бе fino alle Lice gus fammengeriickt: fo entitand eine lange Tafel. Gie geht von Wand gu Wand. Unendlidy viele Taffen fleyen darauf. Ruchen und Sorten fchimmern braunlich. Gine rofafarbene Srucht{peife giert die Mitte. Auf dem Sofa hocken die wiirdigen Tanten aus Darmftadt und Kinigsberg. Sie macjen fore ciert luffige Gefichter, aber ber Rundige fieht: fie beherrfejen fic) nur feblecht. Wuf den Stiiblen ringsumber figen andere Verwandte, lauter: Frauen aus ber groben Stadt. Ctnige Plage find fret: Dort laffen fich die Nachbarinnen ernft und leife nieder, um Kaffee und Ruchen gu probieren. Ja, es iff alles echt. Der ferne Gatte verbilft dann und want зи felternen Geniiffen. ‘uf einem Lijd) gure Seite haufenfid) Slumen- firdupe. Man mubte fid) Taffen und Bafen leifen. Sebi: legte Rvfen brennén in fonmerlicer Gebn- fucht. Qtelken tropfen aus bellen Bltitengacken Duft. Gladiolen recken fich ftarr, violett. Grfte Uftern runden fic) gu fanfien Riffen. Und einer brachte eigenfinriige Ordjideen. Die Mutter rent umber, bie Maffeckanne immer neugefiillt in ber Hand. Sie fchergt, und in der Keble fteckt ein Weinen. Berfdjrumpft ift бе Geficht, entgiindet find ihre Lider. lhe bat ein weiges, kurges Sletdchen an. Gie ift voll Gifer und Ernjt. Und trogbem: lacjendes Leben an der Geite der Schwefter in tiefem Sdjwarg. Die Kranke lachelt gliicklic) und rein. Shr Chrentag. Sie ift Mittelpunkt, um den eine wohl- gefinnte Welt fich fdymiegt. Wuf der Pommode liegen Irmbdnder, Ringe, eine Uhr. Karten mit Gliickwtinfchen und frommen Gpriidjen. Und eine wertvolle Grofde ijt dabei: fchweres Gold, mit Granaten befegt. Die hat ihre Mutter von der Grofmutter gur Ronfirmation erhalten. est ijt fie in ibrem Gefik. Und ein ftarres Рафе!ш пег= eift auf allen Siigen, als die Rranke fagt: ,Spdter bekommt aud) meine adlfefte Фот diele Brofehe еттаг. ...“ „Фешаб ез Эбпеп Troft, fo foll Ghre Loch fer noch Mitglied der chriftliden Gemeinfchaft wer- еп. У обпе Ronfirmanden-Unterricjt , fagte der alte Pfarrer. Cr hat gute blaue Wugen und eine fonore Stimme mit fuggéftinem Ton. wdret Woden mod)...” feufgt ein verqualter Mund. ,Geien Sie unvergagt: Der Herr lenktunfer Aller Wege. BWerraien Sie Ghrer Зо nicht, dap fie pom ob. gegeicynet-ift. Sie follin Frieden geben.” ” neteber Herr PBfarrer, id) bin fo wund. Da legte der Alte feine Hand tiber die iin der Frau. fodab er ibre roten, entgiindeten Cider nicht mehr fieht. ,Geien Ste ftark. Gehen Sie mit Gott, Gm Haufe des Herrn fehen wir uns wieder.” ЭЗЦе шевз пип а. Зе ФфшюеНег darj nur nod) ettoa drei Worhen leben. Sie wird in den ndchften Lagen eingefegnet. Gah man je ein fie- benjafjriges Geficht jo febr beberrfejt? Wn der Kleinen richtet fic) die feywadhe Kraft der Ntutter auf. Gie kodjt und flickt; fie fehreibt Briefe voller Bernunft an den fernen Mann: es gebt alles gut gu Haus. Er foll fic) keine triihen Gedanken madjen. Wn Tagen, die behende entfcjliipfen, werden Gorbereitungen gur SFeier getroffen. Wus feind- lidem Cand kommen Cier und Mehl. Es foll einen Rudjen geben wie in friedlichen Tagen. Ber- wandie werden pliglic) eingeladen. Der nddhfte Sonntag, wift ihr, witd ein Geft. @е follen alle erfcjeinen und lich gu ihrem inde fein. Sndek die Wtutter werkt und fchafft, fikt Slfe mit der Gchwefter aim GFenfier. Die Rleine Ней Fabeln und lacht dabei laut; denn es find febr drollige Fabeln. Sie fieft mit gehobener Stimine, denn the Gdywefterdjen birt fehon fcblecht. Alle Rrafte lteken nach. Die Kranke figt gebeugt in ihrem Giubl. Sie laufdjt der fchwefterlicjen Stimme. Uber bagwi- fehen vernimmt fie Tine, die aus riatfelbafter Serne klingen. ,Horft du Dtufik, Sifelein?” Das Fabelbuc) klappt gu. Gin blonder Kopf {inkt in ber Rranken Sdjob. Kinderlippen fliiftern: »dtein, ich Hdre keine Wtufik. Dod)! im Hof wird Geige gefpielt.” Die Worte klingen gu leife, fie erreidjen das Ober der Kranken nicht. Grohe Atigen blicken liber die Schwefter hinweg: durcd) Glas und Wande hindurch, Hinaus fiber ben kalten, traurigen Hof, dorthin, wo Wolken iiber ein karges Himmels= quabrat wanbdern. Die Mutter fchaut durch die Riichentiir. Die roten Flecken auf den Wangen der Rranken bannen ©ut, bab ein neuer Gajt erfcheint. Cr bringt ein Slafchden Parfiim in feiner Sehadhtel. ule , ruft die Rranke, ,Wtutter, fieh: nun werbde ich eine gange Dame!” Sropfen, auf bas fdywarge Reid gefprist, verbreite garten Wobhl- gerucd), der in den Duft der Blumer hiniiber- jdywimmt. Uber dann gibt es Wugenblicke, da die Ronfir- mierte gang in fic) gufammenfinkt. Shre Wugen werden apathifc) und leer, ihre Biige ftumpf. Sie geht, mit bangenden Knieen, quer durd) das Zim mer, bdorthin, wo ire Gefchenke Недеп. Зе blafien, dtirren Singer greifen nad) der Ubr, dem Wrmband und laffen beides kraftlos fallen. Die Stimmen der anderen, die fie nur ver- nimmt, wenn fie mit lauteren’ Whgenten auf fie einbdringen, verfitiken fiir ihr Obr, wenn fie ge- ddmpft fie umfcwirren. Rings um fie her wird die Stube tot und hobl, die Wande weidjen, und eine fphdrifcye Candfdhaft umfurnkelt ihre weltge- loften Blicke. nlc, war das Geute morgen in der Rirche traurig’, fagt bie Zante aus RKsnigsberg. „ЭН allen Banken die lebensfrifehen Rinder, die bet der PBriifung rafehe Wntwort gaben. Und unter ignen ип[еге Ятапёе, Нити und geduckt. Sie birte nidjts, man fragte fie nichts. Gie konnte fid) Raum aufredjt balten, um an den Wltar gu tchleidjen. Wm Fenfter fteht der niedrige RKindertifcdh. Um ihn berum figen die kleineren Guben und Mad- chen, die gur Gerwandtfdaft gebdren. Gefunde ®efchpfe, die viel Ruchen vergehren. Unter ihnen die kleine Todhter ber Darmffddter Tante. Weifes Pleidchen, Wadenftriimpfe. Sie ift hibfcher als bie anderen afle, ihr blonder Tituskopf mit fcjleu- berndem Haar beugt fid) pon eittem gum anderen.