Wenn ic fterberr тив. ,
	Aen id) jterberr mup,

Soll mich nicht tragen ein Siechbett,
Sollen nicht Frembde

Halo mit Bedauern und halb voll Whideu

Berviihren meinen erfaltenden Leib,
Nicht Freunde, Befannte
Verlegen-bedriict

Borftammeln ein WhfehiedSwort,

Um dann erleichtert fortgueilen:
Nidt meine Lieben
Mit Weinen und Klagen

Die legte Stunde mir bitter machen!
	Wenn id) jterben mup,

Will id iun wie die wilden Viere,
Will gehn jeitab

Und ben Tod erwarten

Зи befdheipener Cinfamfeit.
	asa) ‘wollte, dann mare
Cin Teudhtender Whend im GHevbft.
Heinlich mbeht’ ich dann fehleidjen
Lief im den dichtefter Wald,
Und nieder nich ftrecfen
Sm Sdhug einer fturmgebrodjenen Bidjte.
Зи8 Ungeficht follte die Sonne mir {cheinen,
Und ring8um jummend fliegen
Und ring8um friecen bad Heine Leben;
Das Cichhorn fol’ in munterer Yeugter
Mit Haren (идеи
Vorlugen von einem Tarnenaft
Und fofimagend weiterfpringen —
Bigelchen follten gwitfhernd hitpfen
Зи Unfehulbsruge,
Yndes der Hochwald fingt
Sein feifes, feierliches Wiegenlied.
	Supmive
Wollt’ ic) dann finfen ins Gegweig,
Mit Tadhenden Lippen,
Gliiclich, ein8 mit der Natur
Ru fimpfen meinen legten Lebensfampf,
ind Dingutaumeln in8 Michtmebhriwilfen,
Six immer verfdhwunden und bergeffen,
Und fix alle Фила
Geniige leiftend meinem Teil
Unt endloien Weben des Ws.
	(Nach dem Sehwedifdhen des Bernhard Risberg)
Hanns von Gumppenberg
	Whorgengrup
	  фи[отает Банреги fchwebt der Engel , mit dem
blofen hanenden Schwerte” und fireckt feine
Sinfe aus und weit ihnen die Bahn, die
fie in Sufunft yu fechretten haben.

Er fah fic) das Bild eben nur fo an;
faft ohne fich deffen felber recht bemu§t 30
fein. Wahrend fie in ihrem Seffel lag und
mit ihren fchwargen Эмаен ито folch einem
ЗЕ von unten auf mac dem offen Balfon,
feinen blafgoldenen Sonnenlichtern und blut-
farminroten Weinbldttern hin tranmte.
	Uber da тебе Пе роБИф, обпе тоееи
ibre [affige Haltung ganz anfgeber зи wollen,
langfam und bequem, mit einem Fleinen
faulen Uechzer ihr braunes Handchen паф
dem Tifch vor und ergriff die Honfttiiren-
Schachtel.

Sie cntnahm the, nachdem fie wablerifd
und lecker eine Weile gefucht hatte, eine fleine
Chofoladenfugel mit fold Eleinen moosgriinen
Spriffeldjen oranf, die fie behaglid) in den
Шино fdhob. Dann aber reichte fie, fic) lang-
fam vorbeugend, das Kiigelcben hinter den
Lippen vor ihren fleinen weifen Fahnen, fo
daf es ihren Wund in einer allerliebjten Weife
aufwulftete, aud) thm die Schachtel hin.

„Мод Dur” fragte fie um das Kiigelchen
herum, {о даб die zwei Worte zugleid ein
behaglicbes Sutfchen waren.

Das durchfuhy ihtt ein wenig. — Uber er
lief die Photographie, ohne fie indeffen ganz
aus der Band зи [cgen, finken, ricptete einen un-
ent[cbloffenen Blicé auf ote Schadtel, fo daf er fte
die Schachtel eigentlicy etwas зи lange darbieten
lie®, nakm dann aber eine von den Horfitiiren.

Er entfernte die bunte Staniolbhiille und ftectte
die Honfitiire, feine Unfmerffamfeit im iibrigen
gleid) wieder dem Bild guwendend, in den Mund.

aber da wurde er mit einem Mal auf-
merffam. faft 3ucfte er gnfammen, und {еше
Uugen belebten fic) wie unter einer ganz befon-
deren inneret Wahrnehmung.

Wunderbar!” fagte er erftaunt. Das ift
denn das fiir eine ШИфииа?Р Nh habe nod
	trie fo eine {cone — etgenartiae,” verbefferte er
	fic), ,Honfittire gegeren.”

nd] Wie denn? !4

Antereffiert, ihre grofen fchwarzen Unger mit
einem Unfbligen 3u ihm hin gerichtet, bog fie ИФ
lebhaft umd fehr neugierig vor. Shr Mund ver
30g fic) und erjtarrte 31 einem gefpannten Lachen.

Sdon wieder aeftel thm der Uusdrucd diefes
Lachens nicht. Unc war in threr Stimme irgend
fo eine intelligente Harte, die ihm mifbehagte.
— Gehirn, dadte er.

ih! Die Konfitiire erinnert mich fo wundere
lich an irgend etwas.” Gr gab dielen Befdhetd
weniger thr, als daf cr noc) immer 3u entratfelr
fuchte, was thm diefer befoudere Gelchmad der
Honfitiite eigentlicy gefagt hatte. „Вай ди ме
leicht irgend einmal ‘olch ein Parfitm an Dir
gehabt P — ber, ic) weif nicht: das ift es auch
nicht. 3% Fann’s nicht ausfpreden, woran mich
der Gefdmack erinnert? Gs ift irgend ein —
ErlebnisP — Ein nod nie mit dem Derftand
gewogenes, and) miemals mit dem Unftand ег
wagbares und doc) in diefem Uugenblic® und
mit diefem Gefchmade fo ganz und gar оо»
{itindig figiertes Erlebnis. — Wie etmas, was
man hat, und das man docy immer fuchen mug P
— Uber ich wei eigentlid) nicht, was es fiir
eine Ylarretet ift, ein Queckfilberfiigelden bafdjen
зн wollen!” fete er pléglid) wunderlic) ver-
ftimmt hingu, wahrend fete Stirn fid) verfinfterte.
„Ета Pifantes, das am Ende blof — тег
adtet werden will?”

Sie hatte thm guerft fehr aufmerffam und
reugierliiftern gugehért, dann aber war fie blaf
geworden und war langfam wieder in ihren
Seffel juriicégefunten. Und nun Tag fte fhlaff
da, vdllig entfirbt, mahrend ihre Augen anaftvoll
fragend anf ihn gerichtet waren. — €s madte
aber einen ganz feltjamen Eindrucd, dag fie dabet
			— Hermann Zeillinger —
	Stissen
Yon “Sobannes Schlaf
	Hie Honfiture
	Es war ein fcdoner filler Herbftnachmittag
mit feinem blafgolbnen Sonnenlicht. Die Ciir
gu ihrem Balfon ftand noch offen. Dranfen fudte
dies blafgoldne Sonnenliht die blutfarminroten
Blatter des wilden Wein gliihen 3u madden. Und
er fa§ bet the an ihrem indifcen Tifeh beim
SHinfubr-Tee.

Sie war fold) ein Fleines modern fenfibles
Perfonchen mit lange fchwarzen Hottelhaaren
um ein olivia-brdunlides Siaennerinnens oder
Kreolinnen-Gefidht und grofe fcwarze UWugen
herum. Grofe Schatten umodunkelten fdwarze
Cupfirchenaugen. Ahr breitlippiger, zerkiigter
Higeunermund. — Vhre intelligente, fenfible Ult-
ffimme. So aud die Bemegungen und Gefter
thres rei-enden gelenfen Korperchens und ihrer
pfirficlinden, Нидеи, fetnent Handcher. — Und
die weife Bloufe mit den roten und artinen ru-
тан Фен Stickereien.

Sie verbrachten diefe Teeffunde miteinander
allein. Planderten ein weniges, gaben fic) un
gleich mehr dem lindfennia-prrtrdumten Balb-
ddmmer des Simmers hin. Cin DVerfontienfein,
das iibrigens fo feine befonderen BHintergriinde
haben mochte...

Unf der grofen bronzenen Platte des @Ифез
lagen gwifden dem japanifcden Ceegerat, etwas
Tunterbunt durceinander , allerlei intereffante
Dinge umber: eine grellbunte javanifdhe Grotesfe
aus Dappe aefdnitten und mit feingefdnittenen
und ge chweiften Bambusftdbdhen geliligt; eine
ruffifehe Sigarettendofe aus Ahornholz gefdnist ;
Parifer defadencene Syrif, Brongzen und einige
Dhotographien nach altitalient{chen Eemalden, die
fie von einer italtent{dhen Reife mitgebracht hatte.
IMieift Sienefen, dte fie befonders gern mochte. —

Er hielt fold) eine Photographie in der Hand
und betradhtete fie. ,,Chiesa del Carmine, Capella
Brancacci, Adamo ed Eva Scaeciati dal ’paradiso
Terrestre. (Masaccio.)“ ftand drutter.
	Зап und Eva, ш сеет tod) maiveren
Stil der Alteren italientfchen Maleret, nackt, mit
den FSeigenblatiichiirzen, mit Sdmerzgeberden und
verhiilltem Gefict, entfcritten oem Paradies.
Hinter ihnen eine {dmale, tiirartige Oeffnung,
wie die Weffuung eines Schilderhaufes; aus oder
det beiden irgend etwas ftare und fteif nach
{prigt, das {id wie Blut ausnimmt. Veber ihren
	670
	Du bift am fchiuften 1100 mach сем Слтабен.
Die Sorgen, bie der gute Sehlaf verfcheucht,
Stehn ferne noch, und gigern nah gu treten.
Wuf Stirn und Wangen liegt ein
rein Geleucht,

Wie Morgentau auf weifen Liltenbeeten.
Was mir der Tag vorher an Bitten bot,
Und was ber Traum mir pfllickte

grvifden Seckett,
Naujeht rofenrot
Ws Liebesgruk auf deine пе феи Фесвей.
Konun, loben wir den jungen Tag zufammen,
Und freuen uns der immer neuen Flammen.

Guttav ЗаШе