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I. Agra’s Teppichblumen

In einer Bambushalle figen, wie nackte Amoretten in bunten Reiben,

Die netten Rinder Agra’s, wohl taufend braune Madden, Buben, gleidy wie in einer Bimmelsituben.

Гита № от Geraune, ein fuftiq Singen, Screen, und alle arbeiten an Kniipfercien.
Es figen, wie Rolibris auf einer Stange, in einem langen Gange

Wohl immer hundert eng im Fleik an einem Teppic) im Gedrang,

Rniipfen oon gelbem, purpurnem und griinem wollenem Strange,

Und taufend Rinderhande sappeln, wie Mauschen biipfen

Und fle begleiten mit uraltem, indildhem Sange die Arbeit, die in ftetem Gange.
Wie Wand an Wand ftand Teppid) hier vom Dad) 3um Boden ausgefpannt.

3d) habe 1апае зид фам, wie unter mander Rinderhand fic) klug

Aus Purpurfdden mandes indifce Blumenmuligr vor den Augen baut.

Die taten grobe Rande der Erwachfenen die Rniipfereien fdynell genug.

Den 3ingerfpigen diefer Rinder, die fingen, kniipfen, lacben, beten, weben,
Entidweben all die Teppicblumen wie ewige Garten in das Leben.

Und fpater treten driiber hin die Schritte in den reidben Salen,

Sdpritte, die ftampfen und befeblen, Schritte die fdleidhen und den Tag beftehlen;
Schritte, die fid) im Glick nidjt aufjutreten trauen,

Schritte, die die Blumen ftreicefn und Schritte, die die Blumen qualen.

Die Tropenfonne aber tritt und gliiht im Arbeitshaus auf’s Wellblecydad)

Und mande Rinderband wird bei von Sieber, matt und fidbwad.

Dod kein’s von feinem Leiden das Ende weig,

So wie die Teppicblumen, die ohne Jahresseit ins Leben fcauen, bis fie ganz serriffen,
Und nicdts vom Rommen und vom Geben wiffen.
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	Paul Haustein Stuttgart)