Nr. 35 JUGEND Oa, Mucheler, wia is es nachher?’” Der Geppele viickte bem Alten vertraulich néaher. „Яя geaht’s? Wir Oberliinder fHlfenfofcht und rote bie Fearner g’ froara!” begann er mit feiner boben Sifteljtinime gu finger. Sai? mt aus!” knurrte der Mucheler. „З fin 9 heut’ nit!” pote mitajfn mehr trinken!” kommandterte der Geppele den Gremben. ,,Sinfeht fehmeckt’s dem Mucheler aa nimmer! Nachher jtngt er uns gar nig!” „бег ich kann fchon faft gar nicht mehr!” webtte fich der о vergiveifelt. veda’ nit aus!” [achte ber Geppele und дов thm aus ber frifch gefiillten Blake nad. degen an fo an Tropfele! Haft gq’hirt, Mu cheler, der Heart da kann faft niz mee trinken ” „Эа, Ва, ба, ба, Ва, Ва! lachte ber Mucheler auf einmal gang unvermittelt. 9 ed $ ja alle weil, b& hearrifden Sapfen ) fein file nix! Jtit amtal a Glas! Wein vertragen f’, und willen gu uns da einer Kimmen nach Firol und бт unjeroans fingen bbren! [бег t fing’ nit! Schon gar nit!” bah wird er На! Зав davert’s nimmer fang!” ff fliifterte der i oes emt Profeffor gu. 7 aay firgt er glei. Зет ©’, аще *) fangt er allemeil gu fireiten an, und nachher wird er вина! „Фапи Бекоший ег ваз $1%5Н ее!” ТаШе der Brofeffor, dem fic) bie Stube gu drehen egaitt. wi krtag an Gechmarem! fehrie nun der Mucheler gang aufgebracht. „ЭХОФР wilfen, von was! Bon bem Tropfele Wein epper!” ,Singt ex febt?” frug ber PBrofeffor den Sep- pele unb jog mit unficjerer Sand jein Motiz buch aus ber Tafche. yaa, to mit. Wher bald. Cr wird fchon вина. Sef ben 6’ nit?” tein. 9% fet fey’ nichts. Sch feb’ iberhaupt nichts mehr!” ftibute om Ewald gang ver: ziveifelt. И a hee fejlafent” „@ foll fi auf bie Bank legen. Ларе kann er {chlafen!” brummte der Mucheler. Sag fingt er glet! Werden GS’ fehen!” tri« Зав fingt er glet! WWernen © jeben!” tro: ее der Seppele. y isch leq’ mich nieder!” ftihnte ber Profeffor. „34 120’ пез тебе!” Der Margreiter Ферре hatte alle Miibe, den Fremben ordentlich auf die Bank gu legen. Hans Cwald hirte und jah iiberhaupt nichts mehr und fing, als er etnmal auf ber barten Bank lag, fofort gu fehnarchen an. yoen hat’s!” nickte ber Mucheler befrtedigt. ,Dod Stadtirack vettragen rein gar nir!” г) Яеще. 3) зцети. „За fein wir gwoa and’re Vent!” fagte der Geppele bewundernd. _ eXuat fi fon!” meinte der Mudheler де 191696810. Е Die Geiden wurden bet ihrem Wein immer luftiger. Gchlieflich liek der Mucheler feine michtige Stimme ertiinen... Wu, Mannder! CSchaugt’s, *s Wotter kimmet woltan grod, Gs fteigt feyoan dabear auar*) bltgblob: Voarun die Reiterei, Die Gabel gligarn frei; Loft mi, es fenillen fcyoan Die Bilr’n gtoaf und kloan... Gragg, gtigg, gtagg, pum, pum Um und um!... Der Ceppele riittelte den Frembden aus Letbes: krajten. ,,Uufwach’n, Hearr! Gag fingt er!” Wher Hans Ewald war nicht gu erwecken. Und ber Mucheler jang und fang und trank bis in den friiben Morgen hinein... Зав, Briiaderlen, nimmt die Roayr *) in db’ Hind’, Loft ihnen 3’gig’n, foviel als 55 kinnt! bts au bie Kolben д’, chlagt ibnen af die Grint’), Rennt mit’m Griasbeil drein — Denn gq fechlachtigt muap feint!!.. - ЗФад5 ватац Haite Hans Cwald einen {chaudevbaften Kater. Alle Glieder feymergten ihn von dem ungeiwohnten Lager auf der Haren Wirtshausbank. Der Schiidel brummte ihm, und er fithlte fic) Rrank und elend. Und nicht einmal gefungen hat ber alte Habderlump “ fehimpfte er gu dem Margreiter Seppele. „Ито ша fdjian er g’fungen bat!” обе Der Geppele den Mucheler. „бо Чай Gab’ Е п по ма ФО ма heut’ in der Nacht! Wile alten Liader hat er vorbracht. Wber Sie hab’n ja nig mehr g’hirt bavon! @е Баб’и ja an Raufeh g’habt! fagte der Seppele mit mitleidigem Gpott. „@е fein ja gar ntmmer 3 wecken g’welen. Go feft haben S’ g’fdjlafen ” ,da kinnt’ einer ja das Delirium kriegen, bevor p ein Tiroler ein Cfchitfchele bekommt!“ {chimpfte ber Profeffor. obit fein halt amal fo wir Oberiinder lachte der Margreiter Seppele felbjtbewupt. poet uns greift jo a Cripfele nit fo g’fchwind an. Wir feiws gwihnt! Sie g’wibhneten’s aa no!” lachte er boshaft. „3% danke fiir das GVergniigen!” „Эви auf 5’ Itacht werden S fech’n... yous? Heut’ Abend?” frug der Profelfor gang entfest. . „За пеш. Sie werden wohl no dableib’n! Ste hab’n Ghren ja gar niz auf’ fchrieb’n von dS fchianen Gang’ ! Hans Ewald war iiber die Sumutung, noch einen folchen Whend in Obfteiq gu verbringen und das Tfchstfchele des Mucheler abgurvarien, fo enifegt, da® er fchleuniglt die Flucht hinunter ins Cal ergriff. Der Margreiter Seppele hatte alle Miihe, ben Grembden eingubolen. Denn der hatte tn feiner Wufregung gang auf das Crink- geld vergeffen, das er dent Seppele verfprocjen hatte. Cs mufte ein giemlich reichliches Trink- geld gemefen fein; denn ber Margreiter Seppele und der Mucheler fahen noch gret Whende nach- ber beim Gternwirt unb 3echten. Und der Mucheler fang jedesmal ein Schlachtlted nach bem anbdern. Wher erft in vorgeriickter Stunde, wenn er feitt Tfchitf[chele hatte... {4 ul Den Ctugen Hear, beint Soggara ‘), Was wiiln denn bd’ Frangojen? $551 Moanen fie mit ihrem G fchroa, Wir haben’s Hearg in d’ Hofen! Wn feywangigen*) Tirolar Bua Darfft du- nit dretmal frogen; Weard er bir wixfdy%, aft ) fchau’ nur gua Gr nimmt di glet beim Rrogen! ... *) Teufel. ‘) hevnuf. “) Wetwebre. °) Sha Hretdiden, ©) urttwirfh. 7) dann. „ЭВЩен ©’, 5655 маи Зуцеп 5 ЗеиР 10°) veriibeln, wann Sie allemeil lei Milch trinken. Unb der Mucheler gar. Wenn der fo an Milch bafen aufn Tifc) fttahn fiecht, nachher wird Sp mit _Fingertfeh aufglegt. Dis gavantier i mer Der Profelfor hatte alfo Wein komme laffen und febenkte feinem Gaft fleifig ein. Als es in der gerdumigen niedern Wirtsjiube ju bdémmern anfing und die Rellnerin gerade mit der brernmenden Betroleumlampe hereinkam, lie® fic) auch ber Mucheler in ber Stube blicken. Gin groper kerniger Bauer mit langem weigem Bart und vollem weikem Haar. Cine faft ehr- wiirdige Erjcheinung. tur bas etwas aufge- dunfene Gejicht mit ber febarfen Hackennafe pafte nicht recht gu ber iibrigen Grfchetnung. Man jah es dem Mucheler an, dak er dem Firoler Riitel ein biel gar zu viel gufprad). „555 15 1ав der Wucheler!” ftellte ber Marg: reiter Geppele den Cintretenden por. „Фе befte Ginger im gangen Land. Da, Mucheler, gel’ einer gu mir!” Der Seppele riickte auf der Bank hinter dem langen Tijd) hinunter, um ja recht viel Blak gu machen fiir den biinenbaften Mucheler. Dann fiillte er Wein nach und Мей fein Glas dem nevien Gaft entgegen. „Эа, Mucheler!” fprach er ginnerhaft. 7S funbdgeit!” brummte der Mucheler und fegte fich шале ди den Geiden. Seinen {ehwarzen, fcjon 5 Rotliche fchillernden Hut hatte er nattivlich feft auf bem Kopf bebalten. Bon dem Gremden nam er gar keine Iotiz. Meberhaupt fehien ber Mucjeler Heute feinen fchlechten Tag gu haben. Cr fa da, fah weder nach rechts noch links, rammelte fic) mit den Urmen auf den Stfch und ftierte auf bas Wein glas, bas nun ber Geppele vor ifn bingeftellt batte. ,xellnerin, an Doppelliter! beftellte der Geppele und ftieh ben Gremben leicht mit bem Cllbvgen an. „ЭЗШен ©’, iak muah q’foffen werden! Gini wird der nit fingertjch anf- glegt!” fagte er balblaut. 95 der beftellte Doppelliter aufgetragen wurde, machte ber Geppele den Wirt. Cr fchenkte unablajjig bem WMucheler und fich jelber ein. ,Kermnft den Hearrn da?” frug er iiber eine Weile dex Mucheler und beutete mit feiner Pfeife auf den Projfejfor. „аа!“ krurrte der Mucheler, ohne den Fremben eties Blickes gu wiirdigen. „$65 15 а Profeffor aus Wian!” ftellte der Geppele num fetnen Begleiter vor. oon mit aus!” brummtte der Radernracher verachtlich. „Эег Hearr da hat q’hirt, daf Du a fo guat fingen kannft — fubr рег Seppele fort. »Ert mich’? Di fingen Hiren!” „Я Пиф’ nit!” erklarte der Mucheler mit Beftinuntheit. Hans Ewald fing fcon gu gweifeln an, ob der Alte iiberhaupt gum Gingen gu berwegen fet. Der Seppele trijtete ifn aber. Der fingt fdjon, bald er a Tfehitfchele hat. Wir mitajjn ihm halt fleifig guatrinken dem Mucheler. Gollft leben, Mucheler!” Ме ег ап. ~O jundgeit!” kRnurrte der Whe und leerte fein Glas auf einen Sug. Der Profejfor mute ihm auf Anraten des Margreiter Seppele immer wieber Gefchetd tun. Der gweite Doppelliter ftand fchon auf dem Cifch, aber in der Stim- mung des alten Mucheler war noc) keine Wenderung eingetreten. Der Wein fehien im gar gu jcymecken. Cr leerte Glas um Glas, jedoch Tfchbtfchele wollte fich noch immer keines bemerkbar machen. Hans Ewald wunderte fich im Stillen, wie viel Wkohol die beiden Tiroler ba verttagen konnten, ofne fcheinbar die gee ring te Wirkung davon gu verfpitren. Shm felbjt, obiwohl er voriichtig mur gang kleine Schlucke паи, fig fon an fchwummerig gu werden. Er begann die Weinflafeye und die Glajer boppelt und den Mucheler in weiter Kerne ди fever. 1) fontft. — Rolf v. Hoerschelmann —